Racechip beim 320d
Hallo Leute,
Ich wollte mal Fragen was Ihr von chiptuning beim 320er diesel haltet. Ich finde die 150ps sind eigentlich ausreichend aber man kann ja nie genug leistung haben. Hätte ich nen 335d würde ich auch natürlich noch was raus holen wollen. Da wir in unserm A3 2.0tdi einen chip seit ca 120.000km drinnen haben und wir bisher keine negativen erfahrungen machen mussten bis auf den LLK, (der hat sich mal verabschiedet) läuft alles normal.
Aber VAG und BMW motoren sind ja sehr unterschiedlich. Würde der 320d bei einer ca 30-40ps leistungssteigerung mitmachen? Oder ist der Turbo mit 150ps schon überfordert?
Ich will mir jetzt nicht umbedingt einen Chip einbauen, aber wenns nicht schadet warum nicht?
Habt ihr Erfahrungen mit Chiptuning bei BMW Motoren?
Wär dankbar für Meinungen/Tipps/Hilfe
Beste Antwort im Thema
Wir wissen doch alle wie das enden wird. Viele werden dir zu ner vernünftigen kennfeldoptimierung raten und du wirst dir trotzdem den billigsten "racechip" kaufen den du findest.
Nachher kommen dann irgendwann themen ala "mein 320d rußt ziemlich stark" oder "mein turbo ist kaputt".....
33 Antworten
Moin... Ich kann aus Erfahrung mit den Dingern nur abraten.
Ich mache nun schon seit ein paar Jahren Chiptuning als Hobby und hab in dieser Zeit auch schon sehr viele Autos und Umbauten abgestimmt.
Alle laufen bis heute einwandfrei. Das würde ich einer Tuning-Box ala. Racechip nicht zutrauen.
Die Dinger machen im Prinzip nicht viel.
Sie werden einfach in den Kabelbaum gehangen und verändern Sensorwerte, indem sie Widerstände erhöhen.
Beispiel: MAP-Sensor sagt z.B. 1.2bar LD bei Volllast, Chiptuningbox hängt dazwischen, auf einmal sagt er nur noch 1bar LD.
=> Steuergerät lässt deshalb logischerweise auch mehr Ist-LD zu, da es vom "tatsächlichen" Ist-Wert keine Ahnung hat. 😉
Dasselbe passiert u.a. beim Raildruck.
Es ist eine reine Steuergerät-verarsche. So viel zur funktionsweise davon.
Ich bekomm allein schon vom Fakt, dass es Werte "vorgaukelt" Bauchschmerzen und würde es meinem Auto nicht antun.
Problem daran: Es kann nicht alles "fälschen". Bei Volllast muss man beim Diesel etwas mehr Luft zuführen, da sonst die Abgastemperatur ins Nirwana steigt. Diese Verhältnisse können die Boxen nicht modifizieren, zumindest nicht genau genug.
Das merkt man v.a. bei Benzinern, wo man durch mehr Sprit mit dem Lambdawert runter geht, zum kühlen.
Da hat man über die Kennfelder natürlich viel mehr Freiraum, was sich auch bemerkbar macht.
Für was du dich jetzt im Endeffekt entscheidest => Liegt bei dir. 🙂
Ich kann dir empfehlen bei Gelegenheit gleich die AGR und die Drallklappen rauszuwerfen.
Also dein Beitrag widerspricht sich doch ein wenig. Einerseits muss beim Diesel mehr Luft zu geführt werden bei Vollgas, was man sehr gut beim Benziner sieht 😉 , sonst steigt die Abgastemperatur ins Nirvana und dann rätst du wieder zum AGR Ausbau, was ja bekanntlich die Verbrennungstemperatur ins Nirvana steigen lässt.
Und dann ließt man immer wieder dieses gleiche Geblabber, das der Chip dem Steuergerät was vorgaukelt etc. Ich bin mir gar nicht so sicher, das dem so ist. Wer das alles mal richtig verfolgt, liest und versteht, der bekommt schnell mit,, das alle Chiphersteller damit werben, das der Selbstschutz des Motors erhalten bleibt etc. Das würden die nicht tun, wenn das nur eine Reihe von Widerständen wäre 😉 . Logisch ist es auch nicht. Da braucht man dann auch keine Echtzeit-Bearbeitung von Daten.
Außerdem lese ich ja höhere Drücke aus, aus der DDE, wenn ich mir das mit und ohne Chip anschaue. Kann also nicht so sein, wie das immer wieder beschrieben wird.
Desweiteren regelt der Chip ja auch nur in bestimmten Bereichen. Bei wenig Last, gar nicht. Bei Volllast bei hohen Drehzahlen auch wenig bis gar nicht. Dafür im mittleren Drehzahlbereich umso mehr. Das spricht auch eher dafür, das im RaceChip die Elektronik eine Art kleines Kennfeld hinterlegt hat und je nach Lastzustand, den übermittelten Wert der DDE, dann anpasst und etwas erhöht weiter gibt an Raildruck und Ladedruck. Die DDE dagegen sieht das, ist aber ja bekannterweise bis zu einem bestimmten Mehrwert nur Zuschauer und regelt erst hinunter, wenn es Maximaldrücke übersteigt.
Das passiert im übrigen auch häufig bei Kennfeldoptimierungen. Wie häufig habe ich hier schon gelesen, das Softwareoptimierte Motoren bei Volllast einfach aussteigen und hinunterregeln, weil einfach durch die Kennfeldoptimierung, zwar die Drücke von Rail und Ladedruck ansteigen, aber eben die motoreigenen Schutzmechanismen nicht verändert und angepasst wurden. Dann hat man huxxfluxx zu viel Ladedruck und die DDE sagt: STOP!!!
Daher ist imgrunde meiner Ansicht nach, es total egal, welche Art von Tuning man nimmt. Letztlich spielt es gar keine Rolle, ob ein Zusatzsteuergerät den Ladedruck angehoben hat oder eben die DDE per Kennfeld. Das Ergebnis dürfte identisch sein. Man hat halt einfach viel mehr Möglichkeiten beim Kennfeld alles genauer anzupassen. Daher kostet es mehr, hoher Zeitaufwand und man kann es nicht einfach in 1 Minute deaktivieren. Was für mich das KO-Kriterium für Kennfeld-Optimierung ist.
Zitat:
Desweiteren regelt der Chip ja auch nur in bestimmten Bereichen. Bei wenig Last, gar nicht. Bei Volllast bei hohen Drehzahlen auch wenig bis gar nicht. Dafür im mittleren Drehzahlbereich umso mehr. Das spricht auch eher dafür, das im RaceChip die Elektronik eine Art kleines Kennfeld hinterlegt hat und je nach Lastzustand, den übermittelten Wert der DDE, dann anpasst und etwas erhöht weiter gibt an Raildruck und Ladedruck. Die DDE dagegen sieht das, ist aber ja bekannterweise bis zu einem bestimmten Mehrwert nur Zuschauer und regelt erst hinunter, wenn es Maximaldrücke übersteigt.
Du hast das recht gut beschrieben - bin allerdings mit einigen Punkten nicht dáccord mit Deiner Ansicht.
Nachdem die Softwaretuner sicher nicht verraten werden, wie es genau funktioniert, lege ich mal mein Halbwissen dazu.
Also, der Chip regelt aus meiner Sichtweise erstmal nichts.
Er manipuliert lediglich Daten aus dem Raildrucksensor.
( Er ist auch nur dort angesteckt - kennt also nur den Raildruck )
Diese manipulierten Daten werden an die DDE geschickt - und dort wird geregelt.
Wie Du geschrieben hast, dass der Chip untenrum und obenraus nur mäßig bis garnicht eingreift, wurde es mir auch von meinem Tuner erklärt.
( Bei einer hochwertigen Box...Widerstände würden linear über alle Zustände den Raildruck erhöhen )
Erst ab einem gewissen Schwellenwert vom Raildruck wird dieser nach unten manipuliert und an die DDE zurückgespielt.
Die DDE regelt entsprechend nach um den Istwert wieder an den im Kennfeld vorhandenen Sollwert anzupassen.
Obenrum passiert das Ganze umgekehrt...der fahrzeugspezifische Chip kennt die Maximalwerte und - bei erreichen gibt er diese auch wieder unverfälscht an die DDE zurück.
Bei "einstellbaren" Tuningboxen lässt sich das "boxinterne Kennfeld" in mehreren Kurven anwählen.
Um´s einfach zu erklären, der Manipulationsgrad und die Bandbreite, ab wann und bis wann manipuliert wird, ist einstellbar.
Viele Grüße,
Thomas
Zitat:
@dseverse schrieb am 8. März 2019 um 10:12:22 Uhr:
Also dein Beitrag widerspricht sich doch ein wenig. Einerseits muss beim Diesel mehr Luft zu geführt werden bei Vollgas, was man sehr gut beim Benziner sieht 😉 , sonst steigt die Abgastemperatur ins Nirvana und dann rätst du wieder zum AGR Ausbau, was ja bekanntlich die Verbrennungstemperatur ins Nirvana steigen lässt.
Deswegen berechnet man ja immer in der Software die AFR neu, damit das eben nicht passiert.
Weshalb AGR deaktivieren? Eine AGR macht ja schon bei einem Serien-Stand/Motor genug Probleme. Wenn man am Datenstand sowieso schon mal dran ist, kann man sie gleich Softwareseitig deaktivieren. Ich sag nur verkokte Ansaugbrücke... Das muss nicht sein.
Ist aber ein anderes Thema.
Zwecks erhöhter AGT: Ich habe schon bei sehr vielen Testfahrzeugen mit AGT Sensor viele Logfahrten gemacht und konnte keine erhöhte AGT feststellen. Wenn man das ganze sowieso neu berechnet ist das Thema ja sowieso erledigt.
Zitat:
@dseverse schrieb am 8. März 2019 um 10:12:22 Uhr:
Desweiteren regelt der Chip ja auch nur in bestimmten Bereichen. Bei wenig Last, gar nicht. Bei Volllast bei hohen Drehzahlen auch wenig bis gar nicht. Dafür im mittleren Drehzahlbereich umso mehr. Das spricht auch eher dafür, das im RaceChip die Elektronik eine Art kleines Kennfeld hinterlegt hat
Exakt dasselbe macht man bei einer Kennfeldbearbeitung auch.
Kein Tuner modifizert den Teillastbereich, wozu auch? Man will die Leistung ja nur bei Volllast, alles andere würde sich asozial fahren lassen (ausgenommen Eco-Tuning, bei welchem man an den Teillastbereich rangeht). 😉
Man hat ein Gaspedalkennfeld, an dem man sehr schön, abhängig von der Gaspedalstellung, die Solllasten angeben kann. Ich habe meinen 320D auch nur bei 100% bearbeitet.
Bei 90% Gaspedalstellung würde er noch komplett original laufen. Deshalb hab ich auch trotzdem nur einen Verbrauch von 5.2L/100km.
Braucht man aber mal Leistung, z.B. auf dem Beschleunigungsstreifen, ist sie sofort da, wenn man mal durchdrückt. 😉
Zitat:
@dseverse schrieb am 8. März 2019 um 10:12:22 Uhr:
Das passiert im übrigen auch häufig bei Kennfeldoptimierungen. Wie häufig habe ich hier schon gelesen, das Softwareoptimierte Motoren bei Volllast einfach aussteigen und hinunterregeln
Schlechtes Argument in meinen Augen.
So etwas passiert nur Tankstellentunern ohne Plan von dem, was sie verändern. Das ganze kann einem bei einer billigen Tuningbox aber auch passieren.