Golf 7 1.0 TFSI Chiptuning 81kW (110 PS)
Hallo Motortalk,
wegen der ganzen Abgasnormen habe ich meinen 2.5Tdi motor (Audi multitronic) abgegeben und dafür ein 1.0tfsi (dsg) geholt.
Ich bin von der Leistung sehr stark überrascht gewesen was an Kraft und Beschleunigen für ein unterschied, im gegensatz zum vorherigen Motor, hat.
Da mein vorherige ein Dieselmotor war und auf der Autobahn ~ 7-8 Liter verbrauchte ist derjetzige fast identisch. Das finde gut!
-> Ich denke da kann man mehr sparen!
Nach ein paar Recherchen bin ich auf diversen Seiten auf Chiptuning gestoßen. Und die Anbieter versprechen fast bist 15% mehr spritersparnis. Und das für unter tausend Euro.
Fragen:
-Hat einer damit schon erfahrungen gesammelt?
-Lohnt sich das allgemein?
grüße aus Stuttgart
Beste Antwort im Thema
Werksgarantie oder später Kulanz auf den Motor ist mit dem Tuning ebenfalls verwirkt.
VW kann, auch nach ausgebauter Box, problemlos ein Tuning erkennen.
60 Antworten
was man bzgl. Tuning am 1.0er nicht vergessen bzw. verdrängen darf:
Je günstiger das Antriebsmodell, umso umfangreicher die Maßnahmen zur Kosteneinsparung. Da wird näher am Limit ausgelegt als z.B. bei einem GTI oder gar R. Zusätzlich kommt dazu, dass der 1,0er mit 200 Nm pro Liter Hubraum spezifisch genauso hoch belastet ist wie der Motor vom R mit 400 Nm aus 2 Litern. Der wird also auch mit irgendwas bei 1,2 Bar Ladedruck fahren, so dass man für ordentliche (spürbare) Leistungssteigerungen auf bis zu 1,8 Bar hcohgehen muss. Da wären wir dann aber wieder bei der Thematik, dass man das mit einem R-Motor durchaus machen kann und trotzdem noch Reserven hat. Bis knapp 500 PS und 600 Nm muss man den R-Motor noch nichtmal aufmachen. Das wäre ja so, als wenn man den 1,0er auf 300 Nm und 250 PS aufbläht. Das wird der aber niemals mitmachen, ohne dass man sämtliche Innereien verstärkt.
Also ich würde von Tuning bei 1,0 bis 1,5 TSI die Finger lassen. Letztere vielleicht noch mit Bedacht machbar, aber je kleiner umso weniger sind die Motoren für eine vernünftige (spürbare) Leistungssteigerung im Rahmen eines Chiptunings (Daumenwert: Leistung und Drehmoment um 25% anheben) geeignet.
Wenn das Auto geleast oder finanziert ist, würde ich auch eher abraten.
Das Chiptuning an sich sehe ich aber auch beim 1.0 eher unproblematisch an; der Motor hat ja bewusst noch Reserven, da es überall schlechte Bedingungen gibt; sprich in Afrika muss das Auto auch bei 45° laufen ohne die Grätsche zu machen, in anderen Ländern ist der Sprit weniger hochwertig als hier bei uns in D. Zusätzlich ist es ja so, dass das volle Drehmoment bei normaler Fahrweise in nicht mal 5% des Fahrbetriebes anliegt, die Belastung sollte somit überschaubar bleiben, wenn man vernünftig fährt.
Eine Spritersparnis sollte auch drin sein, immerhin kann man durch das zusätzliche Drehmoment noch etwas früher hochschalten und mit niedrigeren Drehzahlen fahren, was die innermotorische Reibung niedrig hält und somit auch den Verbrauch.
Eines sollte aber auch klar sein: Kraft kommt immer auch von Kraftstoff. D.h. wenn man es auf der Autobahn eilig hat, braucht das Fahrzeug mehr Sprit als ohne Chip.
Ich bin mal so frei😉:
- Wenn das Auto geleast oder finanziert ist, würde ich auch eher abraten. -> Zustimmung!
- Das Chiptuning an sich sehe ich aber auch beim 1.0 eher unproblematisch an; der Motor hat ja bewusst noch Reserven, da es überall schlechte Bedingungen gibt; sprich in Afrika muss das Auto auch bei 45° laufen ohne die Grätsche zu machen, in anderen Ländern ist der Sprit weniger hochwertig als hier bei uns in D. -> keine Zustimmung😉 der saubere Motorlauf unter den genannten Widrigkeiten hat nichts mit der Dimensionierugn der Bauteile zu tun. Unter solchen Bedingungen leidet nur die "Geschmeidigkeit" des Antriebes, nicht die Belastung, so dass dafür Reserven in der Bauteilauslegung berücksichtigt werden müssten. Ausserdem gibt es bei vielen Fahrzeugen in solchen Regionen sowas wie z.B. "Tropen"-Kühler und -luftfilter etc., die unsere Fahrzeuge hier nunmal nicht haben. Gegenbeispiel: die Amis belasten Ihre Autos z.B. nicht mit hohen Autobahngeschwindigkeiten, so dass da schonmal die Kühlung und Bremsanlage schwächer dimensioniert werden kann und auch wird. Den Cops kommt es bei Verfolgungsjagden ganz nebenbei auch noch zur Hilfe, wenn ein Fluchtauto mit Ausreizung der VMax abhauen will und dann überhitzt😉
- Zusätzlich ist es ja so, dass das volle Drehmoment bei normaler Fahrweise in nicht mal 5% des Fahrbetriebes anliegt, die Belastung sollte somit überschaubar bleiben, wenn man vernünftig fährt -> JEIN. Bzgl. Reibverschleiss stimme ich Dir zu, aber bzgl. der Belastungspitzen durch arg erhöhte Lade- und Verbrennungsdrücke sowie Verbrennungstemperaturen stimme ich nicht zu. Die werden bereits beim erstmaligen Abrufen abgerufen, ein Pleuel kann sich bei zu hohen Verbrennungsdrücken z.B. schon beim ersten Vollgas geben nach dem Tuning krumm biegen.
- Eine Spritersparnis sollte auch drin sein, immerhin kann man durch das zusätzliche Drehmoment noch etwas früher hochschalten und mit niedrigeren Drehzahlen fahren, was die innermotorische Reibung niedrig hält und somit auch den Verbrauch. -> die Reibung ist bei derart verbrauchsoptimierten Motoren eh schon nebensächlich. Was aber auf keinen Fall eine Spritersparnis verursacht ist zusätzliches Drehmoment. Das entsteht ausschließlich durch dank Ladedruckanhebung bessere Füllung und dafür muss eben auch mehr Kraftsoff zudosiert werden.
- Eines sollte aber auch klar sein: Kraft kommt immer auch von Kraftstoff. D.h. wenn man es auf der Autobahn eilig hat, braucht das Fahrzeug mehr Sprit als ohne Chip- -> so sieht´s aus (siehe auch mein Kommentar zum vorherigen Punkt)
Zitat:
- Eine Spritersparnis sollte auch drin sein, immerhin kann man durch das zusätzliche Drehmoment noch etwas früher hochschalten und mit niedrigeren Drehzahlen fahren, was die innermotorische Reibung niedrig hält und somit auch den Verbrauch. -> die Reibung ist bei derart verbrauchsoptimierten Motoren eh schon nebensächlich. Was aber auf keinen Fall eine Spritersparnis verursacht ist zusätzliches Drehmoment. Das entsteht ausschließlich durch dank Ladedruckanhebung bessere Füllung und dafür muss eben auch mehr Kraftsoff zudosiert werden.
Ja, so hat man früher argumentiert, als Motoren noch nicht auf niedriegtourige Fahrweise abgestimmt worden ist. Heute sind die es, macht es also schwieriger. Dazu kommt, man muss es umsetzen und gilt natürlich nur für Situationen bei denen man es umsetzen kann. Wenn man zB schon im höchsten Gang ab 60km/h unterwegs ist, holt man nix mehr raus!
Die Gefahr bleibt aber, in manch anderer Situation die Mehrleistung zu nutzen...
Also das Argument Spritersparnis würde ich einfach mal streichen. Zudem ja auch allein die Kosten des Tunings hier erstmal gegen gesetzt werden müssen.
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Zitat:
@Diabolomk schrieb am 18. Dezember 2018 um 13:50:52 Uhr:
Zitat:
Die Gefahr bleibt aber, in manch anderer Situation die Mehrleistung zu nutzen...
da ansonsten ein Tuning auch sinnlos wäre, ist egnau das der Grund, warum im Schnitt ein getuntes Auto immer mehr verbrauchen wird als ein ungetuntes😉
@i need nos
Danke für die Richtigstellungen, ich hab das auch nicht studiert 😉 zumindest hab ich das aber größtenteils so mal erklärt bekommen, scheinbar nur teilweise richtig.
Deinen Golf kann man problemlos auf 130PS und 240Nm optimieren. Bei einer Abstimmung auf 100Oktan wären auch 140-150PS und 250-260Nm möglich.
Bei gleicher Fahrweise wird man auf jeden Fall Sprit sparen, da du bereits bei niedriger Drehzahl ein höheres Drehmoment hast. Auch das Ansprechverhalten ist durch das höhere Drehmoment besser.
Natürlich verbraucht man auch etwas mehr, wenn man die volle Leistung abruft. Schließlich kommt Kraft von Kraftstoff 😉
... Sprit sparen... aber durch 100 Oktan auch mehr zahlen an der Säule ...
Schieberei von zahlen mehr nicht.
Zitat:
@chris-1983 schrieb am 19. Dezember 2018 um 04:09:02 Uhr:
... Sprit sparen... aber durch 100 Oktan auch mehr zahlen an der Säule ...
Schieberei von zahlen mehr nicht.
Ist das so etwas wie Ultimate Benzin?
Ja, mehr Bio zur Verbesserung drin.
Man muss ja nicht auf 100Oktan abstimmen lassen, sondern den normalen Super weiterhin tanken. Zumal die 100Oktan bei diesem Motor nicht viel raus holen. Gerade mal 10-20Ps gegenüber der normalen Softwareoptimierung.
250NM!!
Beim DSG ist das dann natürlich aber so eine Sache mit dem minimalen Spritsparen durch anders schalten. Das müsste ebenfalls angepasst werden.
Stimmt, Freudsche Fehlleistung. 😰 Ich habe den Murks wieder gelöscht.
Zitat:
@ChrisPerformance schrieb am 19. Dezember 2018 um 11:42:46 Uhr:
Man muss ja nicht auf 100Oktan abstimmen lassen, sondern den normalen Super weiterhin tanken. Zumal die 100Oktan bei diesem Motor nicht viel raus holen. Gerade mal 10-20Ps gegenüber der normalen Softwareoptimierung.
10-20 PS wären aber auf Leistungen im Bereich von 130-150 PS bezogen schon sehr viel nur durch Anpassung auf 102 Oktan.
BTW: 150 PS erreicht man mit dieser Maschine nicht nur mit Softwareanpassung, siehe Test getunter UP GTI in einer der letzten Autobild Sportscars. Selbst der von Rothe umfangreich geänderte 1.0er kam nicht auf 150 PS, aber etwas über 270 Nm. 240 Nm sind dagegen also realistisch wie man auch an den anderen Tuningkandidaten sieht. Sind ja nur 20% mehr als Serie. Ich wäre aber bei solchen Maschinen wie oben beschrieben vorischtig bzgl. deutlicher Leistungssteigerungen, zumal das getunte Motörchen im Gegensatz zu den getesteten UP!´s mal eben 300 kg mehr zu bewegen hat.
https://www.autobild.de/.../getunte-up-gti-im-test-14250767.html?...