Funktionsweise ACC bei glatter Fahrbahn
bevor einer auf blöde Ideen kommt:
Ja, ich kenne das TFM.
Und ja, die Online-Version ist unübersichtlich und die print-Version ist mir zu umfangreich.
Wofür hab ich denn euch hier ? 😉
Das ACC beschleunigt und bremst ja automatisch, wenn alle Rahmenbedingungen stimmen.
Manchmal wird auch recht heftig gebremst - works halt as designed.
Gefühlt würde ich sagen, dass ich bei unsicherem Untergrund (z.B. Schnee- und Eisglätte) nicht so heftig bremsen würde.
"Ja, ich kann mein Hirn benutzen und das ACC bei schlechtem Untergrund deaktivieren - iss klah !"
Dennoch, wie verhält sich das aktivierte System, wenn es mal richtig glatt wird ?
Wer hat Antworten bzw. Erfahrungen ?
Beste Antwort im Thema
mal kurz zusammengefasst: Wir müssen weiter unser Hirn nutzen !
91 Antworten
Zitat:
@Matvei:
- nun kommt eine wichtige Frage: als ich richtig erinnere, kann Volvo beim Bremsen mit der CitySafety Funktion max 50% Bremsleistung abgeben. Die Frage ist nun ob das genauso für ACC geriegelt wurde. Falls ja - kann es tatsächlich schlimm sein und sogar den Max Abstand kaum hilft.
Wie hier ja schon angeklungen ist, kann der ACC mit ca. 40% der vollen Bremskraft arbeiten.
Was ich allerdings bis heute nicht verstanden habe ist, ob der ACC in Verbindung mit Driver Alert (bzw. des darin enthaltenen Unfallwansystems/Kollisonswarners) eine totale Notbremsung einleitet.
Im Manual meines V60 steht zum Kollisionswarner:
"Falls der Fahrer in dieser Situation noch kein
Ausweichmanöver gestartet hat und eine Kollision unausweichlich ist, tritt die automatische Bremsfunktion in Kraft, dies geschieht
ungeachtet dessen, ob der Fahrer bremst
oder nicht. Dabei wird das Fahrzeug zur Senkung der Aufprallgeschwindigkeit mit voller
Bremskraft gebremst - oder es wird mit
begrenzter Bremskraft gebremst, wenn diese
zur Vermeidung eines Aufpralls ausreicht."
Aber tritt dies nur ein, wenn der ACC deaktiviert ist oder immer?
Zitat:
@KUMXC schrieb am 20. Januar 2016 um 09:18:25 Uhr:
Immer.
KUM
OK, danke!
Leider gibt es ja so viele verschiedene Komponenten je nach Ausstattung und das Manual muss alles irgendwie abdecken. Das finde ich ziemlich verwirrend.
In der Hoffnung es niemals zu brauchen. Aber zu wissen wie welche Systeme zusammenwirken interessiert mich dennoch.
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Zitat:
@stelen schrieb am 20. Januar 2016 um 09:14:11 Uhr:
Stimmt, es verwundert mich bei jedem Fahrtraining wieder, wie wenige Leute den "Bremsschlag" überhaupt kennen
Wieso denn? In der Fahrschule war das obligatorisch, mindestens bei uns. Ich kann immer noch erinnern wie unser Fahrlehrer mich mehrmals gezwungen hat das zu tun, genauso wie meine Frau. Bei Glatteis am Samstag habe ich zuerst (wo das nicht gefährlich war) mehrmals ausprobiert wie gut das Auto bremsen kann (und war sehr positiv überrascht). Ich glaube viele vergessen einfach sehr schnell was sie in der Fahrschule gelernt haben.
Beim Superb könnte ich den Bremskraftverstärker einstellen. Bei uns war der auf die höchste Stufe eingestellt um die Notbremsung, falls nötig, zu erleichtern. Leider bietet V70 deutlich weniger Kopffreiheit als Superb (wegen des Schiebedaches), deshalb kann ich dir Rücklehne nicht so senkrecht stellen wie das früher war. Stimmt, die gespannte Position macht die Notbremsung komplizierter.
Als ich Führerschein machte gab es noch keine Notbremsübungen, denn sonst hätten die Fahrschulen ständig neue Reifen kaufen müssen (Alter Sack aus der Vor-ABS-Zeit)
Schön, dass du es noch weißt, aber du schreibst ja selbst, wie schnell die Leute vergessen, was sie mal in der Fahrschule gelernt haben. Das fängt mit dem richtigen Sitzen schon an. Aber das ist ein anderes Thema.
Wer das ACC vernünftig nutzt, dürfte sehr viel seltener eine Gefahrbremsung machen müssen als ohne. Ich möchte es nicht mehr missen. Zaubern und die Naturgesetze außer Kraft setzen kann es nicht.
Grüße vom Ostelch
@JanV40 @KUMXC
bei V70 MJ2015 irritiert das noch mehr:
"Zwei Systemniveaus
Je nach Fahrzeugausstattung kann das "Unfallwarnsystem mit Bremsautomatik sowie Radfahrer- und Fu?gängerschutz" in zwei Ausführungen vorliegen:
Niveau 1
Vor auftauchenden Hindernissen wird der Fahrer lediglich mit visuellen und akustischen Signalen gewarnt – es erfolgt kein Eingreifen durch eine automatische Bremse, sondern der Fahrer muss selbst bremsen.
Niveau 2
Der Fahrer wird vor auftauchenden Hindernissen mit visuellen und akustischen Signalen gewarnt - das Fahrzeug wird automatisch gebremst, falls der Fahrer nicht innerhalb angemessener zeit reagiert."
Leider steht nirgendwo wie ich "Niveau" feststellen kann, ich gehe davon aus, dass wir das nur als "Warnsystem" haben und deshalb muss ich wie immer "bremsbereit" fahren. V70 hatte leider nicht die modernste Systeme, wie V40 oder V60/XC60. PLA oder Spurhalteassystent fallen auch aus.
Ich hatte es bei der Probefahrt zum Kauf mit einem Bekannten ausprobiert. Mit ACC eigestellt auf 180 auf ihn mit 90 fahrend aufgefahren. Den eingestellten Abstand weiß ich nicht mehr. Da hat der Volvo aber den Anker geworfenen und akkurat verzögert, wenn das nur 40% Bremsleistung waren ist mir das auch recht. Da war ich schon beeindruckt.
Natürlich gab es die Verkehrssituation her (wenig befahrene Strecke), es wurde auch kein anderer gefährdet und bei "versagen" des Systems hätte ich auch noch gut ausweichen können.
Grüße
Ralf
Zitat:
@Elkman schrieb am 20. Januar 2016 um 09:58:46 Uhr:
mal kurz zusammengefasst: Wir müssen weiter unser Hirn nutzen !
Genau, bis zum autonomes Fahren dauert es noch ein wenig.
Zitat:
@T3P4 schrieb am 20. Januar 2016 um 10:00:43 Uhr:
Genau, bis zum autonomes Fahren dauert es noch ein wenig.
Ich sehe dem eh sehr skeptisch entgegen.
Vieles im Auto-Alltag entscheiden wir intuitiv. Vielfach wird "abgeschätzt" - ein IT-gestütztes System kann nicht schätzen.
Aber die vielen Helferlein - sofern mit Verstand genutzt - werden sicherlich dafür sorgen, dass es weniger Verletzte oder Tote geben wird.
Zitat:
@stelen schrieb am 20. Januar 2016 um 09:19:28 Uhr:
110 mit ACC fahre ich auch manchmal ....
... wenn ich mit Anhänger unterwegs bin
110 mit dem Dachbox finde ich sehr komfortabel (und nicht so laut). Aber auf Kurzstrecken finde ich auch kein Sinn viel schneller zu fahren (vor allem: "Autobahn-Raser haben bei Unfällen Mitschuld"; "Wer auf der Autobahn die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h deutlich überschreite, führe zu Gunsten seines schnelleren Fortkommens den Spielraum zur Vermeidung eines Unfalles nahezu gegen Null zurück. Bei Einhaltung der Richtgeschwindigkeit hätte der Unfall nach Einschätzung des Gerichts hingegen durch eine mittelschwere Bremsung verhindert werden können." usw).
@Elkman
ich glaube das Problem liegt woanders: einige "BMW Fahrer", "Manta-Fahrer" usw. können sogar sehr gelungenes System irritieren. Schauen wir mal an: MB will dieses Jahr seine neue E-Klasse in Nevada autonom testen. V90 soll auch neue Systeme bekommen.
Zitat:
@Elkman schrieb am 20. Januar 2016 um 10:28:19 Uhr:
Ich sehe dem eh sehr skeptisch entgegen.Zitat:
@T3P4 schrieb am 20. Januar 2016 um 10:00:43 Uhr:
Genau, bis zum autonomes Fahren dauert es noch ein wenig.
Vieles im Auto-Alltag entscheiden wir intuitiv. Vielfach wird "abgeschätzt" - ein IT-gestütztes System kann nicht schätzen.Aber die vielen Helferlein - sofern mit Verstand genutzt - werden sicherlich dafür sorgen, dass es weniger Verletzte oder Tote geben wird.
Damt hast du den Hauptgrund, weshalb autonomes Fahren noch eine Weile auf sich warten läßt, auch schon genannt. Allerdings: Schätzen ist nichts anderes als oberflächliche Anwendung von Erfahrung zur Entscheidungsfindung. Vorteil: Es geht schneller als eine detaillierte Analyse. Nachteil: Es ist ungenau. Und es gibt da einen Teilaspekt, der einem streng logischen System fremd ist: Selbstüberschätzung - eine der Hauptunfallursachen!
Die Kritik am autonomen Fahren ist auch zum Teil von Selbstüberschätzung beeinflusst. Wir gehen dabei sehr schnell davon aus, das wir dank intuitiver Reaktion Unfälle vermeiden könnten. Die Fälle, in denen sie erst zu Unfällen führt, blenden wir aus. Am autonomen Fahren kritisieren wir, das es niemals perfekt funktionieren kann. Und vergessen dabei, dass wir von Perfektion auch weit entfernt sind. Da arbeiten wir schnell mit unterschiedlichen Maßstäben.
Für mich ist nicht so sehr das Ziel des autonomen Fahrens interessant, sondern mehr der Weg dahin, der mit sinnvollen Assistenzsystemen den Fahrer entlasten kann, wenn der Fahrer es will. Ob ich wirklich einmal in einem in jeder Situation autonom fahrenden Fahrzeug nur noch als Passagier sitzen werde, ist mir ziemlich egal. Viel interessanter sind die Zwischenschritte. Das ACC ist doch dafür ein schönes Beispiel.
(Uff, da habe ich ja gerade noch zum Thema zurückgefunden, ganz ohne Navi übrigens 😉)
Grüße vom Ostelch