Neuer Eco Boost Motor im Focus?

Ford C-Max 1 (DM2)

In der Iosis-Max Studie in Genf, wird ein neuer Eco Boost Benzin Motor mit 1,6Liter und 180 PSeingesetzt.
Dieser soll bereits serienreif sein, und soll demnächst in den aktuellen Focus Modellen eingesetzt werden?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von carli80



Zitat:

Original geschrieben von FocusGT


Es soll sogar ein 1,0l mit 110PS kommen
[Quelle=Zeitschrift Autotest, Feb. 2009]

Solchen Motoren gehört (leider) die Zukunft ...

Warum leider?
"Downsizing" bei ausreichender Leistung ist doch gut.
Spart Gewicht, Verbruach, Kosten etc.
Spritfressende 8 Zylinder sollten eigentlich out sein. Wer unbedingt das "bubbern" des großvolumigen Motors für sein Ego braucht, kann ja einen Soundgenerator einbauen.😁

Sehr gut, wenn die Motoren nur noch die Hälfte an Laufzeit haben, wie sie früher gehabt haben...

Abgesehen von der "tollen" Leistung und des super Verbrauchs, fahr mal so einen genauso sportlich wie einen groß-volumigen Motor und dann reden wir nochmal über Verbrauch. Gewicht sparst du auch keins, denn Turbo + Kompressor wiegen so einiges. Und frag gar nicht was beides kostet...

Ich vergleich das gerne mit einem Wettrennen, wo der eine Sportler gut trainiert und vorbereitet an den Start geht und der andere untrainiert und vollgepumpt mit Aufputschmitteln etc. in der Hoffnung 1ster zu werden, wo er dann bei der Hälfte des Rennens einen Kreislaufkollaps erleidet^^

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Zitat:

Original geschrieben von carli80



Zitat:

Original geschrieben von FocusGT


Es soll sogar ein 1,0l mit 110PS kommen
[Quelle=Zeitschrift Autotest, Feb. 2009]

Solchen Motoren gehört (leider) die Zukunft ...

Warum leider?
"Downsizing" bei ausreichender Leistung ist doch gut.
Spart Gewicht, Verbruach, Kosten etc.
Spritfressende 8 Zylinder sollten eigentlich out sein. Wer unbedingt das "bubbern" des großvolumigen Motors für sein Ego braucht, kann ja einen Soundgenerator einbauen.😁

Leider, weil der Sinn des Downsizing durchaus fraglich ist.

Die Systemkosten steigen enorm. Der Einsatz von Ressourcen zur Entwicklung und Produktion sowie Wartung nimmt unverhältnismäßig zu. Die zusätzlichen Komponenten erhöhen Komplexität und Fehleranfälligkeit/Ausfallraten. Eine umfangreiche Kosten-Nutzen-Rechnung zeigt, dass auch kleinere Saugmotoren sinnvoll sind, wenn man mal endlich Gewicht an anderer Stelle abspeckt. Z.B. völlig unnütze Panoramadächer, die Gewicht und Schwerpunkt verschlechtern und die Klimaanlagenleistung in die Höhe treiben!!!

Der viel beschworene thermische Wirkungsgradvorteil eines Abgasturboladermotors ist in der Praxis ein Papiertiger. Kompressoren sind wieder erwarten häufig wirtschaftlicher. Dazu gibt es zahlreiche kontroverse Diskussionen und wissenschaftliche Erörterungen.

So groß wie immer behauptet ist das Potential von Downsizing-Turbomotoren nicht. In vielen Betriebspunkten sind moderne Saugmotoren nicht wesentliche schlechter - aber viel günstiger.

Zitat:

Der Einsatz von Ressourcen zur Entwicklung und Produktion sowie Wartung nimmt unverhältnismäßig zu

Mag sein. Das ist aber eine Frage der Stückzahlen. Bei steigenden Stückzahlen sinken auch die Entwicklungskosten/Fahrzeug.

Zitat:

Original geschrieben von carli80



Zitat:

Original geschrieben von FocusGT


Es soll sogar ein 1,0l mit 110PS kommen
[Quelle=Zeitschrift Autotest, Feb. 2009]

Solchen Motoren gehört (leider) die Zukunft ...

Warum leider?
"Downsizing" bei ausreichender Leistung ist doch gut.
Spart Gewicht, Verbruach, Kosten etc.
Spritfressende 8 Zylinder sollten eigentlich out sein. Wer unbedingt das "bubbern" des großvolumigen Motors für sein Ego braucht, kann ja einen Soundgenerator einbauen.😁

Sehr gut, wenn die Motoren nur noch die Hälfte an Laufzeit haben, wie sie früher gehabt haben...

Abgesehen von der "tollen" Leistung und des super Verbrauchs, fahr mal so einen genauso sportlich wie einen groß-volumigen Motor und dann reden wir nochmal über Verbrauch. Gewicht sparst du auch keins, denn Turbo + Kompressor wiegen so einiges. Und frag gar nicht was beides kostet...

Ich vergleich das gerne mit einem Wettrennen, wo der eine Sportler gut trainiert und vorbereitet an den Start geht und der andere untrainiert und vollgepumpt mit Aufputschmitteln etc. in der Hoffnung 1ster zu werden, wo er dann bei der Hälfte des Rennens einen Kreislaufkollaps erleidet^^

Zitat:

Original geschrieben von shiceegal


 
Ich vergleich das gerne mit einem Wettrennen, wo der eine Sportler gut trainiert und vorbereitet an den Start geht und der andere untrainiert und vollgepumpt mit Aufputschmitteln etc. in der Hoffnung 1ster zu werden, wo er dann bei der Hälfte des Rennens einen Kreislaufkollaps erleidet^^

Ein genialer Vergleich. 😁

Leider gibt es aber viele Leute, die solche Motoren unbedingt haben wollen. Allerdings sind das auch meistens die Leute, die so ein Fahrzeug eh nur 2 - 3 Jahre fahren. Die Haltbarkeit bzw. Reparaturanfälligkeit ist denen völlig egal.

Gruß

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Auszug aus einem Speigel-Arikel:

Zitat:

Technisch werden hubraumstarke und vielzylindrige Motoren mit dem Siegeszug des Downsizings zwar verzichtbar. "Doch ist das ja auch eine Frage von Psychologie und Statusdenken", meint Klügl. "Acht- oder Zwölfzylinder für Luxuslimousinen und Sportwagen wird es deshalb auch weiterhin geben."

Dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen.

Selbst ein Großteil der Amerikaner hat dies offensichlich erkannt. Siehe Probleme von GM.

Leute die ihr Ego mit Hilfe der Hubraumgröße ihrer Autos aufbessern mögen das bedauern.

Aber die Vernunft setzt sich wohl doch allmählich in immer weiteren Kreisen durch.

Zitat:

Ja, echt schlimm so kleine Dinger. Ob die wohl 200000 km schaffen?

Ein bischen "Hirn enschalten" (auch wenns schwerfällt 😁) beim Fahren hilft der Lebensdauer sicher ungemein.

Zitat:

Original geschrieben von carli80


Auszug aus einem Speigel-Arikel:

Zitat:

Original geschrieben von carli80



Zitat:

Technisch werden hubraumstarke und vielzylindrige Motoren mit dem Siegeszug des Downsizings zwar verzichtbar. "Doch ist das ja auch eine Frage von Psychologie und Statusdenken", meint Klügl. "Acht- oder Zwölfzylinder für Luxuslimousinen und Sportwagen wird es deshalb auch weiterhin geben."

Dem ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen.
Selbst ein Großteil der Amerikaner hat dies offensichlich erkannt. Siehe Probleme von GM.
Leute die ihr Ego mit Hilfe der Hubraumgröße ihrer Autos aufbessern mögen das bedauern.
Aber die Vernunft setzt sich wohl doch allmählich in immer weiteren Kreisen durch.

Zitat:

Original geschrieben von carli80



Zitat:

Ja, echt schlimm so kleine Dinger. Ob die wohl 200000 km schaffen?

Ein bischen "Hirn enschalten" (auch wenns schwerfällt 😁) beim Fahren hilft der Lebensdauer sicher ungemein.

mach dich locker und schalte mal dein Hirn ein... Nicht zu fassen sowas!

Naja, wenn die Bauteile nicht auf lange Lebensdauer ausgelegt sind, nützt alles Hirn beim Fahren nix. Den Dieselfahrern, die Probleme mit defekten Turbos haben, wird man auch nicht automatisch Dummheit unterstellen.

Ich stehe diesen neuen "Downsizing"-Aggregaten auch eher skeptisch gegenüber. Die müssen erst noch auf lange Sicht beweisen, dass sie genauso haltbar sind wie konventionelle Motoren.

Ein Turbo-Motor muss doch nicht nur halb so lang leben, wie ein Sauger... Für diese Annahme gibt es doch gar keinen Grund. Dass sich VW mit der Kompressor-/Turbo Kombi etwas überhoben haben könnte, steht auf einem anderem Blatt. Aber hier fährt ein solcher mit 170 PS im Freundeskres und das seit 2 Jahren und 30.000 km ohne jede Beanstandung... Und der Wagen wird nicht geschont 😉

Ansonsten werden Turbos seit Jahren doch schon erfolgreich verbaut (Saab 900, VW/Audi 1.8T, etc.) und die laufen alle problemlos.

Sauger passen irgendwie nicht mehr in die Zeit... Das beste Beispiel ist doch z.B. der Ford 2.0 145 PS, der im Vergleich zu den "modernen" Motoren, wie 2.0 TDCI oder 1.4 TSI von VW einfach schwach und durstig wirkt.

@corsa: gibt es denn wirklich die vielen Turboschäden unter den Dieselbesitzern... So richtig häufig sieht man davon ja nicht einmal hier etwas... Und das will was heißen 😉 Zudem hat man als Fahrer einen extremen Einfluss auf die Haltbarkeit des Turbos: Kalt kein Vollgas und den heißen Turbo nicht zu schnell vom Ölkreislauf trennen (Motor abschlaten nach Autobahnfahrt...). Das wärs.

Ich stehe der Entwicklungs sehr angetan gegenüber. Die anscheinend vorhandene Verbrauchsersparnis steht auf der einen Seite, viel wichtiger für mich ist allerdings das Fahrgefühl auf der anderen Seite. Ich persönlich empfinde die Leistungsentfaltung bzw. das Drehmoment eines aufgeladenen Motors als sehr viel angenehmer als das eines gleichstarken normalen Saugers.
Nicht umsonst fühl sich der 2 Liter TDCI trotz geringerer Leistung sehr viel besser an als der 145PS Benziner. Die Elastizität der Motoren ist sehr viel besser.

Zitat:

Original geschrieben von Benjamin81


Ich stehe der Entwicklungs sehr angetan gegenüber. Die anscheinend vorhandene Verbrauchsersparnis steht auf der einen Seite, viel wichtiger für mich ist allerdings das Fahrgefühl auf der anderen Seite. Ich persönlich empfinde die Leistungsentfaltung bzw. das Drehmoment eines aufgeladenen Motors als sehr viel angenehmer als das eines gleichstarken normalen Saugers.
Nicht umsonst fühl sich der 2 Liter TDCI trotz geringerer Leistung sehr viel besser an als der 145PS Benziner. Die Elastizität der Motoren ist sehr viel besser.

Die bessere Elastizität ist auch beim 1,6 TDCI gegeben. Insbesondere durch den sogenannten "Overboost", wo bei betriebswarmen Motor im 3./4. und 5. Gang kurzfristig mehr Drehmoment (und damit auch Leistung) abgerufen werden kann, die natürlich wegen der thermischen Belastung nicht als Dauerleistung zur Verfügung steht. Trotz gelassener Fahrweise finde ich das, z.B. für kurzfristige Überholvorgänge als sehr angenehm.

Dass man unmittelbar danach natürlich beachtet was @meyster schreibt:

Zitat:

Zudem hat man als Fahrer einen extremen Einfluss auf die Haltbarkeit des Turbos: Kalt kein Vollgas und den heißen Turbo nicht zu schnell vom Ölkreislauf trennen (Motor abschlaten nach Autobahnfahrt...)

meinte ich mit meiner zugebenerweise provokanten Äußerung:

Zitat:

Ein bischen "Hirn enschalten" (auch wenns schwerfällt ) beim Fahren hilft der Lebensdauer sicher ungemein.
 

die auch prompt zu "sehr fundierten" 😁 Antworten führte:

Sowas muss man wegstecken, wenn man provoziert😎 

Zitat:

mach dich locker und schalte mal dein Hirn ein... Nicht zu fassen sowas!

also der Turbo in meinem 5er hält jetzt schon 290.000 km und der im Mondeo 150.000 km so schlecht dürften also die Qualität und Lebensdauer nicht sein. Nichts desto trotz wo kein Turbo ist kann eben auch keiner kapputt gehen. Auf der anderen Seite machen ja auch die MAterialien hinsichtlich Lebensdauer und Qualität immer Fortschritte.
Gespannt bin ich in der Richtung auch schon auf den neuen R6 Diesel der im neuen 7bener Bmw kommen soll der aus 3l Hubraum mittels Tri Turbo (satte 3 Turbos in Registeranordnung) 350 Ps pressen soll - da kann ich mir auch nicht mehr vorstellen das so ein Motor problemlos die 200.000 km schafft.

LG

Zitat:

Original geschrieben von ilovebytes


also der Turbo in meinem 5er hält jetzt schon 290.000 km und der im Mondeo 150.000 km so schlecht dürften also die Qualität und Lebensdauer nicht sein. Nichts desto trotz wo kein Turbo ist kann eben auch keiner kapputt gehen. Auf der anderen Seite machen ja auch die MAterialien hinsichtlich Lebensdauer und Qualität immer Fortschritte.
Gespannt bin ich in der Richtung auch schon auf den neuen R6 Diesel der im neuen 7bener Bmw kommen soll der aus 3l Hubraum mittels Tri Turbo (satte 3 Turbos in Registeranordnung) 350 Ps pressen soll - da kann ich mir auch nicht mehr vorstellen das so ein Motor problemlos die 200.000 km schafft.

LG

Also 290 tkm ist doch eine gute Laufleistung.

Und wenn die weiterentwickelten Materialien berücksichtigt werden, dürften durchaus höher Laufleitsungen erwartet werfden.

Zitat:

Original geschrieben von Benjamin81


Ich stehe der Entwicklungs sehr angetan gegenüber. Die anscheinend vorhandene Verbrauchsersparnis steht auf der einen Seite, viel wichtiger für mich ist allerdings das Fahrgefühl auf der anderen Seite. Ich persönlich empfinde die Leistungsentfaltung bzw. das Drehmoment eines aufgeladenen Motors als sehr viel angenehmer als das eines gleichstarken normalen Saugers.

Dem kann ich nur zustimmen, das ist das einzige, was mich am aktuellen C-Max stört: es war einfach kein passender Motor für mich dabei. Diesel rentiert sich für uns kein Stück und imir sagen Dieselmotoren auch generell nicht besonders zu. Die 3 Benziner sind klassische Saugmotoren die allesamt für ihre Leistung zu durstig sind; notgedrungen habe ich dann zum Kompromiß in Form des 125PS Motors gegriffen. Was mir fehlte, ist ein aufgeladener Benziner - angenehme Geräuschkulisse, schöne Leistungsentfaltung mit genug NM, diese aber über ein breiteres Drehzahlband als beim TD(C)I. Und zur Haltbarkeit: gerade mit einer "einfachen" Aufladung muss man sich, solange bei der Herstellung die Qualitätsprüfung ihren Job gut macht, nicht mehr oder weniger Sorgen als bei einem Saugbenziner machen.

Mein 1.8T wird dieses Jahr 11 Jahre alt (davon dann 8 in meinem Besitz) und läuft trotz einer durch Tuning auf rund 116PS/L gesteigerten Literleistung noch wie am ersten Tag und mit dem ersten Turbolader. Selbst in Serie wurde der Motor schon vor einigen Jahren mit einer Literleistung von rund 133PS/L verbaut. Zum Vergleich mit 1,6l und 180PS käme der neue Fordmotor auf eine Literleistung von rund 112PS/L; also keineswegs extrem hoch, v.a. im Vergleich zu anderen Turbomotoren, deren Entwicklung bereits ein gutes Jahrzehnt zurückliegt. Die Haltbarkeit eines solchen Motor hängt allein davon ab, wie gut die verwendeten Materialien sind und wie sorgsam der Fahrer mit dem Motor hinsichtlich Wartung und Fahrweise (Warm- und Kaltfahren) umgeht.

Wird das jetzt der ultimative Motoren-Thread? Saugmotor vs. Aufladung, Downsizing, Diesel vs. Otto?

Dann sollten einige der Damen und Herren ihr Stammtischwissen und Hörensagen vergessen und lieber die Literatur studieren. Und wenn schon vergleiche anstellen, dann mit gleichwertigen Motoren der jeweiligen Vertreter. Also nicht auf dem armen 145PS Duratec rumhacken.
Das SAAB haltbare Turbomotoren bauen konnte ist jedem klar. Trotzdem sterben viele Turbolader den Hitzetod oder an zu geringer Schmierung/Kühlung durch falsche Dimensionierung oder Schäden der Peripherie (Ladedruckregelung, Ölkanäle etc.). Tuning lassen wir mal weg...

@meyster
Ein 1.4l TSI mit 30tkm Laufleistung ist aber nun wirklich keine Erwähnung wert oder? Und du wirst dich wundern, was ein Saugmotor noch leisten kann. Nicht so voreilige Schlüsse ziehen.

Ich empfehle für die Grundlagen:

- "Handbuch Verbrennungsmotor", van Basshuysen/Schäfer, Vieweg Verlag
- "Ottomotor-Management" & "Dieselmotor-Management", Bosch, Vieweg Verlag

Als Ergänzung:

- "Systemanalyse in der Kfz-Antriebstechnik III", Kapitel 2: "Drehmomentdesign: Eine Möglichkeit zum Abbau von Spitzenlasten bei gleichbleibender Längsdynamik", Karl-Nikolaus Regar, expert Verlag

Sehr schöne Entwicklungsszenarien für Diesel und Ottomotor. Konzeptvergleiche zu Diesel vs. Otto und Aufladungsstrategien.

- Fachbeiträge aus ATZ/MTZ und VDI-Berichte
- und Literatur zur Schadensanalyse

Konzeptvergleich Diesel - Otto:

Ich sage mal, von der Dieselrevolution zur Diesellüge! Jetzt, wo Diesel teuer (was er ja im Vergleich zu Ottokraftstoff ohne Subventionen ohnehin ist) wird und die Negativ-Aspekte ans Licht kommen, verteufelt eine Lobby den Diesel. Die andere Seite preist immer noch die Vorteile des Dieselkonzeptes an (welche es unbestritten hat). Momentan ist er wieder billiger und schon ist alles aus dem letzten Sommer vergessen.

Vorteile Diesel:

- höherer thermischer Wirkungsgrad des Verbrennungskonzeptes
- hohes Drehmoment (nicht gleich jubeln - ist auch ein Nachteil 😉 )

Daraus resultiert ein günstiger Verbrauch (dadurch auch CO2-Emission) und eine subjektiv gute Längsdynamik - v.a. im Bereich Elastizität. (objektiv sieht das häufig anders aus)

Aber zu welchem Preis? Und der Ottomotor hat mit Downsizingkonzepten, Benzindirekteinspritzung (mit seinen ganzen Betriebsarten) und Aufladung stark aufgeholt.

Bestes Beispiel ist BMW! Hier findet sich ein Paradebeispiel in Form des 3000cm³ Diesel und Benzinmotors. Und ich rede hier von der Stufenaufladung im x35d! Ich nehme mal den 530iA und den 535dA mit der Sechsgangautomatik. Dabei hat der Benziner noch nicht mal ein Aufladung 🙄. Beide haben fast die gleiche Leistung, die selben Voraussetzungen des Fahrzeuges also bezüglich Ausgangsgewicht und Luftwiderstand... Huch der Diesel ist ja viel schwerer??? Ja nicht nur das der Motor konstruktionsbedingt schwerer sein muss, nein auch der Antriebsstrang haut ordentlich rein! Das enorme Drehmoment des Diesel ist Schuld! Dies erfodert eine extreme Versteifung und Festigkeit aller drehmomentübertragenden Teile!

Dann die Überraschung bei der Längsdynamik - trotz enormen Drehmoment- und geringem Leistungsplus des 535d ist er nicht schneller. Was natürlich nicht verwundert bei dem Mehrgewicht und dem Drehzahlband des Diesels, wodurch die Radzugkraft des Benziners nur beim Anfahren kleiner ist - später durch das Drehzahlband den Diesel aber teilweise überflügelt. Ausserdem ist ein drehmomentgeregelter Turbodiesel beim Aufbau des Drehmomentes immer (konzeptbedingt) langsamer als ein Benziner aus dem Stand. Auch bei der Elastizität ergeben sich kaum Vorteile - was man im stationären Rad-Drehmomentdiagramm der relevanten Schaltstufen 4-6 erkennen kann.

Beim Verbrauch dann die nächste Überaschung - der 535d ist ein Säufer! Der Verbrauchsunterschied ist nur noch gering (ca. 16%) und der CO2 Ausstoß fast gleich - praktisch unbedeutend. Und das auch schon ohne efficient dynamics. Der noch aktuellere 3l DISI-Saugmotor mit 200kW und efficient Dynamics lässt den Vorsprung noch weiter schrumpfen.

Tja der stufenaufgeladene BMW 3l Diesel verbraucht in der Praxis mehr als der normale 3l mit VTG-Lader. Und das ist prinzipbedingt bei Dieselstufenaufladung. Und ohne kann der Diesel dem Ottomotor nicht mehr lange Paroli bieten.

Hinzu kommt eine starke innermotorische Emissionssteigerung - was wieder aufwändigere Abgasnachbehandlung nach sich zieht. Das steigert wieder Gewicht und Kosten (sowohl in der Entwicklung als auch für Kunden).

Fassen wir die Nachteile vom Diesel zusammen.

- Hohes Drehmoment belastet den Antriebsstrang und das Verbrennungsprinzip den Motor, was beides ein Massedefizit darstellt
- Die Abgasnachbehandlung für künftige Emissionsstufen wird immer aufwändiger werden - innermotorisch lässt sich kaum noch was tun, während beim Ottomotor mit dem G-Kat fast alles gelöst ist und innermotorisch durch Verbrennungsregelung noch Potential vorhanden ist
- Der Wirkungsgradvorteil wird immer mehr aufgezerrt
- Die Entwicklungskosten explodieren

Fazit:

Opel markierte mit den 82,1kW/dm³ und 210Nm/dm³ die Grenze des Dieselmotors, während beim Ottomotor mit wesentlich geringerem Kostenaufwand >100kW/dm³ zu erzielen sind und auch schon erreicht werden. Mittlerweile sind wir beim Diesel (Mercedes 250CDI sei dank) bei einem spezifischen Drehmoment von 227Nm/dm³... Ob das sinnvoll ist...

Können wir jetzt wieder mit dem Diesel aufhören und über den EcoBoost reden?

@Chuck Chillout

War der 1.8t im S3 und TT in seiner maximalen Ausbaustufe nicht nur 225PS stark? Oder gab es eine Sonderedition? Der aktuelle S3 2l TFSI mit 265PS erreicht nämlich deine Literleistung... wundere mich etwas.

Zitat:

Ich empfehle für die Grundlagen:

- "Handbuch Verbrennungsmotor", van Basshuysen/Schäfer, Vieweg Verlag
- "Ottomotor-Management" & "Dieselmotor-Management", Bosch, Vieweg Verlag

Als Ergänzung:

- "Systemanalyse in der Kfz-Antriebstechnik III", Kapitel 2: "Drehmomentdesign: Eine Möglichkeit zum Abbau von Spitzenlasten bei gleichbleibender Längsdynamik", Karl-Nikolaus Regar, expert Verlag

Sehr schöne Entwicklungsszenarien für Diesel und Ottomotor. Konzeptvergleiche zu Diesel vs. Otto und Aufladungsstrategien.

- Fachbeiträge aus ATZ/MTZ und VDI-Berichte
- und Literatur zur Schadensanalyse
 

Zitat:

Können wir jetzt wieder mit dem Diesel aufhören und über den EcoBoost reden?

Sehr schön die Literatur zitiert.

Und was hast du nun zum EcoBoost zu "reden"?

(Gut oder schlecht; Leider oder nicht leider; schafft er die 200 tkm oder nicht?, technisch sinnvoll oder nicht? erwartete Konkurrenzsituation, Marktumfeld? etc.)

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