S600 als Vernunftkauf
Hallo zusammen. Da ich ja durch Wildschaden meinen geliebten S350 verloren habe, bin ich jetzt auf der Suche nach einem neuen W221. Nach vielen Abwägungen. Bezüglich der Qualitäten der verschiedenen Motoren, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der S.600 im Verhältnis Zuverlässigkeit, Dynamik und Ausstattung ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis darstellt. Mich würde jetzt einfach mal interessieren, wo der Verbrauch bei einem Fahrer mit meinem Farbprofil liegen würde. Dass das kein Auto zum Sprit sparen ist, ist mir klar. Mein Farbprofil sieht aus wie folgt: 70 % Autobahn davon ein Drittel unbegrenzt, wo ich gerne zügig voran komme. Der Stadtbetrieb ist meist zu Zeiten, in denen es sich nicht staut. Meinen S350 Benziner bin ich zum Beispiel mit 11,3 l gefahren. aber ein paar Liter mehr, wäre mir das Fahrspaß schon wert. Außerdem ist es wahrscheinlich der letzte Moment, wo man noch einen V 12 Biturbo fahren kann.
Über Erfahrungswerte beziehungsweise Berichte würde ich mich freuen.
102 Antworten
Hallo,
"S600 als Vernunftkauf" - das ist ein Widerspruch. Aber nicht weiter schlimm, wenn der Schuh drückt und der Mehrverbrauch egal ist, kaufen.
Die Motoren mit Dutzend Zylindern sind genial, eine sahnig geschmeidige Laufruhe (alle V12) und Kraft (als M275, M279) steht im Überfluss zur Verfügung.
Schön hier im Thread zu sehen, das es auch Erfahrungswerte vom "großen V12" dem 6.0 AMG Triebwerk gibt. Dazu kann ich ebenso beitragen, ich fuhr den M275 als SL65 AMG mit 612 PS und 1.000 NM.
Gemütlich Überland schossen etwa 13 Liter durch die Düsen in die Zylinder, sportlich auf der schwäbischen Alb, wo es lange Geraden und überschaubar ist, wurde bei artgerechter Haltung locker 20 - 30 Liter durchgepustet. Aber dann ist man schnell unterwegs.
Man kann den M275 mit normalem Gasfuß und mitdenkendem Hirn mit 13 bis 16 Litern gut bewegen. Im Stau merkt man erst, wie viele Zylinder man versorgen muss. Da man mehr steht als rollt, klettert der Verbrauch im stop and go während der rushhour locker über 20 Liter.
Was unmöglich ist: 200 km oder 2 Stunden Vollgas - was eigentlich nur in Papenburg, Nardo etc... möglich ist, vorher ist der 80 - 90 Liter Tank leer - Verbrauch > 40 Liter auf 100 km.
Beim V12 kann man froh sein, wenn nur Sprit verlangt wird und alles perfekt läuft. Verschleißteile sind die Bauteile der Zündung, 2 Zündleisten á ca. 1.800 € und ein Spannungswandler zu 800 € + Kerzen sind nur an Teilekosten zu entrichten, wenn sich die MKL meldet und Zündaussetzer vorkommen.
An meinem hielten die Bauteile der Zündanlage um die 6 Jahre und etwa 60 Tkm siehe hier:
https://www.motor-talk.de/.../...jemand-das-fahrzeug-t7133830.html?...
Was toll ist: Der M279 wird noch gebaut, im Maybach S680 werkelt das 6.0 Liter Triebwerk mit 450 KW und 900 NM. Aber die Modelle S600 und S65 AMG gibt es nicht mehr - ersetzt gegen den S63 Hybrid.
Viel Freude mit dem V12.
Zitat:
@bmw318e90 schrieb am 5. Januar 2023 um 12:06:58 Uhr:
Ist der Verbrauch vom 600er wirklich so viel besser als vom 63er ?
Ich würde eher das Gegenteil behaupten. Werden die technischen Daten zugrunde gelegt, fällt auf, dass der S 63 AMG im Vergleich zum S 600 um 100 kg leichter ist und rd. zwei Liter weniger Hubraum hat (W222 Mopf). Lt. Werksangabe soll der S 63 innerorts 2 l SuperPlus Benzin je 100 km weniger verbrauchen als der S 600. Der Verbrauch ist jedoch maßgeblich von der Fahrweise abhängig und daher sind mit Sicherheit hier große Abweichungen zu erwarten. Beide Modelle schließen jedoch maximale Effizienz und Wirtschaftlichkeit aus. Beim Erwerb solcher Fahrzeuge stehen m.E. völlig andere Dinge im Vordergrund als Spritverbräuche oder Instandhaltungskosten. Meinen S 65 AMG tanke ich ca. alle 250-300 km bei größtenteils innerstädtischer Fahrt. Der SLS schafft ca. 500 km mit einer Füllung, wird jedoch auch auf deutlich längeren Strecken (außerorts) bewegt.
Zitat:
@V12 schrieb am 5. Januar 2023 um 22:06:04 Uhr:
Zitat:
@bmw318e90 schrieb am 5. Januar 2023 um 12:06:58 Uhr:
Ist der Verbrauch vom 600er wirklich so viel besser als vom 63er ?Ich würde eher das Gegenteil behaupten. Werden die technischen Daten zugrunde gelegt, fällt auf, dass der S 63 AMG im Vergleich zum S 600 um 100 kg leichter ist und rd. zwei Liter weniger Hubraum hat (W222 Mopf). Lt. Werksangabe soll der S 63 innerorts 2 l SuperPlus Benzin je 100 km weniger verbrauchen als der S 600. Der Verbrauch ist jedoch maßgeblich von der Fahrweise abhängig und daher sind mit Sicherheit hier große Abweichungen zu erwarten. Beide Modelle schließen jedoch maximale Effizienz und Wirtschaftlichkeit aus. Beim Erwerb solcher Fahrzeuge stehen m.E. völlig andere Dinge im Vordergrund als Spritverbräuche oder Instandhaltungskosten. Meinen S 65 AMG tanke ich ca. alle 250-300 km bei größtenteils innerstädtischer Fahrt. Der SLS schafft ca. 500 km mit einer Füllung, wird jedoch auch auf deutlich längeren Strecken (außerorts) bewegt.
Du vergleichst den V222. Beim V221 verbraucht der M156, gegenüber dem M275 mehr. Aber es stimmt schon, die Kraftstoff kosten sind in dieser Klasse das kleinste "Übel ". Desweiteren hat der 221 einen größeren Tank als der 222.
Ähnliche Themen
Also mit etwas sportlicher Fahrweise kriegst du 1/4 vom Tank in 60 km leer beim M156. Der ist verdammt durstig, und wie viele hier geschrieben haben, beide V12 Biturbos sind sparsamer. Wie viel weiß ich nicht.
Aber es ist in der heutigen Zeit ein reines Schönwetter Auto und nix um jeden Tag zur Arbeit zu fahren. Dafür gibts aber natürlich auch was, das unangenehme Beschleunigungsgefühl bei dem du denkst das Auto hebt gleich ab und die Tachonadel die ein Eigenleben entwickelt. Habe noch nie ein Auto gefahren bei dem sich der Motor so BRACHIAL anfühlt. Brachial triffts einfach am besten, unkultiviert, roh, agressiv und unangenehm. Die V12 Biturbos sind im Vergleich zu meinem M156 natürlich noch ne schippe heftiger. Aber da Klang mir wichtig war kam nur der Sauger in frage.
Ein S600 als Vernunftkauf ist eine heiße Formulierung. Die Risiken sind doch klar, Reparaturen bekommt man in keiner Weise bei einem V12 geschenkt. Gekauft wird ein Traum - danach ist man versaut.
Fahre seit 2,5 Jahren 53 Tkm einen CL 216 mit M275 mit LPG bei 17,7 l/100 km Gas => Treibstoffkosten 15,64 €/100km (LPG und S+). BAB mit mittlerer Drehzahl von 3 bis 3,5 TUmdrehungen - mehr ist wirklich nicht nötig.
- Ölverbrauch über 40Tkm 0,75 l
- Servicemeldung bei Übernahme 52Tkm Service E in 14.Tkm, nach 10 Tkm Fahrt Meldung Service F (nur
Überprüfungen und Öl und alle Filter) und in 855 Tagen bzw aktuell wird 130Tkm gemeldet.
Habe bei 100Tkm einen Ölwechsel gemacht, dabei den Verbrauch 0,75 festgestellt - vor
und nach Ölwechsel via Xentry Ölqualität 2,4 bzw. 2,3 (wer weiß ob 1 schlecht oder gut ist?)
- Reparatur neue Zündleiste links (Reparaturen der Zündleiste waren erfolglos)
Unser 3,0 V6 TDI Touareg liegt bei deutlich geringerer Geschwindigkeit in den Kraftstoffkosten 15% darüber. Also alles relativ.
Das mit dem Vernunftkauf war natürlich nicht ganz ernst gemeint. Aber wenn ich hier die zufriedenen S600 Fahrer lese, dann kann man doch von einem durchaus zuverlässigen Dauerläufer Motor sprechen. Dass die Reparaturen teurer sind als bei den kleineren Modellen ist klar, wenn sie allerdings nur selten oder gar nicht auftreten, muss man das auch in Relation bringen zu den, doch teilweise sehr anfälligen, anderen Motoren.
Die Motoren selbst sind unproblematisch, mechanisch sehr gut. Es sind eher die Bauteile drum herum, wie die Zündanlage - meiner Meinung nach ist die Zündanlage ein Verschleißteil beim (dem) V12. Hitze bringt die Elektronikbauteile an die Grenze und der V12 ist ein richtiges Eisenschwein.
Da die Fahrzeuge mittlerweile auch ins Alter gekommen sind und einiges an km haben, achten das es Nachweise gibt, was wann gemacht wurde. Wenn es keine Nachweise gibt, kann man davon ausgehen, das mal spontan die MKL angeht und Zündaussetzer vorkommen. Wenn die Zündanlage vor kurzem komplett gewartet / erneuert wurde und die ATL's Druck bringen, ist das schon fast die ganze Miete.
Die wassergekühlte LiMa haut auch noch teuer zu Buche.
Leistungsverlust bedeutet meist Luft im 2. Kühlwasserkreislauf der Ladeluftkühler. Da habe ich an meinem M275 mit Teilen vom M279 etwas optimiert, da war die Ladeluft auch ohne Entlüften deutlich kühler (trotzdem ordentlich entlüften lassen).
Kurz und schwäbisch gesagt: der Karren muss gewartet worden sein. Dann hat man Freude am V12. Für die Autobahn schnell gleiten bei geringer Drehzahl und bei Bedarf schnell ordentlich Druck - dafür steht der M275.
@Mr. Diggler
mein Vorgänger war ein W211 220 CDI.
Noch auf die alten Spritpreise bezogen bietet der M275 Bi-Turbo mit LPG und meinen Verbrauchswerten gleiches Kostenniveau. Der Kaufpreis mit 34 T€ incl. der Prins LPG-Anlage (4.500) war für mich, bezogen auf gut dokumentierte 54 Tkm kein Thema (Bj 2008).
Reparaturrisiko mit 10 T€ angenommen
Bisherige Kosten (Xentry meine Grundlage zur Überwachung und Fehleranalyse)
Kraftstoffe für 50 Tkm 8.800,-
Zündleiste 1200,-
24 Zündkerzen 700,-
Bremsen -,-
Reifen 790,-
Ölwechsel 78,-
Als Schwabe darf man doch Mercedes fahren! (Man muss aber das Eisenschwein sich aufwärmen und abkühlen lassen, dann hat man glaube ich wirklich Freude daran und kann auch den kaum zu vermeidenden Gummiverlust wegen der 800 Nm ertragen)
@E500AMG
Bitte verrate mir doch noch
- mit welchen Teilen vom M279 ist der Ladeluftkühler sinnvoll zu optimieren
- was sind ATL's
Bitte sehr hier (etwa in der Mitte):
https://www.motor-talk.de/.../...-s600-im-jahre-2020-t6870477.html?...
ATL = Abgasturbolader?!
Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär
Zitat:
@CL6216 schrieb am 11. Januar 2023 um 14:32:01 Uhr:
@E500AMG
Bitte verrate mir doch noch
- mit welchen Teilen vom M279 ist der Ladeluftkühler sinnvoll zu optimieren
- was sind ATL's
Es geht um das kleine Schnapsglas, das wird durch einen größeren Ausgleichsbehälter ersetzt.
https://www.motor-talk.de/.../...oher-ladelufttemperatur-t7097459.html
Zur Info: die komprimierte Ladeluft erhitzt sich bei Vollast locker auf 130 bis 150°C, die Ladeluftkühlung reduziert die heiße Ladeluft um etwa 100°C.
ATL = Abgasturbolader
Da ich morgen den ersten S600 anschaue noch eine Frage, gibt es etwas, das ich mir speziell beim 600er anschauen sollte? Ansonsten ist mir der W 221 geläufig.
Danke
Zitat:
@Mr. Diggler schrieb am 13. Januar 2023 um 12:31:11 Uhr:
mir speziell anschauen sollte?
Den Fehler und Ereignisspeicher also mit Xentry.
Nimm eine Taschenlampe mit. Versuche ob du was seitlich an den ATL's was zu sehen bekommst. Die ATL's sind wassergekühlt. An den Kühlrohren der ATL's können Undichtigkeiten auftreten - Spuren von Wasser, muss nicht tropfen, aber bei Spuren von Kalk ist das ein Anzeichen von Wasserverlust. Wenn sowas vorkommt, sind meist die Dichtungen zwischen ATL und Verbindungsrohr undicht. Ersatzteil kostet nicht die Welt, nur muss der Motor raus, wenn an den ATL's was gemacht werden muss.
Ansonsten dürfen die ATL's leicht pfeifen, tat meiner auch und bot volle Leistung.
Dann das von mir genannte Problem mit dem Schnapsglas. Bei kaltem Motor Mal rein schauen, wenn leer - sicher Tropfspuren wo Motor und Getriebe angeflanscht sind.
Achte auch auf das Getriebe. Der M275 kann das Automatikgetriebe quälen. Nicht nur saubere Schaltvorgänge, sondern auch Stau simulieren - stehen, Stufe in D, leicht rollen lassen, wieder stehen. Dabei sollte alles reibungslos laufen, wenn der Leerlauf dabei minimal springt, bzw. leichte Ruckler zu spüren sind, hat das Getriebe seine beste Zeit hinter sich.
Je mehr ich über den M275 nachdenke, desto mehr fällt mir ein. Die Tandempumpe (Servo + ABC) kann Geräusche machen, wie ein Summen glaube ich. Irgendwo gibt es das Thema zur Tandempumpe.
Bitte berichte von der Probefahrt.
Und ich sage nach wie vor FINGER WEG!
Das Auto ist nur was für Leute mit mindestens 2 anderen Fahrzeugen in der Garage und sehr großem, krisensicheren Altienpaket.
Ich hab seit 2015 erst den M275 als 600er gehabt und seit 2017 den M275 als 65er. Den hab ich wie bekannt heute noch und liebe ihn ohne Ende. Und er hat mich bisher ca 8000,- an Unterhalt gekostet. Verbrauch liegt bei 19l/100km.
Aber das ist nicht der Grund wieso ich dringendst davon abrate. Ich rate davon ab, weil es niemanden mehr gibt der die Dinger warten und reparieren kann. Das muss man sich durch massiven Reichtum und entsprechenden Rückhalt erkaufen, oder lange, lange suchen. Und jeder (inkl. Niederlassung) der sagt er kann das schon, der lügt. Von daher mag er sehr stabil sein (ist er wie man an meinem sieht, aber ich fahre pro Jahr 300km und er hat weit unter 100t km), gewartet werden muss er dennoch. Und das ist der wahre Alptraum.