No Navi Rally

VW Käfer 1200

Frohes Neues!

Ich spiele seit längerem ein "Spiel", meistens leider ganz alleine. Aber ich dachte, mit Neujahr versuche ich hier mein Glück. Vielleicht findet der eine oder andere auch Spaß daran, was mich sehr freuen würde.

Worum geht es? Das beschreibe ich in detailiert ab dem nächsten Absatz. Der Text ist sehr lang, das Wichtigste steht aber schon am Anfang in den ersten drei Punkten. Er entstand aus meinen Notizen und Überlegungen aus den letzten Jahren. Heute habe ich beschlossen, es mit Euch zu teilen. Auf Eure Rückmeldung freue ich mich sehr und warte angespannt.

NO NAVI RALLY
 
                            
ZIEL
 
Das Ziel der No Navi Rally ist von A nach B zu fahren, ohne während der Fahrt Landkarten oder Navigation zu benutzen oder Menschen zu fragen oder anderweitig Hilfe zu benutzen. Mit anderen Worten - zwischen A und B sind keine Hilfsmittel erlaubt. Straßenschilder bilden leider eine Ausnahme, weil sie ohne großen Aufwand nicht zu entfernen sind. Die Hauptaufgabe des Fahrers ist, sich vor dem Start die gesamte Route zu merken und die komplette Strecke "aus dem Kopf" zu fahren.
 
 
MOTIVATION
 
Die Grundidee dieser Rallye fußt in meinen persönlichen Vorlieben und sie vereint mehrere meiner Hobbys - Landkarten, Oldtimer, Autowandern. Selbstverständlich ist es nicht nur auf Oldtimer beschränkt, aber ich fahre gerne mit einem alten Auto gemütlich und mit offenen Augen durch die Gegend. Landkarten haben mein Interesse schon immer an sich gezogen, fast so lange wie ich denken kann, und das ist bis heute so. Heutzutage benutzt "dank" Navi und Google Maps kaum jemand eine gute Karte, und wenn, dann schon gar nicht zum Navigieren im Auto. Und selbstverständlich geht dabei die Fähigkeit, die Karten zu lesen, langsam aber sicher verloren - ob man das vor sich selbst eingestehen will oder nicht. Die No Navi Rally soll den Spaß an der Beschäftigung mit der Landkarte wieder zurückbringen und ermöglichen, die nähere oder auch weitere Umgebung mit einem ganz anderen Blick neu zu entdecken. Denn eins ist sicher: fährt man in diesem Modus, nimmt man die Welt viel bewusster und intensiver auf. Man fährt ja nicht wie ferngesteuert von Ansage zu Ansage aus dem Navi-Computer, man muss zwangsläufig auf sehr viele, manchmal ganz kleine Details achten. Man sieht plötzlich Sachen, an denen man früher einfach gedankenlos vorbei gefahren wäre. Natürlich ist ein Navigationsgerät jedem aus Gedächtnis Fahrendem weit überlegen, aber das Gleiche gilt z.B. auch für Schach. Obwohl heutzutage jeder Mensch, auch Weltmeister, gegen Computer verliert (die meisten haben gegen ein schachspielendes Smartphone nicht mal den Hauch einer Chance) erfreut sich das Schachspiel nach wie vor großer Beliebtheit. In beiden Fällen geht es nicht um das technische Besser, sonder um Spaß an der Sache. Und ich finde, das Fahren mit einer Landkarte, auch wenn sie "nur" im Kopf ist - oder gerade deshalb - auch riesengroßen Spaß machen kann. Für die, die es auch so empfinden, ist diese Rallye gedacht.
 
 
AUFGABENSTELLUNG UND ABLAUF
 
Der Fahrer befindet sich am Startpunkt A und bekommt in einer Form den Zielpunkt B benannt. Die Form ist nicht festgelegt, sie kann z.B. eine Landkarte auf Papier mit einem markierten Punkt sein, eine virtuelle Pinnadel auf einer digitalen Karte, Punktkoordinaten (geographische, GK, UTM, usw.).
 
Nach der Bekanntgabe des Ziels beginnt der Fahrer mit der Planung und dem Auswendiglernen der Route. Er darf dabei alle erdenklichen Mitteln benutzen und sich Notizen machen. Wenn er damit fertig ist, signalisiert er es klar und deutlich, legt alle seine Mitteln und Notizen zu Seite, setzt sich ins Auto und startet den Motor. Ab dem Moment des Motorstarts darf er seine Hilfsmittel, Unterlagen, Notizen usw. nicht mehr benutzen. Er darf auch die Passanten nicht nach dem Weg fragen. Er fährt los und wenn er der Meinung ist, am Ziel angekommen zu sein, meldet er "Ziel erreicht". Danach wird überprüft, ob die Aufgabe gelöst wurde. Das Abfahren der Strecke während der Lernphase, egal mit welchem realen Fortbewegungsmittel, ist nicht erlaubt. Auch nicht das Ablaufen zu Fuß.

Statt nur vom Start- zum Zielpunkt auf beliebiger Route zu fahren, können in der Aufgabenstellung zusätzlich ein oder mehrere Punkte definiert werden, die man - in beliebiger oder festgelegter Reihenfolge - erreichen muss. Damit könnte der Schwierigkeitsgrad erhöht werden.

Die Fahrzeit spielt bei der Bewertung der Lösung keine Rolle. Man fährt auf öffentlichen Straßen und die Einhaltung der StVO und die Sicherheit haben die oberste Priorität.

VARIANTEN
 
Sowohl bei dem Erlernen der Strecke, als auch bei der Bewertung der Lösung bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Diese Möglichkeiten und dessen Kombination kann man dazu nutzen, den Schwierigkeitsgrad der Aufgabe gezielt zu gestalten und so der Stärke der Teilnehmer anzupassen.

Zeit zum Erlernen der Strecke

In einfachster Form ist die Zeit zum Erlernen der Strecke (fast) nicht begrenzt und fließt nicht in die Bewertung der Aufgabe ein. Da echtes „nicht begrenzt“ in einem Wettbewerb nicht funktionieren würde, muss diese Zeit also doch irgendwie gedeckelt werden. Allerdings so großzügig, dass ein Teilnehmer beim Lernen keinen Zeitdruck verspüren sollte. Das kann in Praxis mal eine Viertelstunde werden, oder eine Stunde oder gar mehre. Je nach dem Schwierigkeitsgrad der Strecke. Dieses Modell eignet sich besonders für echte Anfänger.

Für Fortgeschrittene ist die Erfassung der tatsächlich benutzten Lernzeit viel adäquater. Damit wird die Fähigkeit honoriert, sich Sachen schneller zu merken als die Konkurrenz. In diesem Modell wird die Lernzeit gemessen und fließt in die Bewertung ein. Der Fahrer bestimmt selber das Ende des Lernens. Auch hier sollte es eine, aber auch großzügige Zeitdeckelung geben.

Noch eine Stufe härter ist das Modell mit einem fest vorgegebenen Zeitrahmen. Dieser muss dem Schwierigkeitsgrad der Strecke und der Rallye-Klasse angepasst werden. Allerdings muss dieser Zeitrahmen so gewählt werden, dass hier ein gewisser Zeitdruck herrscht.

Die Entfernung zum Zielpunkt

Das Erreichen des Zielpunktes ist die Hauptaufgabe der Rallye. Bei der Beurteilung, ob dieses Ziel erreicht wurde oder wie gut es erreicht wurde, gibt es mehrere Möglichkeiten. In einfachster Form gibt es nur ein ja oder nein. Hier wird nur die Entfernung zwischen der Position bei der Fahreransage „Ziel erreicht“ und dem tatsächlichen Ziel bestimmt. Liegt sie innerhalb eines vorgegebenen Radius, wird die Aufgabe als gelöst bewertet. Der Radius kann bei Zielen wie markante Gebäude oder Objekte (z.B. Kirche, Rathaus, Marktplatz, Denkmal) kleiner ausfallen als ein Punkt im offenen Gelände. Die ausgetragene Rallye-Klasse (Anfänger, Fortgeschrittener, Meister) sollte den Radius auch beeinflussen. Dieser Modus in Verbindung mit einem großzügigen Radius eignet sich für Anfänger. Die genaue Werte für Radien müssen noch in Praxis ermittelt werden.

Alternative zu einem festen Radius sind mehrere Radien um den Zielpunkt, die um den Betrag des kleinsten Radius größer werden und entsprechend mit Punkten versehen sind - wie bei einer Zielscheibe. Daraus ergibt sich automatisch die Bewertung der Aufgabe. Man könnte aber auf die Quantisierung der Entfernung verzichten und einzig und allein die Luftlinienentfernung zwischen „Ziel erreicht“ und dem Zielpunkt bestimmen und in die Endbewertung einfließen lassen.

Die Länge der gefahrenen Strecke

Eine weiteres Kriterium für noch feinere Bewertung der Lösung ist die Beurteilung der tatsächlich gefahrenen Strecke. Hier stellt sich automatisch die Frage nach der Referenzstrecke. Die einfachste Möglichkeit ist die kürzeste Strecke die unter Beibehaltung vorher vereinbarten Straßenkategorien (Autobahn, Bundes-, Land-, Kreisstraße, Feldweg) möglich ist. Eine andere Möglichkeit: die kürzeste Streckenlänge die ein Fahrer aus dem Wettbewerb erreicht hat.

BEWERTUNG
 
Spätestens dann, wenn man zwei oder mehr Varianten kombiniert und ein einziges Maß für die Gesamtbewertung einer Fahrt haben möchte, stößt man auf das Problem der eigentlichen Unvergleichbarkeit verschiedenen Größen. Denn wie soll man Zeit (Sekunden) mit Länge (Meter) in eine Größe umrechnen? Bei ungeschickter Vermengung dieser Größen riskiert man "taktisches Hantieren". Beispiel: Beim Lernen der Strecke schaut sich der Fahrer hauptsächlich nur das Ziel an und eventuell ein paar größere Orte auf dem Weg und beendet das Lernen bereits nach ein paar Sekunden, was im Normalfall mehrere Minuten dauern würde. Dann fährt er los, orientiert sich an den Schildern und beendet die Fahrt nach Gefühl grob in der Nähe des Ziels. Wäre die Entfernung zum Ziel auf ganze Kilometer aufgerundet bewertet und pro Kilometer einen Strafpunkt ergeben und gleichgesetzt einer Sekunde als Strafpunkt, wäre er klar im Vorteil einem gegenüber, der das Ziel möglichst genau erreichen möchte. Denn er würde deutlich mehr Zeit zum Lernen brauchen, aber das Erreichen des Ziels auf genauer als ein Kilometer ihm keinen Vorteil bringen würde. Eine geschickte Gewichtung der Zeit und der Entfernung könnte das Problem vielleicht nicht komplett lösen, aber zumindest deutlich abschwächen. Hier bedarf es noch Forschung und Werten aus der Praxis.

Eine einfache und wirkungsvolle Lösung dieses Dilemma: keine Kombination mehreren Varianten. Das bedeutet: bewertet man z.B. Zeit zum Erlernen der Strecke, spielt die Genauigkeit des Erreichens des Ziels und die Abweichung zur Referenzlänge keine Rolle. Oder: man bewertet die Nähe zum Ziel, aber für das Erlernen der Strecke gibt es einen fixen Zeitrahmen oder gar keinen.

Ferner muss auch die Schwierigkeit der Strecke Berücksichtigung finden. Der Schwierigkeitsgrad könnte z.B. anhand der Streckenlänge, Anzahl der Abzweigungen, Richtungswechsel, Straßennummerwechsel, Anzahl und Größe der Ortschaften und der Lage des Zielpunktes klassifiziert werden. Die Details zur dieser Einteilung müssen noch erarbeitet werden.

WETTBEWERB

Möchte man No Navi Rally als ein Wettbewerb mit mehreren Teilnehmer austragen, muss natürlich auf die Einhaltung der Regel besonderer Augenmerk gelegt werden. Auf das Versprechen des Fahrers, während der Fahrt nichts zu benutzen, darf man sich nicht verlassen. Daher gehört während der Fahrt auf den Beifahrersitz ein neutraler Schiedsrichter, z.B jemand aus dem Organisationsteam oder bei nicht formellen Wettbewerben ein anderer Teilnehmer. Idealerweise sollte der Schiedsrichter das Ziel der Fahrt nicht kennen, damit eine Kommunikation durch Körpersprache nicht stattfinden kann.

Wie bei jedem Wettbewerb ist auch hier wichtig, gleiche Chancen für alle zu schaffen. Der Benutzungsverbot von Karten, Navigation, eigenen Notizen, Auskunft bei Passanten ist nicht alles. Ein einfaches Gerät wie der Tageskilometerzähler könnte schon zu Verzerrung führen, denn wenn jemand es nicht hat, könnte er einen Nachteil gegenüber den Teilnehmern haben, die diesen haben und benutzen.

Sport hat zwar noble Ziele, aber leider gibt es immer Menschen, die sich über alle Regeln hinwegsetzen, nur um jeden Preis zu gewinnen. Auch bei No Navy Rally besteht „Doping-Potenzial“. Man denke z.B. an ein verstecktes Handy mit der einprogrammierten Route, der dem Fahrer für Außenstehende nicht wahrnehmbare Vibrationssignale zum Abbiegen gibt. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht etwas konstruiert, ist aber bei dem heutigen Stand der Technik leicht und billig umsetzbar. Und leider schwer kontrollierbar. Um zum Schachvergleich zurückzukommen: siehe den Fall Hans Niemann.

WEITERE GEDANKEN
 
Das Verbot jeglicher Konsultation der Unterlagen während der Fahrt könnte sich eventuell spaßhemmend erweisen, zumindest für Anfänger. Bei einer langen und komplizierten Strecke könnte eine einzige Stelle über Sieg oder Niederlage entscheiden. Um dem entgegen zu wirken gibt es mehrere Ansätze. Man könnte eine bestimmte (geringe) Anzahl Konsultationen der eigenen Unterlagen erlauben. Der Blick in die Unterlagen könnte zusätzlich noch einer Zeiteinschränkung unterworfen werden - entweder pro Benutzung oder als Gesamtzeit für alle Benutzungen. Man könnte auch die Konsultation der Unterlagen mit Strafpunkten (Strafsekunden) versehen, deren Maß noch zu bestimmen wäre. Allerdings sollte zumindest in der allerhöchsten Rallye-Klasse, der Meister-Klasse, die Einsicht in die Unterlagen verboten bleiben.

Ein großer Vorteil der No Navi Rallye gegenüber klassischen Oldtimer-Rallyes, die eigentlich Orientierungsfahren mit Gleichmäßigkeitspürfungen sind, ist die Möglichkeit, sich als Fahrer die Aufgaben selber zu stellen und damit trainieren. Denn durch das Aussuchen eines Ziels verschafft man sich keine echte Vorteile. Z.B. eine klassische Chinesen-Etappe kann man dagegen sich nicht selber stellen, denn man würde schon vor dem Losfahren die Lösung kennen.

Es gibt aber auch Nachteile. Bei einem Wettbewerb sollte für alle Teilnehmer die Chancengleichheit herrschen. Das ist bei der No Navi Rallye leider nicht gegeben, denn wenn das Rallye in einem für bestimmte Fahrer bekannten Gebiet stattfindet, haben sie natürlich gegenüber Teilnehmen ohne Ortskenntnisse einen Heimspielvorteil. Hier hilft auch die Überprüfung des Wohnortes jedes Teilnehmers nicht weiter, denn das garantiert nicht, dass sich jemand dennoch in einem Gebiet besonders gut auskennt. Dieses Manko kann nur durch Teilnahme an vielen Wettbewerben an weit auseinander liegenden Gebieten abgeschwächt werden.
 

NAME

Der ursprünglicher Name war Really Nice Rally. Ich war unentschlossen und habe mich am Ende für No Navi Rally entschieden, um den Verzicht auf Navigation zu betonen, aber der Name klingt durch das blöde Denglisch nicht gut - das Wort Navi in unserer Bedeutung gibt es im Englisch nicht.

Der Wirrwarr bei der Schreibweise Rallye vs. Rally ist mir bewußt. Halbwegs sicher ist die deutsche Schreibweise mit Rallye. Im Englischen wird allerdings nicht ausschließlich Rally verwendet - manchmal eben auch Rallye. Da auf Wikipedia und wrc.com vorwiegend Rally benutzt wird, bin ich bei dem Rally geblieben.

118 Antworten

Zitat:

@Robomike schrieb am 3. Januar 2023 um 15:32:18 Uhr:


Deswegen finde ich Dein Thema ganz interessant, zusammen mit Deiner Aufforderung, es mal zu üben.

Und ich finde es toll, dass jemand es interessant findet und es offenbar sogar erwägt, eventuell auszuprobieren. Wenn ich richtig zähle, bist Du der erste.

Zitat:

Noch interessanter finde ich allerdings, wie unterschiedlich die Gehirne funktionieren. Also z. B. Deine Vorstellung von Navigation, Kartengebrauch und Routenfindung gegenüber dem, was für mich denkbar ("denkbar" in diesem Thread im Wortsinne) ist. Deswegen lese ich sowas ganz gerne und provoziere auch schon mal weitere Erklärungen Deinerseits... :P

Ich sage es noch einmal - für mich ist es kein „meine Vorstellung“ gegen „Deine Vorstellung“ oder wie die Gehirne funktionieren. Ich sehe es als: das richtige Werkzeug für die konkrete Aufgabe. Ich finde, Deine Leistung in USA vom Flughafen zum Hotel ohne Karte war brillant (wir hatten das hier schon vor einem Jahr oder zwei). Ich bin mir absolut sicher, dass das nicht jeder schafft. Oder ich sage es ganz ehrlich: das schafft fast niemand. Und ich denke, dass Leute vor 50 Jahren darin nicht wesentlich besser waren, nur weil es kein Navi gab. Sie haben sich damals durchgefragt, Karte benutzt und sich immer wieder verfahren. Aber bleiben wir bei Thema dieses Threads - „No Navi Rally“. Ganz ehrlich - Butter bei die Fische: Du fährst von A nach B, sowohl A als auch B liegen mitten in Orten die Du nicht kennst. Du kommst noch mit Deinem inneren Kompass aus A eventuell raus, aber wie möchtest Du in B, wo Du noch nie warst, den Zielpunkt erreichen? Das wird kein Kölner Dom sein oder Florian oder was in der Art, sondern irgendein nix am Arsch der Welt. Ja, ich glaube sogar, Du schaffst noch kurz vor B, aber weiter? Es geht nicht um 90%-Lösung. Wenn Du 5 km vor dem Ziel Schluss machst, dann ist das nicht bestanden. Du musst auf ein paar Meter dran sein. Daher bei aller Anerkennung: es ist das falsche Mittel bei diesem Spiel, denn im Gegensatz zum normalen Leben darfst Du nichts benutzen. In USA hast Du kurz vor dem Hotel Leute gefragt - hier darfst Du das nicht. Denke z.B. an ein Parkplatz im Zentrum von Nürnberg oder mitten in Straßburg auf der Insel. Ich würde es mir echt gerne vorführen lassen, wie Du das machst. Ich habe die beiden Beispiele geschafft und könnte jedes Mal neu vorführen.

Zitat:

@Jan_MUC schrieb am 3. Januar 2023 um 21:07:27 Uhr:


Ich mag mich bei diesen Themen eigentlich nicht involvieren, aber nur mal so für mich als naiver Mensch, wäre es nicht sinniger das Thema in ein allgemeines MT-Forum zu übertragen und somit auch eine größere Gruppe als die eingeschworen aber recht kleine Käfer-Gemeinde zu erreichen?

Jeder fängt klein an. Sicher wäre dort das Publikum größer, aber ich fühle mich hier deutlich wohler. Lass uns bei klein bleiben.

Zitat:

@geo-georg schrieb am 03. Jan. 2023 um 21:27:48 Uhr:


Wegen Datenschutz in Altdeutsch geschrieben

Das habe ich tatsächlich damals vor fast 40 Jahren in der Grundschule noch im Fach "Schönschrift" gelernt...

Zitat:

@GLI schrieb am 3. Januar 2023 um 22:00:38 Uhr:



Zitat:

@geo-georg schrieb am 03. Jan. 2023 um 21:27:48 Uhr:


Wegen Datenschutz in Altdeutsch geschrieben

Das habe ich tatsächlich damals vor fast 40 Jahren in der Grundschule noch im Fach "Schönschrift" gelernt...

du jungfuchs.😁😉

ich bin zwar etwas aus der übung und es ist nicht alles lesbar
das geht durchs allgäu nach italia😎

Ähnliche Themen

Zitat:

@geo-georg schrieb am 3. Januar 2023 um 21:27:48 Uhr:


Ich hätte da auch noch ein Navi 🙂
Wegen Datenschutz in Altdeutsch geschrieben 🙂 🙂 🙂

So muß das! 😁

Zitat:

@murkspitter schrieb am 3. Januar 2023 um 22:33:42 Uhr:



Zitat:

@GLI schrieb am 3. Januar 2023 um 22:00:38 Uhr:


Das habe ich tatsächlich damals vor fast 40 Jahren in der Grundschule noch im Fach "Schönschrift" gelernt...

du jungfuchs.😁😉

ich bin zwar etwas aus der übung und es ist nicht alles lesbar
das geht durchs allgäu nach italia😎

Meine Großeltern (Jahrgänge 1912-1921) haben generell noch so geschrieben. Insofern könnte ich das wahrscheinlich auch ohne die paar Monate damals in der Schule heute auch lesen.

Zitat:

@GLI schrieb am 4. Januar 2023 um 13:17:20 Uhr:



Zitat:

@murkspitter schrieb am 3. Januar 2023 um 22:33:42 Uhr:


du jungfuchs.😁😉

ich bin zwar etwas aus der übung und es ist nicht alles lesbar
das geht durchs allgäu nach italia😎

Meine Großeltern (Jahrgänge 1912-1921) haben generell noch so geschrieben. Insofern könnte ich das wahrscheinlich auch ohne die paar Monate damals in der Schule heute auch lesen.

Wir hatten in der Schule Löschblätter, auf denen die "deutsche Schreibschrift" noch neben unserer Schulschrift abgedruckt war...

Zitat:

@schleich-kaefer [url=https://www.motor-talk.de/forum/no-navi-rally-t7393600.html?


Ich sage es noch einmal - für mich ist es kein „meine Vorstellung“ gegen „Deine Vorstellung“ oder wie die Gehirne funktionieren. [...] Du musst auf ein paar Meter dran sein. Daher bei aller Anerkennung: es ist das falsche Mittel bei diesem Spiel, denn im Gegensatz zum normalen Leben darfst Du nichts benutzen. In USA hast Du kurz vor dem Hotel Leute gefragt - hier darfst Du das nicht. Denke z.B. an ein Parkplatz im Zentrum von Nürnberg oder mitten in Straßburg auf der Insel. Ich würde es mir echt gerne vorführen lassen, wie Du das machst. Ich habe die beiden Beispiele geschafft und könnte jedes Mal neu vorführen.

Dochdoch, es geht um die Denkweise. Meine Güte. Ich sag' ja nicht, dass ich keine Orientierungspunkte brauche. Ich gucke mir auch die Karte an und merke mir, was ich machen muss. Ich will von Dir ja hier nur wissen, ob ich mir weniger merken muss als Du. Deiner Beschreibung nach klingt es für mich so, als würdest Du jeden Kreisverkehr memorieren und das auch von anderen erwarten. Ich will einfach nur wissen, was Du willst.

Morgen hab' ich noch mal so'n Ding. Erfüllt sogar Deine Voraussetzungen: ich war noch nie da. Ich weiß die Adresse und den Namen der Firma, wo ich hin soll, ich hab's mir gerade auf der Karte angeguckt.

Ich erzähle Dir, was ich mir heute merke, mein Start ist Raum Iserlohn:

  1. Nördlich / Nordwestlich Richtung Ruhrgebiet (klar, wird auf die 45 hinauslaufen)
  2. dann westlich auf eine der Ost-West-Verbindungen, immer noch Autobahn. (Klar: ist die A40 oder die 42)
  3. möglichst nah bei Duisburg über den Rhein, sollte die A40 sein, macht aber nix, wenn es die 42 wäre (Zwischenziel)
  4. auf westlicher Rheinseite südlich, wenn schon südlich der A40, dann südöstlich. Rhein nicht mehr überqueren.
  5. Orientierunsabgleich: "Rheinhausen", Bahn queren
  6. die Straße, die am weitesten nach Ost-Südost reinreicht, enthält die Zieladresse, wenn ich auch tendenziell nach Westen gedrängt werde.
  7. Sehe ich "Krefeld", bin ich grob zu weit, und muss wieder nach Nordosten.

zu 2: Entscheide ich morgen früh nach Verkehrslage. Manchmal ist es "oben rum" besser.
zu 3: Vielleicht wechsle ich auch zwischendurch von der 42 auf die 40. (A3 oder A59, das muss ich mir aber nicht merken)
zu 4: die Kreuzung A40/Rhein ist der Nullpunkt meines zweiten Koordinatensystems (der erste ist mein Zuhause). Ob ich den befahre, spielt keine Rolle. Aber daran orientiere ich mich: nah am westlichen Rheinufer, nah südlich der A40. Kann sogar sein, dass ich von der 42 über die 57 auf der 40 ein Stück nach Osten fahre, aber ich darf nicht über den Fluss zurück.
zu 5: den Namen wird man lesen können. Die Bahnlinie steht fast senkrecht zu meiner Bewegungsrichtung und ist super als Winkelabgleich.
zu 7: dient nur als Gegenprobe

Anhand meiner Beschreibung könntest Du mir jetzt vermutlich den Straßennamen sagen. Oder zumindest eine anliegende Straße. Ich sag' Dir morgen Abend, ob's bei mir geklappt hat.

Unfair wegen Rhein? Nö. Gehört dazu. Solche Merkmale lassen sich fast immer finden. Unfair wg. Ortsnamen? Das ist ja eine der Stellen, wo Du anders rappelst als ich. Du würdest sie am liebsten abmontieren, ich komme nicht ohne aus.

Diese Liste kann man sich in 30 Sekunden merken und stellt keine großen Anforderungen. Einfach hinfahren.
Und ja, es gibt Orte, wo man mit dieser Mathematik nicht weiterkommt. Und ganz sicher werde ich morgen weder die schnellste noch die kürzeste Strecke gewinnen, also bei Deiner Rallye keinen Preis bekommen. Aber sie wird okay sein.

Robo, erstmal das Wichtigste: ich freue mich mega, dass Du es versuchen möchtest und freue mich auf den Bericht morgen. 🙂

Zitat:

@Robomike schrieb am 4. Januar 2023 um 16:30:50 Uhr:



Zitat:

@schleich-kaefer [url=https://www.motor-talk.de/forum/no-navi-rally-t7393600.html?


Ich sage es noch einmal - für mich ist es kein „meine Vorstellung“ gegen „Deine Vorstellung“ oder wie die Gehirne funktionieren. [...] Du musst auf ein paar Meter dran sein. Daher bei aller Anerkennung: es ist das falsche Mittel bei diesem Spiel, denn im Gegensatz zum normalen Leben darfst Du nichts benutzen. In USA hast Du kurz vor dem Hotel Leute gefragt - hier darfst Du das nicht. Denke z.B. an ein Parkplatz im Zentrum von Nürnberg oder mitten in Straßburg auf der Insel. Ich würde es mir echt gerne vorführen lassen, wie Du das machst. Ich habe die beiden Beispiele geschafft und könnte jedes Mal neu vorführen.

Dochdoch, es geht um die Denkweise. Meine Güte. Ich sag' ja nicht, dass ich keine Orientierungspunkte brauche. Ich gucke mir auch die Karte an und merke mir, was ich machen muss.

Ah, das habe ich nicht so verstanden. Ich dachte die ganze Zeit, Du fährst nur mit Deinem inneren Kompass.

Zitat:

Ich will von Dir ja hier nur wissen, ob ich mir weniger merken muss als Du. Deiner Beschreibung nach klingt es für mich so, als würdest Du jeden Kreisverkehr memorieren und das auch von anderen erwarten. Ich will einfach nur wissen, was Du willst.

Ganz einfach: einer fährt von A nach B und darf dabei absolut gar nichts benutzen. Wie er das macht, ist völlig egal. Vor dem Losfahren kann er dagegen sich vorbereiten wie er will und darf alles benutzen. Und dann gucken wir, wer es schafft. Es zählt also: Ziel erreichen. Eigentlich steht alles schon im Eröffnungsbeitrag.

„Jeden Kreisverkehr memorieren“ - das ist ganz klar nicht meine Methode. So viel kann sich keiner merken. Ich auch nicht. Ich habe natürlich im Laufe der Zeit ein System entwickelt, was ich benutze und es gute Dienste leistet. Ob Du dir weniger merken musst? Das kann ich ja nicht beantworten, weil ich nicht weiß, was Du dir alles merken musst. Auf langen, einfachen Abschnitten (Bundestraße, Autobahn) gibt es fast nichts zu merken. In Großstädten ist es echt nicht einfach. Strassburg und Nürnberg bleiben mir lange im Gedächtnis.

Zitat:

Unfair wegen Rhein? Nö. Gehört dazu. Solche Merkmale lassen sich fast immer finden. Unfair wg. Ortsnamen? Das ist ja eine der Stellen, wo Du anders rappelst als ich. Du würdest sie am liebsten abmontieren, ich komme nicht ohne aus.

Man kann selbstverständlich alle topografische Merkmale verwenden und auch Ortsschilder und andere Schilder. Sie sind halt (leider) da, ich kann sie nicht verbieten. Das „leider“ bezieht sich ausschließlich auf Schilder. Das „Lesen“ der Topografie auf Karte und in der Natur sehe ich als einer der schönsten und wertvollsten Seiten dieses Spiels.

Zitat:

Diese Liste kann man sich in 30 Sekunden merken und stellt keine großen Anforderungen. Einfach hinfahren.
Und ja, es gibt Orte, wo man mit dieser Mathematik nicht weiterkommt. Und ganz sicher werde ich morgen weder die schnellste noch die kürzeste Strecke gewinnen, also bei Deiner Rallye keinen Preis bekommen. Aber sie wird okay sein.

Du bist offenbar für sowas talentiert. Das Ziel ohne Hilfsmittel zu erreichen, ist schon mehr als gewonnen. Das ist so wie sonst im Sport. Wenn man den Marathon schafft, dann ist man endlos glücklich, dass man es überhaupt geschafft hat und überlebt hat. Erst später misst man sich mit anderen, sprich: in diesem Fall die Zeiten vergleicht. Bei uns gibt es keine Zeiten und es wird sie nicht geben, da wir öffentliche Straßen verwenden. Aber wenn sich genügend Verrücke finden und alle das Ziel irgendwie erreichen, dann werden wir die Messlatte höher setzen und dann z.B. die gefahrene Streckenlänge vergleichen.

Zitat:

@murkspitter schrieb am 3. Januar 2023 um 22:33:42 Uhr:



Zitat:

@GLI schrieb am 3. Januar 2023 um 22:00:38 Uhr:


Das habe ich tatsächlich damals vor fast 40 Jahren in der Grundschule noch im Fach "Schönschrift" gelernt...

du jungfuchs.😁😉

ich bin zwar etwas aus der übung und es ist nicht alles lesbar
das geht durchs allgäu nach italia😎

Bingo. Gardasee. Vor Euch lässt sich auch nichts verheimlichen 😁
Jetzt hören wir aber mit dem Thema auf, will schleich-käfer's Beitrag nicht versauen.

Sehr ordentlich geschrieben! Das ist tatsächlich das, was man korrekt als Sütterlin-Schrift bezeichnet - eine vereinfachte Schul-Schrift, die quasi die letzte Ausbaustufe der deutschen Handschriften war (ja, es gab mehrere). bevor durch den Erlass von 1941 den Deutschen die deutsche Schrift abhanden kam. Ich selbst verwende seit über 30 Jahren aus Spaß die Current-Schrift, gern auch mit dem Tablet-PC in OneNote, z.B. für meine Audit-Notizen. Ist schon ein Spaß, aber leider leider vom Aussterben bedroht. Die Leute, die das noch lesen können, sterben leider aus.

Zum Thema Rallye noch: vor einigen Beiträgen kam die Behauptung hoch, es handle sich dabei um Veranstaltungen zur Erzielung einer Mindestgeschwindigkeit. Nein, dem ist nicht zwingend so. Der Begriff Rallye kommt aus dem Französischen. Se rallier heißt so viel wie "sich versammeln". Ja, das kann auch auch eine Motorsport-Veranstaltung sein mit Bestzeiten, aber halt ebenso gut eine Veranstaltung mit Fahrtenbuch, Chinesenzeichen, Scherzaufgaben, Einhaltung langsamer Durchscnnitte usw. Eine Genehmigung braucht man dafür zwar schon, die wird aber bei entsprechend sorgfältiger Planung usw. auch erteilt.

Im englischen Sprachraum werden damit auch gewöhnliche Club-Treffen auf der grünen Wiese bezeichnet. Ich war 12 Jahre Mitglied im 1100er Club (www.the1100club.com) und das Treffen zur Jahreshauptversammlung wurde immer als Rally (dann ohne e) bezeichnet.

Ein weiter Begriff also.

Zitat:

@Robomike schrieb am 4. Januar 2023 um 16:30:50 Uhr:


Anhand meiner Beschreibung könntest Du mir jetzt vermutlich den Straßennamen sagen. Oder zumindest eine anliegende Straße.

Gaterweg oder Bilersheimer Straße?

EDIT
Noch eine Bemerkung, nachdem ich die Strecke dank Deiner Beschreibung rekonstruiert habe: das ist eigentlich genau so wie ich es machen würde. Ich erkenne keine gravierende Unterschiede. Natürlich merke ich mir auch die Autobahnnummer, zusätzlich auch die Ausfahrtnummern (warum das gut ist, ist der Fall A61 / A6 - sie kreuzen sich zwei Mal), natürlich markante Sachen, wie hier Bahnschienen, Brücken. Auch die Negativtests benutze ich („darf nicht wieder über Rhein“). Du hast zwar die Himmelsrichtungen in die Beschreibung eingebaut, aber es würde auch ohne funktionieren.

Karte

Angrenzend: Europaallee ("Allee" ist übrigens schamlos gelogen). Genau. Och je, Du hast Dir wirklich die Mühe gemacht. Und bei mir hats problemlos geklappt.

Zitat:

Du hast zwar die Himmelsrichtungen in die Beschreibung eingebaut, aber es würde auch ohne funktionieren.

Hm, okay, dort. Aber allgemein wäre ich ohne sie meist verloren.

da hier ja nach der Meinung gefragt wurde, ich finde das prinzipiell gut und eine spaßige Idee. Mir fehlt momentan die Zeit rumzufahren aber auf jeden Fall würde ich bei genug Zeit an so einer Veranstaltung auch einmal teilnehmen.

Zitat:

@Robomike schrieb am 5. Januar 2023 um 18:33:10 Uhr:


Angrenzend: Europaallee ("Allee" ist übrigens schamlos gelogen). Genau. Och je, Du hast Dir wirklich die Mühe gemacht. Und bei mir hats problemlos geklappt.

Es freut mich! Gratuliere! Ich war mir sicher, dass das bei Dir klappt.
Die Straße zu finden war allerdings keine Mühe. Es war ja sehr gut beschreiben. Mühe gibt es manchmal in „Wo ist das?“-Thread. Das war ein Spaziergang. 🙂
Ich bin am Kreisel nach rechts gefahren, weil Du geschrieben hast: „tendenziell nach Westen gedrängt werde“. Aber egal, Details.

Zitat:

@Robomike schrieb am 5. Januar 2023 um 18:33:10 Uhr:



Zitat:

Du hast zwar die Himmelsrichtungen in die Beschreibung eingebaut, aber es würde auch ohne funktionieren.


Hm, okay, dort. Aber allgemein wäre ich ohne sie meist verloren.

Ich versuche mir die ganze Zeit vorzustellen, unter welchen Umständen die Himmelsrichtungen dabei entscheidend wären. Und ich komme zu keinem Ergebnis. Ja, man kann sie benutzen, aber es reicht nicht aus. Wenn ich also noch andere Informationen benötige, die dann aber eindeutig und fehlerfrei zielführend sind, kann ich auf die Himmelsrichtungen verzichten. Aber vielleicht kannst Du Fälle konstruieren, die mich meinen Denkfehler aufdecken?

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