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Kurzstrecken / kalter Motor...

Themenstarteram 28. Juli 2004 um 12:26

Hi Jungs!

Ich muss mich jetzt outen.

Ich weiß, dass es schlecht ist, mit dem Auto Kurzstrecken zu fahren, allerdings keine Ahnung, warum das so ist. Da ich es weiß, vermeide ich es einfach, solche Kurzstrecken zu fahren oder den Motor über 3500 Touren zu drehen, solange er kalt ist.

Neulich war folgendes Szenario: Zwei meiner Kollegen hatten angefragt, ob ich sie zur ungefähr 2km entfernten Sparkasse fahren könnte. Ich sagte nein, weil das eben unter die Definition Kurzstrecke fällt. Als sie dann fragten, warum, hab ich ihnen erklärt, dass das schlecht für den Motor ist. Sie haben's nicht wirklich geglaubt und ziehen mich seither mit dieser Szene auf... Wirklich stören tut mich das nicht, aber es ist doch irgendwie lästig. ;) Deswegen würde ich ihnen gerne mal erklären, was an Kurzstrecken denn nun wirklich so schädlich ist.

Und mich persönlich interessiert's auch. Ich könnte mir vorstellen, dass das mit dem Motoröl und dessen "Viskosität" zusammenhängt, stimmt das? Wenn das so ist: Der Motor ist ja anfangs immer kalt, also wäre es ja im Prinzip egal, ob man kurz oder länger fährt. Ich weiß natürlich, dass das nur prinzipiell so ist.

Ich freu mich auf helfende Antworten!

Bye, Frank

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31 Antworten
am 28. Juli 2004 um 12:39

bei kurzstrecken hast du vor allem im Winter das Problem, dass Kondenswasser im Öl entsteht und dessen Qualität damit abnimmt. Deshalb würde ich als Kurzstreckenfahrer auch jedes Frühjahr Ölwechsel machen.

Gruß

Ricky

Das, was Ricky gesagt hat ist der Punkt, warum Kurzstrecke schädlicher als Langstrecke ist: Fährst Du länger, verdunstet das Kondenswasser durch die Wärme (und das ebenfalls beigemischte Benzin beim Kaltstart wird auch verbrannt). Auf Kurzstrecken ist der Motor nicht lange genug warm, dafür.

Der Kaltstart ist prinzipiell immer gleich schädlich. Der Grund dafür ist in der Hauptsache, dass kaltes Öl sehr zähflüssig ist und nicht die guten Schmiereigenschaften von warmem Öl hat. Stell mal nen Liter Öl über Nacht in die Tiefkühltruhe (vorher Frau/Freundin warnen ;) ) und schau am morgen, wie das Zeug aussieht, dann wird Dir das klar...

Bei modernen Motoren ist der Kaltstart fast die einzige Verschleißquelle, ohne Kaltstarts würde der Motor fast ewig halten (Anbauteile wie LiMa etc. ausgenommen). Hab mal gehört, dass bei VW neue Motoren auf 1 Mio km Dauerbetrieb geprüft werden und im Realbetrieb für ca. 200tkm (und mehr, je nach Fahrweise) optimiert werden.

Themenstarteram 28. Juli 2004 um 13:17

Okay, dann lag ich mit meiner Vermutung bezüglich der Viskosität (Fremdwort für Schmiereigenschaften) ja richtig!

Das heißt, dass ich in Zukunft meinen Motor nie wieder ausmachen werde oder vor dem Start ein Lagerfeuer drunter mache! :D

Wenn ich das Öl ne Nacht in den Kühlschrank packe, wird es dickflüssig, das weiß ich auch schon ohne das Experiment, aber es wäre mal lustig...

Ich sage "Danke für eure Infos, ich werde sie weitergeben!"

Bye, ein "schlauer-als-vorher" Frank

hi zusammen...

deswegen immer schön das 0w40 öl drauf ;-)

das ist schon fast wie wasser...

desto kleiner die zahl vor dem w desto dünnflüssiger ist es bei kalten temperaturen.

aber, wie schon gesagt, bleibt das problem mit dem kondenswasser und dem sprit im öl. also.. wenn möglich im märz immer das öl wechseln.

gruß

andreas

Themenstarteram 28. Juli 2004 um 14:19

Zitat:

Original geschrieben von citt

desto kleiner die zahl vor dem w desto dünnflüssiger ist es bei kalten temperaturen.

Scho wieder was g'lernt.... Ergiebiger Tag, heute!

am 28. Juli 2004 um 14:22

Wenn Du mit dem Wagen dauerhaft nur Kurzstrecken fährst ist es sicherlich nicht das gesündeste für den Motor.

Deswegen aber jede Kurzstrecke zu vermeiden finde ich übertrieben. Die Texte Deiner Kollegen kann ich da nachvollziehen.

gibt so ne komische "faustformel"...

ein kaltstart kostest dem motor 600km... ;)

gruß

andreas

Themenstarteram 28. Juli 2004 um 14:31

Ich vermeide weiß Gott nicht jede Kurzstrecke, aber wegen 2km beweg ich das Auto doch nicht. Ich bin doch kein Ami ;)

Bye

am 28. Juli 2004 um 14:35

ich finde es auch schwachsinn den wagen nicht auf kurzstrecken zu benutzen.

wenn man nur kurzstrecken fährt ist es schädlich für den motor.

Moin,

Fassen wir meinen Wissenstand zum Kaltlaufverhalten und Verschleiß am Auto mal zusammen.

1.) Bei tiefen Temperaturen wird das Öl dickflüssiger, die Schmierung wird schlechter, es kommt weniger Öl an die Schmierstellen. Das kann man mit der RICHTIGEN Ölwahl jedoch etwas steuern. Die geringeren Schmiermittelmengen werden von den Motorbauern berücksichtigt. Dennoch ist gerade der Kaltstart problematisch, da das Öl sich auch langsam von den Schmierstellen verabschiedet im Stand.

2.) Je kälter das Öl ist, desto mehr Additive und Ölanteile kollabieren (So wird der Zustand von Polimeren und organischen Molekülen bezeichnet, wenn sie nicht in ihrer aktiven Form vorliegen, sondern zusammengeknüllt) und kommen Ihrer Aufgabe nicht nach.

3.) Je kälter das Öl ist, desto weniger Wasser kann es tragen. Es kommt zu einer Phasentrennung und Wasser bildet Mikrotropfen im Öl, bis hin zu Pfützen in der Ölwanne. Das wird verstärkt, wenn die Additive im Öl, die es festhalten und tragen sollen, Ihrer Funktion teilweise nicht mehr nachkommen.

Beides ist den Ölmenschen bekannt, deshalb auch die komplexen Additivgemische und Mehrbereichsöle, damit das alles halt AUSGEGLICHEN wird und nicht wie ein Hammer zuschlägt.

4.) warme Luft trägt MEHR Wasser, als kalte Luft. stellt man einen Warmen Motor ab und läßt ihn abkühlen schlägt sich Wasser nieder, das bereits genannte Einkondensieren.

5.) Im Kaltbetrieb wird der Motor FETT betrieben, damit er einigermaßen läuft. Das Benzin verbrennt jedoch nicht ganz, sondern schlägt sich auf der Innenseite des Zylinders nieder und WÄSCHT den Ölschmierfilm runter. Es liegt Ölverdünnung und mangelnde Schmierung und damit erhöhter Verschleiß vor, in Zukunft erwarte Ich bei so einem Auto einen erhöhten Ölverbrauch. Bei der Verbrennung entsteht Wasser, dieses kann ebenfalls mit ins Öl getragen werden.

6.) Materialien IM MOTOR dehnen sich unterschiedlich schnell aus bei Erwärmung. Bei geringer Belastung des Motors durch Verbrennungswärme erwärmt er sich gleichmäßiger, als bei schlagartiger Belastung, wo sich DIE TEILE stärker ausdehnen, die direkter Erwärmung ausgesetzt sind (insbesondere Zylinderkopf und Kolben !). Folgen können Kolbenklemmer und Zylinderkopfdichtungsschäden sowie verzogene und gerissene Zylinderköpfe sein oder andere Lustige Sachen, mir fällt nur spontan nix ein.

7.) Hohe Drehzahlen bei kaltem Motor sorgen für erhöhten Anteil an Kohlenwasserstoffen im Abgas. Diese erhitzen den Katalysator zwar sehr schnell, aber der Kat erwärmt sich schneller als der Motor. Folge : Der Kat bekommt auch dann noch zuviele Kohlenwasserstoffe, wenn er bereits auf Betriebstemperatur ist. Folge : Der Kat überhitzt und der Monolyth schmilzt ab.

Ich DENKE ... alles im allen :D GUTE ARGUMENTE, morgens nicht sofort wie ein Depp loszubrezeln, sondern auch seinem Auto erstmal nen ruhigen nach dem Aufstehen zu gönnen. Ich mein, Ihr trinkt wahrscheinlich auch erstmal nen Kaffee, bevor Ihr loslegt.

Normales Fahren, schadet einem modernen Auto aber nicht. Man muss Ihn ja nicht gerade über 3000/3500 drehen. Dann tut man ihm nur minimal weh.

MFG Kester

na das ist doch mal nen statement ;)

hut ab!!!

Also man kann es auch übertreiben,ich fahre seit ca. 10 Jahren mit jedem meiner Autos Tag für Tag mindestens 2 mal ca. 1 km zur Arbeit.

Selbstverständlich könnte ich diese Strecke auch mit dem Fahrrad ,zu Fuß oder sonst irgend wie zurücklegen,allerdings brauche ich das Auto meistens dann,wenn ich es nicht dabei habe,deshalb werde ich das auch nicht ändern.

Wenn ich das Auto dann brauche,sind es wieder nur Kurzstrecken,Einkaufen,Post usw.

Ein noch extremeres Beispiel ist der Audi 100 meines Vaters, BJ. 1988,der steht vor der Tür seit 1989,fährt außer 2 Mal im Jahr nur Kurzstrecken,läßt ihn im Winter warmlaufen,schont ihn nicht und trotzdem hat er weit über 200 000 km drauf und noch nie eine Reparatur am Motor gehabt.

Auch an meinen Fahrzeugen war noch nie ein defekt wegen den Kurzstrecken oder ein schlechteres Ergebnis bei der ASU.Auch mit der Auspuffanlage hatte ich nie Probleme,der man ja nachsagt,daß sie auch wegen dem Kondenswasser schneller rostet

Also ich denke,ein Auto steckt das locker weg,Theorie hin,Praxis her

Und mein Opa ist auch trotz Rauchen 93 geworden. Einzelfaelle beweisen nichts, in der Statistik abe sieht man halt, dass die Lebensdauer von Motoren mit hohem Kurzstreckenanteil im Schnitt kuerzer halten.

am 28. Juli 2004 um 18:29

Und BMW wirbt mit dem Slogan: Unsere Motoren machen jeden Betriebszustand bei jeder Temperatur mit. Zumindest stand das mal in einem Interview mit dem BMW Motorenchef.

Ich vermeide ebenfalls Kurzstrecken. Hauptsächlich liegt das wirklich darin begründet, dass die Prozesse im Motor alles andere als stationär ablaufen. Das Wasser und das Öl sind noch in der Aufwärmphase und die optimale Schmierung findet noch nicht statt. Hauptsächlich bei Turbomotoren gibt es Probleme mit der Schmierung der empfindlichen Lader. Bei den warmen Außentemperaturen allerdings ist es ein geringeres Problem, weil das Öl nicht von Minus 10 °C aufgewärmt werden muss.

Desweiteren bildet sich bei häufigen Kurzstrecken nicht nur Kondenswasser im Öl sondern auch im Abgassystem. das wiederum hat zur Folge, dass sich im Endschalldämpfer meist ein See ansammelt, der bei fehlender Langstrecke dann gemütlich von innen nach außen rostet. ;)

Gruß Crime

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