ID3 als Zweitwagen und Laternenparker

VW ID.3 ID.3 (E1)

Liebe Community,

ich spiele mit den Gedanken, das Auto meiner Frau durch einen ID3 zu ersetzen. Sie fährt ca. 1000 km im Monat. Meistens Stadtverkehr mit 20 km am Stück, manchmal auch die typischen sehr kurzen Strecken zum Einkaufen. Wir wohnen in der Stadt und haben eine Garage mit etwas schwieriger Auffahrt. Dort steht der Erstwagen (Passat GTE), Wallbox ist vorhanden. Zielsetzung aus Gründen des Komforts ist, dass sie vielleicht nur einmal in der Woche laden muss, am besten tagsüber wenn ich mal das Hauptfahrzeug nutze (mein Arbeitsweg üblicherweise mit dem Rad). Ansonsten wäre es eine Rangierei, Passat raus, ID3, und wieder tauschen etc.

Wie ist das jetzt im Winter? Mit welcher Reichweite kann ich inkl. Aufheizen rechnen? Was wäre, wenn sogar die elektr. Standheizung zum Vorheizen (kein Kratzen?) genutzt würde? Zielfahrzeugist der 62kWh Akku, ich frage mich wie viel Prozent so ein Kaltstart sozusagen fressen würde im Vergleich zur theoretischen Reichweite die ja auf einer einzigen Strecke ermittelt wird.

Haben gerade ein Angebot für einen ID3 BJ22 gesehen mit Wärmepumpe hier in der Gegend, und ich bin am Überlegen ob es sinnvoll ist oder wir doch auf den ID2 warten...
Macht die Wärmepumpe überhaupt Sinn bei dem Fahrprofil?

Vielen Dank für eure Unterstützung!

97 Antworten

5% Mehrverbrauch könnten es vielleicht zwischen sparsamsten Sommerreifen und schlechtesten Winter-/GJR sein.
Meine Erfahrungen von verschiedenen Autos: kein Verbrauchsunterschied feststellbar. Aber ich habe bei der GJR Auswahl immer auf geringe Lautstärke und niedrigen Spritverbrauch geachtet. Während die vorherigen Sommerreifen eben schon drauf waren (und der Hersteller nicht immer die sparsamste Auswahl getroffen hatte).

Zitat:

@febrika3 schrieb am 25. Januar 2025 um 23:57:51 Uhr:



Zitat:

@MacV8 schrieb am 25. Januar 2025 um 18:15:28 Uhr:



Eher mehr bei viel Kurzstrecke und Landstraße, weniger auf der Autobahn.

Ich würde mal denken, dass die Verbrauchsunterschiede bei Reifen vor allem bei höheren Geschwindigkeiten zum tragen kommen.

Nein, eher bei niedrigen Geschwindigkeiten. Bei hohen Geschwindigkeiten ist der Luftwiderstand dominant und überdeckt das.

"Während der Rollwiderstand nur in geringem Maße von der
Fahrgeschwindigkeit abhängt, nimmt der Luftwiderstand näherungsweise mit
dem Quadrat der Geschwindigkeit zu. Bis ca. 70 km/h ist der Rollwiderstand
dominant, d.h. bei Fahrzeugen, die ausschließlich in der Stadt bewegt werden,
trägt in Zukunft der Rollwiderstand am stärksten zum Fahrwiderstand und somit
zum Energieverbrauch des Fahrzeugs bei."
Quelle: https://wm.baden-wuerttemberg.de/.../...Csse_auf_den_Reifenroll....pdf

Zitat:

@Thinky123 schrieb am 26. Januar 2025 um 10:11:50 Uhr:


Meine Erfahrungen von verschiedenen Autos: kein Verbrauchsunterschied feststellbar. Aber ich habe bei der GJR Auswahl immer auf geringe Lautstärke und niedrigen Spritverbrauch geachtet. Während die vorherigen Sommerreifen eben schon drauf waren (und der Hersteller nicht immer die sparsamste Auswahl getroffen hatte).

Wir reden bei den Sommerreifen aber schon über Elektroautos und ECO-Reifen? Das ist etwas anders als normale Reifen und ich kenne keinen E-Auto Hersteller, der nicht ab Werk Reifen mit niedrigem Rollwiderstand ausliefert. VW macht es auf jeden Fall und entsprechend fallen die GJR und Winterreifen ab.
Beim ID.7 sind es z.B. alleine 40 km bzw. 4 % als Unterschied zwischen ECO-Reifen und Sportreifen ab Werk (WLTP). Winter- und GJR fallen da noch mehr ab.
Aber Du hast natürlich Recht, dass es auch Winter- und GJR mit niedrigem RoWi gibt und wenn man darauf explizit achtet, dann sind die Unterschiede geringer. Besser als ein richtiger ECO-Reifen wird es aber definitiv nicht.

Weiß jemand welche GJR VW üblicherweise bei Auslieferung verbaut?

Bei mir sind es Conti All Season. Ich fand die in den letzten zwei Jahren auf dem ID3 so gut, dass ich sie beim Volvo V60 als All Season 2 auch genommen habe.

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Zitat:

@MacV8 schrieb am 26. Januar 2025 um 10:27:03 Uhr:




Nein, eher bei niedrigen Geschwindigkeiten. Bei hohen Geschwindigkeiten ist der Luftwiderstand dominant und überdeckt das.

Interessant. So richtig hatte ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht. Bisher dachte ich, dass in der Stadt vor allem alle anderen Faktoren entscheidender sind, vor allem die Standzeit und/oder der Zusatzverbrauch durch Heizung/Klima.

Vielen Dank für die Hinweise. Mit dem Conti könnte ich ja gut leben. Vielleicht lasse ich es dann auf Allwetterreifen. Als Stadtauto in Hamburg reicht das.

Zitat:

@febrika3 schrieb am 26. Januar 2025 um 14:22:52 Uhr:



Zitat:

@MacV8 schrieb am 26. Januar 2025 um 10:27:03 Uhr:




Nein, eher bei niedrigen Geschwindigkeiten. Bei hohen Geschwindigkeiten ist der Luftwiderstand dominant und überdeckt das.

Interessant. So richtig hatte ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht. Bisher dachte ich, dass in der Stadt vor allem alle anderen Faktoren entscheidender sind, vor allem die Standzeit und/oder der Zusatzverbrauch durch Heizung/Klima.

Das ist auch richtig, gerade hinsichtlich der Klimatisierung. Ändert halt nichts daran, dass sich der RoWi auch mehr bei niedrigem Tempo auswirkt. Vor allen Dingen unter guten Bedingungen, mit wenig Klimatisierung, ist der Rowi dann ein bestimmender Faktor.

Zitat:

@MacV8 schrieb am 26. Januar 2025 um 16:10:55 Uhr:



Das ist auch richtig, gerade hinsichtlich der Klimatisierung. Ändert halt nichts daran, dass sich der RoWi auch mehr bei niedrigem Tempo auswirkt. Vor allen Dingen unter guten Bedingungen, mit wenig Klimatisierung, ist der Rowi dann ein bestimmender Faktor.

Da mich vor allem der finanzielle Aspekt interessiert, macht es in € aber nur wenig aus, da auch wenig gefahren wird. Da zudem an sehr warme oder kalten Tagen die Klimatisierung sehr viel ausmacht, ist der Mehrverbrauch der Reifen wohl zu vernachlässigen.

Das gleiche gilt für die Reichweite. Mich interessiert in der Stadt nicht, ob er mit einer Ladung 10-15 km mehr schafft. Der Weg ist selten weit, die Steckdose nah.

Bei der Bestellung habe ich nur betrachtet, dass die Sommer Eco-Reifen weniger Profil haben und ich zusätzliche WR kaufen muss (+Saisonwechsel).

Wenn ich die letzten 10 Jahre mit milden Wintern betrachte sind GJR für mich sogar die besten Winterreifen, da ich kaum Schnee oder Glätte habe. Aktuell mit einstelligen Plusgraden kann es auf 100 m Straße vorkommen, dass ich trockene Fahrbahn, Pfützen und Blättermatsch habe - ideal für einen GJR 😁. Im Sommer dann mit Nachteilen, deshalb auf dem Volvo aber die Conti, die eine leichte Sommerbetonung haben.

Ich fahre GJR (Conti) quasi als Winterreifen. Ab April kommen dann wieder die werkseitigen hankook evo Sommerreifen mit dem Sparprofil drauf.

Für mich ist der GJR zur Winterzeit ideal.
Winterliche Straßenverhältnisse sind bei uns eher Mangelware. Im Winter muss ich aber einen Reifen haben, der, wenn es auch nur sehr selten vorkommt, mit sehr kurzen winterlichen Untergründen klar kommt und der zudem, durch sein Alpine-Symbol, keine Diskussionen mit Ordnungshütern oder, wenn es doch mal kracht, mit Versicherungen aufkommen lässt.

Dadurch dass der Reifenabrieb etwas größer ist, als bei mir normal, überaltern beide Reifensätze nicht.

Ein Ganzjahresreifen hat seine Schwächen aber nicht im Winter sondern eher im Sommer.
Ich weiß nicht was ihr immer mit den Wintereigenschaften habt? Das sind von der Mischung her eh Winterreifen die von der Industrie auf Sommer getrimmt sind

Zitat:

@ronne2 schrieb am 26. Januar 2025 um 19:58:49 Uhr:


Ein Ganzjahresreifen hat seine Schwächen aber nicht im Winter sondern eher im Sommer.

Deswegen fahre ich im Sommer auch Sommerreifen.....

Hab mich jetzt für den GJR entschieden. Für Stadtfahrten in Hamburg sollte es reichen. Ansonsten wäre der Aufpreis für einen getrennten Satz deutlich höher, insbesondere wenn es Alufelgen im Winter sein sollen. Und Stahlfelgen mache die Optik zunichte...außerdem nach vier Jahren wird das Fahrzeug zurück gegeben, da sind die Reifen gut ausgenutzt.

Wir haben den Schritt gewagt und als "Laternenparker" in der Innenstadt einer Großstadt ohne eigene Wallbox ein ID3 gekauft. Wir haben extra darauf geachtet, dass wir den großen Akku haben (Pro S). Die Wahl war sinnvoll, da wir somit nur einmal wöchentlich während des Großeinkaufes (Globus; Real) am Schnellader hängen und das Auto komplett aufladen müssen. Die Einkaufszeit ist bei uns ausreichend (ca. 45 Minuten).
Das klappt aber schon ziemlich gut.

Natürlich "stressen" wir den Akku des Autos mit dem Schnelllader stärker als die glücklichen "Wallbox-Besitzer" mit den geringeren Ladeströmen.
Andererseits wollten wir den größeren Ladestress des Akkus (und dessen schnellere Alterung) nicht als Ausrede gelten lassen, NICHT auf E-Mobilität umzusteigen.

Ich habe mich umfassend mit entsprechenden Prognosen zum Thema AC- und DC-Laden beschäftigt. Meiner Interpretation nach wird unser Akku (DC-Laden) so altern, dass er allenfalls 7% weniger Kapazität haben wird als ein Akku, der regelmäßig schonend mit AC geladen wird. Das ist der Kompromiss, den wir als Laternenparker in der Innenstadt eingehen müssen, wenn wir einen Beitrag zur Reduzierung der Schadstoffbelastung in unserer Stadt sowie allgemein zum Klimaschutz leisten wollen. Das ist natürlich andererseits auch eine gute Ausrede für alle, die bequem sind ...

Hast Du das Auto privat und neu gekauft? Wenn ja, bewundere ich Deinen Idealismus. Außer einem besseren Gewissen hat man dann bei Deinen Bedingungen ja kaum einen finanziellen Vorteil gegenüber einem Verbrenner.

Zitat:

@ortho4 schrieb am 7. April 2025 um 14:37:31 Uhr:


Hast Du das Auto privat und neu gekauft? Wenn ja, bewundere ich Deinen Idealismus. Außer einem besseren Gewissen hat man dann bei Deinen Bedingungen ja kaum einen finanziellen Vorteil gegenüber einem Verbrenner.

Danke! Wir haben das Fahrzeug privat gekauft - aber als 3-jährigen Gebrauchtwagen (ID3 Pro S; 24 Tsd. €; 40 Tsd. km; 5-Sitzer mit Matrix-Lampen). Hierfür haben wir unseren bisherigen Golf 6 (offizieller Diesel-Schummler) bewusst abgegeben.

Wir machen das tatsächlich aus Überzeugung. Bei den Strompreisen an den öffentlichen Ladesäulen sparen wir keine Kosten im Vergleich zum Diesel.

Andererseits: Irgendjemand muss ja mal damit anfangen! Nur so wird die Luft in der Innenstadt irgendwann sauberer. Wir haben unseren Fahrzeugwechsel auch in unserem WhatsApp-Status gepostet und direkt erste Rückfragen anderer befreundeter Innenstadtbewohner erhalten.

Bereits einige Monate vor dem Wechsel haben wir bewusst gekuckt, wo Schnelllader in unserem Lebensalltag stehen. Beispielsweise gibt es bei uns auch ein Schnelllader an der Schwimmhalle. Da ich dort sowieso wöchentlich zum Training gehe, kann ich notfalls auch dort nachladen.

Ich weiß auch, dass uns etliche Menschen für bekloppt halten. Wenn ich mit meinem ID.3 in der Innenstadt parke, werde ich öfters angesprochen. Es gibt nette interessierte Menschen, die offensichtlich auch mit diesem Gedanke spielen. Und dann gibt es diejenigen, die mir ungefragt einen Vortrag halten, dass

  1. die Technik sowieso nicht ausgereift wäre und
  2. die Stadt ja keine Ladestationen aufstellt und
  3. man ja unbedingt ein Fahrzeug mit 1.000km Reichweite braucht und
  4. E-Fahrzeuge unbezahlbar sind und
  5. E-Fahrzeuge sowieso gefährlich sind, da man sie kaum hört.

Wenn ich dann erläutere, dass

  1. der ID3 ein vollwertiges Fahrzeug ist, dass sich im Alltag bewehrt,
  2. wir etliche Ladesäulen an Supermärkten, Baumärkten, Schwimmhalle, Sportplatz usw. haben, an denen wir nebenher im Alltag laden,
  3. wir mit nur zwei mal Nachladen (a 30 Minuten) von Koblenz bis nach Berlin fahren können und dabei früher auch schon immer mindestens zwei Pausen a 30 Minuten machten,
  4. ich für den gebrauchten 3-jährigen toll ausgestatteten ID3 aktuell 24K € bezahlt habe,
  5. ich eigentlich viele Anwohner/innen der Innenstadt kenne, die der Verkehrslärm total nervt und die froh über leise Fahrzeuge sind

...

blinzeln die meisten nur verwirrt mit den Augen und schimpfen trotzdem weiter: "Weil ... Sie sind doch bekloppt ...!"

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