Merkwürdigkeiten bei Vmax mit TSI 150 PS
Hallo,
habe den SV heute das erste Mal seit Werksabholung mal kurzzeitig austesten wollen (Autobahn no limited) und folgende Merkwürdigkeiten festgestellt.
1. Beim Tritt aufs Gaspedal stieg der Momentanverbrauch auf über 38 Liter/100 km.
2. Bis etwa 180 km/h ging es recht flott voran, dann wurde es merklich zäher und bei Tacho 202 war Schluss.
3. Ich habe dann gemerkt, dass das Gaspedal eine Sperre hat, die sich mit etwas Druck überwinden lässt bis Endabschlag Bodenblech. Aber auch da tat sich dann nichts mehr. Die 212 km/h lt Fahrzeugschein wurden lt Tacho um 10 km/h verfehlt, lt GPS wären es noch mehr km/h.
4. Der Momentanverbrauch bei Vmax = 202 km/h betrug 18,5 l lt. Anzeige. Bei Reduzierung des Tempos auf 150 km/h fiel der Verbrauch auf 7,5 l.
Ich war alleine im Auto und ohne Ballast im Kofferraum. Der Autobahnabschnitt zwischen CB und poln. Grenze ist topfeben, gewöhnlich hat man da Rückenwind, aber heute war es ziemlich windstill. Insgesamt also keine verbrauchssteigernde Faktoren.
Nun frage ich euch, ob das normal ist und eventuell noch besser werden kann, da der Wagen erst 800 km gelaufen ist. Denn die letzten 20 Jahre bin ich Diesel gefahren und kenne mich mit modernen Downsizing-Benzinern überhaupt (noch) nicht aus.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@John-Mac-Dee schrieb am 22. November 2016 um 21:11:22 Uhr:
Ein 2L Saugmotor mit 150PS wird i.d.R. eher souveräner durchmarschieren als eine 1.4L Luftpumpe.
Naja .... eher nicht.
Fahre einfach mal nen BMW E87/E90 120i/320i mit 150PS (2 Liter Saugbenziner) und anschließend den 1,4TSI mit 150PS. Da gehen Dir die Augen auf😉
Der TSI verseilt diesen Sauger nach belieben.
Edit: Diesen Sauger mit 2,0Liter Hubraum hatten wir rund 300tsd km im Familienbesitz (318i und 320i). Eine Probefahrt mit dem 150PS 1,4TSI hat mir genügt, um zu wissen wie gewaltig unterschiedlich sich 150PS anfühlen können.
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Zitat:
@MartinGVII schrieb am 16. August 2017 um 18:10:24 Uhr:
Ein schönes Beispiel sind ein Bodybuilder und ein normaler Mensch. Beide müssen 25Kg auf eine 1 Meter hohe Tischplatte heben. Der Bodybuilder hat weniger Mühe, aber er hat trotzdem die gleiche Arbeit verrichtet. (25Kg auf einen Meter anheben) Da wir hier von einem Leistungsvergleich sprechen, kann sich die am Ende abgegebene Leistung nicht unterscheiden. Natürlich gibt es Toleranzen im Motorenbau, aber die lassen wir mal weg.PS:
Stimmt nicht 100% da die Arbeit (w) das Produkt aus Strecke (s) und Kraft (f) ist. Das Drehmoment gibt die Kraft an, die Strecke lässt sich ja nur indirekt definieren.
zum ersten Absatz: Jein. bzw. des gefettete nein. Die Arbeit (und damit hier auch die Energie) ist die gleiche. Die Leistung ist zeitabhängig, da Leistung = Arbeit / Zeit. Wenn der Bodybuilder das Gewicht schneller auf die Tischplatte stellt, hat er eine höhere Leistung abgegeben. Die Arbeit ist die gleiche, wenn man die Beschleunigung vernachlässigt. Natürlich würde das schnellere Anheben durch die Massenträgheit auch eine höhere Beschleunigung bedingen und am Ende mehr Energie verbrauchen.
zum 2. Absatz: Die Strecke wäre hier Anzahl Radumdrehungen. Man kann aber auch beides in geradlinige Bewegung umsetzen. Drehmoment ~ Zugkraft und Umdrehungen ~ Strecke.
Bei einer geradlinigen, zur Schwerkraft senkrechten gleichförmigen Bewegung würde theoretisch gar keine Kraft gebraucht werden (nur zu deren Beschleunigung aber die wollen wir ja hier eigentlich nicht betrachten). In Realität muss die Reibungskraft überwunden werden. Und die ist bei höheren Geschwindigkeiten beim Auto im wesentlichen die Luftreibung und die steigt quadratisch mit der Geschwindigkeit. D.h. bei gegebener Leistung und GLEICHEN WIDERSTANDSKRÄFTEN ist die vmax noch nicht mal von der Fahrzeugmasse abhängig (oder nur geringfügig, da die mechanische Reibung wiederum proportional zur Gewichtskraft ist, bei den hohen Geschwindigkeiten aber eben die Luftreibung entscheidend ist.)
Zitat:
@auto-hobbit schrieb am 16. August 2017 um 21:03:56 Uhr:
Bei einer geradlinigen, zur Schwerkraft senkrechten gleichförmigen Bewegung würde theoretisch gar keine Kraft gebraucht werden (nur zu deren Beschleunigung aber die wollen wir ja hier eigentlich nicht betrachten). In Realität muss die Reibungskraft überwunden werden. Und die ist bei höheren Geschwindigkeiten beim Auto im wesentlichen die Luftreibung und die steigt quadratisch mit der Geschwindigkeit. D.h. bei gegebener Leistung und GLEICHEN WIDERSTANDSKRÄFTEN ist die vmax noch nicht mal von der Fahrzeugmasse abhängig (oder nur geringfügig, da die mechanische Reibung wiederum proportional zur Gewichtskraft ist, bei den hohen Geschwindigkeiten aber eben die Luftreibung entscheidend ist.)
Wer es noch wissenschaftlicher möchte, wird hier fündig:
EnergielexikonDa gibt's auch gleich noch ein Zahlenbeispiel zum Golf VII. 😉
Zitat:
@MartinGVII schrieb am 16. August 2017 um 17:23:14 Uhr:
Bei einem Überdruck von 1BAR sind das immerhin die doppelte Luftmenge zum nicht aufgeladenen Motor. Man könnte also sagen das bei vollem Ladedruck von (im Beispiel) 1 Bar statt 1400ccm 2800ccm in den Zylinder passen.
Das ist zwar ein anschaulicher Vergleich, aber der Korrektheit halber muss man sagen, dass in einen Motor, in den 1400 cm³ Ansaugluft reinpassen, auch mit einem Bar Ladedruck nicht mehr als 1400 cm³ Luft reingehen.
Vom Volumen her stimmt das. Luft kann aber komprimiert werden. Die Menge bzw. Masse an Luft in einem bestimmten Körper kann damit unterschiedlich sein. Somit kann man schon sagen das ein bestimmtes Volumen (besser eine bestimmte Luftmasse) unkomprimiert in ein kleineres Volumen hineinpassen wenn diese komprimiert wird (Größere Luftmasse im kleineren Volumen). Genau wie auch die Temperatur dabei eine Rolle spielt. Bei geringerer Temperatur passt einfach ausgedrückt auch mehr Luft (Im Sinne von Luftmasse) hinein. Darum auch die Ladeluftkühler.
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Zitat:
@Florian333 schrieb am 16. August 2017 um 23:22:31 Uhr:
Das ist zwar ein anschaulicher Vergleich, aber der Korrektheit halber muss man sagen, dass in einen Motor, in den 1400 cm³ Ansaugluft reinpassen, auch mit einem Bar Ladedruck nicht mehr als 1400 cm³ Luft reingehen.
Natürlich sind 1.4 l immer 1.4 l. Aber nimm mal einen Messbecher aus der Küche und fülle 1 l Hobelspäne ein, aber nur locker per Hand. Diesen Liter schüttest du auf den Tisch und füllst wieder Hobelspäne ein. Doch nun nimmst du einen Stampfer zu Hilfe, stampfst die Späne im Becher fest, füllst nach, stampfst wieder usw. bis zum 1 l-Strich. Dann schüttest du die gestampften Späne neben den ersten Haufen und vergleichst. Du wirst feststellen, dass der zweite, gestampfte (verdichtete) Haufen bedeutend größer ist als der erste, ungestampfte (nicht verdichtete).
Durch die Verdichtung passt also mehr Masse in den gleichen (Hub)Raum bzw. Volumen. Das lässt sich auch ganz leicht mit einer Waage nachprüfen, indem man beide Haufen (verdichtet und unverdichtet) wiegt. Die verdichtete Späne ist bei gleichem Volumen schwerer als die unverdichtete. Und das gilt auch für gewöhnliche Luft, weil sich diese ebenfalls verdichten (komprimieren) lässt.
Mit einem Lader (Kompressor oder Turbo) passt in 1.4 l Hubraum also mehr Luft(masse) als ohne Verdichtung. Folglich steht auch mehr Sauerstoff zur Verbrennung (Energiegewinnung aus dem Kraftstoff) zur Verfügung. Im Ergebnis sind die Leistungswerte meines kleinen 1.4 l TSi (150 PS/250 Nm) kaum schlechter als bei dem 1.8 l Diesel in der B-Klasse (136 PS/300 Nm), den ich vorher hatte. Die Fahrleistungen des 1.4 l sind beeindruckend und stehen dem Benz-Diesel kaum nach (sogar bessere Beschleunigung von 0 - 100 km/h); lediglich der Verbrauch bei hohen Dauergeschwindigkeiten ist beim Diesel erheblich besser. Als bekennender habe ich das anfangs nicht glauben wollen, aber da ich nun selber den TSi fahre, habe ich dessen dieselähnlichen Charakter kennen- und schätzengelernt.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 17. August 2017 um 11:37:42 Uhr:
Er schrieb bei 1 Bar und 1 Bar sollte eben ohne Stampfer sein.
Er schrieb "mit einem Bar Ladedruck". Wie geht Ladedruck ohne Stampfer alias Kompressor oder Turbolader? 😁
Ich habe die Angabe "1 bar" schon als Überdruck aufgefasst. Aber die obige Erklärung mit den Hobelspänen nützt insofern nichts, als sich das eben auf die Masse und nicht auf die Menge bezog. In einen aufgeladenen Motor geht natürlich eine größere Luftmasse rein, aber nicht eine größere Luftmenge. Und deswegen gehen in einen Turbomotor mit 1,4 l Hubraum auch bei 1 bar Ladedruck nicht 2,8 l rein, sondern weiterhin nur 1,4 l.
Ihr habt beide recht. 1 Bar ist der Umgebungsdruck. In dem angesprochenen Beitrag war aber vom Ladedruck die Rede und aus dem Kontext heraus wohl vom relativen. Damit hätte man einen zusätzlichen Ladedruck von 1 Bar und in Summe 2 Bar.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 17. August 2017 um 11:47:34 Uhr:
1 Bar ist natürlicher Umgebungsdruck
Stimmt natürlich, doch dann braucht's keinen Lader und keinen Ladedruck. Der Kommentator meinte vermutlich 1 Bar Ladedruck = 1 Bar über Umgebungsdruck = 1 Bar Überdruck. Zumindest habe ich das im Kontext so verstanden, weil sonst der Begriff "Ladedruck" unsinnig wäre. Agree? 😉
Ich denke mit Menge ist hier eben genau die Luftmasse gemeint. Wenn man so will eine höhere Menge an Teilchen (Oder unter anderen Sauerstoffmoleküle). Und damit passt die Luftmasse von unkomprimierter Luft aus 2,8 Liter in komprimierter Form in 1,4 Liter. (dann aber mit höherer Luftmasse, als in 1,4 Liter unkomprimieter Form). Oder anders ausgedrückt, es befinden sich eine größere Menge an Teilchen in dem Volumen. Oder im Beispiel mit dem Holzspänen eine größere Menge an 'Holzteilchen' (mit der chemischen Zusammensetzung kann ich grade nicht dienen). Das die Masse dadurch größer wird liegt einzig und allein an der Tatsache, dass die Menge an Teilchen zunimmt.
Zitat:
@MichaZ85 schrieb am 17. August 2017 um 12:01:56 Uhr:
Ich denke mit Menge ist hier eben genau die Luftmasse gemeint.
Die beiden Begriffe haben aber physikalisch und motorentechnisch eine so unterschiedliche Bedeutung, dass man sie nicht beliebig vertauschen darf. Deswegen bezeichnete ich das Beispiel mit den 1400 und 2800 cm³ zwar als anschaulich, aber es ist eben doch falsch. Auch in den Messbecher mit 1 Liter Volumen geht nicht mehr als 1 Liter Hobelspäne rein, da kann man die Hobelspäne noch so stark verdichten.
Zitat:
@Florian333 schrieb am 17. August 2017 um 11:56:15 Uhr:
Und deswegen gehen in einen Turbomotor mit 1,4 l Hubraum auch bei 1 bar Ladedruck nicht 2,8 l rein, sondern weiterhin nur 1,4 l..
Ja klar, aber die Menge (das Volumen) spielt in dem Fall (Aufladung) keine Rolle, wie das Beispiel Hobelspäne deutlich zeigt. Weil sich die kleinere Menge (Hubraum) durch höhere Masse (komprimierte Luft/Ladedruck) ausgleichen lässt. Deshalb genügen heute auch 50 ccm für 3 PS anstatt 5 l wie vor 100 Jahren (bitte nicht genau nehmen, nur als Beispiel).
Zitat:
@spreetourer schrieb am 17. August 2017 um 11:59:46 Uhr:
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 17. August 2017 um 11:47:34 Uhr:
1 Bar ist natürlicher Umgebungsdruck
Stimmt natürlich, doch dann braucht's keinen Lader und keinen Ladedruck. Der Kommentator meinte vermutlich 1 Bar Ladedruck = 1 Bar über Umgebungsdruck = 1 Bar Überdruck. Zumindest habe ich das im Kontext so verstanden, weil sonst der Begriff "Ladedruck" unsinnig wäre. Agree? 😉
Ja. Jetzt habe ich ja verstanden, wo das Problem der Definition war. Chemie Oberstufe ... aber wenn man nicht drin ist, denkt man nicht dran.