Keine Messeauftritte mehr von Lancia??

Lancia

Hallo Leute.

Ich war gestern mit meinem Schwager in Ried auf der Automesse. Das ist keine so kleine Messe und dort ist fast alles vertreten, was Rang und Namen hat.

Lancia war nicht dort.

Interessanter Weise, war mein Schwager zuvor auch in Wien, wo er Lancia auch nicht gesehen hat. Er musste aber zugeben, dass es auch sein kann, dass er die Marke einfach nur übersehen hat, da er kein Lancisti ist und daher nicht aktiv nach dieser Marke Ausschau hält.

Nichts desto trotz ist es gerade für eine Firma, die dringend um Marktanteile ringt eine der wichtigsten Sachen, aufzufallen. Nicht aufzufallen oder gleich gar nicht dort zu sein, wo Autos im Zentrum des Kundeninteresses stehen, ist marketingtechnisch einfach nur eine Katastrophe.

Vielleicht mag so mancher deutsche Forumsteilnehmer jetzt meinen, Österreich sei eh nur ein kleiner Markt. Kleinvieh macht aber auch Mist. Und bei 5000 in Europa verkauften Modellen macht jedes einzelne zusätzlich verkaufte Modell was aus und ist bitter nötig.
Und genau so wie die Modellpaletten-Inkonsistenz ist auch die mangelnde Präsenz auf Ausstellungen und Messen ein typisches Indiz, wo es bei Lancia krankt: nicht beim Auto, sondern bei den Marketing-Leuten. Entweder sind die zu schwach oder bekommen zu wenig Ressourcen. Keine Ahnung. Aber die Performance ist jedenfalls dürftig.

Schade, sag ich nur. Schade für Lancia. Ich mag diese Marke. Aber der Alpha Spider gefällt mir auch...

Beste Antwort im Thema

Erstmal bedanke ich mich bei euch beiden für eine interessante Diskussion / Argumentation auf hohem Niveau. Genau so soll es sein.🙂 Ich verfolge das hier sehr interessiert weiter.

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Naja ... was dem Import seine Freud, ist dem Export sein Leid ...

Ich schätz, das ist wahrscheinlich ein Null-Summen Spiel ... aber genau weiß ich's natürlich auch nicht. Wär interessant, wie das Import-Export Verhältnis bei Lancia steht, zwischen Euro- und Dollarzone...

Was glaubst du warum die zukünftigen Alfas und der 500 der in den USA verkauft werden soll bei Chrysler produziert werden. Alles was nicht premium ist lohnt sich nicht von dem Euro in den Dollarraum zu exportieren, wenn man noch berücksichtig wie der Neuwagenmarkt in den Usa von dem Preisen her ist.

italo

Zitat:

Original geschrieben von Italo001


Was glaubst du warum die zukünftigen Alfas und der 500 der in den USA verkauft werden soll bei Chrysler produziert werden. Alles was nicht premium ist lohnt sich nicht von dem Euro in den Dollarraum zu exportieren, wenn man noch berücksichtig wie der Neuwagenmarkt in den Usa von dem Preisen her ist.

italo

Das ist auch der Grund, warum ich den Chrysler Deal als schlauen Schachzug sehe. Obwohl noch einiges an Arbeit ansteht.

Es scheint so, als würde Fiat zuerst die Sanierung von Lancia angehen wollen. Alfas Rückkehr in die USA ist zur Zeit auf Eis.

Zitat:

Original geschrieben von cybersteak



Zitat:

Original geschrieben von Italo001


Was glaubst du warum die zukünftigen Alfas und der 500 der in den USA verkauft werden soll bei Chrysler produziert werden. Alles was nicht premium ist lohnt sich nicht von dem Euro in den Dollarraum zu exportieren, wenn man noch berücksichtig wie der Neuwagenmarkt in den Usa von dem Preisen her ist.

italo

Das ist auch der Grund, warum ich den Chrysler Deal als schlauen Schachzug sehe. Obwohl noch einiges an Arbeit ansteht.

Es scheint so, als würde Fiat zuerst die Sanierung mit Lancia angehen wollen. Alfas Rückkehr in die USA ist zur Zeit auf Eis.

ich denke mal die werden schon mehrere Wege gleichzeitig angehen. Immerhin bedeutet das, wenn Alfas in den Nordamerika gebaut werden, das die Werke auch besser ausgelaustet werden. Die können es sich auch nicht leisten sich nur auf Lancia zu konzentrieren. Alfa und Lancia laufen im Grunde nebenbei. Die Globelplayer im Deal sind derzeit Fiat und Chrysler.

italo

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Zitat:

Original geschrieben von cybersteak


Das ist auch der Grund, warum ich den Chrysler Deal als schlauen Schachzug sehe. Obwohl noch einiges an Arbeit ansteht.
Es scheint so, als würde Fiat zuerst die Sanierung von Lancia angehen wollen. Alfas Rückkehr in die USA ist zur Zeit auf Eis.

Das ist interessant!

Von der Seite her betrachtet, was Chrysler angeht, gute Denkweise! So habe ich es auch noch nicht betrachtet. Die Diskussion Chrysler/Lancia kennen wir ja, aber das ist ein echt interessantes Argument.

Wie würde das aussehen? Kann man Alfa Romeo dann, wenn die Konstellation steht, überhaupt noch in den Staaten anbieten?

Und was wird aus dem Traditionsunternehmen Lancia? Sowas frage ich mich oft.

Zitat:

Original geschrieben von Buddy1969


Henne - Ei Problem.
Dort verkauf ich eh nix, drum mach ich dort keine Werbung. Und weil ich dort keine Werbung mache, verkaufe ich dort nix ...

Genau das denke ich auch. Das Problem ist nicht neu! Aber wenn selbst wir als "Käufer" das Problem kennen, warum kann man das nicht an den entscheidenen (Personal)Stellen sehen? Oder will man daran nichts ändern? Lancia soll exclusiv bleiben, das wäre mein persönlicher Wunsch. Doch nicht in der Versenkung verschwinden, mangels Aquise im Markt. Gibt es keine Möglichkeit, die Marke stärker zu bewerben, oder will das die Konzernmutter nicht? Eine so schöne Marke, müsste wirklich viel mehr Prestige und Werbung betreiben. Fiat ist doch nicht so dass es schlecht geht. Die Ressourcen sind eigentlich vorhanden. Warum behandelt man Lancia seit Jahren so Stiefmütterlich. Den sportlichen Ruf an den Nagel gehängt, wegen Alfa. Die Modellpallette, eigentlich wie vergessen! Man hat nicht weiterentwickelt und keine Nachfolger bewährter Modelle auf den Markt gebracht. Stelle mir einen Fiat Croma in Lanciaform sogar sehr gut vor. Einen Kombi (und wenn man zurück zu den Basis will, auch einen schönen Stufenheckableger!) kann nur Plus bringen. So denke ich. Wenn ich meinen Lybra nicht mehr fahren werde, welches Lancia Modell soll ich kaufen - es gibt keinen Nachfolger. Lange schon nicht. Da ist die Coorperation Chrysler interessant, wie Cybersteak ausdrucksvoll argumentiert hat - denn sowas hat Chrysler früher eigentlich nur gebaut (ich spreche für die Europäishcen Modelle). Man kann doch gespannt bleiben 🙂

Zuassungszahlen...

Lancia hat im Jahr 2009 121.000 Autos zugelassen, davon 102.000 in Italien. Chrysler hat in ganz Europa 11.500 Autos verkauft. Im gesamten Jahr.

Schon in Genf soll Olivier Francois Lancia und Chrysler auf demselben Stand zeigen.

Zitat:

Original geschrieben von Italo001


.... Alles was nicht premium ist lohnt sich nicht von dem Euro in den Dollarraum zu exportieren, ...

Eventuell hast Du sicher recht und dies ist einer der Beweggründe für die Entscheidung mit Chrysler. Allerdings fände ich das etwas blauäugig, und zwar aus 2 Gründen:

1) Die Umrüstung oder Neuausstattung einer Autofabrik kostet nicht gerade wenig. Diese Kosten müssen sich aber dann relativ rasch amortisieren, sprich ich muss drüben auf dem Markt viel produzieren und verkaufen um die Investitionskosten wieder rein zu spielen. Solange die Umrüstung nicht amortisiert wurde bin ich mit dem Projekt in den roten Zahlen. Und das führt zu Problem Nummer2:
2) der Kursunterschied muss längere Zeit so bleiben (zmindest über den Amortisationszeitraum hinweg), da sonst der lukrierte Vorteil schmilzt oder sogar zum Nachteil wird. Wenn also grad in neue Produktionsstätten in US investiert wurde, weil man sich davon die Vermeidung von Export Nachteilen aufgrund von Kursunterschieden erhofft, dann ist das im Grunde eine "Wette", sowas wie ein Warentermingeschäft oder eine Aktionoption ...

Und wenn sich die griechische Krise noch stärker auf den Euro auswirkt, dann wird die Seifenblase platzen...
Ich hoffe also, die Strategen bei Fiat/Lancia haben da ein bisserl besser drüber nachdgedacht, bzw. sind keine "Spieler"...

so schlimm kann das auch nicht sein. Es muss ja gründe geben das, das selbt Großhersteller kleinere Serien selber produzieren und nicht mehr außer Haus geben. Die Umrüstzeiten moderne Produktionsanlagen scheint doch sehr zügig zu gehen. Die Lohnkosten sind in Nordamerika auch geringer wie hier. Dazu entfällt der Transport und die Logistik für die Ersatzteilversorgung weil die Teile von Zulieferer aus Nordamerika kommen. Daher denke ich schon das sich das rechnen wird. Und schließlich will man sich ja auf dem amerikanischen Markt weiter etablieren.

Das gleiche machen die Schaben (Mercedes), auch die verlagern ein Teil der Produktion in die USA und China, weil es einfach einen Kostenvorteil gibt und der Kostendruck enorm ist.

Ich denke mal jeder Wagen aus europaische Produktion, aus dem Hause FIAT, das in den USA verkauft wird ist Verlustbringer. Die Fahrzeugpreise in den USA sind wesentlich geringer...und in der Regel wird ein Auto auch nicht so lange gefahren wir hier in Europa.

italo

Marchionne hat wörtlich gesagt, die Rückkehr von Alfa Romeo in die USA wird vom Erfolg des Giulietta abhängen. Falls man zurückkehrt, stand zur Diskussion, den Nachfolger des 166 ganz in den USA zu produzieren.

Immerhin, in meiner Heimastadt wird Lancia auch vertreten sein.

Linzer Autofrühling:
http://www.laf.at/

Zitat:

Original geschrieben von cybersteak


Marchionne hat wörtlich gesagt, die Rückkehr von Alfa Romeo in die USA wird vom Erfolg des Giulietta abhängen. Falls man zurückkehrt, stand zur Diskussion, den Nachfolger des 166 ganz in den USA zu produzieren.

Jetzt in den letzten Tagen hat SergioM. wieder davon gesprochen, dass eine Rückkehr von Alfa in USA innerhalb der nächsten 24Monaten wahrscheinlich ist.

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