Partikelkonzentration zu Hoch

Audi A6 C7/4G

Hallo zusammen,

Ich war eben beim Tüv wegen der AU/HU und bin mit meinem „Bitu Competition 326ps“ wegen zu hoher abgaswerte durchgefallen.

Der Partikelwert ist das 3 fache zu hoch, der darf max 250.000 betragen und meiner liegt zwischen 325 und 645.000.

Wie kommt sowas zu Stande?

Km Stand aktuell bei 128.000

1 Injektor sollte mal abgedichtet werden bei Audi, warum sollte? Die haben den äußeren Ring nicht getauscht und somit war die Arbeit für die Katz, aber Audi redet sich raus mit „der darf schwitzen ist normal“ das hab ich heute am Telefon auch kritisiert denn der sifft schon auch wenn es keine Garantie auf eine Garantie Arbeit gibt so der Wortlaut von dem Service Arbeiter, aber man wolle sich es dennoch anschauen, warum die Partikelwerte zu hoch sind.

Kann sowas durch einen Injektor entstehen?

- Gechippt ist der nicht.

- Luftfilter wurde letztes Jahr getauscht.

Fehlerspeicher zeigt nichts an.

586 Antworten

Da gerade ein gebrauchter und gereinigter DPF angesprochen wurde - wie wurde er denn gereinigt?

Mit Hitze oder per Wasserspülung „von hinten“?

Weil bei der Wasserspülung frage ich mich immer wie das Wasser durch die feinen Kanäle im DPF gepresst werden kann wo ja normalerweise nur der Ruß (und später auch die Asche) hängen bleibt.
Hatte da immer im Kopf dass es da möglicherweise die feinen Kanäle ebenfalls „weitet“.
Scheint aber mit dem Beitrag von Kevin und seinem Q5 nicht zu stimmen. Oder sind die Kanäle im DPF gar nicht so fein wie ich denke und filtern ja offensichtlich doch zuverlässig?

@real_Base

Der Partikelfilter wurde in einem Ofen gereinigt, ohne Einsatz von Wasser, Chemie oder sonstigem.
Mir wurde es vor Ort so erklärt, dass der DPF dort innerhalb mehrerer Stunden(!) langsam auf 700 Grad erhitzt wird, dann diese Temperatur wiederrum für 3 Stunden gehalten wird, danach dann wieder innerhalb mehrerer Stunden abkühlen.
Im Anschluss wurde dann mit Druckluft entgegen der Abgasrichtung die übrig gebliebene Asche rausgeblasen.
Habe den DPF abends hingebracht und am nächsten Tag abends wieder abgeholt.

Mit dabei bekam ich dann auch ein Protokoll.
Es wurden ca 110g rausgebrannt.

Der DPF war aus einem anderen Audi mit baugleichen Motor mit 140tsd km.
Kann jetzt auf jeden Fall sagen, dass es sich lohnt bzw man auch ruhiges Gewissens einen gebrauchten DPF einbauen kann.
Der DPF hat mich damals 450 Euro gekostet+ die Reinigung 250.
Den Einbau habe ich selber durchgeführt.
Will gar nicht wissen, was ein neuer DPF kostet. Auf jeden Fall bin ich da sicher weit drunter und sehr "günstig" noch bei weggenommen.

Ein neuer kostet im der Tat mindestens vier stellig.
Ok - dann wurde er doch durch Hitze gereinigt.

Würde mich in die Runde dennoch kurz interessieren ob per Reinigung durch Wasser die in meinen Augen sehr feinem Kanäle im DPF nicht beschädigt werden könnten. Meistens sieht man ja die Reinigung durch hohen Wasserdruck der rückwärts in den DPF gedrückt wird.

Zitat:

@real_Base schrieb am 8. Januar 2024 um 21:55:33 Uhr:


Hatte da immer im Kopf dass es da möglicherweise die feinen Kanäle ebenfalls „weitet“.

Naja, weiten kannst Du die nicht. Keramik ist ja nicht dehnbar, wie Gummi 🙂 Die Kanäle sind ja abwechselnd immer auf einer Seite verschlossen. Diese "Kappe" darf nicht "ausgespült" werden. Dazu muß man aufpassen, daß der Keramikkorpus einigermaßen trocken ist, bevor man den DPF wieder in Betrieb nimmt, sonst könnte er beim Kontakt mit den heißen Abgasen reißen.

Die Asche spült sich relativ leicht heraus, weil sie aus "fast nix" besteht und vor allem nicht ölig oder fettig ist. Ganz im Gegensatz dazu der Ruß. Wenn man (vor allem wenn man es selber macht) den DPF reinigen will, sollte man ihn vorher einmal während der Fahrt regenerieren (entweder, wenn es sowieso fällig ist, oder wenn es damit Probleme gibt, dann eben in Form einer Zwangsregeneration). Anschließend als erster Reinigungsvorgang mit (z.B.) Waschsoda als Zusatz. Den Edelstahlkorpus bekommt man sehr gut (für die Optik) mit Zitronensäure wieder rostfrei.

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Ich kann mich nur anschließen, mein 2015er FL A6 BiTu hatte leider auch bei der AU (TÜV-Nord) 344.000 Partikel, statt der erlaubten 250.000.

Ich hatte dann mal Aral Ultimate getankt und auf anraten des TÜV-Prüfers eine längere Strecke mit höherer Drehzahl gefahren. Heute waren es dann 1.000.000 Partikel. Das Fahrzeug wird teilweise auch Kurzstrecke bewegt, aber auch 4x die Woche rund 50 Min gemächlich über die Landstraße. Ich kann mir vorstellen, dass die höheren Drehzahlen jetzt erstmal wirklich einiges gelöst haben. Ich würde jetzt nochmal Partikelfilterreiniger hinterher kippen und dann nochmal 500Km fahren, in meinen Laien-Augen scheint sich ja etwas "gelöst" zu haben. Dann mal schauen, ob ich dann zur Dekra oder Audi damit fahre. Ich denke aktuell ist der falsche Zeitpunkt dafür.

Die ganzen verlinkten Videos habe ich mir angeschaut und lassen mir echt die Haare zu Berge stehen.

Zitat:

@CarstenK. schrieb am 6. Februar 2024 um 09:02:28 Uhr:



Ich würde jetzt nochmal Partikelfilterreiniger hinterher kippen und dann nochmal 500Km fahren, in meinen

BLOß nicht! Du kannst den Filter in Strömungsrichtung nicht reinigen. Da drückst Du den Dreck nur noch tiefer rein. Wenn, muß der Partikelfilter raus und gegen die Strömungsrichtung im Betrieb gespült werden.

Da Deine Partikelanzahl um das 3-fache angewachsen ist, befürchte ich daß der Partikelfilter es hinter sich gebracht hat. Evtl war der Gegendruck bei hoher Drehzahl so hoch, daß es die Endkäppchen beim DPF rausgehauen hat. Das einzige, was Du versuchen kannst, wäre eine Zwangsregeneration anzustoßen. Damit wäre erstmal aller Ruß soweit zu Asche verarbeitet. Wenn die Messung dann immer noch viel zu hoch ist, muß ein anderer DPF herbei.

Ich denke in eine ähnliche Richtung. Sind da wirklich Endkappen hinten an den Kanälen dran?
Aber ob so oder so ich vermute auch, dass da irgendwie ein Riss im Partikelfilter vorhanden ist - sei es durch diese Endkappen oder es "pfeift" nun irgendwo anders durch (Festkörper zu Gehäusewand undicht, oder richtiger Riss). Durch das "Freifahren" hat sich eher noch eine mögliche "Verstopfung" vor diesem Riss gelöst und nun gehen die Abgase halt ein Stückweit oder ganz durch diese Öffnung durch.

Das wäre meine Vermutung und wenn das stimmt, dann wäre bei der nächsten Messung die Partikelanzahl wieder ähnlich hoch oder gar höher.
Da würde auch keine Regeneration oder Freispülen mehr helfen.

Das mag sein, die Frage ist halt welche Optionen ich noch habe? Ich habe gerade mal ein paar Messwerte ausgelesen.
Partikelfilter Ölaschevolumen: 0.07l
Partikelfilter: Rußmasse berechnet: 6,28g
Partikelfilter Rußmasse gemessen: 3.21g

Sieht für mich nicht besonders hoch aus, allerdings bin ich kein Experte. Eine Regeneration dürfte ja jetzt auch nicht mehr Schaden, Welche würdet ihr empfehlen? Im Fahrbetrieb oder im Stand? Falls letzteres, wie lange dauert dies ca?

Zitat:

@real_Base schrieb am 6. Februar 2024 um 09:35:55 Uhr:


Sind da wirklich Endkappen hinten an den Kanälen dran?

Näja Endkappen im Sinne von einer "übergestülpten Kappe" natürlich nicht, aber die Kanäle sind einseitig zu, so daß der Abgasstrom zwar in das offene Ende "reinfliessen" kann, aber auf der gegenüberliegenden Seite nicht raus kann (sonst würde er ja nicht auffangen (filtern) können), sondern durch den Keramikkanal in einen umliegenden Kanal fliessen muß. Wenn der Strömungsdruck zu hoch ist, haut es diese Endwandung ("Kappe"😉 raus und der Abgasstrahl geht direkt und ohne Filterwirkung in die Umwelt raus. Das scheint öfters als gedacht zu passieren und ist mittels Trübung nicht meß/sichtbar, so daß die neuen Meßmethode entwickelt wurde.

Zitat:

@CarstenK. schrieb am 6. Februar 2024 um 10:02:14 Uhr:


Das mag sein, die Frage ist halt welche Optionen ich noch habe? Ich habe gerade mal ein paar Messwerte ausgelesen.

Sieht für mich nicht besonders hoch aus, allerdings bin ich kein Experte. Eine Regeneration dürfte ja jetzt auch nicht mehr Schaden.

Ist auch nicht sonderlich hoch. Die Frage ist halt, wie realistisch sind die Werte? Es wird bei der Asche und dem Ruß nix wirklich "gemesssen" im Sinne eines Sensors. Die eine Rußmasse wird über eine Formel (Kraftstoffverbrauch) errechnet und die andere wird über den Differenzdruck errechnet. Die Aschemasse ist ebenfalls eine Berechnung und geht dabei von einer 100% Umwandlung vom Ruß (also Kohlenstoff) in 100% Asche aus.

Eine Regeneration während der Fahrt ist eigentlich vorzuziehen. Schon alleine damit die Komponenten durch den Fahrtwind gekühlt werden (ist sicherer).

Optionen sind eigentlich nur neuen oder gebrauchten DPF zu verbauen. Neu ist im Augenblick schweineteuer (vor allem bei den BiTus mit Doppel-DPF) dafür aber sicher (Voraussetzung: der Motor ist in Ordnung). Gebraucht ist günstiger, aber mit dem Risiko, daß er ebenfalls nicht mehr richtig funktioniert.

Jedesmal ein Tausch (Fahr-DPF auf Tüv-DPF und später zurück 🙂) vor dem TüV/AU wäre mir zu viel. Vor allem, wenn der DPF "motornahe" montiert ist. Da dauert der Umbau schon ziemlich lang. Bei den BiTus sieht es ein bischen anders aus. Der ist, mit ein wenig Übung, in 30 Minuten getauscht.

Vielen Dank, ich werde das spätestens morgen mal versuchen. Danach werde ich nochmal einen Tank mit dem Ultimate leer fahren und dann mal zur Dekra. Wenn die dann ähnliche Werte messen, muss ich wohl in den sauren Apfel beissen.

Wie ich aber gerade gesehen und bei dir auch gelesen habe, hat der BiTu ja einen Doppelfilter, sprich die einen Abgase (von 3 Zylindern) werden vermutlich durch den einen Filter geleitet und landen in dem einen Endrohr und die anderen im Anderen. Ist das richtig?

Der Prüfer hatte heute erst links gemessen und ich hatte ihn dann gefragt, ob wir auch rechts messen könnten. Die Werte dort waren etwas niedriger. Sprich wenn die Keramik tatsächlich defekt wäre, so müsste sie in Beiden defekt sein, oder? Da der eh komplett getauscht würde, würde das erstmal keine Rolle spielen, für die Messung beim TÜV allerdings eventuell schon.

Ich hatte gerade auch noch Kontakt mit einer Firma, die einen Kernwechsel im DPF anbietet, wenn er gerissen ist. Sprich die schneiden ihn auf und tauschen diesen. Ist dies erlaubt und hat damit jemand Erfahrungen?

Zitat:

@CarstenK. schrieb am 06. Feb. 2024 um 09:2:28 Uhr:


Ich kann mich nur anschließen, mein 2015er FL A6 BiTu hatte leider auch bei der AU (TÜV-Nord) 344.000 Partikel, statt der erlaubten 250.000.

Laufleistung?

Gelaufen hat er nun 125TK, ich habe ihn vor 4 Jahren mit 40 TKm gekauft. Seit dem wurde er eher schonend gefahren.

Zitat:

@CarstenK. schrieb am 6. Februar 2024 um 10:33:05 Uhr:


Wie ich aber gerade gesehen und bei dir auch gelesen habe, hat der BiTu ja einen Doppelfilter, sprich die einen Abgase (von 3 Zylindern) werden vermutlich durch den einen Filter geleitet und landen in dem einen Endrohr und die anderen im Anderen…

Das stimmt so nicht. Es sind zwar zwei Filter, aber davor und danach nur ein Rohr. Alle Zylinder münden in einem Rohr, dann teilt sich das nach dem Turbo auf, durch die zwei Filter, danach wieder zusammen in einem Rohr…

Wenn nur ein Filter defekt ist, bekommt man das so nicht raus.

Asset.JPG
Asset.JPG

Zitat:

@CarstenK. schrieb am 6. Februar 2024 um 10:33:05 Uhr:



Wie ich aber gerade gesehen und bei dir auch gelesen habe, hat der BiTu ja einen Doppelfilter, sprich die einen Abgase (von 3 Zylindern) werden vermutlich durch den einen Filter geleitet und landen in dem einen Endrohr und die anderen im Anderen. Ist das richtig?

Nee. Ganz so einfach ist es nicht. Hat @nunkistar aber schon sehr gut erklärt. Es müssen alle Zylinder vorher zusammengefügt werden, weil diese ja den (Bi)Turbolader befeuern müssen 😁. Er wird halt als Doppel-DPF ausgeführt, damit die Belastung nicht zu groß ist und eben auch der Gegendruck (vor allem nach hoher Laufleistung) nicht zu hoch wird. Die Abgasanlage splittet sich und bleibt nach dem DPF dauerhaft getrennt (also ohne X Pipe). Da kann es schon mal vorkommen, daß der eine Endtopf ein paar Partikel mehr oder weniger durchläßt.

Zitat:

@CarstenK. schrieb am 6. Februar 2024 um 10:33:05 Uhr:



Ich hatte gerade auch noch Kontakt mit einer Firma, die einen Kernwechsel im DPF anbietet, wenn er gerissen ist. Sprich die schneiden ihn auf und tauschen diesen. Ist dies erlaubt und hat damit jemand Erfahrungen?

Zwar keine Erfahrung, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sich so etwas (für den Kunden) lohnt. Das teuerste am DPF ist der Keramikkorpus und dessen Beschichtung mit Edelmetallen. Der Edelstahlkorpus kostet eher "nix" im Vergleich. Vielleicht bei einem Exoten oder wo es altersbedingt keine kompletten DPFs mehr zu kaufen gibt. Zumal dann (je nach DPF) auch der Hitzeschutz vorher runter muß. Den bekommt man in der Regel dann auch nicht mehr heile wieder dran.

Edit: Passage mit gesplitteter Rohrführung gestrichen, weil es für den FL BiTu so nicht stimmt.

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