Rückruf wegen Rostproblem bei manchen A-Klassen.

Mercedes A-Klasse W177

Betroffen sind die Bj. 2019 & 2020.

https://www.auto-motor-und-sport.de/.../

34 Antworten

Zitat:

@jogie63 schrieb am 13. Januar 2022 um 19:19:39 Uhr:


Ganz Ehrlich, als Qualitäter in der Automobilindustrie bei einem Zulieferer kann ich immer nur den Kopf schütteln über die Denkweise der Menschen, die nicht wissen wie ein Auto entwickelt und gebaut wird.

Eine schlechte Qualität findet die Qualitätssicherung als letztes. Ehrlich gesagt, wir müssen sowieso unterscheiden zwischen
Prüfern (gehören zum Personal der Produktion)
Qualitätsmanagment mit Qualitätsvorrausplanung, Fehlervermeidung und falls es doch einen Fehler gegeben hat, Ursachenanalyse und Abstellmaßnahmen definieren und nachverfolgen.

Qualitativ hochwertige Produkte werden als erstes beim Design festgelegt (ein Beispiel):
Man kann ein tolles, innovatives Design haben, das man prozesstechnisch einfach nie in den Griff bekommen kann. Also muss man da Abstriche machen.

Dann werden Sie bei der Entwicklung der Prozesse, Vorrichtungen und Werkzeuge festgelegt (Beispiel):
Ein Kunststoffspritzgußwerkzeug kostet doppelt bis 3x so viel, weil der Premiumhersteller die Formtrennung in einen Bereich legt, den der Kunde mit der Hand nicht erreicht. Bei Nicht-Premium Hersteller rubbelt der Handballen über die Formtrennung

Qualität produzieren
Jeder Mitarbeiter ist für Qualität verantwortlich. Ich nehme keine Fehler an, ich mache keine Fehler, ich gebe keine Fehler weiter.
Die MA werden dauernd geschult und weitergebildet. Sie werden informiert und auch mit Fehler konfrontiert.

Wenn noch irgendjemand rum steht und irgendein Spaltmaß kontrolliert, dann ist das nur eine oberflächliche Prüfung bei denen nur extreme Fehler auffallen.

Bitte nicht falsch verstehen, ich will niemanden angreifen.

Nein, die Qualität nimmt nicht ab. Sie wird besser, aber die Produkte werden auch viel komplexer.
Mit einem VW Käfer musste man alle 6.000km in die Werkstatt- Mit 50tkm hat der schon lange gehalten, mit 100.000 war er fertig. Der Motor lie noch, aber die Karosserie war ein Rosthaufen.

Kurze wenn auch für mich unübliche Antwort…. Ich gebe dir uneingeschränkt Recht und eben diese Herausforderungen sehe ich genauso

Zitat:

@jogie63 schrieb am 13. Januar 2022 um 19:19:39 Uhr:


Nein, die Qualität nimmt nicht ab. Sie wird besser, aber die Produkte werden auch viel komplexer.
Mit einem VW Käfer musste man alle 6.000km in die Werkstatt- Mit 50tkm hat der schon lange gehalten, mit 100.000 war er fertig. Der Motor lie noch, aber die Karosserie war ein Rosthaufen.

Das ist wieder so ein übertriebenes Beispiel, Vergleich halt gleich mit Pferdekutschen.

Schau dir mal Autos der deutschen Hersteller von 2010 an und jetzt von 2022 und dann sag nochmal, dass die Qualität nicht abnimmt. (Nicht nur schön im Prospekt anschauen, sondern Bauteile auch wirklich mal zerlegen, den Innenraum anfassen etc).
Ich hoffe du kannst dich danach noch im Spiegel anschauen 😁

Keine Ahnung welches Auto du 2010 gefahren bist, aber mein 2009er Golf 6 GTI hatte Probleme mit Kupplung, Radlager, Kühlwasser, Turbolader. Das verstehst du unter Qualität?

Wenn man bereit ist Geld in ein Auto zu investieren, dann gibt es hochwertige Materialien. Ein Einstiegsmodell von vor 10 oder 20 Jahren nicht besser, sondern nur einfacher konstruiert. Weniger Technik führt zu weniger Probleme.

Mir ist nicht klar, warum immer wieder die Klavierlackoptik bemängelt wird. Es ist nun mal eine Hochglanzfläche, die wie jede schwarze Unilackierung am Auto oder Klavier kratzempfindlich ist. Es ist aber eine moderne und schöne Optik, die Kunden gerne haben möchten. Nur weil etwas schlecht gepflegt und damit zerkratzt wird, ist es trotzdem keine schlechte Qualität. Es nur eine andere Oberfläche. Und ich jeder Kunde sieht vorm Kauf, was er kauft.

Also wenn ich meinen Golf von 2010 für 25k Euro anschaue, dann ist der zwar altbacken und nicht so cool, hat aber eine deutlich wertigere Innenraumverarbeitung als die V177 Limo für 50k Euro.
Die Türen haben unten nicht solches Hartplastik, die Ledersitze sind aus echtem dickem Leder, das Armaturenbrett knarzt nicht, wenn ich daran rumdrücke und das Handschuhfach ist mit Samt ausgekleidet und nicht ein Stück Plastik aus dem letzten Happy Meal.
Um mal ein paar Punkte zu nennen.
Turbo oder Kupplungsdefekte oder sowas hatte ich auch bisher nicht, da kann man immer Pech haben.

Und das sind Punkte die ich durchweg beobachten kann, wenn ich mir Neuwagen in diversen Autohäusern anschaue.

Was auch witzig war: Als ich außen auf die Abdeckkappe des E-Calls gedrückt habe, hat der Notruf ausgelöst. Das ist teilweise billigstes Gelump was da mittlerweile Verbaut wird.
Die Modell- und Motorbezeichnungen an der Heckklappe waren teilweise schief und haben sich mit den Fingern verschieben lassen
...

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Du kannst aber nicht den Preis von 2010 nehmen. Mein alter Golf 6 GTI kostete 2009 27.000 EUR neu und es gab noch 2.500 EUR Inzahlungsprämie. Für diesen Preis bekommst du heute auch keinen Golf 8 GTI mehr.

Würdest du einen Golf 8 mit dem 177 vergleichen, dann würdest du sehen, dass der Golf schlechtere Materialien hat.

Wenn von Qualität gesprochen wird, musst du zwischen verarbeitete Materialien, Haptik, Langlebigkeit, Stabilität, Performance usw. unterscheiden. Hartplastik mag zwar weniger schön sein, ist aber stabil, langlebig und hat niedrige Toleranzen. Qualität stimmt also.

Zitat:

@Halema schrieb am 13. Januar 2022 um 22:03:21 Uhr:



Würdest du einen Golf 8 mit dem 177 vergleichen, dann würdest du sehen, dass der Golf schlechtere Materialien hat.

Darum gehts doch gar nicht. Es geht nicht um Golf gg A Klasse, sondern um abnehmende Quali heutzutage.
Wenn ich die Innenraumverarbeitung vom Golf 8 mit dem 6er vergleiche, dann stinkt er auch ab.

Ich meine mit Qualität wie wertig einzelne Bauteile sind. Also teuer, gut verarbeitet, langlebig, gute Materialien usw.
Wenn da schon bei offensichtlichen Dingen wie zb dem Handschuhfach so gespart wird, dann wundert mich erst recht nicht, dass es bei verborgenen Dingen noch viel krasser ist.

Man kann viele Sachen dazu bestellen und damit die Qualität erhöhen - Ledersitze, Ambientebeleuchtung, Leder-Lenkrad, Zierleisten, Ziernähte, große Displays, Tasten in Aluoptik, belederte Türen und Armaturenbrett usw.

Ich fasse nie die Plastikteile der unteren Tür an und das Handschuhfach öffne ich 2mal im Jahr. Wozu unnötig teure Komponenten verbauen?

An vielen Stellen muss aber der Hersteller auch wegen gesetzlichen Vorgaben sparen. Sicherheitssysteme müssen verbaut werden. Das Auto muss sparsam und damit leicht sein. Jedes unnötige Mehrgewicht wird dann weggesperrt.

Herstellkosten und damit Endkundenpreise müssen niedrig bleiben, damit Kunden ein Auto noch kaufen. Die meisten Hersteller haben trotz der notwendigen Einsparmaßnahmen niedrige Margen. Kein Produkt-Owner oder Ingenieur möchte sparen, aber es ist leider notwendig um den Zielpreis zu erreichen. Mehr Serienausstattungen (z.B Assistenzsysteme) und komplexere Systeme (z.B. Abgasreinigung) haben die Preise in die Höhe getrieben.

Bei komplexen Fahrzeugkomponenten wie Motor, Getriebe und Fahrwerk wird ungerne gespart, da Ausfälle im Feld sehr teuer sind. Es kann aber trotzdem immer zu Fehlern kommen, an die man nicht gedacht hat. Im Vergleich zu 2010 investieren alle Hersteller enorm viel mehr Geld für die Qualitätsicherung und Fehleranalyse.

Aber wie schon geschrieben, wenn die Materialwahl nicht passt, dann muss man das Auto nicht kaufen. Bereits vorm Kauf kann sich jeder das Auto anschauen und probefahren.

Das klingt nach einem Musterkunden für Mercedes.
Schweine Geld zahlen und dann an vereinzelten Stellen Dacia Quali bekommen und das dann auch noch gutheißen.

Ich bin mir sicher die meisten Kunden wird es auch nicht interessieren, ob ihr Integralträger etwas korrodiert ist, hätten sie dann ja auch lassen können 😁

Es könnte korrodiert sein und wird von einer Werkstatt geprüft. Es handelt sich hier nicht um einen Rückruf wegen Einsparmaßnahmen, sondern um einen Produktionsfehler. Das passiert nun mal.

Kannst also kein Handschuhfach damit vergleichen.

Mir ist nicht klar, was dein Problem mit dem Innenraum ist. Hast du dir das Auto vorher nicht angeschaut? Mein Auto war sicher teuer, aber noch teurer hätte es wegen dem Handschuhfach wirklich nicht sein müssen.

Es wird einem das Auto doch gefallen können, auch wenn man einzelne Dinge daran lächerlich findet?
Und wie bereits gesagt existiert das Problem der abnehmenden Quali quer durch die Branche, dann könnte man sich gar nichts Neues mehr kaufen.

Dein Auto hätte auch bei einem Handschuhfach mit Blattgold nicht teurer sein müssen.

Irgendwo muss ja auch der Mehrwert eines so teuren Autos stecken. Nicht jeder wird sich nur einen Mercedes fürs Markenego kaufen, sondern durchaus auch bessere Quali für das Mehr an Geld erwarten.

Selbstverständlich, aber wie du doch schreibst, ist es ein Thema, welches die ganze Autoindustrie betrifft. Also wird es doch dafür Gründe geben. Bei Bedarf wertet z.B. Brabus jeden Innenraum auf. Alles eine Frage des Geldes. Während ein AMG GT 63 4D 150.000 EUR kostet, kostet die Aufwertung bei Brabus 400.000 EUR extra.

Unabhängig davon ist der Innenraum des W177 hochwertiger als Golf 8, Dacia Sondero oder Kia Ceed. Man bekommt also mehr für sein Geld. Nur nicht an allen Stellen so, wie man es gerne hätte.

Oft kommt auch die Frage, warum ein A45s so teuer ist, obwohl es auf der A-Klasse basiert. Viele Komponenten werden nicht von der A-Klasse übernommen, sondern Motor, Turbolader, Getriebe, Kupplung, Bremsen, Fahrwerk, Differential, Felgen, Reifen, Kühlung, Sitze, Heck-/Frontschürze usw. sind Sonderteile für dieses Modell und dafür bezahlt man mehr. Diese Hochleistungskomponenten kosten bei Porsche auch sehr viel. Vielleicht hat ein Cayman/911 ein hochwertiges Handschuhfach, aber dafür kostet das Auto auch viel mehr.

Zitat:

@jogie63 schrieb am 13. Januar 2022 um 19:19:39 Uhr:


Mit 50tkm hat der schon lange gehalten, mit 100.000 war er fertig. Der Motor lie noch, aber die Karosserie war ein Rosthaufen.

An die Zeiten kann ich mich noch gut erinnern... als ich 1984 meinen Autoführerschein erwarb galt ein Fahrzeug mit 100.000km auf der Uhr quasi als "vebraucht" und wurde für lächerliches Geld verkauft.

Mir fällt da noch ein Beispiel ein. Früher haben die Türverkleidungen in meinen Honda Plastikkarren (Civic GL, Civic 1.5 V-Tec) nicht vibriert. Die Abdeckung der Boxen war lediglich auf die Verkleidung gesteckt! In meiner A-Klasse haben diese jedoch vibriert.
Jetzt kann man sagen, dass die Verarbeitungsqualität nachgelassen hat. Schaut man aber genauer hin, dann merkt man schnell, dass früher auch keine leistungsstarken Lautsprecher verbaut wurden. Abgesehen davon, war die Musik in den 90er nicht so extrem in den Bässen.

Jene in der A-Klasse erzeugen so einen Bass, dass man den Schalldruck / Luftzug an den Unterschenken spürt. Das ist echt krass. Das führt zu ganz anderen Anforderungen an die Türverkleidung.

Kritisieren kann man jedoch, dass beim Burmester Soundsystem, die Türen nicht gedämmt wurden. Eine einfache Filzeinlage hätte nämlich gereicht. Gutheißen kann man jedoch, dass Mercedes die Türen auf Garantie 'nachdämmt'.

So genieße ich jetzt das Burmester auch bei Volumne > 85% ohne Vibrationen, die von den Türverkleidungen verursacht werden.

Im Anhang eine MP3, die die Lautsprecher vorne extrem fordert.

Das hat mit Burmester absolut nix zu tun
Ist nur billiger Dreck….

Zurück hier zum eigentlichen Thema des erstellten Threads:
War oder ist jetzt jemand von euch eigentlich betroffen gewesen?

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