Links heiss, rechts kalt, Mitte weiss nicht so recht...
Hallo zusammen,
mein A6 hat mir heute während einer längeren Autobahnfahrt wieder mal einen Einblick in die Wunderwelt der Fahrzeugelektronik ermöglicht - und das, nachdem ich mich schon glücklich geschätzt hatte, nicht in dem A4 zu sitzen, dessen Motor 100m vor mir verreckt und in Rauch aufgegangen ist...
Zur Sache - vielleicht hat es von Euch schon mal jemand erlebt: Klimaanlage auf 22 Grad, Automatikbetrieb, nichts angerührt. Plötzlich begann ohne Grund die linke Lüftungsdüse damit, immer wärmere bis zu heisser Luft auszublasen während die mittleren Düsen weiterhin kühle Luft einbliesen. Eine Nachregelung brachte keinen Erfolg. Im Gegenteil: sobald ich die Temperatur auf der Fahrerseite in Richtung "LO" justiert habe, kam aus den mittleren Düsen ebenfalls erst warme, kurz darauf heisse Luft. Auf der Beifahrerseite kam mein Beifahrer inzwischen ins Schwitzen, weil auch dort die Luft immer heisser wurde. Ein MMI-Reset während der Fahrt hat nichts genützt, ebenso die Umschaltung auf ECON-Betrieb. Einzige Hilfe: "OFF" - alles aus.
Nach einem kurzen Halt und komplettem "Reboot" war die Situation keinen Deut besser, erst nach ca. 10km auf der Autobahn kühlte die Luft plötzlich wieder auf die eingestellten Werte herunter.
Ich wüsste sehr gerne, was da los war. Lässt sich womöglich im Fehlerspeicher etwas finden?
Besonders erstaunlich fand ich den extremen Temperaturunterschied zwischen Seiten- und Mitteldüsen.
Wer hat ähnliches schon mal erlebt?
Gruß,
Jetprovost
44 Antworten
Und nochmals!
Stellglieddiagnose mit vcds oder sonstig geeigneter Software durchführen wäre der erste und wahrscheinlich sinnvollste Schritt.
Zitat:
@bandscheib71 schrieb am 26. Juli 2024 um 12:38:21 Uhr:
Stellglieddiagnose mit vcds oder sonstig geeigneter Software durchführen wäre der erste und wahrscheinlich sinnvollste Schritt.
Hey @bandscheib71,
vielen Dank für Deine Antwort! Die Stellglieddiagnose habe ich heute morgen durchgeführt, aber keine nennenswerte Erkenntnisse. Sequentiell werden die folgenden Mechaniken (siehe Screenshot im Anhang) getestet (und noch paar mehr, die hier nicht aufgeführt sind) und für mich machte es bei den "fühlbaren" immer den Eindruck, alles würde plangemäß funktionieren. Einzig bei Mechaniken, die im Motorraum liegen, ist es natürlich schwer nachzuvollziehen, ab da nun alles passt (werden z.T. nur Volt oder Ampere angezeigt). Wenn ich es richtig verstehe gibt es in der 4 Felder Tabelle die erste Spalte, die den aktuellen Messwert angibt, der beim Test sich zwischen Min (zweite Spalte) und Max (dritte Spalte) bewegt. Den Wert der vierten Spalte konnte ich nicht zuordnen. Es gibt sogar (hätte ich nicht gedacht) eine Mechanik, die die Luft nur nach Links zum Seitenspiegel lenkt. Was mir etwas aufgefallen ist ist, dass die Lüftungen am Seitenspiegel (sowohl Fahrer- als auch Beifahrerseite) immer (leicht) wärmer waren, als der Rest. Denke, ist aber unauffällig. Das Fahrzeug war aus und zuletzt vor 3h bewegt.
Gibt es eine spezielle Mechanik, die Du im Kopf hast, die man sich im Detail nochmal ansehen sollte?
Ich versuche gerade noch immer nachzuvollziehen, wie es zu ultra-heißer Luft nur links beim Seitenspiegel kommen kann.
Mal gesponnen: könnte es sein, dass ein Temperaturfühler o.ä. am Seitenspiegel liegt, der -10° meldet und der kleine Audi versucht den Frostschaden genau auf dieser Düse abzuwenden?
Kleine Ergänzung zur Stellglieddiagnose - hatte es oben falsch aber kann nicht mehr editieren: 1. Wert ist Ist, 2. Wert ist Soll, 3. Wert und 4. Wert sind Grundeinstellungswerte (z.B. ab wann wird gekühlt oder geheizt). Also der Ist-Wert läuft immer zum Soll-Wert... bei den Klappen also erstmal keine Auffälligkeiten ... bin kurz davor, nochmal das Kühlmittelventil zu tauschen, ist aber wirklich ätzende Aktion ^^
Also nach Stellglieddiagnose funktionieren zumindest schon mal alle Stellklappen?
Zumindest lasen sich alle ansteuern und bewegen sich.
Unklar ist dann halt noch ob Sie sich im Sollbereich bewegen!
Ob da eine Grundeinstellung helfen würde bzw. prophylaktisch sinnvoll wäre?
Ich kenn leider auch nicht die Soll und Ist-Werte zum Abgleich.
Seltsam ist halt, das du anhand der Beschreibung des Phänomens zimmlich nahe in die Problematik mit den Heizungsventilen passt.
Könnte es evt sein, das die von dir ausgetauschte einheit nicht i.o ist?
Oder sich in dieser kurzen Zeit wieder Ablagerungen gebildet haben?
Wird der Lufgütesensor mit Fehlern angezeigt?
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Genau, die Klappen scheinen zu gehen. Wobei das Problem ja nur alle 50km auftritt, d.h. spannend wäre es ja im Falle des Defektes zu sehen wo die Dinger stehen. Was macht denn dieses Kühlmittelventil? Die Temperaturklappen soweit ich weiß leiten die Luft von außen entweder am Wärmetauscher oder Verdampfer im Gebläsekasten vorbei, also machen warm oder kalt. Bei einer 2 Zonen Klima geht das links und rechts getrennt. Habe noch nicht verstanden, wie dieses Ventil mit den Ablagerungen da reinpasst.
Davon abgesehen: wie hoch ist die Wskt, dass ein neues Ventil nach ein paar Monaten wieder den selben Defekt hat .... da müsste ja dann eher Verunreinigung im Kühlmittel sein, was ab und an die Ventile blockiert oder wie könnte man sich das sonst erklären... mhmm
Ich habe das neulich auch endlich Mal selbst erlebt. Sogar zwei Mal.
Das wird ja auf der Fahrerseite außen so heiß, dass selbst das verstellbare Gitter nicht mehr da bleibt, wo man es hin stellt... Hätte ich nicht erwartet, das ist echt kurz vor Verbrennungsgefahr.
Das kommt meiner Meinung nach nicht ausschließlich vom Kühlmittelventil, denn so heiße Luft habe ich noch nie aus einer Lüftung beim Auto raus bekommen, die ausschließlich mit Kühlwasser gespeist wird. Ich habe den Verdacht, dass der elektrische Zuheizer angesteuert wird und die Climatronic den Luftstrom entsprechend lenkt.
(Für die, die es nicht wissen: Der 4F hat ein elektrisches Heizgitter im Lüftungskasten, das Zuheizer genannt wird. Das hat mit den Diesel-Zuheizern in anderen Fahrzeugen nichts zu tun. Das Ding wird normalerweise nur angesteuert, wenn keine Sitzheizung und keine Heckscheibenheizung läuft und wenn die Motortemperatur noch zu niedrig ist, um den Innenraum warm zu kriegen. Und ebenso, wenn man die Enteisungstaste für die Windschutzscheibe betätigt, welche dann zusätzlich die Lüftung entsprechend umstellt.)
Die Climatronic hängt sich meiner Meinung nach irgendwie weg und steuert die Ausgänge entsprechend durch. Man sieht aber nichts davon.
Darauf komme ich, weil das Phänomen jeweils nach einem Parkvorhang mit Motor und Zündung aus wieder weg war. Und es hörte sich nach dem Starten so an, als wenn die Lüftung von Umluft- auf Außenluftbetrieb zurück fährt - wie das auch sonst automatisch passiert, wenn man beim Ausschalten der Zündung die Lüftung vorher nicht selbst zurück gestellt hat. Nur, ich hatte Umluft nicht an...
Ich habe noch nicht nach gesehen, weil das bis jetzt nicht wieder aufgetreten ist.
Alternativ käme mir nur noch ein Kurzschluss irgendwo im Wasserkasten in den Sinn - es hat nämlich die Tage vorher kräftig geregnet und ich muss gestehen, dass ich die Reinigung vom Wasserkasten etwas habe schleifen lassen...
Ich habe beruflich öfter das Vergnügen solche kuriosen Fehler in Gebäude- und Ablagensteuerungen zu finden. Daher habe ich mir angewöhnt bei sowas immer ohne Tunnelblick möglichst viele Umgebungsbedingungen und Effekte zu checken die auftreten: Was passiert (mit über den Tellerrand gucken/hören/fühlen) und warum kann das passieren?
Das sind zwei Ventile, über welche die zwei Wärmetauscher für den Innenraum ihren Warmwasserzufluss erhalten. Durch Ablagerungen im Külmittelkreislauf kann eines der Ventile oder auch beide hin und wieder hängen bleiben und sie Schließen nicht. Bei kultluftbedarf werden dann die oder der Wärmetausche für das jeweilige Ventil nicht abgeriegelt und entsprechend die Luft über das heiße Kühlmittel welches nicht im WT geregelt erhitzt.
Wenn die fest hängen, hat das miestens den Hintergrund das sich Ablagerungen gebildet haben. Selten sind diese defekt wie man hier liest!
Wenn die einheit auf Grundlage welcher Diagnose auch immer getauscht wurde, können sich im Kühlmittelkreislauf ja immer noch verunreinigungen befinden und diese setzen die neuen Ventile halt wieder zu.
Es schadet glaube ich nicht die ventiele nach der Anleitung wie vor beschrieben mal auszubauen und zu reinigen.
Der aufwand ist so maginal, da schreibe ich hier länger als das man die herausgenommen, gereinigt und wieder zusammengebaut hat.
Falls erneut Ablagerungen die Ursache sein sollten, würde ich mir das Kühlmittel genauer anschauen und ggfls. Erneuern.
@Bandscheib71 hat mich überzeugt: ich bin jetzt auch an dem Punkt, einfach mal das (neue) Ventil zu reinigen. Das Fahrzeug ist nun 17 Jahre alt und vielleicht ist das Kühlmittel echt durch und hat das neue Ventil auch schon wieder versifft. Würde auch erklären, warum viele das Thema erst mit höherem Fahrzeugalter haben bzw auch nach Reinigung wiederkehrend. Klingt für mich zumindest nachvollziehbarer als Produktionsspäne, die sich nach geraumer Zeit meldet. Spannend ist nur, dass das Thema nur auf der Linken Seite auftritt... könnte ja auch mal das rechte Beifahrerventil streiken ^^
Es betrifft meist die rechte Seite !
Zitat:
Spannend ist nur, dass das Thema nur auf der Linken Seite auftritt... könnte ja auch mal das rechte Beifahrerventil streiken
Bitte immer in Fahrtrichtung schauen...
Rechts tritt es meist auf. !!
Vielleicht nur weil der kürzere Weg ist und sich zuerst zusetzt... ?
Ich denke das liegt daran, dass es öfter regelt als das Ventil der Beifahrerseite.
Meist regelt man ja nicht synchron.
Hey,
habe gestern die Reinigungsaktion durchgeführt und nach der Probefahrt nochmal die Ventile manuell per Schnittstelle angesteuert mit folgenden Erkenntnisse (vielleicht hilft es ja jemanden):
1) Bei meinem Ventil (sollte die "neue" "B"-Variante sein), hängen die Teile im inneren alle zusammen - das reduziert zumindest schon mal das Verlustrisiko von Einzelteilen ;-)
2) Ablagerungen (Kalk) gab es nur an einer Stelle, wo die Spule aufgesetzt wird. Bei den beweglichen Teilen habe ich nichts festgestellt. Kühlflüssigkeit aus meiner Sicht klar also rein visuell keine Verunreinigungen.
3) Die Ventil hatte ich oben nach dem öffnen und abnehmen der Spule mal paar mal eingedrückt - ging aus meiner Sicht alles reibungslos. Also kein Widerstand oder so.
4) Die Schrauben gehen beim reindrehen leicht oder schwer, je nachdem wie man den alten Punkt erwischt. Falls es schwer ging, habe ich einfach nochmal eine viertel Drehung rückwärts gedreht und nochmal probiert um möglichst das alte "Gewinde" zu erwischen. Abgerissen ist mir nichts.
5) Nach der Probefahrt/ warmer Motor hab ich mal die Ventile per "VCDS-nachmache" im Stellgliedtest angesteuert. Heißt bei meinem System "00737 Ventil für Heizungsregelung links" bzw. 00738 rechts. Da werden einem beim Test das angesteuerte Ventil jeweils für 10 Sekunden geöffnet und man sieht, wie die Temperatur hochrennt bzw. wieder langsam abfällt ohne Last.) Ich kann sagen, wenn das Ventil offen ist, wird es richtig heiß, d.h. um die Temperatur vom Fehlerfall zu erreichen reicht aus meiner Sicht ein defektes/ hängendes Ventil aus.
6) Wenn das System dicht ist, kommt einem keine Kühlmittelflüssigkeit beim Öffnen des Ventils entgegen. Falls doch, dann mal kontrollieren, ob beim Kühlmittelbehälter der Deckel drauf ist. Den hatte ich geöffnet, damit kein Druck auf dem System ist und dann nach 200ml Ausfluss schnell wieder geschlossen ;-)
Bin mal gespannt, ob die Aktion was gebracht hat. Hatte noch paar mal die Stecker abgezogen und aufgesteckt, falls da Korrosion stattgefunden hat - auch die Stecker sahen aber recht frisch aus.
Vielleicht nochmal eine Frage zur Mechanik von dem Gerät: Rein logisch würde ich davon ausgehen, dass das Ventil offen ist wenn der Bolzen oben ist (also die Feder entlastet) und das Ventil geschlossen ist, wenn die Feder belastet bzw. die Magnetspule den Bolzen reindrückt. Wenn das Ventil offen ist, fließt die warme Flüssigkeit. Das hieße aber auch, dass das Ventil im Fehlerfall Probleme hat, den Bolzen nach unten zu drücken, korrekt? Würde für mich Sinn ergeben. Heißt aber auch, dass auf der Spule eigentlich immer Dampf sein muss, wenn der Motor warm ist. Vielleicht verhakelt/ verkantet sich der Bolzen auch, denn wenn man entlastet und wieder belastet (Zündung aus oder Temperatur so regelt, dass er heizen möchte) ist das Problem ja dann auch wieder weg.
Edit: hat das Forum Probleme mit Bilder? Wenn ich die selbst aufrufen möchte kommt "Seite nicht gefunden"
Ja kommt bei mit auch.
Kurzes Update: läuft geschmeidig seit der Reinigungsaktion. Wie das Ventil nach 1 Jahr Einbau schon wieder vermodert sein konnte ist mir ein Rätsel - ggf. liegt es am Kalk o.ä. im Kühlwasser (welches aber rein visuell noch gut aussieht).
Hallo, habe die komplette Einheit getauscht, nachdem die alte bei mir defekt war. Habe mir bei ebay ein Ersatzteil besorgt. Zugegeben, es war recht günstig, aber nach Sichtprüfung war es doch hochwertig verarbeitet.
Hab es verbaut, es funktioniert auch alles wie es soll. Allerdings höre ich die Pumpe, wenn sie auf Drehzahl geht. Dann brummt es leicht. Merkt man nicht, wenn man fährt, aber an der Ampel z.b. Motor im Leerlauf, dann hört man es periodisch aufbrummen.
Nun ist die ganze Ventileinheit ja Gummigelagert. Hab ich die Befestigungsschrauben zu fest angezogen oder ist das einfach mein "billiges" Ersatzteil schuld?
Moin,
habe im ersten Step mal den Reparatursatz gekauft und 6 von den 8 Teilen durchgetauscht.
(Die 2 kleinen schwarzen Dichtungen fand ich leider nicht).
Das Ergebnis ist leider ernüchternd, sprich es heizt immer noch beim Beifahrer, im Font mittig und bei der Windschutzscheibe raus.
Weiss jemand wo die 2 nicht getauschten Dichtungen sitzen?
Kann noch etwas anderes ursächlich sein?
Nächste Option...Die ganze Einheit ersetzen?
Dankeschön und einen schönen Abend