Lima defekt - Preis für Austausch gerechtfertigt?
Zum Hergang: Einen Tag vor einer geplanten Urlaubsfahrt (zum Glück nicht erst am Folgetag) ist mir die Lima verreckt. Plötzlich klang es, als hätte ich einen Kompressor, die Batterieleuchte flackerte immer wieder auf, diverse andere Warnlampen gingen nach und nach an, die Servolenkung fiel aus, bis ich schließlich mit leerer Batterie liegenblieb. Vom gerufenen ADAC wurde mein Verdacht auf die Lima bestätigt und ich wurde zur freien Werkstatt geschleppt.
Dort wurde der Wechsel der Lima, des Rippenriemens und der Rollen beauftragt.
Dann war ich zwei Wochen im Urlaub. Heute rief mich die Werkstatt an, das Auto wäre abholbereit. Auf meine Frage, was ich denn mitbringen soll, musste ich mich erstmal setzen.
1300 € möchten sie gerne haben.
Wie der Betrag sich zusammensetzt wollte ich dann gerne wissen. Alleine die Lima hätte 500 € gekostet, zudem musste die Batterie ersetzt werden und die Arbeit wäre erschwert gewesen. Was genau das bedeutet, wollte ich am Telefon nicht erörtern.
Was sagt ihr zu der Preisgestaltung? Übersehe ich irgendwas? Ich bin sehr gespannt auf die Erklärung der erschwerten Arbeit...
Nur soviel: Vor ca 2 Jahren habe ich in einer anderen Werkstatt den Keilrippenriemen und die Rollen meines anderen Focus tauschen lassen. Dort habe ich 250 € bezahlt. Also selbst mit einer Lima für 500 €, 150 € für eine Batterie und sagen wir nochmal 100 € Arbeitslohn wären wir dann bei 1000 € gelandet...
Beste Antwort im Thema
Ich seh das jetzt erst, die 130.-/h sind ja Netto. D.h. der verlangt 150.- Brutto Stundenlohn. Im Ernst? Ne freie Werkstatt? Sorry, was schrauben die normalerweise? Bugattis? Rolls?
48 Antworten
150 € brutto Stundenlohn?
Und 550 € für die Lima von Bosch soll kein Wucher sein?
Ich habe kurz gegogelt..Die gibts doch gar nicht für den Preis..
Selbst wenn man soviel zahlen will.. ;-)
Ich habe eine UVP von 378 € gefunden.
Und NIEMAND zahlt die UVP.
Das müsste der Schiedsstelle auffallen.
Die Werkstatt hat die Situation ausgenutzt. Das ist Fakt!
Werkstätten sollen und müssen Geld verdienen, aber bitte fair.
Gruß
Till
Zitat:
@Till1000 schrieb am 3. September 2020 um 10:14:56 Uhr:
Und 550 € für die Lima von Bosch soll kein Wucher sein?
Natürlich. Hab nur vorher nicht nachgeschaut, was die kostet. Hab grad mal nachgesehen, bei sämtlichen Portalen die ich kenne gibt's die um 200 bis 250.- zzgl 50.- Pfand. Und kommt mir keiner mit "Internetpreis", unsere freie Werkstatt hier vor Ort konnte bis jetzt immer bis auf wenige Euro den Preis der Portale halten. 300.- würde ich mir da ja noch gefallen lassen, aber 550.- ist einfach ne Frechheit.
Ein vernünftige Rechnung würde maximal so aussehen:
2h a 80.- -> 160.- Lohn
Lima 300.-
Keilriemen 50.-
Batterie 150.-
Gesamt 775.- (inkl. MwSt.)
Zitat:
@vandybuz schrieb am 2. September 2020 um 23:16:01 Uhr:
Bei der Erschwernisszulage würde ich mal behaupten daß er vorher noch keine Lima beim Focus gewechselt hat und die Flexriemen nicht wieder rauf bekommen hat.
Das kann durchaus sein, aber man kann doch "Unfähigkeit" nicht dem Kunden in Rechnung stellen. Mit der Begründung könnte man als Werkstatt doch immer sagen "da musste ich mich erst mal einarbeiten" und diese Zeit obendrauf rechnen.
Meiner alten Stammwerkstatt ist es übrigens auch hin und wieder mal passiert, dass sie für irgendwas länger gebraucht haben. Sowas haben die mir nie in Rechnung gestellt. Auch die Umlenkrolle, die dieser Meister hier bei der Montage des Flexriemens geschrottet hat, hat meine Stammwerkstatt beim Wechsel kaputtbekommen. Das haben sie aus eigener Tasche gezahlt, weil sie sagten: "Das war unser Fehler, wir hätten das besser machen müssen."
Also es gibt solche und solche Werkstätten. Ich scheine von einer relativ guten zu kommen und hier eine vom Bodensatz erwischt zu haben...
@FlashbackFM da darf aber die Frage erlaubt sein, warum Du nicht zu deiner alten Stammwerkstatt gegangen bist?
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Glaub mir, die Frage stelle ich mir selbst schon die ganze Zeit. 🙄
Aber objektiv waren die Gründe: Ich wollte es schnell in die Wege leiten (also Zeitdruck, der eigentlich unnötig war) und dass die fast 20 km entfernt ist. So weit wäre ich auf eigener Achse vermutlich niemals gekommen, denn ich bin ja schon auf dem Weg zu dieser Werkstatt liegengeblieben.
Ich hätte mir einfach mehr Zeit lassen sollen. Das Auto hätte während des Urlaubs auch defekt in der Garage stehen können. Naja, hätte, wäre, wenn... Jetzt ist es halt scheiße.
Hallo, lass dir dich von der Fird Werke ein Angebot für die ausgeführten Arbeiten machen und gehe damit nochmals zur Werkstatt....
https://www.ford.de/.../lichtmaschine
Gruß der.bazi
Danke für den Tipp. Aufgrund meiner letzten Erfahrung vor Ort habe ich allerdings keine so besonders große Lust, dort nochmal persönlich vorstellig zu werden.
Die Schiedsstelle hat geantwortet.
Leider ziemlich ernüchternd. Der Stundensatz ist angemessen (ich dreh durch!) und auch der Reparaturweg wäre nicht zu beanstanden. Einzig die Batterie, die mir ohne Rücksprache eingebaut wurde fanden sie nicht ganz in Ordnung und haben vorgeschlagen, dass mir die Werkstatt darauf ein Drittel erlassen soll... Das wären nicht mal 50 €.
Ich werde nochmal bei der Schiedsstelle anrufen, aber das scheint ja wohl relativ aussichtslos, hier noch irgendwas zu erreichen...
Meine Erkenntnis: Schiedsstelle = Papiertiger.
Moin,bin ich ganz deiner Meinung hatte sowas ähnliches mal und die haben ähnlich geantwortet.
Kannst knicken die Jungs,da hackt auch einer Krähe der anderen kein Auge aus.
Trotzdem noch einen schönen Abend
Heftige Geschichte...
Also ich hätte (hier in Randberlin) bei einer freien Werkstatt, und davon gibt es in Spandau viiieeele, ziemlich genau den halben Gesamt-Preis erwartet. Lima ca. 250€, Batterie ca. 100€ + Kleinteile + Arbeitslohn = rund 650€ Gesamtpreis. Vlt. auch 750€. Aber mehr nicht.
Danke für den Bericht!
Danke für die Erinnerung daran, dass man VORHER möglichst deutlich besprechen muss, WAS und auch WIE es gemacht werden soll.
Wenn die Lima defekt ist, hätte die Batterie sehr wahrscheinlich einfach nur mal über Nacht sanft geladen werden müssen. Ich kenne das. Habe im letzten Jahrhundert als Autoelektriler gearbeitet. Das wäre ganz normal bei defekter Lima!
Wenn eine Batterie leer gelutscht wurde, hat Sie immer einen massiven Kapazitätsverlust.
Bei einer 6 Jahren alten Batterie ist das definitiv tödlich ! Soweit dazu !
Ich bin mit meinem 2.0 TDCI auch noch heim gefahren, nachdem die 150 A Denso Lima regelrecht abgebrannt war.
Anschließend war die 2,5 Jahre alte 100 AH Batterie auch tot. Aber, ich kam nach Hause. (wie immer, Sontag)
Man glaubt gar nicht, was für Warnleuchten angehen können, wenn die Batterie - Spannung unter 10 Volt einbricht 😁
Wo bei der Reparatur eine "Erschwernis" bestand, verstehe ich nicht ! Was soll daran schwer sein ? Flexriemen ? (die Erschwernis bestand wohl eher in der Unfähigkeit der Werkstatt 🙁)
Der Preis ist für mich Wucher, Abzocke ! Aus fertig !
Ich würde mir einen Kostenvoranschlag von einer Ford Werkstatt holen, und eine Kopie an die Schiedsstelle schicken.
Ich wette, dass zu mindestens weniger Arbeitszeit und somit der Rep-Preis niedriger wäre.
Selbst wenn die neue Lima doppelt so teuer sein sollte, wie Eine vom Markt, ist der Preis immer noch zu hoch.
Zitat:
@Urgrufty schrieb am 12. Oktober 2020 um 22:09:11 Uhr:
Wenn eine Batterie leer gelutscht wurde, hat Sie immer einen massiven Kapazitätsverlust.
Bei einer 6 Jahren alten Batterie ist das definitiv tödlich ! Soweit dazu !
Ja... also... bei gleich 2 Ausrufezeichen ist die von mir am 7.10. beschriebene Berufserfahrung mit defekten Limas & Batterien natürlich überstimmt...😁
Tut mir leid, wenn deine Batterie tot war. Aber das MUSS nicht so sein.
Mir ist es im letzten Jahr gleich zwei mal passiert, dass ich das Licht vergessen hatte auszuschalten, als ich meinen Fokus am frühen Abend abgestellt habe. Die war 2019 etwa 5 oder 6 Jahre alt. Da ich nicht täglich Auto fahre, habe ich in beiden Fällen erst 3 oder 4 Tage später - mit großem Ärger - festgestellt, dass die Batterie „scheinbar tot“ ist. Ein Blick auf den noch immer eingeschalteten Lichtschalter verriet mir beide male, was passiert war. Die Batterie gab nach der langen dauerhaften Entladung keinen Piep mehr von sich: keine Kontrolllampe und einfach nix. Das hat aber noch nichts zu bedeuten. In beiden Fällen habe ich mir Starthilfe mit anderem PKW geholt und den Motor gut 1h laufen lassen. Am jeweils darauffolgenden Tag konnte ich wieder normal starten, und bin noch mal ca. 1h gefahren.
Vielleicht hat sie etwas von ihrer Gesamtkapazität verloren. Keine Ahnung. Aber sie „lebt“ bis heute in meinem Focus...🙂
Okay, wer hier mehr "Erfahrung" oder "Wissen" hat, ist für mich kein Thema. Den "Titel" kannst Du ruhig haben !🙂
Vor 20 oder 30 Jahren waren ja auch noch Batterien mit Bleiplatten verbaut, da hielten zbs die Ford Batterien 10 Jahre und mehr durch. (habe heute noch eine Silver/Calzium als Notfall Starterbatterie im Kofferraum, Die ist jetzt 20 Jahre alt. Hat nur noch 58% ihrer Kapazität, aber Das reicht, um die meisten Autos fremd zu starten. Soweit überhaupt noch möglich !)
Das kann man sich mit dem heutigem "Schrott" abschminken, maximal 6 Jahre. Alles was drüber ist, ist schon Premium !
Es kommt immer darauf an, wie eine Batterie tief entladen wird. In deinem Fall mit dem Standlicht ( mehr leuchtet beim Focus nicht) wird die Batterie langsam mit sehr wenig Spannung entladen.
Das ist natürlich "gesünder", wie wenn man fährt, und die E-Servo Pumpe mal kurz 50 A von der Batterie will. Da bricht dann meistens eine Zelle zusammen.
Ich sehe es ja in der Werkstatt, wenn jetzt der erste Frost kommt, beginnt wieder das Batterie sterben !
Batterien, welche zwar vor geschädigt waren, im Sommer aber problemlos ihren Dienst verrichteten, sind dann plötzlich leer ! Ist jedes Jahr das Gleiche.
Wir testen ab Oktober jede Batterie bei Kundenautos, im Beisein des Kunden.
Bei Auffälligkeiten wird dem Kunden nahegelegt, sich zu überlegen, ob Er / Sie / Es sich vor Frosteinbruch eine neue Batterie verbauen lässt. Ist eine Abwägungssache, wenn man das Auto nicht unbedingt braucht, ist es ja auch nicht so tragisch, wenn Es streikt.
Aber, wenn man das Auto morgens braucht, man darauf angewiesen ist, und es springt nicht an, dann kostet das mehr Zeit und Kosten, als gleich eine neue Batterie.
So, nur als Info für dich: Mein erstes Auto hatte ich 1958 - 1959 😁 ( war ein rotes Ferrari Tretauto 😁 )
Ja, im letzten Jahrhundert waren es Bleibatterien. Mein Vater war damals in meiner Heimatstadt der einzige, der die repariert hat. Also richtig... alle Platten raus und neue rein. Danach gab es große Nachfrage. Aber damals wurde eh noch viel repariert. Ich selber habe viele Limas und Anlasser repariert - auch von LKW?s. Das war normal.
Über die Batterieentwicklung der letzten 20 Jahre kann ich nix mehr beisteuern. Aber wenn die sensibler sind und schneller kaputt gehen, kann man wohl nicht von Fortschritt sprechen. Ich persönlich kann allerdings nicht klagen. in meinem 16-jährigen Focus 2 läuft noch immer die 2. Batterie. Noch...:-) Aber ich hatte vor 6 oder 7 Jahren auch nicht die Billigste Nonname gekauft. Auch nicht die Teuerste Marke. Irgendwas aus der Mitte für rund 70 € (damals!). Gibt?s das heute nicht mehr, wenn hier Preise von über 100€ genannt werden...??