Ratschlag nach Auffahrunfall
Also liebe Freunde, meiner Frau ist ein Twingo auf unseren stehenden BMW aufgefahren (mit vielleicht 5 bis 10 km/h). Kostenvoranschlag von einer BMW Fachwerkstatt ca. 1700 Euro, es soll die komplette Stoßstange mit Pralldämpfern gewechselt werden. Die Besichtigung seitens BMW erfolgte nur oberflächlich.
Ich habe mich am Wochenende unter das Auto gelegt und selbst nachgeschaut. Die Karosse hat definitiv nichts abbekommen, die Pralldämpfer sind nicht eingefahren, lediglich der Stoßfängerträger (aus Kunststoff) ist hinüber, er ist an beiden Pralldämpferaufnahmen zerrissen. Weiterhin ist der Stoßfänger zerkratzt, aber nirgendwo gerissen bzw. verbeult.
Da mein Auto nun schon fast 10 Jahre alt ist und ich es wahrscheinlich bis auch in den nächsten Jahren nicht verkaufen werde, bin ich am überlegen, den Schaden selbst zu reparieren. Die komplette Stoßstange hatte ich schon einmal demontiert, das bekomme ich locker hin, den Träger kriege ich für ca. 100 Euro bei ebay, so wie ich es verstanden habe, ist der Stoßfänger nur auf diesen geclipst, genau wie die oberen Plasteleisten, wo das PDC drinnen ist. Passendes Farbspray gibt es auch bei ebay.
Ich könnte mir somit ca. 1400 Euro auszahlen lassen, würde ca. 200 Euro investieren und hätte 1200 Euro gespart. Wie würdet ihr entscheiden? Ist es ein Akt, den Stoßfängerträger zu wechseln? Bekommt man die Lackierung mit der Spraydose so gut hin (cosmosschwarzmetallic), dass es nicht absolut Scheiße aussieht? Ist es egal, ob man den Stoßfängerträger aus Kunststoff oder Alu nimmt?
Edit: Fahrzeug ist ein BME E46 Limo 318i, FL, Baujahr 9/ 2004, cosmosschwarz mit PDC
Beste Antwort im Thema
Versicherung anrufen und die 1700,- EUR abzüglich MwSt. forden. Sollten sie ablehen ein Gutachten erstellen lassen...
Bzw. geschickt vorgehen und am Telefon der Versicherung erläutern, dass du gerne nach Kostenvoranschlag abrechnen möchtest, falls sie kein Gutachten benötigen 😁 - das zahlt nämlich dann die Versicherung noch zusätzlich...
Keinen Gutachter der gegnerischen Versicherung akzeptieren - du hast Anspruch auf freie Wahl.
Sollte klappen, wenn sie nicht völlig verwirrt sind! Ansonsten lässt du ein Gutachten machen und übergibst dieses deinem Anwalt. Das kannst du der Versicherung auch gerne so mitteilen.
Die Teile holst du von ebay und lässt die Stoßstange vom Lackierer lackieren - sollte max 250,- EUR kosten.
Ist der Schaden vorne oder hinten?
37 Antworten
Das mach mein Lackierer auf lau... Meine MII Schürze hat er für 150 gemacht.
Zitat:
Original geschrieben von only-automatic
Versicherung anrufen und die 1700,- EUR abzüglich MwSt. forden. Sollten sie ablehen ein Gutachten erstellen lassen...
Bzw. geschickt vorgehen und am Telefon der Versicherung erläutern, dass du gerne nach Kostenvoranschlag abrechnen möchtest, falls sie kein Gutachten benötigen 😁 - das zahlt nämlich dann die Versicherung noch zusätzlich...Keinen Gutachter der gegnerischen Versicherung akzeptieren - du hast Anspruch auf freie Wahl.
Sollte klappen, wenn sie nicht völlig verwirrt sind! Ansonsten lässt du ein Gutachten machen und übergibst dieses deinem Anwalt. Das kannst du der Versicherung auch gerne so mitteilen.
Die Teile holst du von ebay und lässt die Stoßstange vom Lackierer lackieren - sollte max 250,- EUR kosten.
Ist der Schaden vorne oder hinten?
Und das glaubst du ernsthaft? Solche "Drohungen" interessieren einen Sachbearbeiter bei einer Versicherung herzlich wenig.
Zitat:
Original geschrieben von TheRealRaffnix
Und das glaubst du ernsthaft? Solche "Drohungen" interessieren einen Sachbearbeiter bei einer Versicherung herzlich wenig.Zitat:
Original geschrieben von only-automatic
Versicherung anrufen und die 1700,- EUR abzüglich MwSt. forden. Sollten sie ablehen ein Gutachten erstellen lassen...
Bzw. geschickt vorgehen und am Telefon der Versicherung erläutern, dass du gerne nach Kostenvoranschlag abrechnen möchtest, falls sie kein Gutachten benötigen 😁 - das zahlt nämlich dann die Versicherung noch zusätzlich...Keinen Gutachter der gegnerischen Versicherung akzeptieren - du hast Anspruch auf freie Wahl.
Sollte klappen, wenn sie nicht völlig verwirrt sind! Ansonsten lässt du ein Gutachten machen und übergibst dieses deinem Anwalt. Das kannst du der Versicherung auch gerne so mitteilen.
Die Teile holst du von ebay und lässt die Stoßstange vom Lackierer lackieren - sollte max 250,- EUR kosten.
Ist der Schaden vorne oder hinten?
Es ist egal was den Sachbearbeiter interessiert. Das ist Gesetzt und dient dem Schutz vor genau solchen Versicherungen.
Zitat:
Original geschrieben von Andy 325i
Es ist egal was den Sachbearbeiter interessiert. Das ist Gesetzt und dient dem Schutz vor genau solchen Versicherungen.Zitat:
Original geschrieben von TheRealRaffnix
Und das glaubst du ernsthaft? Solche "Drohungen" interessieren einen Sachbearbeiter bei einer Versicherung herzlich wenig.
Darum geht es mir überhaupt nicht. Ich habe lediglich gesagt, dass du einen Sachbearbeiter so niemals dazu bekommen wirst, etwas zu bezahlen. Es interessiert ihn schlichtweg nicht. Man kann sich die Argumentation nach dem Motto: "zahlt es lieber, sonst lasse ich ein Gutachten erstellen und gehe zum Anwalt - und ihr dürft das alles bezahlen" also getrost sparen.
Dass die Versicherung letztlich bei geklärter Schuldfrage alles zahlen muss, ist unstreitig.
@TheRealRaffnix
Dann sind wir uns ja einig :-)
Viel Spaß beim Geschenke auspacken!
@TheRealRaffnix
Ist mich auch bewusst, dass der Sachbearbeiter hier nur einen sehr engen Spielraum hat Entscheidungen zu treffen - interessieren würde es ihn vermutlich schon, wenn es sein eigenes Geld wäre 😉
War schon vor rund 20 Jahren (1995) nicht anders:
Mein Auto war seinerzeit ein BMW E30 M3. Ein Parkrempler wurde von meinem Werkstattmann mit rund 1500,- EUR veranschlagt - und zwar so, dass für mich unterm Strich noch dicke was übrig bleibt 🙂
"Leider" bestand die Versicherung auf ein Gutachten:
Dies sah wie folgt aus: Der Gutachter interpretierte in den M3 damals eine gewisse Exklusivität, obwohl derzeit auf dem Tiefpunkt seines Wertes (~ 15.000 DM).
Also gab es eine neue Stoßstange (nur gering zerkratzt), sowie eine neues Heckblech eingeschweißt - das hätte man auch mit einem Lackstift ausbessern können... 🙂
Also war der Schaden laut Gutachten rund 3.900 DM + 6 Werktage Reparaturdauer, so dass auf jeden Fall beim Nutzungsausfall noch ein Wochenende mit drin ist 😎
Damit war die Versicherung allerdings nicht einverstanden: Sie kürzte den Schaden auf knapp 3.400 DM und würde den Nutzungsausfall nur dann zahlen (135,- DM/Tag) wenn sie die Reparatur Rechnung begleichen würde...
Mir war`s egal: knapp 2000,- DM mehr auf meinem Konto als ich vom Sachbearbeiter forderte 😉
Zitat:
Original geschrieben von only-automatic
Mir war`s egal: knapp 2000,- DM mehr auf meinem Konto als ich vom Sachbearbeiter forderte 😉
So verrückt das klingt, aber so läuft das nun mal bei den Versicherungen. Mit Logik hat das rein gar nichts zu tun. Un in einem solchen Fall wie hier vom Threadersteller geschildert kann das halt auch mal ganz schnell Stress mit der Versicherung geben. Wenn man nicht damit einverstanden ist, wie die Versicherung das regulieren will und dagegen klagt und am Ende verliert, bleibt man auf diesen Kosten natürlich sitzen.
Schon klar - aber ein 2004er E46 ist jetzt auch kein Auto mit einem Zeitwert von 1800,- EUR, wie der 95er Passat von meinem Kollegen - der ist relativ lange seinem Geld "hinterher gerannt" 😉 (von wegen erhaltenswerter Zustand, alles neu, AHK kaputt nach Heckschaden - die wollten ihm das Auto für`n paar Hunnis einfach "ersetzen" 😁 ).
Aber als Geschädigter hat man (m.M🙂 in Deutschland immer noch den Anspruch auf ein Gutachten - letztendlich sind wir vor dem Gesetz doch alle Laien... und nur der Gutachter kann wissen was das Auto wert war oder wäre, bzw. was das Beheben des Schadens kostet...
Normalerweise schreibe ich in solchen Threads schon gar nix mehr - genau so wie ich im Kollegen- oder Bekanntenkreis keine Tipps mehr gebe...
Die Leute sind entweder beratungsresistent, wissen sowieso alles besser oder machen nachdem sie für meine Tipps wirklich dankbar waren, dann doch etwas völlig anderes... und ich habe solche Ereignisse wirklich alle (gefühlten) 8 Wochen 🙂
Aber die Idee des TE ging schon völlig in die richtige Richtung: fiktiv abrechnen, Eigenleistung, ggf. Gebrauchtteile... das wäre in dem Fall auch mein Weg...
Der gefühlte Schaden von über 1000,- EUR ist allerdings fast etwas hoch für den 3. Weg: Im Idealfall zahlt`s der Gegner aus eigener Tasche... In dem Fall verzichte ich gerne mal auch auf rund 200,-. EUR, da ich keinen "Papierkrieg" mit der Versicherung führen muss...
Überrascht war ich allerdings vor ein paar Jahren als mir ein ca. 90 jähriger Herr Doktor rückwärts auf`s Auto gefahren ist... mit seinen keine 12 Monate alten BMW. Keine Zeugen - er hat beim Abbiegen im Wohngebiet angehalten und hat den Rückwärtsgang eingelegt 😰
Hätte er behauptet ich wäre im drauf gefahren, hätten es alle geglaubt...
Sein Auto ringsherum angefahren - Ich war kurz vor`m Durchdrehen!
Sagt der: Klären sie doch ab wie hoch der Schaden ist und lassen sie es mich wissen - vielleicht kann ich es selber begleichen. Als ich ihm am Telefon von knapp 1400,- EUR berichtete, lachte er 😰
...und sagte: "Das ist ja schön"... "Seien sie froh, dass ich das war und gerade nicht knapp bei Kasse bin..." 3 Tage später hatte ich das Geld am Konto 🙂
Coole Geschichte 😁
Zitat:
Original geschrieben von only-automatic
Aber die Idee des TE ging schon völlig in die richtige Richtung: fiktiv abrechnen, Eigenleistung, ggf. Gebrauchtteile... das wäre in dem Fall auch mein Weg...Der gefühlte Schaden von über 1000,- EUR ist allerdings fast etwas hoch für den 3. Weg: Im Idealfall zahlt`s der Gegner aus eigener Tasche... In dem Fall verzichte ich gerne mal auch auf rund 200,-. EUR, da ich keinen "Papierkrieg" mit der Versicherung führen muss...
Solche Tipps sind natürlich immer schön und gut, nur die Praxis sieht oft anders aus. Bei den Versicherungen klingeln doch schon alle Alarmglocken, wenn bei einem 10 Jahre alten Auto ein kleiner Schaden fiktiv abgerechnet werden soll zu BMW Apothekenpreisen. Da ist Stress mit der Versicherung fast vorprogrammiert und die Frage ist dann: Legt man es auf einen Rechtsstreit an, weil man mehr Geld haben will - verbunden mit dem Risiko, dass man auf den Gerichtskosten sitzen bleibt? Der Anwalt wird natürlich sagen, dass da gute Chancen bestehen zu gewinnen. Er bekommt ja sein Geld so oder so.
Natürlich renne ich ohne Zusage meiner Rechtsschutzversicherung nicht zum Anwalt 🙄
Jetzt bleibt dann nur noch die Möglichkeit der "guten Tat" um auch die Allgemeinheit (Versicherungsprämien!) zu entlasten...
Man sagt dem Verursacher, dass das Auto schon alt ist und wenn er möchte solle er mir doch 100,- oder 200,- EUR geben... Ich lass die 10 Jahre alte "Kiste" eh nicht mehr reparieren 🙄
Ist aber auch von Fall zu Fall unterschiedlich: Ich habe für meine fast 10 Jahre alte "Kiste" noch 8.500 EUR bekommen (2004er 330d). Da war ich schon froh, dass er noch in einem ordentlichen Zustand war...
Zitat:
Original geschrieben von only-automatic
Natürlich renne ich ohne Zusage meiner Rechtsschutzversicherung nicht zum Anwalt 🙄
Die dann in aller Regel noch mit einer Selbstbeteiligung von 150€ zu Buche schlägt, was die Sache dann wieder eine ganze Ecke unattraktiver macht.
Muss jeder selbst wissen, ob er sich den Stress antun möchte.
Jetzt geh doch mal nicht so pessimistisch ins neue Jahr 😮
Da bleibt einem ja nur noch die Alternative alle 3 Jahre einen Neuwagen zu leasen - oder gar bar zu kaufen 😰
Weiß garned,was es da lang zu diskutieren gibt....
Ich hatte den Fall vor ca. 2 Jahren,das mir so n Depp in mein parkendes Auto (E36 Limo,17 Jahre alt zu diesem Zeitpunkt) gedonnert ist.Hintere Tür fahrerseitig eingedrückt.
Kumpel hat mir nen sehr guten Gutachter empfohlen,der hat mir wiederum einen sehr guten Anwalt empfohlen.
Nachdem ich das Gutachten in der Hand hatte (lag glaube ich so um die 1500€),ab zum Anwalt und den damit beauftragt,das Geld einzufordern.Veranschlagt wurde Reparatur in meiner örtlichen BMW-Werkstatt,VS wollte irgendeine freie Werkstatt veranschlagt sehen,worauf ich mich nicht einließ,ich kenn den vorgeschlagenen Laden ned und wie gut oder schlecht die arbeiten,bei meiner BMW-Stammwerke weiß ichs.
Ging durch und ich habe die Kosten ohne Reparatur gefordert und bekommen,auch wenn die VS erst die Lohnkosten einer freien Werke anstelle der BMW-Kosten veranschlagt hat,gab halt ne Nachforderung durch meinen Anwalt.Bekommen hab ich aber,wie gesagt,die gesamte Summe abzügl. MwSt.
Also behauptet bitte nicht,dies und das gehe nicht und sei nicht möglich.Es geht durchaus,wenn man die richtigen Stellen damit beauftragt.
Ach und ohne Anwalt werd ich mit keiner Autoversicherung kommunizieren,wenn ich keine Schuld am Schaden habe.
Daher den Tip an den TE,Gutachter suchen,danach mit dem Gutachten zum Anwalt und eben das Geld für die Reparatur einfordern lassen.Und wenn die Reparatur eben in deiner BMW-Werkstatt erfolgen würde,weil du den freien ned traust,dann werden eben auch die Kosten für eine Reparatur bei BMW fällig,egal ob die Kiste jetzt 5,10 oder 15 Jahre alt ist.Wichtig ist hier nur der Restwert des Kfz,der wird aber sicher noch deutlich über den 1700€ liegen.
Und mit dem Geld,was du bekommst,kannst du machen,was dir lieb ist.Da kann dir auch keine Versicherung vorschreiben,was du damit zu tun hast.
Greetz
Cap