Rentner überfährt Zweijährigen auf Zebrastreifen - Reaktionstest oder Fahreignungstest sinnvoll?

Es ist schon wieder passiert: Ein Rentner (84) erfasst eine Mutter mit Kind auf einem Zebrastreifen in Berlin - das zweijährige Kind stirbt. Kurze Zeit vorher: 91-jähriger Autofahrer überrollt in Marzahn 89-Jährige an Zebrastreifen.

Findet ihr, dass Fahreignungstests ab 70 Jahren verpflichtend sein sollten? Oder auf freiwilliger Basis, dafür mit Anreizen wie z.B vergünstigte Versicherungstarife bei erfolgreichen Bestehen etc.?

Evt. kann auch seitens des Staates/ der Krankenversicherung mit Taxi-Gutscheinen für Arzt-Besuche unterstützt werden. Was meint ihr?

Euer Andre

662 Antworten

Ganz klar, wenn jemand (alt oder jung) seine Fahrtauglichkeit auf Basis der gesetzlichen Gegebenheiten wie

auch aufgrund eines gesundheitlichen Gebrechens (Krankheit), die die Fahrtauglichkeit negiert, verloren hat,

darf und sollte dieser kein Auto fahren. Dies gilt sicherlich auch bei vorübergehenden spezifischen Medikamenteneinnahmen und medizinischen Eingriffen, wo häufig nur eine zeitliche Begrenzung der Fahr-

untauglichkeit vorliegt, was für Jung und Alt gleichermaßen gilt.

Zitat:
@gordonairdail schrieb am 31. August 2025 um 10:28:05 Uhr:
[...]
nicht in der Lage ist, sein Leben in seiner Vielfältigkeit zu führen. Sollte er nicht mehr Auto fahren dürfen,
müßte er sein Haus zwangsweise verkaufen, sich umorientieren hinsichtlich einer Mietwohnung in der Stadt,
wo der Wohnraum ohnehin kaum vorhanden ist, und alles gegen seinen Willen.

Schon unzählige mal (über Jahrzehnte) gehört. Auch immer das bewußtsein der jungen Bauherren das es später das Problem sein wird.

Da hat man 30 bis 50 Jahre Zeit sich drauf einzustellen und umzudisponieren, und was Tut man? Man klammert sich am Ziegelstein fest, jammert das der Doc doch so weit weg ist, das man nicht *zu Fuß* zum Supermarkt (o.a.) kommt und sitzt den ganzen Tag im Haus und Garten und irgendwann geht analgoes Telefonieren und TV nicht mehr. ... das kann man auch in der Stadt machen, ja man kann da was finden. Schließlich bringt so ein Hausverkauf auch was ein. Aber nein, man will einfach nicht loslassen. Und der Familiensegen hängt gar schief wenn die gestreßten und entfernt lebenden Kinder die Eltern "Zwangsweise" heraranholen wollen ... es ist immer wieder das selbe Schema, immer wieder die selben Dramen.

Unser Schwerpunkt liegt nicht darin, das schon Jahrzehnte vorher auf dem Schirm zu haben, kognitiv mental immer wieder aufzuarbeiten und sich darauf einzustellen und entsprechend zu handeln.

Zitat:
@Astradruide schrieb am 31. August 2025 um 13:17:45 Uhr:
Wie sonst?
Hm, öhm. Und wie? Das ginge nur über die 100%ige Vormundschaft. Eine Entmündigung bekommst Du heute nicht mehr "so einfach" durch. ... und ja, dazu braucht es auch den Staat.
... und schon hast Du Dir widersprochen.
Es gibtsicher unzählige Situationen wo der Restd er Familie genau mit dem Angebot proaktiv daher kommt ... "abgelehnt". Un nu?
Das wärst, in der Verlängerung, Du und ich, im Grunde alle die Steuern und Sozialbeiträge zahlen. Dann müssen *wir* auch bereit sein mehr zu zahlen.

Wie sonst ? Die Familie muss eben aktiv werden. Ganz einfach. Nutzen zureden etc. nichts kann die Familie auch die Führerscheinstelle informieren die dann tätig wird.

Anderstrum schaffst du ein bürokratisches Monster !

Demnach habe ich mich nicht widersprochen. Aber die Initiative liegt bei den Angehörigen. Mag Zeit kosten. Und ? Nicht ein Problem der Allgemeinheit.

Genausowenig sollten die Steuerzahler dafür aufkommen wenn es soweit ist. Ist ein Problem der Angehörigen die das dann zu regeln haben; eben auch finanziell. Geld ist dann schließlich genug vorhanden. Sei es durch das Auto dass schon mal verkauft werden kann und im Zweifel eben auch das sonstige Erbe.

Auch ganz einfach.

Du willst einzig und allein die Verantwortung auf den Staat abdrücken weil dir, deine Zeit oder dein Geld, wichtiger ist. Genau deshalb wehrst du dich auch Gültigkeitsdauern generell zu beschränken weil du dann alke paar Jahre halt mal zur Untersuchung musst und halt ein Tag Zeit opfern.

Ich hätte noch zu meinem Beitrag hinzufügen müssen, daß dieser Betroffene mit Haus wohnend im ländlichen Bereich während seines Autofahrerlebens nie einen Unfall mit Personenschäden hatte und na klar auch keine "Flensburg-Punkte" hat, mit seinem altersbedingten Erkrankungen ansonsten in seinem Leben noch

gut zurecht kommt, wo auch sein Hausarzt, der davon weiß, daß sein Patient eine 15 KM-Entfernung mit dem Auto zur Praxis zurücklegen muß, keine Bedenken hat, daß dieser das mit dem Auto tut.

Ich gehe mal davon aus, auch wenn dieses nur fiktiv sein kann, daß dieser Betroffene sein Auto von selbst aus stehen läßt,

wenn die gesundheitlichen Gebrechen es erforderlich machen. Im übrigen sollten wir alle anhand dieses Beispiels uns gewiß sein, daß dieser "Jemand" es nicht soweit kommen läßt, daß er eine Gefahr im Straßenverkehr wird. Alles andere wären wilde Spekulationen und Unterstellungen ohne sachliche Beweisführung !

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Nur zur Information kopiere ich mal rein, was ich gerade im Vers.-Forum gelesen habe.

Zitat:
@JochenHaeger schrieb am 29. August 2025 um 11:33:27 Uhr:
KFZ : Citroen C5 III, HDI 140 PS, EZ 2013
TEILKASKO/ Haftpflicht....
2022 - 389 € SF 16
2023 - 486 € SF 17
2024 - 732 € SF 18
2025 - 906 € SF 19
Ohne Inanspruchnahme von Leistungen.
Erkärungsversuch der Versicherung : mein Alter....
Verstehen kann ichs nicht.
Zitat:
@Anselm-M schrieb am 29. August 2025 um 18:42:34 Uhr:
Dein Pech ist offenbar, dass die Versicherung dein Alter jedes Jahr berücksichtigt. Meine Mutter brauchte jetzt ein neues Auto. Der Altvertrag war 16Jahre alt. Abgeschlossen als sie noch deutlich unter 70 war. Der neue Vertrag war plötzlich das 2,5-fache, weil sie jetzt ü80 ist und beim Altvertrag ihr Abschlussalter zählte.

Da sieht man, um wieviel höher die Vers.-Mathematiker das Risiko bei steigendem Alter errechnen. Und das sind keine 10 oder 15 % mehr, sondern ----> siehe oben.

Und genau davon leite ich meine Meinung ab, warum ab einem gewissen Alter Gesundheits-Überprüfungen etc. sinnvoll wären.

Dafür braucht man mich jetzt nicht wieder beschimpfen und bespucken, einfach Realitäten anerkennen.

(Im übrigen: wer fit ist, braucht ja auch keinen Test zu fürchten, und wer nicht fit ist, hört sowieso freiwillig auf zu fahren, hat man mir hier 10 x gesagt, ist ja niemand starrsinnig 🙃) <------ das vor der Klammer ist ein sog. Smiley

Und wenn durch die Test´s die nicht mehr fahrfähigen von Amtswegen aussortiert werden, dürfte wieder das Zahlungsrisiko der Versicherungen sinken = die beitragserhöungen dürrften dann kleiner ausfallen .. so zumindest die theorie..😁

Zitat:
@tartra schrieb am 31. August 2025 um 17:12:10 Uhr:
Und wenn durch die Test´s die nicht mehr fahrfähigen von Amtswegen aussortiert werden, dürfte wieder das Zahlungsrisiko der Versicherungen sinken = die beitragserhöungen dürrften dann kleiner ausfallen .. so zumindest die theorie..😁

Die Theorie, ja. Die Praxis dürfte eher sein dass diese für den Rest umso höher ausfallen um die Gewinne der Versicherungen gleich zu halten. Die dann aber weniger Schultern zu tragen haben.

Die nächste Sau dürfte dann Richtung der verschieden Autonomie-Level gehen. "Wie ? Sie fahren nur ein Level 1 oder 2 Auto. Uuuuuhhhhh.... das kostet aber".

Zwischendrin dürften dann noch Black-Box liegen. "Oh.... soe haben aber einen ruppigen Fahrstil... da müssen wir ihren Beitrag erhöhen." Alternativ: "Wie ? Sie möchten keine Box ? Das lässt ka einiges vermuten. Rein prophylaktisch müssen wir ihren Beitrag dann doch deutlich erhöhen".

Der Beitragssatz der Versicherung bei Älteren wird insbesondere auch deswegen erhöht, da Ältere gegenüber ihrer Versicherung eine geringere Jahreskilometerzahl angeben, wodurch ihr Beitragssatz sinkt.

Zitat:
@Astradruide schrieb am 31. August 2025 um 14:23:24 Uhr:
... Man klammert sich am Ziegelstein fest, jammert das der Doc doch so weit weg ist, das man nicht *zu Fuß* zum Supermarkt (o.a.) kommt und sitzt den ganzen Tag im Haus und Garten und irgendwann geht analgoes Telefonieren und TV nicht mehr. ...

Das ist also deine Definition eines Renters.

Mann kann es auch knallhart runterbrechen und alles emotionale ausklammern.

Entweder fahrtauglich oder nicht fahrtauglich. Alles andere ist nicht das Problem der anderen Verkehrsteilnehmer. Die Definition von fahrtauglich hat auch in keiner Zeile Mitleid oder oder Lebensgeschichte was verloren.

Auch würd ich gar nicht so hart dramatisieren. Wenn man so selten fährt und die Vollkosten eines Fahrzeugs gegenrechnet, ist Taxifahren gar nicht so viel teurer. Außerdem gibts bei uns auf den Dörfern gemeindeorganisierte Sammeltaxis die^schon bei drei Personen deutlich günstiger sind als ein Privat PKW.

Zitat:
@Haasinger schrieb am 31. August 2025 um 20:35:12 Uhr:
Mann kann es auch knallhart runterbrechen und alles emotionale ausklammern.
Entweder fahrtauglich oder nicht fahrtauglich. Alles andere ist nicht das Problem der anderen Verkehrsteilnehmer. Die Definition von fahrtauglich hat auch in keiner Zeile Mitleid oder oder Lebensgeschichte was verloren.

Der Ansatz ist doch super!
Ggf. sollte man eine MPU gleich beim Erwerb einer Fahrerlaubnis machen, und auch in zyklischen Abständen eine entsprechende Überprüfung.
So würde gesamtheitlich die Gesellschaft an einer sichereren Verkehrssituation arbeiten.

Auch würd ich gar nicht so hart dramatisieren. Wenn man so selten fährt und die Vollkosten eines Fahrzeugs gegenrechnet, ist Taxifahren gar nicht so viel teurer. Außerdem gibts bei uns auf den Dörfern gemeindeorganisierte Sammeltaxis die^schon bei drei Personen deutlich günstiger sind als ein Privat PKW.

Auch eine schöne Idee, denn sicherlich ließe sich dieser Gedankengang fortführen und auch auf die gesamte Geselleschaft abbilden.
Ein weiterer Vorteil, je nach Regelwerk, wäre eine hierdurch einhergehende Einschränkung und Abnahme des allgemeinen Individualverkehrs, und damit die notwendige Förderung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs.
So würde viel schneller eine Vekehrswende erreicht werden! 👍😀

Feuchte, linksgrüne Träume.....

Zitat:@nogel schrieb am 31. August 2025 um 21:04:44 Uhr:
Feuchte, linksgrüne Träume.....

Besser als verkrustete rechtsbraune. Achtung: hier kommt das Smiley: 😊

Grüße von Melosine, Seit Joschka Mitglied der Grünen,

@nogel 👍

Warum verweigert man sich einen Fahreignungstest den man gleichzeitig von anderen erwartet?

Die Antwort auf diese Frage findet man wohl zwischen den Zeilen.

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