Junge Sterne gekauft -- Nachlackierung nicht angegeben
Guten Abend Zusammen,
ich bin gerade komplett fix und fertig, auch wenn es vermutlich zur Zeit schlimmere Probleme gibt.
Zur Sache:
Ich habe mir Mitte Oktober 2021 einen E200d Kombi als Junger Stern gekauft. EZ 12/2020, 27.500km, 1 Vorbesitzer (Sixt) - Fahrzeug in super Zustand, gute Ausstattung, Unfallfrei (das übliche Mercedes-Geschreibe) für 37k€
Heute war ich Zwecks Neuanschaffung eines E-Fahrzeugs bei zwei unterschiedlichen Marken/Händlern zur Inzahlungsnahme-Begutachtung und beide Händler haben unabhängig voneinander festgestellt, dass sowohl die Beifahrertür Vorne als auch Hinten beigespachtelt und lackiert wurden. Das Ganze auch noch schlecht. Mir ist es nie aufgefallen aber jetzt sehe ich es natürlich sofort. Kotflügel vorne und hinten glänzen schön, beide Türen sind MATT! Habe eben kurz versucht es in Bildern zu halten, glaube es ist zu erkennen.
Beide Händler schätzen die Kosten auf 1600€+, bei Benz vermutlich noch was teurer.
Hätte ich darauf nicht hingewiesen werden müssen? Beide Türen neu lackiert und ggf. auch gespachtelt kann doch eigentlich auch kein Bagatellschaden mehr sein.
Bin gerade leicht überfragt, wie ich am besten vorgehen soll. Da den Wagen erst knapp 5 Monate habe, liege ich ja noch nicht in der Beweispflicht, sondern Benz. Wie sich die ganze Sache jedoch rechtlich verhält, weiß ich nicht.
Gehe ich erstmal ganz freundlich auf meinen Verkäufer zu? Mit dem ich eigentlich gut kann.
So ein Ärger, aber danke schon mal für eure Hilfe!
91 Antworten
ich frage bei Autokäufen neben der Unfallfreiheit immer, ob irgendwelche Teile getauscht oder nachlackiert wurden.
Ich lasse mir auch zeigen, wieviele Werkstattaufenthalte der Wagen hatte...
Zitat:
@Bastler456 schrieb am 25. März 2022 um 14:23:49 Uhr:
Die Lackierung ist unter aller S.... Da wurde nicht richtig aufpoliert nach dem Lackieren.
Zum dem Begriff "Unfallfrei "kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen das das bei MB sehr großzügig gesehen wird. Meine erste E-Klasse kam direkt von MB-Leasing und wurde dort als Unfallfrei angeboten. Durch gute Kontakte hatte ich in Erfahrung gebracht das an den Wagen der vordere Kotflügel getauscht wurde. Darauf angesprochen war von MB zu erfahren, solange Teile nur getauscht werden und keine Schweißarbeiten durchgeführt werden gilt der Wagen als Unfallfrei. Wie gesagt das liegt aber schon 20 Jahre zurück. Aber trotzdem viel Glück.
Es gibt BGH und OLG Entscheidungen dazu.
Ab 750 Euro ist schon Schluss mit Bagatelle... hängt natürlich auch vom Alter des Fahrzeugs ab.
Die hier geschilderten Reparaturen an der Karosserie sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Bagatellschaden. Falls erforderlich fachlichen Rat einholen.
Ich hoffe das der Mercedesdealer sich den Vorbesitzer greift, denn evtl ist auch er im Obligo wegen des verschwiegenden Schaden.....
Zitat:
@Bastler456 schrieb am 25. März 2022 um 14:23:49 Uhr:
Die Lackierung ist unter aller S.... Da wurde nicht richtig aufpoliert nach dem Lackieren.
Zum dem Begriff "Unfallfrei "kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen das das bei MB sehr großzügig gesehen wird. Meine erste E-Klasse kam direkt von MB-Leasing und wurde dort als Unfallfrei angeboten. Durch gute Kontakte hatte ich in Erfahrung gebracht das an den Wagen der vordere Kotflügel getauscht wurde. Darauf angesprochen war von MB zu erfahren, solange Teile nur getauscht werden und keine Schweißarbeiten durchgeführt werden gilt der Wagen als Unfallfrei. Wie gesagt das liegt aber schon 20 Jahre zurück. Aber trotzdem viel Glück.
Keine Schweißarbeiten daher kein Unfallschafen?
Egal. Jeder darf sich äußern; auch wenn es nicht richtig ist.
Bitte lass dich bei einem Anwalt aufklären. Es wird nicht in Schweiß oder nicht- Schweiß-Reparatur unterschieden. Das ist mehr als Unsinn. Da wären viele Unfälle keine :-).
Die Frage ist,ob es ein bagatellschaden ist.
Wenn das geklärt ist, ist die Frage, wie alt der Schaden ist bzw. ob der Händler nachweisenksnn, dass er bei der Übergabe noch nicht vorhanden war.
Nochmals. Info über rechte einholen. Dann das Gespräch suchen. Eine Mercedes Niederlassung oder ein großer Händler sind sicher bemüht, dass sie eine Regelung finden.
Danke für deinen Input!
Der Leiter hat mir ja bereits durch die Blume gesagt, dass es problematisch wird, wenn auch im Aufbereitungswerk keine Info bzw. Nachweis über eine Nachlackierung bei Benz gefunden wird. Dann müssen sie aber mMn. auf Sixt zugehen, denn in meinem Besitz ist es jedenfalls zu keiner Nachlackierung gekommen, da wäre ich auch schön blöde wenn ich damit dann zu Benz gehen würde. Montag kontaktiere ich jedenfalls mal einen Anwalt.
Danke euch schon mal!
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Bei dem geschilderten Sachverhalt ist mir völlig schleierhaft, wie das FZ zu dem Prädikat "Junge Sterne" gekommen ist.
Wenn ich richtig folgen konnte, dann hat der Händler den Wagen so wie er ist vermutlich aus dem FS- JS gekauft, wobei der Lackschaden auch vermutlich über die Versicherung von Sixt gelaufen ist, deshalb findet sich nichts in den Datenbanken. Soweit mir bekannt ist, auch aus eigener Erfahrung, kauft MB nur intakte FZe von den Mietwagenverleihern zurück.
Ich hatte vor Jahren mal einen kapitalen Wildschaden mit einem C 200T, 7T Euro Schaden, und der wurde trotz Werkstattbindung von einem MB- Händler so gut repariert, als wenn nichts gewesen war. Bei einer Inzahlunggabe hat ein Meister in meinem Beisein alles getan um etwas zu finden, er fand nichts. Aber gesagt habe ich es ihm dann doch, mit Kopie der Rechnung. Verschwiegen ist zwar nicht gelogen, aber es gibt Dinge die macht man einfach nicht. Ein gutes Gewissen......
Dahinter kann sich wirklich nur eine Bagatelle verstecken. Ich selber habe meinen am 1. Tag nach Abholung selbst beschädigt. Türe gegen einen Maschendrahtzaun gehen. Da mein Sternchen Iridiumsilber trägt, war dies natürlich ein großer Aufwand. Der Händler musste wirklich die komplette Seite lackieren. Hier kann sich auch was Banales als Ursache verstecken, nur wurde hier am leider schlampig gearbeitet. Drücke dir alle Daumen.
Welches neue Auto schwebt dir denn vor?
mfg Wiesel
Wo kommt denn der Sinneswandel her nach nur 6 Monaten den Wagen wieder in Zahlung zu geben? Oder ist da noch mehr vorgefallen?
Zitat:
@primax3 schrieb am 28. März 2022 um 07:43:17 Uhr:
@frueh_uebt_sichWo kommt denn der Sinneswandel her nach nur 6 Monaten den Wagen wieder in Zahlung zu geben? Oder ist da noch mehr vorgefallen?
Diese Frage stelle ich mir schon die ganze Zeit. Vor allem wundert mich der Tausch von einem E-Klasse Diesel zu was Vollelektrischem..
Das ist ja eine massive Verschlechterung in Sachen Reichweite und Platzangebot. Für mich nicht nachvollziehbar
Der Sinneswandel war vermutlich der Krieg und die damit verbundenen Spritpreise, ich bin nämlich eigentlich sehr zufrieden mit dem Fahrzeug, ebenso mit dem Autohaus. Auf der Rückfahrt nach der Übergabe rubbelten die Bremsen, dachte das wäre durchs lange Stehen gekommen. Also am nächsten Morgen angerufen, Auto vorbei gebracht und einen Satz neue Scheiben und Beläge hinten bekommen.
Von daher ist alles gut, ich brauche bloß doch kein so großes Fahrzeug und solang wir dieses Jahr noch die Förderung bekommen, würde sich ein Tausch lohnen. Also @primax3 nichts vorgefallen 🙂
Um es weiter zu erläutern: Wir hatten die E-Klasse für unsere 3 Kids gekauft (2 Jahre und 2x 8 Monate), nun fährt meine Frau jedoch einen Seat Tarraco bei dem alle Kindersitze auf die Rückbank passen. Da ich mittlerweile auch nur noch 2x die Woche auf die Arbeit muss und einen Fahrtweg von 15km pro Strecke habe, halte ich den Benz für die absolute Geldverbrennmaschine, daher interessiert mich Reichweite und Größe NUN nicht mehr 😉 Reicht euch das? Meine Güte, entspannt euch mal, nicht überall gibt es eine mögliche Verschwörung 😉 🙂
Dass du dich überhaupt rechtfertigst, geht andere doch einen feuchten Kehricht an, was du mit deinem Krempel machst. Manche wollen echt in jedem Furz ne Verschwörung erkennen, lasst euch helfen, Leute. 🙄
Kein Mensch redet hier von Verschwörungen. Ich war nur neugierig. Es ist nun einmal ungewöhnlich nach 6 Monaten so eine Anschaffung zu revidieren. Nur wegen den Spritpreisen zur Zeit käme ich nicht auf die Idee den Wagen zu verkaufen. Und ich schätze Geld dürfte bei Tarraco und E Klasse beim Themenersteller nicht der Hauptgrund sein, zumal es E Fahrzeuge auch nicht umsonst gibt. Falls überhaupt irgendwas lieferbar ist. Von Preisen ganz zu schweigen.
Aber es ist natürlich jedem seine Privatangelegenheit.
Davon mal abgesehen, ist die verschwiegene Reparatur ein Wandlungsgrund. Da wäre ich auch sauer. Ich wünsche viel Erfolg.
So, es ist keine Woche ergangen und es gibt ein Update!
Der Leiter Personenfahrzeuge der Niederlassung rief mich eben an und teilte mir mit, dass man den Sachverhalt nun nachvollziehen können. Das Fahrzeug war vor dem Kauf in Niederlassung X noch in der Benz Niederlassung Stuttgart.
Dort wurde der Wagen bzw. die Türen lackiert, weil man die vorhandenen Kratzer nicht mehr rauspolieren konnte. Der Schaden hätte sich auf knapp 300€ belaufen, also eine "kein großes Ding" wie mir am Telefon versichert wurde.
Nun hätte ich folgende Möglichkeiten: a) Nachbesserung, Wagen abstellen und die Türen noch einmal ordentlich lackieren und mir das auch schriftlich geben, dass es nur Kratzer waren oder b) den Wagen vorzeitig zurück geben, natürlich mit Abstrichen/Kosten da es sich um eine Finanzierung handelt oder c) eine Alternative aus dem Benz-Bestand nehmen, die "...meiner E-Mobilität nahe kommt."
Mein erster Gedanke war: Yes, lackiert bitte alles ordentlich neu und dann ist die Sache gegessen. Im zweiten Gedankengang fragte ich mich jedoch direkt, ob es nicht doch ein größerer Schaden ist und doch gespachtelt wurde, auch wenn der Meister sagt "...da wurde nix gespachtelt, das sehe ich, sonst würde man auch ganz andere Lackdichten haben" - dazu sei gesagt, dass er die Lackschicht nicht gemessen hat, die anderen Händler schon.
Guter Rat ist nun teuer. Abgeben, lackieren lassen, schriftliche bestätigen lassen dass es nur eine Bagatelle war und dann verkaufen ist vermutlich die günstigste Möglichkeit.
Wenn sich der Schaden wirklich nur auf 300€ beziffert, dann ist dies natürlich auch kein Wandlungsgrund, steckt da jedoch viel mehr dahinter, dann vielleicht eben doch!
Zwei Türen in der NL lackieren für 300€?? Ich würde mir die damalige Rechnung zeigen lassen. Sorry aber das passt hinten und vorne nicht. Die Schadensumme ist für diese Arbeit viel zu gering…
Ich würde den Zurückgeben und ein E Auto aus dem Bestand kaufen. Für die Reisen hast Du den Seat und für die Arbeit oder Einkäufe nutzt Du das E Auto.
Gruß
Alles in allem, wenn ich mir die Bemerkung aus vielen Jahren Erfahrung erlauben darf: Bagatelle, FZ behalten und nach dem derzeitigen Stand der Technik fachmännisch nachbessern lassen. Vielleicht noch einen externen Sachverständigen hinzuziehen.
Die heutige E- Technik ist unausgereift, steckt in den Kinderschuhen und ist m.E. zum gebräuchlichen Mehrwert zu teuer. Mal sehen, wie sich die Technik in den kommenden Jahren in Großserien einschwingt und wie sich die JW- Preise so entwickeln.