R 1200 GS kaufen oder besser nicht?

BMW Motorrad

nachdem ja alle threads mit dem thema
Sind BMW-Motorräder lebensgefährlich?
geschlossen werden.....
hab gestern in irgendeinem programm den bericht dazu gesehen.

es wird die jungs bei BMW möglicherweise nicht kratzen...aber...

war kurz vor dem "abdrücken" und wollte mir eine R 1200 GS kaufen.
meine Afrika Twin ist noch von der ersten serie....und sollte doch mal getauscht werden. allerdings ist mir ein "altes radl" das nicht mehr so gut bremst lieber, als ein neues, das gar nicht bremst!
muss wohl wieder ein japaner werden. die können es offensichtlich besser.

my2cents
mike

261 Antworten

Vielleicht brauchen wir sogar mehr als nur einen A.M.Ries ............
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ABER auch nur vielleicht !! ich brauche diese art des selbstdarstellens nicht .

@ rainman
ja, Menschen wollen betrogen werden ... sie folgen dem schönen Schein der Werbemacher, sei es beim Haarspray oder bei Doppelherz.
Dennoch: Niemand spart 15.000 Euro oder finanziert diese, um sich dann im Forum weismachen zu lassen, dass man eine andere Entscheidung treffen soll.
... dann kann ich mir auch von Mama verbieten lassen einen Lutscher zu kaufen, weil ich mich daran verschlucken könnte.

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


...Ich meine, dein Chef wird dich auch nicht maßregeln und mehr Leistung von dir fordern, wenn du das "Soll" ums 3-fache übererfüllst.

...und bei Autos hat sich gezeigt das ABS ein Plus ist, da man trotz Bremsen noch lenken kann und Hindernissen ausweichen kann
...Und bei PKWs funktionieren diese Techniken hervorragend, und trotzdem hatte man zum Zeitpunkt der Einführung exakt die gleichen Vorbehalte vor dieser Technik wie Ihr die heute habt.

3-fache Übererfüllung bedeutet dann wohl 15m/s² Verzögerung.

Das traue ich z.Zt. aber wirklich keinem System zu.

Ich glaube bei Motorrädern ist der Stand der Technik zur Zeit bei ca.9,5m/s²

.....wenn´s nicht vorher ausfällt 😉

.....und dagegen hätte mein Chef tatsächlich was.

Das Verhalten von ABS und anderen Assistenzsystemen bei PKWs ist aufgrund einer anderen Fahrdynamik nicht so einfach auf Motorräder übertragbar.

Das z.B. Motorräder während des ABS-Regelvorgangs "lenkbar" bleiben sollen, halte ich für ein Gerücht.
Ich bin selbst schon mehrfach beim PKW in den "Genuß" der ABS-Hilfe bei gleichzeitigen Lenkbewegungen gekommen. Dies war aber fast immer mit leichten Drifts über alle vier Räder verbunden.
Solche Drifts würden beim Zweirad unweigerlich einen Sturz zur Folge haben.

Wenn Vorbehalte durch Erfahrungswerte beseitigt werden, ist das dann automatisch ein Totschlagargument dafür, dass man niemals mehr Vorbehalte haben darf ?
Welche bedingungslose Gläubigkeit hat denn das als Grundsatz ?

Sorgen rechtzeitige Vorbehalte nicht sogar dafür, dass blinder Aktionismus verhindert wird ?

@kandidatnr2

Also meine Mama hat mit mir darüber nie diskutiert.
Heute bin ich glücklicherweise in der Lage meine Entscheidungen weitestgehend selbstständig treffen zu können.
Wenn mir ein Forum dabei eine Entscheidungshilfe sein kann, warum nicht ?

Besonders wenn ich solche Unsummen ausgeben muss, möchte ich mich vorher umfassend informieren, und dazu können auch Forenbeiträge gehören.
Natürlich nicht ausschließlich, aber eben auch.

Gruß, rainman

Moin,

Denkt allesamt mal darüber nach, warum ICH die Diskussion hier leite, und nicht einer der Motorradmoderatoren. Könnte der Grund sein, das Ich, als NICHT MOTORRADFAHRER eventuell nicht befangen bin ?!

Ich habe in Sachen Motorräder, aus mangelndem Interesse, keinerlei Präferenzen, gleich in welche Richtung. Also weder Pro noch Contra BMW oder sonstwer. Meine Erfahrungen in Sachen Motorräder sind daher auch vergleichsweise GERING.

Und Herr Ries ... ein EINZELFALL (!) ist bei 1 Mio. Einheiten, statistisch gesehen eine andere Zahl, als bei 1000 Einheiten. Soviel müsste Ihnen ja hoffe Ich klar sein. Der Begriff Einzelfälle selbst, sollte klar zeigen, das es nicht nur ein einzelnes Ereignis ist. Ich selbst kenne den STATISTISCHEN SCHLÜSSEL und die genaue Zahl zugelassener Fahrzeuge nicht, so dass ICH nicht in der Lage bin auszusagen, ob es nun ein statistischer Einzelfall ist, oder ob es ein häufig vorkommender Defekt ist. Das versuche Ich Ihnen die ganze Zeit zu sagen. Sie gehen davon aus, das Ihr Fall (zuerst) dann 30 weitere und nun 80 Rückmeldungen der BELEG SIND, das offenbar die ganze Baureihe Schrott oder Gemeingefährlich ist. Diese Aussage möchte Ich NICHT unterschreiben, auch 80 Fälle können nach wie vor sog. Einzelfälle sein. Diese Frage wird aber wohl das Gericht beantworten, dem SÄMTLICHE nötigen Unterlagen und Daten vorliegen.

DANN wissen wir ob es Einzelfälle sind, oder ob es KEINE EINZELFÄLLE sind. An dieser Stelle begehen Sie immer wieder Meinungsmache ... sie postulieren Dinge, bauschen sie unter Umständen auf ... wo sie keinerlei BELEGE für haben. Das ist mein Problem mit Ihren Aussagen, warten sie doch einfach die Auswertung, die Gutachten und das Urteil ab, dann wissen wir alle definitiv, was Sache ist, dann sind wir auch über die Größenordnung im Bilde. Vielleicht sind es in der Tat nur 80 Fälle ... die bei vielen Motorrädern dann die "tragischen" Einzelfälle wären ... vielleicht sind es aber auch 30% aller Fahrzeuge die Betroffen sind. Das WEISS ICH nicht ... das WISSEN SIE nicht. Das ist der Punkt. Sie stellen nach wievor aufgrund Ihrer eigenen schlechten Erfahrung das gesamte System in Frage. Die Gegenfrage lautet, ist das überhaupt gerechtfertigt ?!

Klar sie finden Ihre Jünger immer. Aus dem einfachen Grund, es gibt immer Menschen die mit einem Produkt unzufrieden sind, es gibt immer Menschen die Neuerungen gegenüber skeptisch sind, z.T. sogar eine ablehnende Haltung aufweisen und dann gerne auf solche Züge aufspringen. Das ist einfach eine Widerholung der Geschichte ums ESP, diese habe Ich ja schon mehrfach genannt. Hier hatten wir auch viele die Behauptet haben, diese Systeme würden nach spätestens 3 oder 5 Jahren wegen Alterung der Elektronik ausfallen und massiv Unfälle bewirken. Ist nur bis heute nicht eingetreten, das Gegenteil ist der Fall.

Sie geben mit Ihrer Art und Weise der Diskussionsführung nur den Gegenargumenten keine Chance. Sie zeigen immer mit dem Finger auf die Zahl 80 (derzeit). Klar klingt 80 erstmal viel. Aber wieviel ist das in RELATION zu den gesamten gut funktionsfähigen Systemen ?! 80 Einzelfälle rechtfertigen kein STAATSDRAMA ! Da gab es vor einigen Jahren noch ganz andere Größenordnungen bei Fehlkonstruktionen , nicht nur bei Autos (z.B. 100.000 in Deutschland verkaufte Brotbackmaschinen, bei denen der Schalter die Maschine in Brand setzen konnte und das ist vielleicht mal 10 Jahre her).

Und Rainman ... sicher hast Du, wie auch Herr Ries recht, wenn Ihr sagt ... das System hat nix im Verkehr zu suchen, wenn es GENERELL unsicher ist. Mich stört daran nur, das Ihr diese Aussage treffen möchtet, BEVOR dieser Beweis erbracht ist. Bislang hat das System eine Zulassung gemäß seiner Betriebserlaubnis und gilt allgemein als Sicher und Funktionsfähig. Ergo ... BMW hat vor der Zulassung den Beweis erbracht, das dieses System im täglichen Nutzen sicher ist (So wie es das Prüfprotokoll erfordert). Bevor Ich nun sagen kann, das System ist generell unsicher, muss Ich den BEWEISS dafür erbringen. Den stellen aber 80 Rückmeldungen ohne Überprüfung des Sachverhaltes aber noch gar nicht dar.

Und Nein, mein Credo ist auch nicht ... das man dem Hersteller alles glauben muss. Nur ist es doch echt auffällig, das solche Diskussionen immer dann aufkommen, wenn etwas neu ist ... und das die ÜBERWIEGENDE Anzahl an Argumenten im speziellen von Menschen kommt, die keine oder nur rudimentäre Erfahrungen mit etwas haben. Klar besteht immer eine Gefahr ... aber wie vorher selbst einer geschrieben hat, besteht auch immer eine ganz allgemeine Gefahr, das etwas an einem Fahrzeug kaputt geht. Die zentrale Frage bleibt aber auch da ... ist es ein generelles Problem, oder ist es ein Einzelfall ? Diese Frage muss erst geklärt werden.

Im übrigen ... wenn mein ABS regelte ... bin Ich noch nie gedriftet 😉 Könnte eventuell auch am Fahrzeug und der Situation liegen. Sicher ist es auch nicht einfach zu sagen ... das man die Erkenntnisse 1 zu 1 Umsetzen kann. Wie Ich schon vorher sagte, kann Ich mir nur sehr schwer vorstellen wie man ESP an einem Motorrad umsetzen könnte.

QuickNik ... nun das siehst Du so. Ich sehe es etwas anders. Schaue Ich mir den Fahrstil VIELER Motorradfahrer an (insbesondere um den Möhnesee oder den Halterner Stausee) dann frage ich mich oft genug ... welches Gottvertrauen diese Menschen haben. Selbst ein feuchtes Blatt in der Kurve könnte für einige den Tod bedeuten. Und da möchtest Du mir erzählen, das sich von diesen Menschen nicht ein GANZER Schwung davon verleiten läßt, durch ein ABS System, was durch sehr leichte Nutzerkraft volle Bremsleistung aufbaut, noch etwas später zu bremsen, weil das System NOCH stärker bremst als man es selbst im Grunde könnte ?! Ich selbst hatte schon einmal eine solche Diskussion, mit einem 18 Jährigen, der meinte ... "Mein Auto hat Quattro, ESP, ABS, ASR ... mir kann ja gar nichts passieren." 2 Wochen später war der Audi ein Totalschaden und er 3 Wochen im Krankenhaus. Einen UNERFAHRENEN oder UNBESONNEN Fahrer verleiten solche Systeme durchaus dazu sich zu überschätzen. Und gerade die Fahrer sportlicher Motorräder nutzen ihre Motorräder auch dazu um sportlich zu fahren. Sicher darauf haben sie viele Hersteller in der Dimensionierung ihrer Bremsanlagen etc.pp. eingestellt ... aber trotzdem vermutet KEIN Hersteller ... das eine Bremsanlage 20 oder 30 Gewaltbremsmanöver (Wie sie nunmal in einer Notsituation vorkommen sollte) in 5 bis 10 Minuten ertragen muss, weil der Fahrer meint, sein Motorrad bis an die letzte Grenze auszuquetschen. Denn wenn Ich irgendwo an die Grenze gehe, muss Ich nunmal auch damit rechnen, diese Grenze zu überschreiten. Entweder indem ich die Technik oder mich selbst überfordere. Denn beides kann nunmal nur in der normalen Physik arbeiten.

Aber ... das ist ein anderes Thema, und sollte auch nur zeigen, das man solche Fehler unter Umständen auch provozieren kann, und das einem auch ein Assistenzsystem beim fahren nicht das denken abnimmt.

MFG Kester

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@kandidatnr2

>Dennoch: Niemand spart 15.000 Euro oder finanziert diese, um sich dann im Forum weismachen zu lassen, dass man eine andere Entscheidung treffen soll.

Meine Reaktion wäre die gleiche gewesen wie diejenige Quickmiks:

Eigentlich möchte man das Teil kaufen, weil es in vielen seiner Eigenschaften dem entspricht, was man haben möchte, Sitzposition, Motor, Accessoires auf dem Markt etc. etc.

Aber kurz vor dem Kauf kommt einem zu Ohren, dass ein Rascheln im Walde ist, oh-oh dem Wunschding fallen aus unerklärlichen Gründen alle paar hundert Kilometer die Rückspiegel ab. Aus unerklärlichen Gründen. Man könnte ja immer mal vorher noch schnell bei einer Werkstatt vorbei fahren, aber einmal verpasst ... und die Dinger liegen am Boden.

Ich für meinen Teil würde so einen "Spiegelverlierer" auch nicht kaufen. Ich fühlte mich sauwohl auf dem Teil während der Probefahrt(en), der Verkäufer und die Werkstatt scheinen okay, auch der Preis stimmt (für mich). Aber das Teil hat eine Macke, die einem weder der Prospekt noch der Verkäufer verrät.

Und diese Informationen holt man sich aus einem Forum.
Es geht ja nun wirklich nicht um einen Lutscher.

>... dann kann ich mir auch von Mama verbieten lassen einen Lutscher zu kaufen, weil ich mich daran verschlucken könnte.

Meine Mama ist schon gestorben. Aber ich esse keine Suppe mehr ich könnte darin ertrinken.
Irgendwie kann ich deinen Schlüssen nicht ganz folgen.

Ich selbst fahre noch die "alte" Bremse ABS II ohne BKV an meiner 1150er GS. Schon bei der Einführung des I-ABS hielt ich das ganze für Overequipment, aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung.

Aber ich geb AMR Recht, dass ein Sicherheitsystem zu 100% Funktion ausgelegt sein muss. Egal auf welche Weise. Wenn eine Schwimmhilfe aus einem Holzbrett besteht, warum nicht? Aber dieses Holzbrett darf kein Wasser saugen und untergehen. Auch nicht bei "nur" 0.3%

ABS ist in meine Augen und bei meiner Fahrweise ein Hintergrundfeature. Setzt dann ein, wenn ich es benötige, dann aber zu 100%, bitte! Und ansonsten bremse ICH gerne, wie der ganze Rest der motorradfahrenden Zunft, mit meiner eigenen Handkraft zu 100%.

Die 1150 GS werde ich noch lange fahren, für mich DAS Teil, welches in Fahrweise, Sitzposition, Motor ... siehe oben. Aber wenn sich BMW auf der Linie des Herrn Diess weiterbewegt ... werde ich wohl keine weitere BMW mehr benötigen.

Gruss
Peter

Hallo!
Man sollte sich mal vor Augen führen, was die gesetzliche Mindestverzögerung bedeutet: 5m/s².

Das sind 100km/h satte 78,4m Bremsweg.
Das ist der Stand der 50er Jahre. Und das bei einem Fahrzeug, dass über 200 fährt!
Aus diesen 200 wären es dann 313,6m!

Und da dieses Problem immer in bestimmten Situationen auftritt (wobei es ja auch Meldungen von Ausfällen im Normalbetrieb gibt), ist es möglicherweise doch reproduzierbar.

Diesmal hat papa Unrecht :-) zumindest teile ich seine Meinung nicht. Ich möchte mich aber auch nicht wiederholen, weil ich hier bereits viel zu viel geschrieben habe.

Richtig ist, dass Kaufentscheidungen meistens nicht mit dem Hirn, sondern mit anderen Körperteilen getroffen werden. Der Kauf eines Motorrades ist eine hoch emotionale Angelegenheit, die fern ab ist von "vernünftigen" Argumenten oder gar Berechnungen des Bremsweges.
Mit einem Motorrad wird ein Lebensgefühl verkauft (gekauft), die Marke vermittelt darüber hinaus die ihr eigene Aura. Wer sich da vom Geschreibsel in einem Forum beeinflussen lässt ist fern vom eigenständigen (erwachsenen) Entscheiden. (Das sollte der Vergleich mit Lutscher und Mama bedeuten).

Wenn es rein nach technischem Verständnis ginge, wäre H-D längst pleite.

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2


Wenn es rein nach technischem Verständnis ginge, wäre H-D längst pleite.

Hat Harley jemals Motorräder mit der Argument 'Sicherheit' verkauft? Harley ist eine echte Premiummarke. Die machen einen irrsinnigen Reibach mit ihren Eisenhaufen, da kann BMW nur von Träumen. Harley - das mag vielen nicht gefallen - da zahlen die Leute und bekommen 'nix' dafür.

Bei BMW hingegen werden Motorräder mit dem Argument 'Sicherheit' verkauft. Schon aufgefallen?

Mich interessiert nach wie vor die Moral an der Geschichte. Es gibt hier (und bei einem Medienvertreter) Argumentationen, nach der Tote gegen Tote aufgerechnet werden. D.h., es soll durch Sicherheitssyteme Tote geben. Nicht aufgrund von Kompetenzfehlern der Fahrer. Und das bei einem Sicherheitssytem, das auch sicher sein könnte. Und darüber darf - so meint man - nicht gesprochen werden. Es darf auch nicht über technische Lösungen gesprochen werden: Warum muss ein Bremslichtschalter oder ein Senssorproblem (oder die vielen anderen Gründe) zum Umschalten in das Fallback führen? Weil das die BMW Sicherheitsphilosophie ist? Und das sagt manauch noch so? Hallo? Haaalllooooo?

Wieso erklärt niemand dieses Moral?

AMR

Zitat:

Original geschrieben von kandidatnr2


Wer sich da vom Geschreibsel in einem Forum beeinflussen lässt ist fern vom eigenständigen (erwachsenen) Entscheiden. (Das sollte der Vergleich mit Lutscher und Mama bedeuten).

Also ist deine Definition von eigenständigen, erwachsenen Entscheidungen: wenn man irrational aus dem Bauch heraus entscheidet, z.B. nach Markenimage.

Und wenn man sich informiert, ist das kindisch?

Gewagt. 😛

Vor allem, da bei BMW "Sicherheit" das Markenimage ist.

@kandidatnr2

>Richtig ist, dass Kaufentscheidungen meistens nicht mit dem Hirn, sondern mit anderen Körperteilen getroffen werden. Der Kauf eines Motorrades ist eine hoch emotionale Angelegenheit, die fern ab ist von "vernünftigen" Argumenten oder gar Berechnungen des Bremsweges.

Stimmt, da sind wir uns einig. Bei der Probefahrt mit der damals 1999 ganz neuen 1150er war der Eindruck des Gesamtsystems entscheidend. Meine Vorgängermaschine konnte alles ein bisschen weniger gut, bis auf die Bremsen, die waren an meiner "alten" '91er TDM 850 schon Spitze. Wenig Handkraft, gut dosierbar bis kurz vor den Punkt des Blockierens, wo der Reifen wimmerte. Oft genug in diversen SHT und Fahrtrainings geübt, mit Freude zur Kenntnis genommen und benutzt.

Die GS hatte eben mehr Drehmo, wichtig, wenn man vom Solofahrer zum Paarfahrer mutiert. Plus ein paar Features wie Kardan, Hauptständer (hatte ich an der TDM als Zubehör kaufen müssen) und eben ABS.

Hätte ich aber in einem Forum wie dem dazumal besuchten D.R.M. etwas von Problemen gelesen, ich hätte mich am Kopf gekratzt und hätte abgewartet.

Emotion hin, Bauchgefühl und Wünsche her, wenn ein System fragwürdig ist - und der ganze Knatsch ums I-ABS ist ja so ein Punkt - dann lieber mal zuwarten.

Nehmen wir ein anderes Beispiel:
Ich möchte mir ein Motorrad kaufen und finde 5 verschiedene Maschinen auf dem Markt. Sagen wir mal es sei die bekannte CBR 600F. Ich schaue mir alle an, sind so weit alle im Schuss. Aber verschiedene Jahrgänge und dementsprechende Modifikationen vom Mutterhaus her.

Ich kann nun in der entsprechenden Rubrik in MOTORRAD nachlesen, was weshalb verändert wurde oder frage in einem Forum nach. Jede zweite Frage in Foren, auch in diesem, dreht sich doch um gewisse Punkte ... Modell XYZ hat noch das und jenes nicht, aber das bekannte Problem mit der Steuerkette oder sonstwas. Bis jetzt alles gut, könnte noch kommen ab einer gewissen Laufleistung. Welche Maschine wählt man dann?

Emotion hin oder her - Information tut Not - spart gerissene Nerven und Geld - sprich, man hat Freude. Andersrum ...

>Mit einem Motorrad wird ein Lebensgefühl verkauft (gekauft), die Marke vermittelt darüber hinaus die ihr eigene Aura.

Meint wer? Jaja, die Sprüche von Marketingabteilungen. Und in der Werbung sind die Strassen immer leer.
Sorry, mir ist es echt egal, ob da ein Propeller, drei Stimmgabeln, ein rotes "S" oder Flügelchen am Tank hängen. Das bringt mir nichts. Ich will ein für mich gut funktionierendes System. Viele würden gerne einen Ferrari fahren, lechz, trief, sabber - ich nicht. Weil für meine Belange und Bedürfnisse das verkehrteste Auto überhaupt. Ich häte bloss Sorgen mit dem Teil.

>Wer sich da vom Geschreibsel in einem Forum beeinflussen lässt ist fern vom eigenständigen (erwachsenen) Entscheiden.

Meine Meinung: Jeder darf sich seine Infos von da her holen, wie ihm beliebt. Es sind nur Infos, gewichten und abwägen ist jedermanns eigene Sache.

>Wenn es rein nach technischem Verständnis ginge, wäre H-D längst pleite.

Ich verstehe den exorbitanten Verkaufserfolg des amerikanischen Schwermetalls auch nicht. Man redet von Lebensgefühl und nebenher wird noch ein Motorrad angeboten. Ich scheine wirklich auf diesem (und auf mehreren anderen) Ohren völlig taub zu sein.

Gruss
Peter

Ich kann auch nicht nachvollziehen was uns der kandidatnr2 hier einreden will.

Natürlich ist auch der Kauf eines Motorrades eine emotionale Sache, wie übrigens fast alles.
Aber warum soll ich deshalb das Gehirn dabei ausschalten ?

Schließlich reden wir hier nicht von Biofallen, oder versprühen die Motorradhändler in bestimmten Regionen Pheromone in ihren Verkaufsräumen 😉 ?

HD ist ja gerade ein gutes Beispiel dafür, das man, zumindest in D, eben nicht nur über Emotionen ein Produkt verkaufen kann, sonst wären die in der Zulassungsstatisktik wohl nicht so weit hinten.

@AMR

Die BMW-Philosophie wird höchstwahrscheinlich, ebenso wie die Philosophien anderer erfolgreicher Konzerne, durch ein ausgefeiltes Marketingmanagement in Kombination mit Gewinnoptimierung bestimmt.

Eine "Moral" wird also immer so aussehen, dass sie den Unternehmenszielen dient.
Solange die Gewinne stimmen, werden alle Entscheidungen als richtig gewertet werden.
Immer schön nach dem Motto "Der Erfolg gibt einem Recht".

Köpfe rollen erst bei finanziellen Verlusten (bzw. einem Imageschaden, der Verluste erwarten lässt).

Gruß, rainman

Moin,

Herr Ries ... sie sehen diese Philosophie vielleicht als seltsam an. Fakt ist aber, das nicht aus jedem technischen Versagen de facto ein Toter folgen muss. Und wäre Ihre Postulation über die Häufigkeit der versagenden Bremsen richtig, dann hätte es schon lange vor Ihnen einen gewaltigen Aufschrei gegeben. Und es wäre der Polizei, dem KBA schon aufgefallen, bevor sie die Sache soweit aufgebauscht haben. Die haben nämlich sehr gut funktionierende Überwachungsstatistiken, die meisten greifen, bevor große Katastrophen passieren. In dieser Hinsicht ist gerade Deutschland mit viel Equipment gesegnet.

Und dennoch ist es so ... das eine Reduzierung von Schäden immer ein Argument ist. Sie sehen das als morbide an, ein Statistiker sieht es als Erfolg an, wenn die absolute Zahl an Unfällen reduziert wird. Allerdings weiß auch jeder Statistiker, das es niemals eine 100% oder 0% Statistik geben wird. Und das jedes noch so sichere System fehlerhaft funktionieren kann, oder sogar ausfallen kann. Damit MUSS man nunmal leben, das wird sich nicht vermeiden lassen, nicht einmal wenn sie zu Hause vorm Fernseher sitzen, haben sie die Gewissheit, das dieser nicht eventuell implodiert, oder einen Brand verursacht (Meinem Onkel passiert). Das gleiche in Bezug auf Schadstoffe, wir haben diesbezüglich Grenzwerte, selbst für die giftigsten aller Substanzen (z.B. Dioxine) weil sich eine natürlich Grundexposition heutzutage nicht mehr verhindern läßt. Sicher wäre es wünschenswert Lebensmittel zu essen, in denen KEINE Schadstoffe enthalten sind, nur läßt sich dies nicht realisieren.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von rainman-1


Köpfe rollen erst bei finanziellen Verlusten (bzw. einem Imageschaden, der Verluste erwarten lässt).

Es wäre unmoralisch, jetzt Tipps abzugeben - nicht?

Ich meine aber, dass ich nochmal auf das aktuelle Interview hinweisen möchte (gibt's jetzt auch bei N24) und daraus zitieren möchte:

Zitat:

"Wenn Sie sagen, dass Sie die Probleme der Kunden nicht auf Akzeptanzschwierigkeiten mit dem System zurückführen, dann ist das nicht korrekt. Schließlich wurde genau dies in der Antwort von BMW an den ADAC getan."

und:

Zitat:

Und es gab eine Anzahl von Rückfällen in die Sicherheitsebene, dabei aber keine ernsten Unfälle.

Ich könnte mir vorstellen, dass viele die von mir geposteten Quellen gar nicht aufsuchen. Daher habe ich mal zwei tatsächlich wichtige Zitate herausgeholt.

AMR

ADAC Anfrage

http://www.k1200lt.de/ABS/...AnfrageBMWMotorradSport-Integral-kl-1.jpg
http://www.k1200lt.de/ABS/...AnfrageBMWMotorradSport-Integral-kl-2.jpg

BMW Stellungnahme ("Akzeptanzschwierigkeiten"😉

http://www.k1200lt.de/ABS/BMW-StellungnahmeStoffregen1-kl.jpg
http://www.k1200lt.de/ABS/BMW-StellungnahmeStoffregen2-kl.jpg
http://www.k1200lt.de/ABS/BMW-StellungnahmeStoffregen3-kl.jpg

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


..., dann hätte es schon lange vor Ihnen einen gewaltigen Aufschrei gegeben. Und es wäre der Polizei, dem KBA schon aufgefallen, ... . Die haben nämlich sehr gut funktionierende Überwachungsstatistiken, die meisten greifen, bevor große Katastrophen passieren.

Woher wissen Sie das. Das z.B. dem KBA etwas auffallen würde. Das ist ein Aspekt, der mich mehr als nur brennend interessiert. Mich interessiert das so sehr, dass ich mich darum bereits gekümmert habe - vielleicht können Sie mehr dazu sagen. Ihr Vertrauen in KBA, Polizei usw. kann ich (aus Erfahrung) nicht teilen. Wie kommen Sie darauf?

Ferner haben Sie das Integral ABS und seine unnötige Komplexitität offenbar nicht erfasst. Unnötige Komplexität erhöht das Risiko eines Ausfalls. Es gibt keinen Beweis oder Hinweis, dass diese unnötige Komplexität einen tatsächlichen Vorteil bringt - vielmehr ist belegt, dass diese unnötige Komplexität zu einer bereits statistisch (theoretischen) höheren Ausfallquote als bei einfacheren Systemen führt.

Wie die traurige Praxis aussieht, da können Ihnen der ADAC, die Staatsanwaltschaft München I und das KBA Auskunft geben. Der ADAC spricht mit ihnen, bei den anderen sieht das derzeit vermutlich noch anders aus.

Systeme, die einfacher aufgebaut sind und zuverlässig arbeiten sind von daher als wertvoller anzusehen, sie sind sicherer. Wer das leugnet, und dafür auch noch Tote oder Verletzte in Kauf nimmt, der hat halt eine Moral, mit der ich nichts anfangen kann. Wichtig ist, dass die Kunden über diese Moral unterrichtet werden. Meine ich.

Ich habe ihnen den Vorschlag gemacht, sich ein BMW Motorrad auszuleihen (z.B. BMW R1150GS Adv. Modell 02 oder 03) und die Kontakte zu ziehen und dann den Berg runterzufahren. Mit Sozius/Sozia und Bremshebeleinstellung 2. Tun Sie das mal.

Und dann nehmen Sie z.B. eine HONDA VFR und lassen sich vom Werkstattmeister erklären, wie sie dort das ABS deaktivieren können. Und fahren sie das dann im Vergleich.

Das ist ein Vorschlag, wie man in die komplexe Materie eintauchen kann, ohne zu vereinfachen und eine Moral zu propagieren, die nicht nur fragwürdig ist, sondern auch unnötig.

AMR

@ papa @ rain
schön, dass ich den Nerv getroffen habe, so viel Resonanz hatte ich ja lange nicht :-) .Hin und wieder neige ich zu einem blumigen Schreibstil, der durch Übertreibungen Sachverhalte verdeutlichen soll.
Ich bin übrigends von einer 1150 GS auf eine TDM 900 umgestiegen, weil ich fahrerisch mehr Straße als Enduro wollte. Es war vor drei Jahren die richtige Entscheidung. Seit 2005 fahr ich die links stehende Fazer1000. 143 PS für 9650 Euro ist ein unschlagbares Preis/Leistungs-Verhältnis. Ich bin 48 und das ist ca. mein 12. Motorrad, darunter 4 BMW. Ich schließ nicht aus, dass ich auch mal wieder BMW fahre (Preis/Leistung ???) Ich habe alle Kaufentscheidungen ohne Forum getroffen- ich hoffe, mir wird verziehen, dass ich nicht vorher um Erlaubnis gefragt habe.

@ ries
BMW verkauft Motorräder mit dem Argument "Sicherheit". Sofern es überhaupt möglich ist, sichere Motorräder zu bauen, weise ich darauf hin, dass CONDOMI Kondome mit dem Hinweis "Sicherheit" verkauft. Schon aufgefallen? Auch hier ist die Übertragung tödlicher Krankheiten nicht ausgeschlossen.
Dennoch kann man nicht davon sprechen, dass Kondomhersteller Tote in Kauf nehmen.

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