Rentner überfährt Zweijährigen auf Zebrastreifen - Reaktionstest oder Fahreignungstest sinnvoll?

Es ist schon wieder passiert: Ein Rentner (84) erfasst eine Mutter mit Kind auf einem Zebrastreifen in Berlin - das zweijährige Kind stirbt. Kurze Zeit vorher: 91-jähriger Autofahrer überrollt in Marzahn 89-Jährige an Zebrastreifen.

Findet ihr, dass Fahreignungstests ab 70 Jahren verpflichtend sein sollten? Oder auf freiwilliger Basis, dafür mit Anreizen wie z.B vergünstigte Versicherungstarife bei erfolgreichen Bestehen etc.?

Evt. kann auch seitens des Staates/ der Krankenversicherung mit Taxi-Gutscheinen für Arzt-Besuche unterstützt werden. Was meint ihr?

Euer Andre

652 Antworten

Auch bei aller berechtigten Sorge sollte man doch vermeiden, zu sehr in furchtsames Mimimi abzugleiten.

Allzu schnell sieht man überall nur noch Gefahren und Risiken. Allzu schnell gibt es überall nur noch Menschen, die einen bedrohen.

Zitat:
@windelexpress schrieb am 31. August 2025 um 10:40:33 Uhr:
Wer will, wenn er sich ein, oder ein zweites Eigenheim gebaut und sein lebenslang dort gelebt hat freiwillig in einen GroßstadtMolloch ziehen, weil irgendwelche ideologischen Fehlfarben meinen ich müsse mich im Alter umorientieren?

Tja, für dich Großstadtmolch ... für Leute aus meiner sippe .. Berlin Köpenick .. Senioren gerechte Wohnung Wassergrunstück mit Blick auf die Dame und Opa & Oma können die Schiffe zählen .. Sie sagen auch selber das ist das beste was ihnen passieren konnte... , dazu Senioren Ticket ~60 EURO und schwerbehinderte kostenfrei? auch kein Stress mehr mit eigenem Auto oder grundstück, das macht jetzt der hausmeister ... abner da kommt man auch erst ab 70 rein, das ist bedingung😁 dazu eine gemeinschaft mit wenn man will regelmäßiegn Aktivitäten .. ich sehe nichts negatives was du mal wieder zu suggerieren versuchst.....

Hört sich so ein bisschen nach Sozialismus mit Zutrittskontrolle an.

Blödsinn .. die Wohnanlage gehört einer stiftung und Bedingung für die vergünstigte Miete ist halt das man senior ist, dazu gleich mit angeschlossen Seniorenheim Verbund, falls es mal soweit ist geht das dann auch ganz schnell...

Gibt halt eine Warteliste, wer da frühzeitig über "später" nachdenkt, hat halt die chanche darauf...

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Ich schrieb nicht "Das ist...", sondern "Hört sich ein bisschen so an..." 😉

Und doch: Das Hohelied der städtischen Sozialisierung singe ich nicht. Wirklich nicht. Und das, obwohl ich auch seit mehr als 40 Jahren Großstadtbewohner bin.

Ich möchte nur darauf hinweisen, wie damals die Ideale etwa eines Mies van der Rohe oder eines Le Corbusier (**) gescheitert sind, die die Menschen in ihren neuen, großen Stadtwohnbauten zusammenbringen wollten, den Austausch fördern und das "Miteinander". Ich sehe in den derzeitigen, in etwa gleichlaufenden Idealvorstellungen der "lebenswerten Stadt" eine gewisse Blaupause.

Aber sei's drum, das wird sehr off topic.

_____________________

(*) Mies-van-der-Rohe-Häuser, Berlin Wedding ("Afrikanisches Viertel"); Weissenhof-Siedlung, Stuttgart;

(**) Unité d’Habitation, Marseille; Maison Radieuse, Nantes; früher und noch nicht so ideologisiert: Cité Frugès, Pessac

Zitat:
@gordonairdail schrieb am 31. August 2025 um 10:28:05 Uhr:
Ein Autofahrer, wohnend auf dem Land, vieleicht auch Einfamilienhausbesitzer, auch älteren Alters, Kinder
wenn vorhanden, lebend weit entfernt von ihm, ist auf sein Auto so sehr angewiesen, daß er ohne dieses
nicht in der Lage ist, sein Leben in seiner Vielfältigkeit zu führen. Sollte er nicht mehr Auto fahren dürfen,
müßte er sein Haus zwangsweise verkaufen, sich umorientieren hinsichtlich einer Mietwohnung in der Stadt,
wo der Wohnraum ohnehin kaum vorhanden ist, und alles gegen seinen Willen.

Ich verstehe den Zusammenhang zwischen deiner Aussage und dem Thema nicht so wirklich. Aktuell diskutieren wir über die Wirtschaftlichkeit eines Fahreignungstests. Du bist da schon einen Schritt weiter gegangen.

Wenn ein Arzt feststellt, dass man nicht mehr Auto fahren kann, dann darf man auch kein Auto mehr fahren. Die Konsequenzen können zwar tragisch sein, aber man muss sie hinnehmen. Ein logisch denkender Führerscheinbesitzer würde das akzeptieren und sein Auto freiwillig stehen lassen. Die Gefahr eines Unfalls ist einfach zu hoch... Besonders auf Landstraßen, wo man oft schnell reagieren muss. Wenn man Glück hat, landet man nur auf dem Acker. Tragisch ist es, wenn die Fahrt am Baum endet. Dramatisch wird es, wenn man ein entgegenkommendes Fahrzeug erwischt. Stell dir einfach einmal die Situation vor, dass vier Jugendliche ins Auto steigen und der Fahrer sich beim Überholen überschätzt. Ein Unfall wird sehr oft vermieden, weil der Gegenverkehr langsamer wird und notfalls bremst. Doch was passiert, wenn du als Gegenverkehr jemanden hast, der überhaupt nicht reagiert, und bei dem diese Situation sogar zuvor von einem Arzt vorhergesehen wurde?

Um es ganz klar zu sagen. Nicht jeder Fahruntüchtige, der durch die Prüfung fallen würde, wird vier Jugendliche umbringen. Es ist die Masse der Fahruntüchtigen auf unseren Straßen, die erst zu einer größeren Gefahr wird.

Zum Glück haben alle, die ich kenne, das Fahrverbot vom Arzt befolgt, obwohl der Führerschein weiterhin gültig war. Allein der Fahreignungstest, auch ohne rechtliche Konsequenzen, wird schon viel bewirken. (Kosten solten von der Krankenkasse übernommen werden.) Man wird zwar nicht alle Fahruntüchtigen von der Straße holen, aber die Meinung eines unabhängigen Arztes ist schon mehr wert als die der Kinder, Nachbarn oder Bekannten.

Zitat:
@MvM schrieb am 31. August 2025 um 11:23:01 Uhr:
....
Stell dir einfach einmal die Situation vor, dass vier Jugendliche ins Auto steigen und der Fahrer sich beim Überholen überschätzt. Ein Unfall wird sehr oft vermieden, weil der Gegenverkehr langsamer wird und notfalls bremst. Doch was passiert, wenn du als Gegenverkehr jemanden hast, der überhaupt nicht reagiert, und bei dem diese Situation sogar zuvor von einem Arzt vorhergesehen wurde?
...

Dann hat der Arzt fahrlässig bzw. vorsätzlich gehandelt, womit ihm dann die Zulassung entzogen werden sollte.
Die Person, die im Gegenverkehr die Situation nicht richtig eingeschätzt hat, würde ich keinen Vorwurf machenm, egal wie alt diese ist.

Zitat:@gordonairdail schrieb am 31. August 2025 um 10:28:05 Uhr:
Ein Autofahrer, wohnend auf dem Land, vieleicht auch Einfamilienhausbesitzer, auch älteren Alters, Kinder wenn vorhanden, lebend weit entfernt von ihm, ist auf sein Auto so sehr angewiesen, daß er ohne dieses nicht in der Lage ist, sein Leben in seiner Vielfältigkeit zu führen. Sollte er nicht mehr Auto fahren dürfen, müßte er sein Haus zwangsweise verkaufen, sich umorientieren hinsichtlich einer Mietwohnung in der Stadt,wo der Wohnraum ohnehin kaum vorhanden ist, und alles gegen seinen Willen.

Richtig - darum ist es besser bestehende Defizite zu negieren und dafür ein paar Passanten GTA-Style umzunieten 👍🏾

Zitat:
@Blubber-AWD schrieb am 31. August 2025 um 11:01:44 Uhr:
Hört sich so ein bisschen nach Sozialismus mit Zutrittskontrolle an.

Ist es doch auch. Die Mutter meiner PatenTante wurde schlussendlich auch in betreutes Wohnen abgegeben und wenn eine über 90 jährige heulend einem jungen Menschen wie mir gegenüber sitzt und von dem Wahnsinn betreutes Wohnen berichtet, das hat mit selbstbestimmter Lebensqualität nichts zu tun, sondern ist das, was sich die roten Genossen damals für alle vorgestellt hatten. Und sowas wieder Anrollen zu lassen, sollte man tunlichst im Keim ersticken.

Zitat:
@T5Plus schrieb am 31. August 2025 um 02:30:44 Uhr:
Dann bist du blind, naiv und xxx (Selbstzensierung aufgrund der Nubs).

Wie drollig.

Zitat:
@Holger-TDI schrieb am 31. August 2025 um 11:34:25 Uhr:
Dann hat der Arzt fahrlässig bzw. vorsätzlich gehandelt, womit ihm dann die Zulassung entzogen werden sollte.

Mit welcher rechtlichen Grundlage willst du das durchsetzen?

Der Arzt stellt fest, dass man das Auto stehen lassen soll. Er hat die Aufgabe, dies seinem Patienten mitzuteilen. Es ist nicht Aufgabe des Arztes zu überprüfen, ob der Patient sich daran hält.

Zitat:
@MvM schrieb am 31. August 2025 um 11:43:47 Uhr:
Mit welcher rechtlichen Grundlage willst du das durchsetzen?
Der Arzt sagt, dass man das Auto stehen lassen soll. Es ist nicht Aufgabe des Arztes zu überprüfen, ob der Patient sich daran hält.

So ist es. Und so sollte es durchaus gerne auch bleiben. Denn sonst sagen auch die Ärzte nichts mehr, wenn sie nun noch fürchten müssen, für anderer Leute Fehlverhalten zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Zitat:
@NeuerBesitzer schrieb am 30. August 2025 um 14:31:25 Uhr:
Der Senior der es nicht einsieht ist genau wie derjenige der unter Drogeneinfluss steht und es nicht einsieht
Letztendlich will man hier doch nur wieder "Verantwortung" auf den Staat abschieben.

Wie sonst?

Wenn es im Familienkreis möglicherweise so einen Fall gibt muss eben dann auch die Familie die Verantwortung übernehmen.

Hm, öhm. Und wie? Das ginge nur über die 100%ige Vormundschaft. Eine Entmündigung bekommst Du heute nicht mehr "so einfach" durch. ... und ja, dazu braucht es auch den Staat.

Im Zweifel oder bei Uneinsichtigkeit eben auch die Behörden einschalten

... und schon hast Du Dir widersprochen.

Schließlich ist die Familie dann auch in der Pflicht die Besorgungen, fahrten zum Arzt oder was auch immer zu übernehmen.

Es gibtsicher unzählige Situationen wo der Restd er Familie genau mit dem Angebot proaktiv daher kommt ... "abgelehnt". Un nu?

Oder ist dann das das nächste ? Oh, der "Staat" hat meinem Opa den FS entzogen. Dann soll der Staat aber gefälligst auch die Taxi-Fahrten zahlen.

Das wärst, in der Verlängerung, Du und ich, im Grunde alle die Steuern und Sozialbeiträge zahlen. Dann müssen *wir* auch bereit sein mehr zu zahlen.

Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 30. August 2025 um 17:11:01 Uhr:
In D?
Joa, wir kriegen ja nicht mal ein gescheites Funknetz hin.

Ist es wirklich der Anspruch bis hinter jedem abgelegenem Hügel das zu bewerkstelligen, auch wenn sich da nur 1x/Woche einer aufhält?

Vom Stromnetz und Digitalisierung usw rede ich jetzt mal nicht.

Ich denke unser Stromnetz ist nicht das schlechteste. Insbesondere unter dem Aspekt des hohen und sehr volatilen Anteils regnerativer Einspeiser ist es erstaunlich wie stabil es läuft. ... das wissen auch unsere Nachbarn ... und unser Netz hängt massiv von deren Stabilität ab.

Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. ... aber da OT, klinke ich mich wieder aus.

Zitat:
@Tarnik schrieb am 30. August 2025 um 18:39:37 Uhr:
Was mir aber doch auffällt ist, das diese Leute zwar gegen mehr Kontrollen und Strafen rund um den Verkehr sind, aber diese Gleichzeitig bei einer wenig auffälligen Gruppe verlangen.

Du hast bestimmt nur die übersehen die sowohl für mehr Kontrollen, empfindlichere Strafen und *für* wiederkehrende Fahreignungstests (FET) sind.

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