S3 mit magnetic ride oder Sportfahrwerk
Hallo liebe Forummitglieder!
Ich bin jetzt schon seit ca. 1 Jahr passives Mitglied und lese ganz interessiert eure Beiträge. Nach längerer Entscheidungsphase steht nun die Konfiguration des S3 fast.
Im Moment stellt sich nur noch die Frage, ob magnetic ride auf längeren Strecken einen deutlichen Komfortgewinn verspricht oder nicht (bin das normale Fahrwerk schon Probe gefahren und fand es eigentlich nicht zu hart).
Für Antworten wäre ich echt dankbar!
Beste Antwort im Thema
Moin liebe S3 Piloten! 🙂
Kurz mal meine Einschätzung zu dem Thema. Ich hatte 4 Jahre und 110.000 km einen S3 Sportback (8PA) mit MR und Tieferlegungsfedern von Eibach bewegt. Zum MR an sich, es ist je nach Einstellung weicher oder härter als das normale S-Fahrwerk. Das S-Fahrwerk siedelt sich vom "Härtegrad" irgendwo dazwischen an, das kann ich ganz klar so bestätigen. Ich kann mich diesbezüglich mit Sicherheit nur auf den S3 8P beziehen, aber lt. meinem Händler ist das beim 8V noch immer so.
Damals gab es folgende Möglichkeiten der soften optischen Korrektur... -30mm Federn von H&R und -20mm Federn von Eibach nur für die VA.
Da mich nur dieser "Hängearsch" gestört hatte, entschied ich mich für die Eibach Lösung. Einbauen ließ ich die Federn bei meinem Freundlichen, dieser hatte mir nach erfolgter Montage etwas von durchgeführter "MR Kalibrierung" erzählt und ein Protokoll übergeben. Vorab hatte ich noch 2x mit Eibach telefoniert, um mir die Kompatibilität mit MR auch nochmals bestätigen zu lassen.
Das Fahrverhalten änderte sich nur positiv. Der herabgesetzte Schwerpunkt machte sich bei dynamischer Fahrweise, vor allem bei der Kurvenhatz, deutlich bemerkbar. Das Fahrwerk fühlte sich jedoch niemals härter oder holpriger an. Ganz im Gegenteil, es fühlte sich satter, sicherer...irgendwie rundum besser an. Und das, obwohl lediglich die VA um ca. 20mm tiefergelegt wurde. Die Optik wirkte dynamischer aber dennoch sehr nah am Serienzustand, das war für den Alltagseinsatz perfekt. So bin ich die gesamte Laufzeit problemlos und sicher gefahren. Ich kann diese Modifikation nur jedem empfehlen. Ein Forenkollege hatte zur gleichen Zeit die H&R Federn in seinen S3 mit MR verbaut. Auch hier war alles problemlos...allerdings kam der S3 mit den 30mm Federn vorne und hinten deutlich weiter runter. Das Fahrwerk war etwas straffer als meins mit den Eibachs, zudem war das Fahrzeug gegenüber der Serie deutlich als tiefergelegt zu erkennen. Sah aber auch top aus.
Die mm Angabe der Tieferlegung bezieht sich bei den S3 Federn auf das S-Fahrwerk...das sollte beachtet werden. Also zB. die -30 Federn sind tatsächlich 30 mm tiefer gegenüber dem Serien-S-Trimm und nicht gegenüber dem A3 Standardfahrwerk. Wenn das S-Fahrwerk von Werk schon -25 hat, entspricht das dann in der Summe -55mm. Und das sieht man.😉
Zu den Preisen...da könnt ihr euch ja an den 8P Preisen orientieren. Die Eibach Federn nur für die VA lagen bei 155,-€. Einbau kommt dann noch dazu.
Gruß
82 Antworten
Ja und nein bzgl. der 2 Zustände AN und AUS. Ein Kumpel von mir ist Physiker und hat zum Thema "Ferrogele im homogenen Magnetfeld" promoviert, ist also 'vom Fach'. Laut seiner Auskunft wird das ähnlich wie die Helligkeit der LEDs über PWM reguliert, also an oder aus. Entscheidend ist das Verhältnis der Dauer von an und aus, dabei gibt es aber nur keinen Strom und vollen Strom. *Klugscheißermodus* ;-)
Zitat:
@Pharmathlet schrieb am 4. Juni 2015 um 19:39:41 Uhr:
Ja und nein bzgl. der 2 Zustände AN und AUS. Ein Kumpel von mir ist Physiker und hat zum Thema "Ferrogele im homogenen Magnetfeld" promoviert, ist also 'vom Fach'. Laut seiner Auskunft wird das ähnlich wie die Helligkeit der LEDs über PWM reguliert, also an oder aus. Entscheidend ist das Verhältnis der Dauer von an und aus, dabei gibt es aber nur keinen Strom und vollen Strom. *Klugscheißermodus* ;-)
Ja das kann ich bestätigen. Das ist auch technisch einfacher als eine stufenlose Regelung über die Stromstärke in den Spulen. Es gibt nur EIN / AUS und wird entsprechend getaktet - die Viskositätsänderung des Dämpferöles erfolgt ja auch mit einer gewissen Zeitkonstante - Bei Strom "AN" wird es recht schlagartig dicker, bei Strom "Aus" dauert es länger, bis die Viskosität von dick nach dünn abnimmt.
Erfahrungsbericht: 2x S3 (300 km ohne und mit Magnetic Ride)
Nach einem S3 ohne MR vor 3 Wochen konnte ich nun einen S3 mit MR (beide Male 18''-Felgen) Probe fahren. Ohne MR war es mir eindeutig zu hart. Ich bekam damals bei den 160 km (mit Pausen) zwar nicht direkt Schmerzen, aber deutliche Überlastungserscheinungen im unteren Rücken.
Hatte allerdings auch noch nie Autos mit Sportfahrwerk gefahren, in den letzten 7 Jahren einen A3 8P und einen A4 Allroad.
Aufgrund des Großteils der Aussagen in diesem und anderen Threads zum Thema MR ging ich davon aus, dass es mit MR (in Einstellung comfort) deutlich komfortabler sei und damit ein Kauf für mich trotz S-Sportfahrwerk in Frage käme.
Das Ergebnis brachte mir Klarheit und Ernüchterung.
Die ersten km im Stadtverkehr waren mit MR sehr positiv. Geflickte Straßen und tiefe Kanaldeckel, die mich ohne MR noch sehr eindringlich gegrüßt hatten, wurden vom MR-Fahrwerk recht gut abgefedert.
Außerorts und kurzes Autobahnstück (beide in gutem Zustand) ebenfalls gut, aber da fand ich auch den S3 ohne MR ganz o.k.
Auf einer etwas holprigen Nebenstrecke mit 90-100 km/h (Flicken, aber keine Schlaglöcher) dann die ersten Zweifel: Habe ich etwa das "drive select" verstellt? Nein, war o.k. "Individual" mit "Dämpferregelung comfort".
Hier merkte ich so gut wie keinen Unterschied mehr zum S3 ohne MR.
Erst recht nicht auf einer nicht so ganz glatten Autobahn mit ca. 150-160, die ich mit meinem A4 Allroad als ziemlich gut empfinde.
Das Teilstück kam mir nun genauso hart vor wie im S3 ohne MR.
Dann habe ich auch auch mal alles auf "comfort" gestellt, hat natürlich keinen Unterschied gemacht.
Habe dann nochmal verschiedene Abschnitte inner- und außerhalb der Stadt probiert (insgesamt 130 km mit Pausen). Zum Schluss nochmal ein paar prägnante Abschnitte zum Vergleich mit MR in Stellung "dynamic" getestet. O.K., das war schon noch härter, aber gar nicht so viel, wie ich erwartet hatte.
Vielleicht lag es auch daran, dass im Rücken nun wieder stärkere Beschwerden aufkamen und mir alles ein wenig zu hart schien...
Die S-Sportsitze ließen sich im Rücken übrigens gut anpassen, kamen mir allerdings auch straffer vor als die normalen Sportsitze, die ich bei der Fahrt im S3 ohne MR hatte. Sportsitze habe ich übrigens auch in meinem Allroad und finde die recht bequem. Hatte im Allroad auf 42.000 km jedenfalls noch nie Rückenprobleme.
Fazit:
Ich stimme mit denen überein, die geschrieben haben, dass MR auch in "comfort" bei höheren Geschwindigkeiten nicht mehr wirklich komfortabel ist. Dass es aber so krass ausfällt! Frage mich, warum es so programmiert ist, dass schon bei unter 100 (keine engen Kurven) der Unterschied zum Fahrwerk ohne MR nur noch gering und anscheinend bei 150 gar nicht mehr da ist. Wenn das bei 100 in engen Kurven und bei 220 auf der Autobahn so wäre, hätte ich noch Verständnis.
Und es gibt ja eben nicht nur "comfort", sondern auch "auto", wo ich eine solche Anpassung eher erwarten würde.
Eine "Sänfte" oder dergleichen ist der S3 auch mit MR defintiv nicht! Eine solche hatte ich auch nicht erwartet, aber komfortabler hatte ich mir das schon vorgestellt.
Leider fällt ein S3-Kauf damit für mich aus. Schade! Aber gut, dass ich beim Händler 2 ausgiebige Probefahrten mit und ohne MR machen konnte, um das festzustellen (habe natürlich entsprechend nachgetankt).
Sollte bei einem Auto mit Listenpreis von knapp 50.000 € aber auch möglich sein und ist dringend zu empfehlen. Erst recht, wenn es um so etwas wie Fahrwerkshärte geht und es so unterschiedliche Erfahrungen/Meinungen zum Thema gibt und die Händler sehr wenig Bescheid wissen.
Ein S3 ist und bleibt auch mit MR ein Sportwagen oder zumindest ein Auto
mit eindeutig sportlichen Ambitionen, für Leute die genau das suchen bzw. wollen!!!!
Selbstverständlich wird das Fahrwerk auch im Komfortmodus, bei höheren
Geschwindigkeiten straffer und das ist auch gut so...!
Wenn ich einen S3 kaufe, will ich ein fahraktives Auto mit entsprechend
dynamischer Auslegung. Suche bzw.. erwarte ich Komfort,
dann muss ich auf entsprechende, schwächer motorisierte Varianten
zurückgreifen. Ein AMG oder M-BMW ist auch keine Sänfte und soll es
auch nicht sein...!! Zudem kommt noch der relativ kurze Radstand,
was weitere Grenzen in Sachen Komfort und setzt .
Kommt mal klar Leute, ein verstellbares Fahrwerk in diesem Fahrzeug-
segment, und oder Klasse kann nur Kompromisse gehen.
Grüße Ralf
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Zitat:
@weber66 schrieb am 19. Juni 2015 um 21:41:24 Uhr:
Ein S3 ist und bleibt auch mit MR ein Sportwagen oder zumindest ein Auto
mit eindeutig sportlichen Ambitionen, für Leute die genau das suchen bzw. wollen!!!!Selbstverständlich wird das Fahrwerk auch im Komfortmodus, bei höheren
Geschwindigkeiten straffer und das ist auch gut so...!
Wenn ich einen S3 kaufe, will ich ein fahraktives Auto mit entsprechend
dynamischer Auslegung. Suche bzw.. erwarte ich Komfort,
dann muss ich auf entsprechende, schwächer motorisierte Varianten
zurückgreifen. Ein AMG oder M-BMW ist auch keine Sänfte und soll es
auch nicht sein...!! Zudem kommt noch der relativ kurze Radstand,
was weitere Grenzen in Sachen Komfort und setzt .Kommt mal klar Leute, ein verstellbares Fahrwerk in diesem Fahrzeug-
segment, und oder Klasse kann nur Kompromisse gehen.Grüße Ralf
Weil aber unter "sportlich" jeder ein bisschen was anderes versteht, ist es ja gut,
wenn man Probe fährt.
Dass MR in "comfort" einer Sänfte gleiche und dass Schwiegereltern mit Bandscheibenvorfall das Sportfahrwerk mit MR komfortabel fänden, haben übrigens in einem Thread dieses Forums andere Leute tatsächlich geschrieben...da muss man schon mal fragen dürfen...
Zur Motorisierung: Beim A3 8P gab es den 2.0 TFSI mit 200 PS und den S3 mit 265.
Differenz=65 PS
Beim A3 8V hat der S3 300 PS und der stärkste darunter mit 2.0 TDI 184 PS.
Differenz=116 PS.
Zumal es die starken Quattro nur noch mit s-tronic für entsprechenden Aufpreis gibt.
Ich fand den Handschalter im S3 einfach nur super und finde es toll, dass ein Auto mit dieser Leistung ohne Automatik noch so angeboten wird!
Irgendwie fehlt da schon noch was dazwischen. Vom 3.2 mit 250 PS beim 8P gar nicht zu reden...
Bekommt man die original 19 Zoll Felgen in Verbindung mit S-Line- bzw. S3-Fahrwerk denn nicht eingetragen?
Ich kann verstehen, dass Du die Leistungslücke anprangerst.
Warum Audi dazwischen nichts anbietet, ist mir auch unverständlich.
Dennoch stellt der S3 nunmal das Topmodell dar und bedient das
entsprechende Klientel. Wie gesagt die Konkurrenz macht das nicht anders.
Fahr mal einen A45 AMG, dann weißt Du, was eine harte Fahrwerksauslegung ist.
Der M235i wird ab Werk erst gar nicht mit 19 Zoll angeboten..... Man darf raten wieso...?
Grüße Ralf
Hi, die adaptiven Fahrwerke bei Audi und VW regeln immer adaptiv, allerdings mit verschiedenen Kennlinien. Quelle 5 verschiedene eigene Autos und ein Entwicklungsingenieur bei Sachs Boge Hersteller für den B9. Die Regelung dort im Auto Modus regelt zw. 70 % Richtung Komfort und 30% Richtung Sport, die Modi Sport oder Comfort dann eben 100-70 bzw 30 bis 0. Beim Passat B8 DCC ist die Regelung fast 90 % Richtung Sport v.a. beim Kurvenfahren, fast Null Seitenneigung beim Abbiegen, dafür sonst enormes Schaukeln, beim Aktuellen Oktavia 4 ist Steif machen in Kurven weniger ausgeprägt. Beim MR mit Sportfahrwerk, ist die Regelennlinie gefühlt weniger ausgeprägt , weil das FW deutlich steifer um die Längsachse ist, da geht nur schaukeln um die querachse auf Komfort .. Fakt ist im Vergleich zu non adaptiv egal ob Passat, A4, S3 es ist jeden Cent Aufpreis wert und neben Matrix und Dynamik oder Progressivlenkung ein must have. Da sowohl der Komfort höher ist, wie auch die Dynamik. Nur wer es wirklich bretthart haben will, der greift am besten zu hochwertigen Tieferlegungen Eibach Bilstein etc., aber auf Dauer insbesondere bei Stadtfahrten leidet Komfort Fahrwerk und Karosserie
@henningB schrieb am 3. Juni 2015 um 22:08:51 Uhr:
Das MR regelt immer, alle paar Millisekunden, unabhängig vom Modus!! Das ist ja gerade der Sinn eines dynamischen Fahrwerks.
Die Dämpferregelung erfasst mittels Sensoren Informationen zu Lenkbewegungen, Brems- und Beschleunigungseingriffen des Fahrers sowie zur Straßenoberfläche, Fahrzeuggeschwindigkeit und -beladung. Mit drive select kann die Dämpferregelung sportlich orientiert (dynamic), komfortbewusst (comfort) oder ausgewogen (auto) eingestellt werden.
Also nochmal: die Modi geben prinzipielle Dämpferregelungskennlinien vor, die Regelung findet aber permanent mehrmals pro Sekunde statt, in allen Modi, je nach Fahrlage. Somit kann auch Comfort sehr sportlich sein, wenn man z.B. eine Kurve schnell durchfährt. Bei "normaler" Fahrweise wird man innerhalb der Modi jedoch keine Änderungen feststellen können (komfortbewusst wird komfortbewusst bleiben, das gleiche gilt für Dynamic, in Auto irgendwo dazwischen), da das Popometer hierfür einfach nicht reicht, um Änderungen in der Dämpfung erkennen zu können.