Lebensdauer ZOE?
Guten Tag,
da das Thema E-mobilität immer mehr Fahrt aufnimmt bin ich aktuell am Informationen sammeln für die Anschaffung eines entsprechenden Kleinfahrzeugs als 2. Wagen.
Die Voraussetzungen bei mir sind eigentlich ideal. Ausschließlich kurze Strecken, max. 400 km/Monat, Stellplatz mit Lademöglichkeit direkt am Haus.
So kam ich auf den Zoe, der m.E. alles soweit für meine Bedürfnisse abdeckt.
Da ich mit Anfang 60 eine Nutzungszeit von 15-20 Jahren plane – sofern es die Gesundheit zulässt – und ich es gewohnt bin, Fahrzeuge sehr lange zu fahren, ist für mich ein wichtiges Kaufkriterium die mögliche Lebensdauer eines Fahrzeuges.
Wenn ich nun im Netz nach diesem Thema suche, gibt es nur Antworten zur Lebensdauer von Akkus, aber nicht zum Fahrzeug selbst.
Akku ist ja als Mietvariante kein Thema, sofern ich brav jeden Monat meinen entsprechenden Obulus bezahle.
Aber was ist mit der Technik des ZOE ?
Gibt es irgendwo Informationen zur Dauer der Ersatzteilversorgung ?
Wie lange wird es Softwareupdates geben ?
Wie lange halten die Steuergeräte und wird es Reparaturmöglichkeiten geben ?
Ist es realistisch ein 4-5 Jahres Fahrzeug zu kaufen und dann noch 15 Jahre nutzen zu wollen ?
Wie ist eure Meinung dazu, oder rechnet der „typische“ Käufer nur mit 3-5 Jahren Nutzung und wechselt dann wieder ?
Vielen Dank fürs Lesen und eventuelle Antworten.
Schönes Wochenende
Michael
34 Antworten
Der SoH wird bei der Zoe im BMS (Batterie Management System, auch LBC genannt "lithium battery controller"😉 berechnet.
Gerne auch mal falsch berechnet, meine von 06/2020 hatte vor dem Software Update nur noch angeblich 91%
Jetzt anschließend 97%
Renault Actis Nummer 64453
Schön nach dem Update die Berechnung wie den Hersteller "schöner" gemacht von wegen Batterieganratie?
Zitat:
@MrBerni schrieb am 13. September 2021 um 15:41:07 Uhr:
Schön nach dem Update die Berechnung wie den Hersteller "schöner" gemacht von wegen Batterieganratie?
Das glaube ich nicht. Den SoH zu berechnen ist nicht ganz einfach.
Der Interne Stromzähler misst die geladene Strommenge und vergleicht diese mit der Änderung des SOC in %. Wenn sagen wir bei einem neuen Auto 10% SOC 5kWh entsprechen und irgendwann misst das BMS nur noch 4,5kWh für die 10%, dann ist der SoH auf 90% gefallen.
Nun spielen da aber noch andere Faktoren mit rein. Temperatur, tatsächlicher Ladezustand, Alter, Banalcing, Innenwiderstand und keine Ahnung was noch alles. Um diese Störfaktoren bei der Messung auszugleichen, sind im BMS Datenreihen hinterlegt, die diverse Sensorwerte entsprechend korrigieren. Diese Daten wurde irgendwann mal labortechnisch bei künstlich gealterten Akkus ermittelt. Nun entspricht die künstliche Alterung aber nicht zu 100% der im Feld tatsächlich auftretenden Alterung.
Durch neuere Messungen, mehr Erfahrung was die tatsächliche Alterung betrifft und so weiter, werden diese Datenreihen aktualisiert. Und das erfolgt beim SW Update. Daher ist es durchaus nicht verwunderlich, dass sich danach der SoH Wert verändert hat.
Um selbst den SoH nachzumessen, müsste man den Akku auf 100% aufladen und auf 0% Entladen. Die Differenz der Strommenge korigiert man dann noch um die Lade- und Entladeverluste. Diese muss man natürlich auch möglichst genau ermitteln. Um die Verluste zu berechnen, benötigt man den Innenwiderstand des Akkus. Dieser kann an Hand des Spannungsfalls ermittelt werden. Für diese ganzen Messungen muss man aber direkt an die Zellen ran, ohne dass das BMS dazwischen geht. Also selbst für den gelernten Elektrotechniker nicht so einfach umsetzbar. Und selbst wenn man das macht, braucht man nicht mehr über Garantie nachzudenken, da man dazu das Akkugehäuse öffnen müßte.
@Ioniq123 Danke für den sehr fundierten und sachlichen Beitrag!
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angeblich sind die 41kwh u. 52kwh Akkus an sich die gleichen. Per Software wird entschieden, wieviel raus zu holen ist.
Per Software könnten dann eventuelle Alterrungen und Verluste ausgeglichen werden, damit man wieder auf die nötigen Kapazitäten kommt. Gerade in Garantiefällen sehr nützlich.