Tesla-Crash mit Autopilot: Neuer Unfall in den USA
Detroit – Er muss jetzt langsam liefern. Das zumindest fordern viele Tesla-Beobachter und Experten aus der Autobranche schon seit geraumer Zeit vom Tesla-Gründer und Visionär Elon Musk. Doch statt neuer Autos, gibt es bei der Firma stetig neue Probleme.
Nachdem bekannt wurde, dass in den USA ein Mann bei der Benutzung des Autopiloten
in seinem Model S starb, steht das Unternehmen unter großem Druck. Jetzt klagt ein weiterer Amerikaner,
denn der Autopilot-Modus habe einen Unfall mit seinem Model X verursacht.
Wie die „Detroit Free Press“ berichtet, ist das Model X des Kunsthändlers Albert S. aus Southfield
möglicherweise während der Benutzung des Autopiloten verunfallt- nur kurz nachdem bekannt wurde, dass die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde den Todesfall eines 45-jährigen Tesla-Besitzers untersucht und den Rückruf von etwa 25.000 Model S prüft.
Diesmal soll es ein Model X gewesen sein
Fahrer und Beifahrer überlebten den Unfall laut der Detroiter Zeitung.
Der Besitzer und Fahrer des Model X habe gegenüber der Polizei gesagt, der „Autopilot“ sei bei dem Unfall aktiviert gewesen.Laut dem Unfallbericht kam es rechts von der Fahrbahn ab, touchierte eine Leitplanke, kreuzte daraufhin die Fahrspuren und prallte gegen die Beton-Mittelabgrenzung. Dann sei das Fahrzeug auf das Dach gekippt. Die Straße, auf der sich der Unfall ereignete, die Pennsylvania Turnpike, gilt als schmal und anspruchsvoll. Beweise, dass der Tesla-Autopilot falsch gearbeitet habe, gibt es laut „Detroit Free Press“ bislang nicht.
Wenn es um Tesla geht, werden eben viele Informationen heißer serviert, als sie sind.
Als 2013 mehrere Tesla Model S abbrannten, fand das große mediale Beachtung. Der Börsenwert des Unternehmens fiel um drei Milliarden (!) Dollar. In den Jahren darauf waren brennende Tesla jedoch kein Thema mehr. Ähnlich könnte es beim Autopilot laufen.
Typisch Tesla?
Oder auch nicht: Es gab schon mehrere Vorfälle, in denen zumindest der Verdacht besteht, dass der Autopilot Hindernisse "übersehen" hatte. Alle gingen glimpflich aus. Doch im Falle des gestorbenen Model-S-Fahrers musste Tesla am Wochenende einräumen,
dass der sogenannte „Autopilot“ den querenden Lastwagen-Anhänger für ein hohes Autobahn-Schild hielt. "Bei diesem Unfall führte die hohe weiße Seitenwand des Anhängers zusammen mit einer Radar-Signatur, die der eines hochhängenden Straßenschilds sehr ähnlich war, dazu, dass keine automatische Bremsung ausgelöst wurde", erklärt der Elektroauto-Hersteller.
Der Fahrer des Model S kam ums Leben, als die Unterkante des Anhängers die Windschutzscheibe traf. Nach Angaben der Polizei fuhr das Model S selbst danach noch weiter, kam von der Fahrbahn ab und traf einen Strommast.
Der Zulieferer der entsprechenden Technik „Mobileye“ erklärte am Freitag, dass seine aktuellen Systeme für derartige Verkehrssituationen noch nicht ausgelegt seien. Querende Fahrzeuge sollen mit Mobileye-Technologie erst ab 2018 zuverlässig erkannt werden, erklärte ein Sprecher.
Laut Tesla greift das "Autopilot"-System daher auch auf eine Kombination von Technologien verschiedener Anbieter zurück, um Hindernisse auf der Fahrbahn zu erkennen. Das erklärte die Firma in einer Stellungnahme, die unter anderem vom Blog "Electrek" veröffentlicht wurde. Die Frage, ob das Tesla-System schuld am Unfall war, bleibt weiter offen.
Was wird?
Und das ist nicht Teslas einziges Problem. Tesla musste bekannt geben, dass im vergangenen Quartal das Auslieferungsziel von 17.000 Fahrzeugen verfehlt wurde. Dazu missfiel den Investoren, dass Elon Musk mit Tesla
2,8 Milliarden Dollar für die Solar-Energie-Firma „SolarCity“ausgeben will. Die Aktie sackte über das Wochenende um 2,7 Prozent ab.
Seit April ist das Tesla-Papier um rund 40 US-Dollar gefallen.
Doch Elon Musk interessieren Ziele mehr als Aktienkurse. 2020 will der Tesla-Chef eine Million Autos pro Jahr ausliefern. Ein extremer Plan – 2015 waren es noch rund 50.000. Dazu muss das Model 3 Ende 2017 pünktlich auf den Weg gebracht werden - und nicht wie die Vorgänger mit reichlich Verspätung.
Viel Arbeit, noch mehr Druck – unter dem Tesla nicht immer geschickt agiert. Es gibt Klagen über
gebrochene Aufhängungen und Geheimhaltungsverträgein Reparaturfällen – auf die Tesla mit einem Blogbeitrag reagiert.
In Norwegenmüssen womöglich Kunden entschädigt werden, weil Tesla das Model S mit einer Leistung bewarb, die es in der Praxis nicht erreichen kann.
Und die Aussage dass der als „Autopilot“ beworbene Fahrassistent „noch in einer öffentlichen Beta-Phase“sei, stößt ebenfalls auf Unverständnis. Wie gesagt, Elon Musk muss liefern, vor allem Lösungen für einen Haufen Probleme.
Quelle: dpa, Detroit Free Press
180 Antworten
Zitat:
@dnavra schrieb am 7. Juli 2016 um 07:53:06 Uhr:
Zitat:
@ballex schrieb am 6. Juli 2016 um 20:32:35 Uhr:
Ich halte das für einen absolut minimalen Unterschied, da nicht mal die Handfläche das Lenkrad umschließen muss...im Falle eines Versagens der Technik kann dann auch nicht wirklich schneller eingegriffen werden, wenn die Handaußenseite außen am Lenkrad aufliegt - schon gar nicht bei über 200km/h (Beim W213 ist es übrigens möglich, eine Minute ohne Hand am Lenkrad zu fahren). Alles andere ist nur Zurechtbiegen der Argumentation um einen künstlichen Unterschied erzeugen zu wollen den es nicht gibt.
Nana! Was ist das für eine Begründung? Wer dreht schon freiwillig seine Hand um 180 Grad und drückt mit der Handrückfläche gegen das Lenkrad, wenn er doch das Lenkrad einfacher zumindest mit zwei Findern halten kann?
Nana! In dem Video sieht das ziemlich entspannt aus und die Position kommt durchaus zu Stande, wenn man sich am Fenster oben anlehnt. Lass es wegen mir auch nur ein Finger unten am Lenkrad, Rest auf dem Schenkel ruhend sein, das ändert nichts daran, dass aus meiner Sicht mit so minimalem "Aufwand" kaum bis kein Unterschied zum freihändigen Fahren entsteht - du darfst da gerne anderer Meinung sein.
Und wie gesagt, beim W213 geht bis zu einer Minute ohne Lenkradberührung...warum schreit da keiner auf? Weil "DrivePilot" so viel weniger automatisch klingt als "Autopilot"? Wohl kaum. Wie gesagt, die Unfälle um die es hier geht sind alle in solchen Geschwindigkeitsbereichen geschehen wo auch die neuere Technik des Mercedes oder eines BMW keinen Unterschied gemacht hätte.
Zitat:
@nickydw schrieb am 7. Juli 2016 um 14:13:55 Uhr:
Irgendwo hatte ich gelesen das bei Tesla bei 200mio gefahrenen Kilometer einer gestorben ist und bei konventionellen Fahrzeugen alle 160mio km jemand stirbt. Das ist jetzt auch keine sooo überragende Bilanz.
20% weniger Tote wären jetzt aus meiner Sicht eine ziemlich gute Bilanz...schaff das mal mit anderen Systemen oder Sicherheitseinrichtungen. Aber für eine belastbare Statistik sind mir das auch noch zu wenig Daten.
Dashab Hände ans Steuer, nicht 10, 5, 1 Minute ode 10 Sekunden. Freihänding beim normalen Fahren braucht niemand. Solche Spurhalteassistenten hate ich für völlig überflüssig, egal von welchem Hersteller.
Zitat:
@DaimlerDriver schrieb am 7. Juli 2016 um 16:56:11 Uhr:
Dashab Hände ans Steuer, nicht 10, 5, 1 Minute ode 10 Sekunden. Freihänding beim normalen Fahren braucht niemand. Solche Spurhalteassistenten hate ich für völlig überflüssig, egal von welchem Hersteller.
sehe ich auch so, aber VW will auch mitmischen, siehe:
http://www.motor-talk.de/.../...im-hochpreis-segment-t5712665.html?...Italo001
Dann muss das Unternehmen Tesla sterben um wie ein Phönix wie aus der Asche wieder aufzuerstehen....
Es gibt vielleicht einige Anleger denen das recht ist, um damit ein paar neuerliche Gewinne zu machen.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
sedi16
Bem: Das mit den 200 Mill. Autopilot - Kilometern kann ich nicht so recht glauben.....
( das wären z. B. 1000 Fahrzeuge a. je 200.000 km Strecke....unmöglich )
Wie kommst Du auf 1000? Rechne die Zahl mal mit 20000 bis 50000 Fahrzeugen, dann dürfte es wieder möglich sein.
Ähnliche Themen
Ja , bei der Zahl 1000 gehe ich von Prototypen und Versuchsfahrzeugen aus.
Oder sind es wirklich mehr mit der Kpl. Autopilotfunktion ???
Zitat:
@sestiphatis schrieb am 7. Juli 2016 um 10:25:00 Uhr:
Es sind nur zwei Radarsysteme. Eines für die Ferne, eins für den Nah- und Mittelbereich. Aber beide Systeme haben mehrere Sensoren. Was du meinst, ist der dadurch entstehende große Winkel des Nah-/Mittelbereichsradars. Da hast du Recht. Frontradare jeglicher Reichweite sind tendenziell nach vorne fokussiert. Aber Mercedes hat auch ein Heckradar, das 240° abdeckt, somit auch die Seiten.Zitat:
@DanielWb schrieb am 6. Juli 2016 um 23:15:47 Uhr:
Mercedes hat doch inzwischen auch noch Seitenradarsysteme die z.b. für Pre Safe Impuls mitgenutzt werden.
Die decken zwar nicht den ganzen Frontbereich zusätzlich ab aber haben auch einen recht breiten Erfassungswinkel.
Der Seitenbereich für das Presafe Impuls Seite wird aber wohl
von vorne abgedeckt. Ich hoffe, wir haben jetzt nicht aneinander vorbeigeredet.

Vielen Dank für die technischen Hintergründe in deinem vorherigen Post hier, Sestiphatis!
Teslas Software kann noch so gut geschrieben sein, angesichts der mangelnden Hardware hat das System dann Grenzen, die deutlich früher zu spüren sind, als einen bisher die selbstbewusste Tesla-Selbstdarstellung glauben ließ.
W176 MB - Türschlosser messerscharf - kalt gestanzt und nicht entgradet
habe mal schlosser gelernt - Sicherheit war damals oberstes Gebot
jetzt finger kaputt - beim schwungvollen aussteigen ......
vielleicht auch so eine absprache ? - wer weiss
Motto: für den Trollo - nur das beste oder nixx
unglaublich
Die 200mio km beziehen sich auf alle Tesla mit Autopliot, natürlich werden nur die km gezählt die auch mit Autopilot gefahren wurden. Tesla kann das wohl alles gut auswerten weil die kompletten Daten an das HQ gesendet werden und dann der Autopliot damit verbessert wird. So spielt der Kunde den Testfahrer/Entwickler, da kann jeder von halten was er will.
Zitat:
@V70-Julian schrieb am 7. Juli 2016 um 21:56:20 Uhr:
Zitat:
@sestiphatis schrieb am 7. Juli 2016 um 10:25:00 Uhr:
Es sind nur zwei Radarsysteme. Eines für die Ferne, eins für den Nah- und Mittelbereich. Aber beide Systeme haben mehrere Sensoren. Was du meinst, ist der dadurch entstehende große Winkel des Nah-/Mittelbereichsradars. Da hast du Recht. Frontradare jeglicher Reichweite sind tendenziell nach vorne fokussiert. Aber Mercedes hat auch ein Heckradar, das 240° abdeckt, somit auch die Seiten.
Der Seitenbereich für das Presafe Impuls Seite wird aber wohl von vorne abgedeckt. Ich hoffe, wir haben jetzt nicht aneinander vorbeigeredet.![]()
Vielen Dank für die technischen Hintergründe in deinem vorherigen Post hier, Sestiphatis!
Teslas Software kann noch so gut geschrieben sein, angesichts der mangelnden Hardware hat das System dann Grenzen, die deutlich früher zu spüren sind, als einen bisher die selbstbewusste Tesla-Selbstdarstellung glauben ließ.
Ja, das habe ich sprachlich nicht ganz richtig dargestellt. Das Frontradar als Fernbereichsradar arbeitet fokussiert nach vorne, die Radarsensoren für den Kurz-und Mittelbereich sitzen in den Stoßfängerecken und decken hinten 220°, vorne 280° ab. Überdecken sich also.
Tesla hat zwar nicht übertrieben - es ist halt amerikanisches Marketing. So kann der Tesla-Fahrer gar nicht wahrnehmen, dass die Sensorik seines Autos extrem sparsam und unaktuell ist. Die Software mag super sein und auch das vernetzte Lernen aus Situationen. Aber ohne optische Stereokamera und Rundum-Radar ist autonomes Fahren gefährlich.
Zitat:
@nickydw schrieb am 7. Juli 2016 um 23:59:57 Uhr:
Die 200mio km beziehen sich auf alle Tesla mit Autopliot, natürlich werden nur die km gezählt die auch mit Autopilot gefahren wurden. Tesla kann das wohl alles gut auswerten weil die kompletten Daten an das HQ gesendet werden und dann der Autopliot damit verbessert wird. So spielt der Kunde den Testfahrer/Entwickler, da kann jeder von halten was er will.
Mich würde mal interessieren, wieviele Teslafahrzeuge mit der Autopilotbetasoftware im Betrieb sind, um einen Mittelwert für 200 Millionen Kilometer zu errechnen.
Zitat:
@fruchtzwerg schrieb am 10. Juli 2016 um 10:29:06 Uhr:
..einen Mittelwert für 200 Millionen Kilometer zu errechnen.
Ich kann Dir jetzt schon verraten, dass bei Einsicht derat Zahlen "per Gerichtsbeschluß" es im Ergebnis zu neuen Zahlen kommen wird, da bisher "fehlinterpretiert". Aber auch die 200 Mill. Fahrten sind relativ.
Der Redakteur hat mir per PN indirekt klar gemacht, das es sich bei der Überschrift um Clickbashing handelt.
Hauptsache bei google wird Motortalk als Ziel angezeigt.
Falls das jetzt zu direkt ist, weil ja nachweislich die Wahrheit, tut es mir Leid.
Ich werden den genauen Inhalt jetzt nicht hier posten, da er in einer PN war, aber das finde ich nicht mehr lustig.
Zitat:
@KaJu74 schrieb am 14. Juli 2016 um 09:05:17 Uhr:
Der Redakteur hat mir per PN indirekt klar gemacht, das es sich bei der Überschrift um Clickbashing handelt.
Das war doch klar, auf werbefinanzierten Seiten geht es nur um Klicks, Klicks und nochmals Klicks. Naiv, wer was anderes glaubt.
Zitat:
@Dr. Shiwago schrieb am 14. Juli 2016 um 10:21:40 Uhr:
Zitat:
@KaJu74 schrieb am 14. Juli 2016 um 09:05:17 Uhr:
Der Redakteur hat mir per PN indirekt klar gemacht, das es sich bei der Überschrift um Clickbashing handelt.
Das war doch klar, auf werbefinanzierten Seiten geht es nur um Klicks, Klicks und nochmals Klicks. Naiv, wer was anderes glaubt.
Während es bei KaJu74 vor allem darum geht, Tesla gut aussehen zu lassen. Mir ist nur nicht genau klar warum.
Übrigens halte ich es für albern, Online-Journalisten einen Vorwurf daraus zu machen, dass sie Themen bringen, die viele Leute interessieren. Und würde die Überschrift etwas anderes versprechen als der Artikel dann hergibt, dann würde nicht jede Tesla-Meldung so ausführlich diskutiert.
Ach, noch einer für @KaJu74. Das Fachwort lautet nicht "Clickbashing", sondern "Clickbaiting"
Zitat:
@sampleman schrieb am 14. Juli 2016 um 14:15:20 Uhr:
Während es bei KaJu74 vor allem darum geht, Tesla gut aussehen zu lassen. Mir ist nur nicht genau klar warum.Zitat:
@Dr. Shiwago schrieb am 14. Juli 2016 um 10:21:40 Uhr:
Das war doch klar, auf werbefinanzierten Seiten geht es nur um Klicks, Klicks und nochmals Klicks. Naiv, wer was anderes glaubt.
Ich will Tesla nicht besser aussehen lassen, als sie sind, aber definitiv auch nicht schlechter als sie sind!
Weil ich den massiv übertrieben negativen "Journalismus" hier nicht so unkommentiert stehen lassen will.
Weil ich aus der täglichen Erfahrung sprechen kann.
Zitat:
Übrigens halte ich es für albern, Online-Journalisten einen Vorwurf daraus zu machen, dass sie Themen bringen, die viele Leute interessieren. Und würde die Überschrift etwas anderes versprechen als der Artikel dann hergibt, dann würde nicht jede Tesla-Meldung so ausführlich diskutiert.
Zitat: Tesla-Crash
mitAutopilot: Neuer Unfall in den USA
Hat derTesla-Autopilot wieder einen Unfall gebaut
?Überschrift:Der Autopilot ist Schuld und hat....
Unterschrift:Mal sehen, ob er überhaupt hat.
Aussage Moderator:Die Überschrift ist als Schlagwort für die Googlesuchen!
Zitat:
Ach, noch einer für @KaJu74. Das Fachwort lautet nicht "Clickbashing", sondern "Clickbaiting"
Danke, kenne mich damit nicht so sehr aus.
So oder so finde ich es falsch, eine Schlagzeile zu schreiben, um mehr Klicks zu bekommen, egal ob es wirklich stimmt oder auch nicht.