Golf 6 1,8er Vollbremsung mit 230km/h
Hallo :-)
Als ich gestern Abend um ca 21.30 Uhr auf der Autobahn richtung Krefeld unterwegs war .... sah ich schon vom weitem einen Mercedes und ein Transporter auf der rechten Spur. Ich dachte mir nichts dabei und fuhr weiter meine 230 ... Auf einmal meint der §$*#"! den Transporter überholen zu müssen ... Die Entfernung zwischen mir und dem Benz waren keine 100 Meter ... ich musste eine Mega Vollbremsung hinlegen ... und Gott sei dank war der Transporter fahrer aufmerksam und fuhr etwas zur Seite so das ich quasi eine 3. Spur gebildet habe. Mein Tacho zeigte 106 als ich zwischen den beiden stand.
Trotz lauter Musik hörte ich die Reifen schreien .. die Warnblinkanlage .. ABS .. spielten verrückt.
Am liebsten hätte ich dem §$*#"! seinen Kopf abgerissen.
Durch den Schock habe ich total vergessen zu hupen :-D
Ich musste erst einmal an der nächsten Ausfahrt raus und mich etwas abzureagieren.
Zum Tempolimit, es gab keine .... wieso der Idiot 100 auf der linken Spur fährt weiß ich leider nicht .... ich hab mein Wagen erst seit 5 Monaten BJ 2009.
Nun zu meiner Frage, kann der Wagen bei einer Vollbremsung von 230 runter auf 100 ernsthafte Schäden tragen?
Das die Bremsen + Reifen nun extrem verschlissen sind, ist mir klar.
Ich habe die VOllbremsung ohne Kupplung im 6. Gang getätigt. Muss ich nun angst haben das etwas kaputt ging?
Das Kennzeichen vom dem Idioten habe ich nicht, ich stand wie gesagt unter schock.
Demnächst fahre ich nicht schneller als 150 :-( ... ich dachte für einen kurzen Moment ich muss sterben ....
Ich hätte nie damit gerechnet das der Bremsweg so extrem lang ist die 100 Meter die ich hatte waren eindeutig zu kurz !
Beste Antwort im Thema
Nach Lesen der ersten zwei Zeilen dachte ich: "selbst schuld, sollte daraus lernen".
Aber nein, der Themenersteller beschwert sich, fühlt sich in seinem "Recht" gestört und seiner Freiheit beraubt - oder aber schreibt sich lediglich seinen momentanen Frust unreflektiert um diese Uhrzeit von der Seele.
Ich fahre selbst den 1.8er Golf und ich fahre ihn bei sich bietender Gelegenheit mit Vergnügen voll aus.
ABER (ohne hier den Oberlehrer spielen und dem Themenersteller zu nahe treten zu wollen):
wenn ich "schon von weitem" sehe, daß auf der rechten Spur ein schnelleres Fahrzeug auf ein langsameres auffährt, gehe ich bei 220+x km/h vom Gas, habe meinen Fuß über dem Bremspedal und gebe, weil mir mein, aber auch das Leben des anderen lieb ist, erst wieder Vollgas, wenn ich absolut sicher bin, daß der andere meine Vorfahrt beachtet!
- Auch die Erzwingung einer Vorfahrt ist strafbar, denn wir sind alle nicht unfehlbar.
Auf deutschen Autobahnen darf man 200 km/h und mehr fahren, aber dies ist in meinen Augen ein "Privileg" und kein mit allen Mitteln zu verteidigender Besitzstand.
Die überwiegende Mehrheit fährt langsamer, die Richtgeschwindigkeit beträgt 130 km/h und darüber macht man sich bei einem geschwindigkeitsbedingten Unfall zumindest mitschuldig.
Achtung Klischee: "Wie soll auch ein "Mercedes-Fahrer mit Hut" im Rückspiegel erkennen, daß da ein ordinärer Golf mit 230 Sachen daherkommt?" 😉
N.B.: "Nur Porsche hat serienmäßig eingebaute Vorfahrt auf der linken Spur!" - die man gelegentlich, mit Sicherheitsabstand, nutzen kann! 😉
Der 1.8er ist so schnell wieder über 200, daß man m.E. die kurzen Unterbrecher verschmerzen kann. Natürlich sind sie ärgerlich, wenn man gerade so schön im Flow ist, aber wir sind nun mal nicht allein auf dieser Welt.
Quintessenz für den Themenersteller: Es besteht insbesondere in Anbetracht der knackigen Bremsen des 1.8ers keinerlei Grund, nicht schneller als 150 km/h zu fahren, sofern man vorausschauend fährt und mit der menschlichen Fehlbarkeit rechnet.
@MrXY: Du nimmst Deine Rolle hier im Forum wirklich ernst - Post um 2:50h!
Respekt und Chapeau - und, btw, Dank auch für Deine anderweitigen moderativen Posts!!!
MfG Remus
100 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von fehlzündung
Natürlich gibt es keine physikalischen Gesetze, die eine ungefährliche und gefährliche Geschwindigkeit definieren.
Das wollte ich hören!
Du siehst also ein, dass die Argumente von den Befürwortern eines Tempolimit sehr schwach sind.
Da wird dann nicht sachlich argumentiert, sondern von Deppen, Krieg, Rasern usw. gefaselt. Aber das reicht nicht aus, um in einer sachlichen Debatte zu bestehen.
Und ich erwarte von Menschen, dass sie ihr Gehirn einschalten und ihre Entscheidungen an Sachargumente koppeln, statt dämlich rumzuplappern, wie das Einige (du nicht) hier wieder eindrucksvoll demonstrieren.
Zitat:
Original geschrieben von fehlzündung
Ich habe es schon wiederholt, wiederhole es aber auch nochmal: Es geht nicht um die Einzelgeschwindigkeit sondern um die entstehenden (zu hohen) Differenzgeschwindigkeiten.
Dass ein Unfall immer schwerer ausfällt, je höher die Geschwindigkeit ist, dürfte doch eigentlich jedem klar sein oder? Mit 50km/h an den Baum: Mit modernem Auto wird nicht allzu viel passieren. Mit 100km/h schon deutlich mehr, kann man aber überleben. Mit 150km/h eigentlich nicht überlebbar.
Es geht immer um Differenzgeschwindigkeiten! Du rast gerade mit 792.000 km/h durch den Weltraum, relativ zum galaktischen Zentrum.
Wenn jemand mit 80 km/h auf der rechten Spur fährt und du mit 160 km/h vorbei fährst ist das auch schon eine Differenzgeschwindigkeit von 80 km/h. Also dasselbe, wie mit 210 km/h und 130 km/h.
Und zu deinen 50 km/h gegen einen Baum sei gesagt. Du unterschätzt die Geschwindigkeiten offensichtlich gewaltig.
Siehe "50 km/h seitlich auf einen Baum aufprallen (Dekra)"
http://www.youtube.com/watch?v=2W_pJJcURno
Fakt ist, die gefährlichen Unfälle auf Autobahnen durch hohe Geschwindigkeiten über 150 km/h sind minimal. Es besteht überhaupt kein Anlass hier etwas wieder zu regulieren.
Ich bin immer wieder erstaunt, wo manche Leute Baustellen aufmachen, die absolut unnötig sind, während andernorts die Hütte brennt. Verhaltet euch weniger emotional und mehr rational! 🙄
Zwischen Rasen und schnell fahren ist ein himmelweiter Unterschied!
Man kann sehr wohl mit 230km/h noch sicher unterwegs sein, wogegen man mit 50km/h an anderer Stelle schon rast...
Zitat:
Original geschrieben von alex279
Zwischen Rasen und schnell fahren ist ein himmelweiter Unterschied!
Man kann sehr wohl mit 230km/h noch sicher unterwegs sein, wogegen man mit 50km/h an anderer Stelle schon rast...
Richtig!
Also mit 230 km/h SICHER unterwegs sein kannst du in anderen Verkehrsmitteln, aber nicht im Auto.
Unabhängig von deinem persönlichen "Können" muss man mit der Dummheit der anderen und mit technischen Ausfällen rechnen. Beides hat wesentlich leichter extreme Konsequenzen bei so hohen Geschwindigkeiten. Man kann nicht so schnell reagieren wie man es müsste.
Bei 230 ist deine Reaktionszeit so lang, dass du schon hunderte Meter gefahren bist, bis sich dann mal aktiv ein Eingriff / Korrektur zeigt und wirkt.
Selbst wenn alle so schnell fahren würden (Stichwort Differenzgeschwindigkeit) wäre immernoch die technische Komponente als Fehlerquelle da.
Die Zeitersparnis ist derart minimal, es ist das einfach nicht wert ist. Für jeden, der mal klar drüber nachdenkt sollte das ersichtlich sein.
Geniesst mal besser das Autofahren, dafür hat man doch die Karren. Oder sind die dauer-Schnellfahrer so froh wieder aus ihrem Auto raus zu dürfen?
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Zitat:
Original geschrieben von eaglevision993
Also mit 230 km/h SICHER unterwegs sein kannst du in anderen Verkehrsmitteln, aber nicht im Auto.
Selbstverständlich kann man das. Tagtäglich fahren
tausendeauf deutschen AB mit dieser Geschwindigkeit und kommen
sicherzu Hause an.
Zitat:
Original geschrieben von eaglevision993
...
Geniesst mal besser das Autofahren, dafür hat man doch die Karren.
...
Jeder versteht unter Genuss bestimmt was anderes. Für dich ist es Cruisen oder Offen zu fahren mit V8 Geblubber. Anderen macht das Beschleunigen Spass. Den anderen, dass sie mit 50 Litern Diesel 1200 km weit gekommen sind. Andere geniessen es, schnell fahren zu können. Wieder andere geniessen es, nur 1000 Euro für das Auto bezahlt zu haben und dass nach 7 Jahren immer noch fährt. Der eine geniesst sein knüppelhartes Fahrwerk und freut sich über jeden Strohhalm, den er beim überfahren bemerkt, der andere geniesst das sanfte dahingleiten mit Luftfederung.
Wer definiert Genuss 😉 ?
PS: Deine Autos sind ja auch nicht fürs (lange) Schnellfahren gebaut 😛
Zitat:
Original geschrieben von OPAmitTDI
PS: Deine Autos sind ja auch nicht fürs (lange) Schnellfahren gebaut 😛
Das war klar, dass das kommt. Stimmt aber im Grunde auch. Selbst mit meiner Corvette würde ich aufgrund des alterst nicht wesentlich schneller als 200 fahren. Aber in meiner Familie gibt es auch noch eine recht aktuelle Corvette C6 und damit bin ich auch schon jenseits der 270 gefahren. Allerdings nur mal kurz und auf absolut freier Strecke.
Auf Dauer ist das auch in so einem Auto nicht sicher, egal wie neu oder welches Modell.Ob man es wahrhaben will oder nicht, die Physik ist in allen Autos gleich. Das schwächste Glied ist heutzutage lediglich der Mensch und nicht mehr die Maschine.
Mir ist schon klar, dass es nicht immer Raserei sein muss, letzte Woche sind erst wieder 5 oder 6 Leute bei einem Unfall auf meiner Standardstrecke auf der A5 verbrannt. War aber ein LKW Schuld der nicht aufgepasst hat am Stauende.
Auf genau der gleichen Strecke hat ein dämlicher Testfahrer von Mercedes allerdings durch Raserei schon mal eine Mutter und ihre Tochter abgedrängt. Beide Tot wenn ich mich recht erinnnere.
Alle Unfälle kann man sicher nicht vermeiden, aber bei beiden war das Problem die Differenzgeschwindigkeit. Bei dem einen halt zwischen 120 und 240, beim anderen zwischen 0-5 und 80.
Der Effekt war der gleiche.
Wer mit 200 km/h über die Autobahn rast nimmt den Tod oder schwerste Verletzungen anderer
Menschen leichtsinnig in Kauf. Denn bei diesm Tempo löst bereits der kleinste "furz" eine Katastrophe aus.
Das so etwas auf deutschen Autobahnen erlaubt ist, ist ein Zeugnis der perversen deutschen Doppelmoral, wie sie sich durch alle Medien und Institutionen zieht.
Zitat:
Original geschrieben von pharmadata
Wer mit 200 km/h über die Autobahn rast nimmt den Tod oder schwerste Verletzungen anderer
Menschen leichtsinnig in Kauf. Denn bei diesm Tempo löst bereits der kleinste "Pfurz" eine Katastrophe aus.
Das so etwas auf deutschen Autobahnen erlaubt ist, ist ein Zeugnis der perversen deutschen Doppelmoral, wie sie sich durch alle Medien und Institutionen zieht.
Quatsch :P 🙂 Dein Frust muss ganz schön tief sitzen, wenn ich so einige deiner Posts lese 😉
Zitat:
Hoffentlich kommt bald ein Tempolimit, damit diese Vollidioten keine Bühne mehr zum austoben haben.
Früher gab es Kriege, da wurden diese Deppen an der Front verheizt, heutzutage sorgen sie immer und überall für Unruhe.
Zitat:
Lool ...selbst der naivste hat in diesem Land längst begriffen das die Presse gleichgeschaltet ist.
Zitat:
Sonst hätte es nie Kriege gegeben, und der dreckigste aller Haufen, die internationale Hochfinanz, würde uns nicht regieren.
Rasen bedeutet auch mit 30 durch einen verkehrsberuhigten Bereich oder mit 50 durch die Stadt zu fahren, wenn am Strassenrand Kinder spielen. Rasen ist wie der Genuss relativ 😉
Nana, wenn schon zitieren, dann bitte auch vollständig und im Zusammenhang. Natürlich gibt es, wie du völlig richtig sagst, keine Geschwindigkeit, ab der es gefährlich wird. Das schrieb ich auch. Ich schrieb aber auch, dass die Betriebsgefahr mit der Geschwindigkeit steigt. Ein Auto was 100km/h fährt, kann Schaden anrichten, ein Auto, was 150km/h fährt wird in der gleichen Situation vermutlich mehr Schaden anrichten.
Ich streite auch nicht ab, dass es viele verantwortungsbewußte Fahrer gibt, die nur Gas geben, wenn die Autobahn wirklich frei ist und alle anderen Voraussetzungen stimmen. Aber eben auch genug andere, die aus Unvernunft, Spaß am Kick oder Dummheit wie die Henker fahren. Ein allgemeines Tempolimit würde dann auch die "Vernünftigen" einbremsen, vielleicht zu Unrecht. Aber das erlebt man oft: Weil einige ihre Freiheit ausnutzen und überstrapazieren, werden andere mitbestraft. Aber wie will man ein Tempolimit nur für die Wahnsinnigen einführen. Geht nicht.
Die Sache mit "mit 50 gegen einen Baum" war als Beispiel gesagt. Das kann auch genauso gut 30 oder 60 sein. Es kommt eh immer drauf an, was für ein Auto, was für ein Baum, was für ein Aufprallwinkel, usw. Es gibt total geschrottete Autos und die Leute steigen aus und andere Autos sehen garnicht so schlimm aus und die Leute sind tot oder haben schwerste Verletzungen.
Ich urteile auch nicht emotional. Mir ist das völlig egal. Ich fahre so selten Autobahn und wenn doch, dann nehm ich es so hin, wie es ist. Aber wenn ich mal fahre, merke ich doch, dass in einem zweispurigen Streckenabschnitt, wo das Tempo auf 120 begrenzt ist, das Fahren durchaus angenehmer ist, da es einfahc gleichmäßiger rollt. Daher halte ich eine (angemessene) Geschwindigkitsbegrenzung nicht für das schlechteste.
Und die Differenz zwischen 80 und 230 ist nunmal größer als zwischen 80 und 140. Auch wenn du da mit intergalaktischen Zahlen kommst ;-)
Zitat:
Original geschrieben von StefanSch123
Das wollte ich hören!Zitat:
Original geschrieben von fehlzündung
Natürlich gibt es keine physikalischen Gesetze, die eine ungefährliche und gefährliche Geschwindigkeit definieren.Du siehst also ein, dass die Argumente von den Befürwortern eines Tempolimit sehr schwach sind.
Da wird dann nicht sachlich argumentiert, sondern von Deppen, Krieg, Rasern usw. gefaselt. Aber das reicht nicht aus, um in einer sachlichen Debatte zu bestehen.
Und ich erwarte von Menschen, dass sie ihr Gehirn einschalten und ihre Entscheidungen an Sachargumente koppeln, statt dämlich rumzuplappern, wie das Einige (du nicht) hier wieder eindrucksvoll demonstrieren.
Zitat:
Original geschrieben von StefanSch123
Es geht immer um Differenzgeschwindigkeiten! Du rast gerade mit 792.000 km/h durch den Weltraum, relativ zum galaktischen Zentrum.Zitat:
Original geschrieben von fehlzündung
Ich habe es schon wiederholt, wiederhole es aber auch nochmal: Es geht nicht um die Einzelgeschwindigkeit sondern um die entstehenden (zu hohen) Differenzgeschwindigkeiten.
Dass ein Unfall immer schwerer ausfällt, je höher die Geschwindigkeit ist, dürfte doch eigentlich jedem klar sein oder? Mit 50km/h an den Baum: Mit modernem Auto wird nicht allzu viel passieren. Mit 100km/h schon deutlich mehr, kann man aber überleben. Mit 150km/h eigentlich nicht überlebbar.Wenn jemand mit 80 km/h auf der rechten Spur fährt und du mit 160 km/h vorbei fährst ist das auch schon eine Differenzgeschwindigkeit von 80 km/h. Also dasselbe, wie mit 210 km/h und 130 km/h.
Und zu deinen 50 km/h gegen einen Baum sei gesagt. Du unterschätzt die Geschwindigkeiten offensichtlich gewaltig.
Siehe "50 km/h seitlich auf einen Baum aufprallen (Dekra)"
http://www.youtube.com/watch?v=2W_pJJcURno
Fakt ist, die gefährlichen Unfälle auf Autobahnen durch hohe Geschwindigkeiten über 150 km/h sind minimal. Es besteht überhaupt kein Anlass hier etwas wieder zu regulieren.
Ich bin immer wieder erstaunt, wo manche Leute Baustellen aufmachen, die absolut unnötig sind, während andernorts die Hütte brennt. Verhaltet euch weniger emotional und mehr rational! 🙄
Zitat:
Original geschrieben von eaglevision993
Bei 230 ist deine Reaktionszeit so lang, dass du schon hunderte Meter gefahren bist, bis sich dann mal aktiv ein Eingriff / Korrektur zeigt und wirkt.
Na ja, ganz so wild ist es dann auch wieder nicht. 230 km/h sind 64 m/s. Hundert Meter Reaktionsweg kommen da durchaus zusammen, "hunderte" (also mindestens 200 m) aber nicht.
Ähnlich ist es beim Bremsweg. Mit einem Fahrzeug, dass aus 100 km/h in heutzutage durchaus üblichen 36 m zum Stillstand bremsen kann, brauchst du aus 230 km/h bis zum Stillstand weniger als 2,3² mal so viel, also 190 Meter (weniger deshalb, weil die Luftbremse stärker mithilft.) Selbst das sind keine hunderte Meter, und der Eingriff wirkt schon deutlich eher als das.
Die Krux ist und bleibt aber der situations-angepasste Sicherheitsabstand. Der vom Gesetzgeber geforderte "halbe Tacho", den auch schon nur sehr wenige Leute wirklich einhalten, deckt bekanntlich 1,8 Sekunden Reaktionszeit ab. Solange meine Reaktionszeit deutlich unter 1,8 Sekunden liegt und meine Bremse ähnlich gut ist wie die meines Vordermanns, mache ich mit so einem Abstand alles genau wie der, nur eben um meine "Schrecksekunde" später als dieser. Dabei geht ziemlich sicher nichts kaputt. Wenn aber meine Reaktionszeit gerade nicht so toll ist, muss ich entsprechend mehr als die 1,8 Sekunden Abstand halten, damit die selbe Sicherheit wieder gegeben ist. Weil das sogar noch weniger Leute wirklich tun, als den korrekten Norm-Abstand einhalten, werden dann Müdigkeit oder Abgelenktheit zur vermeintlichen Unfallursache erklärt.
Das ganze Argument funktionert allerdings nur so lange, wie vom Abstand zwischen gleich schnellen Fahrzeugen die Rede ist. Wenn ich stattdessen mit hoher Geschwindigkeit auf jemanden auflaufe, der z.B. gerade mit 85 km/h hinter einem LKW heraus gezogen ist und danach auch nur halbherzig beschleunigt, dann reichen diese 1,8 Sekunden bei weitem nicht. Wenn ich z.B. wie der TE 230 km/h drauf gehabt hätte, fände ich diesen Kandidaten selbst bei korrektem Abstand 115 Meter vor mir auf der Straße vor, bei 145 km/h Differenzgeschwindigkeit. Um diese 145 km/h rauszubremsen, bräuchte ich mit dem oben erwähnten 36-Meter-Bremser irgendwas um die 160 Meter. Die habe ich nicht, also kracht es nahezu unweigerlich.
Um in die gleiche Situation (230 km/h vs. 85 km/h , 115 Meter Abstand) mit anfänglich gleich schnell fahrenden Fahrzeugen zu geraten, hätte ich 4 Sekunden(!) lang die Bremslichter eines Fahrzeugs, das weit vor mir 230 km/h fuhr, komplett übersehen müssen, so dass der in dem Moment, wo er in meinem Sicherheitsabstands-Bereich auftaucht, nur noch 85 km/h drauf hat. Im Umkehrschluss bedeutet dass, dass ich in dem Moment, wo ich ahne, dass der Kollege da hinter dem LKW herausziehen wollen könnte, den Fuß schon etliche Sekunden, bevor ich bei ihm ankomme, vom Gas weg und rüber zur Bremse nehmen muss, wenn ich reagieren können will.
Daraus ergibt sich recht offensichtlich: wer doppelt so schnell wie die anderen um ihn herum fahren will, muss riesig viel Platz haben, damit die Physik sich austoben kann, ohne dass die Medizin aktiv werden muss. Es sei denn, man hat den Grabstein samt Inschrift "Der andere war schuld" sowieso schon bestellt.
Ich meinte mit "hunderte Meter" ja auch die Kombination aus Reaktionszeit + der Zeit, bis das Auto auf die Eingriffe entsprechend reagiert. Reaktionsweg 64m bei 1 Sekunde (meistens dauerts länger wenn man nicht aufmerksam ist ) + idealer Bremsweg (Trockene Strasse, Reifen gut, Bremsen 100% in Ordnung).
Dann hast du schon an die 200m Bremsweg unter Idealbedingungen.
Und einfach den Bremsweg beim Auto auf der Basis von 100km/h = 36m berechnen ist auch nicht so das wahre... Da kommen noch andere Parameter ins Spiel. Die Bremsleistung ist nicht linear aufgrund von Hitzeentwicklung und dem Eingriff von ABS und anderen Assistenten.
Selbst bei wohlwollenden 200m ist das immernoch mehr als die meisten an Sicherheitsabstand halten. Wenn man Glück hat sind es 30m zum Hintermann.
Das Problem des TE war wohl einfach der viel zu kleine Sicherheitsabstand im Vergleich zur Differenzgeschwindigkeit. Er hätte mit angemessener Geschwindigkeit an den beiden langsameren Fahrzeugen vorbeifahren sollen, dann wär auch bei einem Ausscheren noch genug Reserve da gewesen. Wär er mit sagen wir mal 140-150 angekommen (eigentlich immer noch zu viel in so einer Situation) dann hätte er gemütlich abbremsen können. Für mich war das einfach ein Fahrfehler.
Das Ausscheren war natürlich nicht OK, aber der TE hat sich mM nach auch nicht besser verhalten.
Zitat:
Nun zu meiner Frage, kann der Wagen bei einer Vollbremsung von 230 runter auf 100 ernsthafte Schäden tragen?
Mich wundert das Du überhaupt noch weiter fahren konntest.
Normalerweise sind moderne Fahrzeuge nicht für diese Belastung ausgelegt, im Prinzip hast du mit dieser Aktion das Autoleben in wenigen Sekunden ableben lassen.