Hybrid-Antrieb
Audi wirbt mit dem Slogan "Vorsprung durch Technik". Doch frage ich mich allmählich was die von uns hier so geschätzte Marke damit eigentlich meint. In puncto Antriebskonzepte ist das m.E. kaum noch als Stand der Technik zu bezeichnen. Von Vorsprung kann hier gar nicht die Rede sein. Wo bleibt der erste Audi mit Hybrid-Antrieb? Was ist mit anderen alternativen Antriebstechnologien? Vorreiter ist Audi da wohl kaum.
Aus aktuellem Anlass finde ich, dass das Thema vielleicht eine Diskussion wert wäre. Nach dem Stern-Report von vor ein paar Monaten ist nun der UN-Klimabericht vorgelegt worden. Ohne nun gleich in Panik zu verfallen, wirft er aber doch einige Fragen auf. Ich finde die Antworten der deutschen Automobilindustrie bislang recht dürftig. PS-Protzerei ist das einzige was es in Detroit, Frankfurt und Genf auf den Ständen der deutschen Autobauer zu bewundern gibt.
Natürlich gefallen diese Autos jedem auf Anhieb und sind interessanter als ein sparsameres Vernunftauto. Verzicht, z.B. auf PS, ist nicht leicht, aber gerade die Autofahrer sind angesprochen, ihr Verhalten zu überdenken.
Wie steht ihr dazu?
63 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von tom56
@onkel eduard
d...
und der ach so tolle prius.... dat ding braucht auf der autobahn bei 130 auch 7-8liter sprit. irgendwoher muss die leistung ja kommen für den elektromotor. besonders im winter läuft der motor wegen der heizung ständig mit. was macht das für einen sinn?diesel hybrid ist eh viel effizienter, vgl. riessen kipper in den mienen....
Aber genau darauf will ich ja hinaus. Der Prius, vielleicht noch nicht einmal die Hybridtechnologie, sind das Maß aller Dinge, geschweige denn, das Ende der Fahnenstange. Aber nur wenn ein Technologie einmal implementiert wird und der Hersteller Erfahrungen damit sammelt, wird er auch weitere Fortschritte machen können. Nur man muss schon mal den ersten Schritt wagen, statt die Augen zu verschließen und zu hoffen, dass es schon irgendwie glatt geht.
Ich proklamiere ja gar nicht, dass Audi jetzt eine 180 Grad-Kehrtwende hinlegen sollte, aber ein paar mutige Schritte in eine neue Richtung wären doch begrüßenswert, wie z.B. einmal ein Hybridantrieb im A3 und A4. Aller Anfang ist schwer und man wird sich erst mit geringen Stückzahlen begnügen müssen, aber wer sich "Vorsprung durch Technk" - Entschuldigung, wenn ich darauf so rumreite - auf die Fahnen schreibt, sollte auch mal klar definieren, was er damit meint. RS3, RS6, etc. ist die alte Leier, aber zeugt nicht gerade von Innovationskraft.
die deutsche autoindustrie hat den hybrid einfach verpennt. zwar geben sie nun millionen aus in einem gemeinschaftsprojekt aller grossen, aber machen wir uns doch nichts vor. bis die, die gleiche erfahrung haben wie toyota und konsorten, gibt es den wasserstoffantrieb und sie haben es wieder verpennt.
meine meinung also, wer einen hybrid will, soll toyota fahren. wer ein auto will soll audi etc. fahren und wer die umwelt schonen will soll fahrrad fahren bis der wasserstoffantrieb fertig ist. also auch die gewinnung desselben gelöst ist.
Hm, die deutschen Hersteller haben den Hybridantrieb bestimmt unterschätzt. Oder gehofft dass die Japaner ihn nicht so schnell und bezahlbar serienreif bekommen.
Das Problem ist aber letzendlich der Kunde, also wir.
Wer kauft schon die Basismotorisierung wenn er sich mehr leisten kann?
Das tun bestimmt manche aber der durchschnittliche Autokäufer bestimmt nicht.
Und m.E. fängt das Umweltbewusstsein sehr viel früher als bei der Wahl des Antriebskonzeptes des Autos an, z.B. bei der Vermeidung von Fahrten (zu Fuß, Rad,...).
Ungeachtet dessen was jeder Einzelne von uns der Umwelt erspart werden in China und in Indien immer mehr Rohstoffe aufgesogen und immer mehr Energie verbraucht werden.
Ein Umweltschutzgedanke ist dort -wenn man mal zu sich ehrlich ist- im Prinzip nicht existent.
Das was wir hier in Deutschland für die Umwelt tun können sind Peanuts im Vergleich zu dessen wenn für über eine Milliarde Menschen plötzlich der Konsum explodiert.
Wenn man dort ansetzte würde man der Umwelt um Größenordnungen mehr Gutes tun als wenn man hier nur noch zu Fuß gehen würde.
Zitat:
Original geschrieben von Florian320
...
Und m.E. fängt das Umweltbewusstsein sehr viel früher als bei der Wahl des Antriebskonzeptes des Autos an, z.B. bei der Vermeidung von Fahrten (zu Fuß, Rad,...).
...
Da gebe ich Dir vollkommen recht. Verzicht ist die umweltfreundlichste Variante. Aber Verzicht tut weh. Um also die negativen Konsequenzen mit positiven Effekten für die Umwelt zu kombinieren, sollte ein umsichtigerer Einsatz möglichst umweltfreundlicher Technologien forciert werden.
Momentan ist Audi diesbezüglich schlecht aufgestellt, aber man sieht ja wie laut das Wehgeschrei der deutschen Autolobby ist, wenn der Gesetzgeber mit einer härteren Gangart droht. Man wird sich in den Chefetagen mit der Herausforderung schon auseinander setzen müssen. Wie schnell es mit den nationalen, schier unangreifbar scheinenden Größen bergab gehen kann, zeigt der amerikanische Markt. Statt nur die Japaner mit Dreck zu bewerfen, hätte da mal besser so mancher seine Hausaufgaben gemacht.
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Hallo zusammen,
die deutsche Automobilindustrie hat mit nichten den Trend verschlafen. Es wird viel geforscht und entwickelt. Siehe BMW am Wasserstoffauto. Sowas hat auch Audi in der Schublade. Es ist doch viel effizeinter, Motoren die bestehen mit anderen Betriebstoffen zu befeuern, weiterzu entwickeln, als Hybridantriebe auf den Markt zu bringen, die nur das ökologische Gewissen beruhigen. Und mal ehrlich, wer will schon einen komischen PRIUS fahren?
Es wird z.B an Fahrzeugen entwickelt, die keinen Keilriemen mehr haben, alles elektrisch angetrieben, Ventiltrieb funktioniert elektrisch usw. Hier können bis zu 30% Benzin eingespart werden.
Hier lohnt es weiterzumachen.
Gruß
Jürgen
Das Thema Wasserstoff ist einfach zu weit entfernt, für die nächsten Jahrzehnte muss mit hybriden Übergangstechnologien gearbeitet werden.
U.a. die Idee beim Hybrid, dass die Energie beim Bremsen nicht einfach als Wärme in die Umwelt verloren geht, sondern elektrisch gespeichert wird ist doch super!
@rosinj
genau das wollte ich damit sagen.
@superm...
beim bremsem bekommst du recht wenig energie zurück.
wie gesagt, wenn du richtig energie benötigst, wie z.b. auf der autobahn, fährst du immer mit dem verbrennungsmotor. => du sparst gar nichts.
ein hybrid rentiert sich am meisten wenn du in der stadt fährst (langsam) und im sommer (keine heizung nötig).
für den "normalen" gebrauch eines autos ist er nicht wirklich geeignet.
besser sind hier wie gesagt diesel hybridantriebe wie bei baustellenfahrzeugen (geringer verbrauch des diesels, rein elektrischer vortrieb)
wieso verschalfen? audi hat vor mehr als 10jahren einen A4 Avant duo angeboten das war ein Hybridauto mit 1,9TDI.
hat sich glaube ich ganze 43 mal verkauft.
Da die nachfrage so gigantisch war wurde das projekt wieder eingestellt.
Jetzt frage ich mich, hat audi da gepennt oder habt ihrbeschwerer da was verpennt? Denn hättet ihr den damals gekauft wäre das projekt bestimmt weiterverfolgt worden und auch weiterentwickelt *g*
Zitat:
Original geschrieben von rosinj
... Sowas hat auch Audi in der Schublade. ...
Da liegen die Pläne gut. 😉 Toyota hat das Auto aber nicht nur in der Schublade, sondern schon längst auf der Straße. Dass der Prius sicherlich niemanden wirklich vom Hocker haut ist schon klar, aber bei Lexus wird die Technologie auch in durchaus sehr attraktiven Autos verbaut, die sich sicherlich vom Niveau her auf Augenhöhe mit Audi bewegen.
Wie lange will man in Deutschland Technologien zu Tode forschen? In Deutschland fährt der Transrapid nach dem Unglück ja nicht mal mehr im Testbetrieb, während er in China im Linienbetrieb verkehrt. So verliert man nach und nach die Wettbewerbsvorteile.
genau das ist es doch aber, Hybrid bringt nichts, außer ein großes Mäusekino im Amaturenbrett. Diese Art der Motorisierung ist nur was für den amerikanischen Markt. Sonst hat man als Automibilbauer keiner Chance irgendetwas dort zu verkaufen.
Gruß
Jürgen
Hallo,
ich möchte mich doch noch mal ernsthaft zu diesem Thema äussern.
1. Audi ist Teil eines Konzerns, der aufgrund seiner Größe Aufgaben geteilt oder deligiert hat, der andererseits aber auch Aufgaben zusammengefasst hat. Inwieweit nun Audi an den einzelnen Entwicklungen und wenn ja, in welchem Masse beteiligt ist, kann ich nicht sagen. Aber nur weil die Mutter (VAG) Den Part der Öffentlichkeitsarbeit übernommen hat, kann ich nicht ausschliessen, daß Audi auch daran beteiligt ist. So liegt z.B. die Weiterentwicklung der aktuellen Motoren zum grösseren Teil bei Audi. Es wird also bei anderen Fahrzeugteilen nicht anders sein. Man sollte also die Innovationsfähigkeit von Audi nicht aus dem Konzern lösen.
2. Wenn ich dies voraussetze, dann muss ich feststellen, daß sowohl auf dem Sektor alternative Treibstoffe, Elektro- und Hybridantriebe, Brennstoffzelle und vieles mehr, doch allerhand getan wird.
3. Vielleicht hätte oder sollte Audi mehr Öffentlichkeitsarbeit auf diesem Sektor machen. Womit aber Vorsprung durch Technik noch lange nicht nachgewisen ist. Dies kann nur, was wirklich in die Serie eingeflossen ist. Und wen ich dabei nur den Teil Verarbeitung betrachte, führt Audi den Slogan zurecht.
4. Ich habe mich zum ersten Mal für einen Audi entschieden. Nicht die Werbung, sondern der direkte Vergleich mit Wettbewerbern und meine Erwartungen an ein Qualitativ hochwertiges Fahrzeug haben meinen Entschluss untermauert. Meine Erfahrungen mit 2 Ford, 1 Fiat, 5 Golf, 1 Daihatsu, 3 Passat, um nur die eigenen Neufahrzeuge aufzuführen, haben dazu auch beigetragen.
Gruß Helmut
Zitat:
Original geschrieben von luebby2
...
Jetzt frage ich mich, hat audi da gepennt oder habt ihrbeschwerer da was verpennt? Denn hättet ihr den damals gekauft wäre das projekt bestimmt weiterverfolgt worden und auch weiterentwickelt *g*
Eine Diskussion im Konjunktiv ist natürlich müßig. Die Herausforderung, unseren gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten und gleichzeitig den Ressourcenverbrauch zu begrenzen, ist doch sehr real. Dass es immer mal wieder Experimente gab, sei ja unbestritten.
Audis Produkte sind durchaus zeitgemäß. Bestimmt zeitgemäßer als ein Lexus mit Hybridantrieb. Nur bleibt die Zeit eben nicht stehen. Und dass der Trend nach tiefer, breiter, schneller ewig anhält, steht zu bezweifeln.
Allerdings schöne Ideen sind zu wenig, konkrete Lösungen müssen auf die Straße. Für die Verbraucher ist es letztlich egal wer ihnen die Lösungen für ihre Probleme anbietet, nur würde ich mich freuen, wenn da noch ein paar deutsche Anbieter dabei wären. Sonst heißt es auch im Automobilbau, wie in den Bereichen Computer, Foto, MP3, etc.: Invented in Germany, built somewhere else.
@onkel_eduard
Was meinst Du denn, wo die Teile herkommen, die ein Audi VW, BMW oder egal wie sie heißen verbauen?
Indien, China, Südafrika etc. Das einzige was auch Deutschland kommt ist die Karrosse und der ZSB. Und das wird auch so bleiben.
Aber dies nur am Rande. Die Zukunft der Motoren liegt im Wasserstoff. Als Übergang wird es Alkohol und synthetisch hergestellten Sprit geben.
Ich tanke mit meinem A6 schon seit längeren E50.
Funktioniert einwandfrei.
Gruß
Jürgen
Zitat:
Original geschrieben von rosinj
...
Was meinst Du denn, wo die Teile herkommen, die ein Audi VW, BMW oder egal wie sie heißen verbauen?
Indien, China, Südafrika etc. Das einzige was auch Deutschland kommt ist die Karrosse und der ZSB. Und das wird auch so bleiben.
...
Dass die deutsche Fertigungstiefe bei vielen Modellen bei nicht mal 25% liegt, ist mir durchaus bekannt. Und als ökonomisch rational denkender Mensch - das behaupte ich jetzt einfach mal von mir 😉 - will ich auch gar nicht gegen Global Sourcing wettern. Aber selbst mit der teils geringen Fertigungstiefe stellt die Automobilindustrie doch die (!) deutsche Schlüsselindustrie dar. Und es wäre schön, wenn sie sich, im Gegensatz zu so vielen verlorenen Branchen, weiterhin nicht nur halten könnte, sondern wieder den Ton im Automobilbau angeben würde.
ich denke mal, dass da noch viel mehr dahinter steckt, als wir uns überhaupt ausmalen können ... man stelle sich vor, wenn die industrie wirklich so weit wäre und von heut auf morgen auf alternative antriebskräfte umstellen könnte ... es wäre katastrophal ... denn schließlich muss sich ja auch die wirtschaft (berufszweige, arbeitsplätze) auf das ganze system umstellen ... und ich glaube, dass dauert länger, als die einführung von neuen technologien
es stimmt tatsächlich: audi hat mit dem ersten A4 einen hybrid-antrieb entwickelt. ob der dann auf den markt gebracht wurde, weiß ich jezt nicht ... aber was ich weiß: die nachfrage war absolut NULL ... obwohl man da schon lange wusste, dass das rohöl die nächsten 2 bis 3 jahrzente ausgeht
aber was ich mich frage: warum sucht man denn nach alternativen, die im endeffekt doch wieder auf den verbrennungsmotor zurückgreifen, wie beim hybrid? ... wäre es nicht sinnvoller einen weg einzuschlagen, der die industrie von "nicht-nachwachsenden" rohstoffen unabhängig macht? ... das hätte doch dann auch den positiven effekt, dass die umwelt davon profitiert ... oder sehe ich das falsch?