Finanzielle Situation von Tesla - Grundsätzliche Diskussionen

Tesla

Hallo

Das es oft ein Punkt ist, habe ich hier mal einen allgemeinen Beitrag aufgemacht, wo man darüber diskutieren kann, damit nicht die anderen Beiträge immer offtopik gehen.

Anfangen möchte ich (ohne Grund) mit diesem Kommentar:

Zitat:

@DaimlerDriver schrieb am 27. August 2016 um 17:29:21 Uhr:



Zitat:

@Hobbes schrieb am 26. August 2016 um 20:02:57 Uhr:


Dann sind wir uns ja einig, dass Tesla seit der Einführung vom Modell S ein konkurrenzloses Produkt am Markt hat 😉
Mit den jüngsten Modellen kommen die Anderen noch nicht einmal an das vor 4 Jahren eingeführte Modell S ran.

Sollte zu denken geben 😉

Konkurenzlos, aber nicht profitabel. Warum sollten sich die Anderen das antun?

Wie man an jedem Quartalsbericht selber lesen kann, macht Tesla pro Fahrzeug eine Merge von über 20%.
Das bedeutet, durch die Produkte selbst (Auto, Hausspeicher usw..) wird Gewinn gemacht.
Jedoch wird der Gewinn durch die imensen Ausgaben (Gigafabrik, Produktionlinie fürs Model 3, Supercharger, Stores, Service-Center usw..) mehr als aufgefressen.
Deshalb das Minus.

Im Umkehrschluss würde tesla Gewinn machen, wenn sie nur mehr herstellen und verkaufen könnten.

Zum gleichen Ergebnis kommt jetzt auch das Forbes Magazin, die Tesla zum zweiten Mal in Folge zum innovativsten Unternehmen des Jahres gewählt haben.

http://teslamag.de/.../...mit-verdopplung-produktionsmenge-kosten-9388

Zitat:

Forbes geht anschließend weiter davon aus, dass die Produktion des Model 3 dieselbe Erfahrungskurve wie die des Model S haben wird. Außerdem trifft man die Annahme, dass die Produktionskosten des Model 3 zehn Prozent niedriger ausfallen – und das sei eine sehr konservative Annahme, heißt es.

Wenn Tesla im ersten Jahr 160.000 Fahrzeuge produzieren kann, dann sollten die Kosten pro Einheit bei circa 35.000 US-Dollar liegen, heißt es. Damit wären die Kosten identisch mit dem Basispreis des Fahrzeugs (durchschnittlicher Verkaufspreis wird jedoch mit 42.500 US-Dollar prognostiziert). Wenn Tesla 275.000 Fahrzeuge produzieren kann, dann dürften die Kosten pro Einheit auf 27.500 US-Dollar sinken.

Dieser Überschuss (42.500-27.500=15.000) könnte dann zur Deckung der Kosten für Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Marketing, operative Tätigkeiten und der Gigafactory dienen. Forbes schätzt die Gewinnschwelle somit bei 275.000 Einheiten.

Von daher sollte es sich jeder Hersteller "antun", der gerne Geld verdienen möchte.

Denn die großen Hersteller müssten keine Produktionlinien, Stores, Service-Center usw.. aufbauen.
Selbst die Ladesäulen werden jetzt ja vom Staat aufgebaut.

Wie seiht ihr das?

Freue mich auf eine sachliche Diskussion.

Lernkurve-tesla-model-s-2012-2014
Beste Antwort im Thema

Ich erlaube mir aus einem anderen Forum vom User TeeKay mal was zum Thema "was hat Telsa geleistet" zu kopieren ...

Quelle kann gerne nachgeliefert werden ...

"Tesla hatte 2011:
1417 Vollzeitmitarbeiter
149 Mio Dollar Umsatz aus Autoverkäufen
7 Stores weltweit
0 Supercharger

Tesla hatte 2015
13058 Vollzeitmitarbeiter
4046 Mio Dollar Umsatz aus Autoverkäufen
208 Stores weltweit
3300 Supercharger

Tesla hat in diesen 4 Jahren:
- Model S entwickelt und von "Geile Karre" hochgezüchtet zu "Fährt alles so dermaßen an die Wand, was irgendwie unter 1 Mio Euro TCO erhältlich ist, dass sich alle anderen Hersteller in Grund und Boden schämen und alle Medienhebel in Bewegung setzen, um Tesla schlecht dastehen zu lassen",
- Tesla hat in dieser Zeit das SUV Model X entwickelt, dass 75% aller erhältlichen Sportwagen so dermaßen an die Wand fährt... ok das hatten wir schon,
- Tesla hat in dieser Zeit die mit weitem Abstand gigantischste Batteriefabrik geplant, finanziert und in Auftrag gegeben, die die Menschheit jemals sah,
- Tesla hat in dieser Zeit weltweit mehr als 3000 Schnellladesäulen in verschiedensten Nationen aufgebaut, ohne einen Cent Fördermittel zu erhalten,
- Tesla hat in dieser Zeit in den wichtigsten Absatzländern dieser Erde eine Vertriebsstruktur aufgebaut,
- Tesla hat in dieser Zeit Model 3 weitgehend fertig entwickelt und bis heute 400.000 Reservierungen dafür eingesackt,
- Tesla hat in dieser Zeit das in Tests mit weitem, weitem Abstand führende Autopilotsystem entwickelt und in 100.000 Fahrzeugen auf die Straße gebracht,
- Tesla ist dabei, den Erdball mit verschenkten Wallboxen zu überziehen, die in Nordamerika, China und Europa bald an jeder Ecke hängen werden,

VW, Audi, Mercedes und BMW haben in den 4 Jahren folgendes geschafft:
- Umsatz und manchmal auch Gewinn stiegen ein bisschen,
- man hat Millionen Fahrzeuge wissentlich ohne funktionierende Abgasreinigung verkauft und damit das Leben tausender verkürzt,
- man hat zig Ankündigungen von Elektroautos veröffentlicht aber nie umgesetzt,
- man hat Milliarden Fördermittel für Elektroautos vom deutschen Staat eingesackt und dafür irgendwelche Mistkarren gebaut, die kein Mensch kaufen will, die sie selbst aktiv nicht verkaufen wollen und die nur 150km weit fahren können,
- man hat neckische Plugin-Hybride entwickelt und in EU wie Bundesregierung Stimmen gekauft, um absurde Verbrauchsmessungen für diese Hybride durchzusetzen,
- man hat außer "Wir wollen größter Autohersteller der Welt werden" keinerlei Vision von der Zukunft entwickelt,
- man hat die einzige Batteriefertigung Deutschlands eingestellt,
- in keinem Land der Welt ein zuverlässiges Schnellladenetz aufgebaut und keine einzige Wallbox verschenkt,

Wer selbständig ist, kann einschätzen, welch abartige Leistung hinter Teslas Megawachstum steckt. Wie schwierig es ist, die Mitarbeiterzahl nur zu verdoppeln.

Ja, bei diesem Megawachstum läuft nicht alles perfekt. Ja, es gibt noch keine Strukturen wie bei anderen Autoherstellern und ja, man hatte bei Tesla aufgrund dieses enormen Wachstums noch keine Zeit, eine Taskforce bestehend aus 50 Ingenieuren 3 Jahre an das Design eines Warnblinkanlagenknopfes zu setzen. Ja, man hatte aufgrund des Fokus auf den Autopiloten bisher keine Zeit, die Software auf dem Centerscreen soweit zu optimieren, dass der Browser flüssig läuft. Und ja, vieles am Model S ist vielleicht nicht so perfekt bis ins letzte Details ausgetüfelt, weil man die Karre zum halben Preis eines neuen Dieselmotors entwickeln und dann noch Geld für die Ausstattung der Fabrik übrig haben musste.

Ich bin hier im Forum wohl einer derjenigen, der sich über all das am meisten aufregen kann und nicht damit spart, Tesla für das Chaos zu kritisieren. Als Selbständiger weiß ich aber auch, dass ich dieses Wachstum schon rein organisatorisch niemals geschafft hätte, weil ich schon daran scheitere, auch nur 2 Mitarbeiter zu finden, die meinen Ansprüchen genügen. Und als Selbständiger weiß ich, dass das, was Tesla seit Jahren abliefert, enorm gut ist für die Umstände, unter denen das Abgelieferte entstand. Vom Fakt, dass der CEO nebenbei noch 5 Kinder bespaßt und mit selbstentwickelten Raketen die ISS versorgt (und die Raketen dann auch wieder im Ozean auf einem schwimmenden Fußballfeld landen lässt), weils sonst keiner zu dem Preis in der Qualität kann, fangen wir mal gar nicht erst an.

Entweder, man kann damit leben, ein unperfektes Auto von einer teils etwas chaotisch organisierten Firma zu fahren oder man kann es nicht. Ich bin bereit, die Unperfektion zu ertragen, weil Tesla wohl die phantastischste Unternehmensvision aller Silicon Valley Startups hat. Und ich kann die Unperfektion ertragen, weil ich weiß, dass das unbedingt zu erledigende niemand tun wird, wenn es nicht Tesla macht.

Und mal abgesehen davon: Das Auto fährt sich perfekt und ich würde nicht mit einer ach so perfekt zusammengedengelten S-Klasse tauschen wollen, selbst wenn da hinten dran S65 AMG stünde. Der Sixt Mietwagen S350 CGI hat mir gereicht um zu wissen, dass das garantiert nicht mein Traumauto werden wird.

Allein die Vorstellung, nochmal in ein normales Autohaus zu müssen, wo man Elektroautos aktiv zu verhindern sucht, dann dort mit einem schmierigen Wicht um ein paar hundert Euro feilschen zu müssen (sofern er einen überhaupt mit was anderem als den Arsch anguckt) und am Ende trotzdem zu denken, dass er einen über den Tisch zog, dann den rappelnden, stinkenden Motor starten zu müssen und in jeder Sekunde zu denken, dass die Entwickler absichtlich die Abgasreinigung gerade in diesem Moment deaktivierten, tanken zu müssen und zu wissen, dass damit abartige Diktaturen wie in Saudi-Arabien unterstützt werden... das alles löst in mir Ekel aus. Da würde ich lieber gar kein Auto mehr fahren.

Ich hätte auch lieber ein HUD, belüftete Sitze, verstellbare Gurte in Lederfarbe, Türzuziehhilfe, AHK und einen flüssigen Browser. Aber lieber verzichte auf all das, als nochmal einen Verbrenner zu kaufen. Und das fühlt sich alles überhaupt nicht nach Verzicht an."

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Zitat:

@Geri321go schrieb am 26. April 2019 um 06:59:37 Uhr:


Hm. Mir ist nur nicht ganz klar wie das kurzfristig funktionieren soll. Mit der radikalen Preissenkung bei S und X hat Tesla seine ehemaligen Cashcows quasi geschlachtet. Ich habe den Q1 Bericht nur überflogen, kann also sein dass ich das überlesen habe, aber ich fand nirgends die aktuelle Gross Margin für diese Modelle nach der Preissenkung. Wieviel Model S und X muss man jetzt mehr verkaufen, um wieder so viel daran zu verdienen wie bis März 2019? Das Update ist zwar gut und schön, mittelfristig aber zu wenig um die Käufer in dieser Preisklasse an der Stange zu halten.
Gleichzeitig wird der durchschnittliche Model 3 Preis durch die Verfügbarkeit der günstigeren Modelle reduziert, auch hier geht also in den nächsten Monaten Marge verloren.
...

Naja, Hauptsächlich war meine Kritik am Model S/X ja nicht die Preissenkung (die gut ist, da jetzt eine größere potenzielle Käuferschicht angesprochen wird), sondern die halbierten Stückzahlen. Technisch soll ja grob nicht mehr 100.000 S/X in der NUMMI-Fabrik gehen, aber die sollte Tesla schnellstmöglich wieder versuchen zu erreichen und da denke ich, werden die April & Mai Zahlen besser aussehen. Gewinn werden sie am S/X sicher weniger machen als vor der Preissenkung, aber so langsam sollte der Gewinn vom 3er auch besser werden.

Bezug auf den Post von DaimlerDriver:

Kann sein, kann auch nicht. Hängt bestimmt auch extrem von der persönlichen Sichtweise ab.

Für mich ist der in Privatbesitz befindliche PKW -zumindest im urbanen Umfeld- in spätestens 10 Jahren mausetot und nur wer heute die Weichen in Richtung vollautonome Taxen setzt hat eine Chance.

Ob Tesla es schafft kann ich mit meinem begrenzten EDV-Wissen in keinster Weise beurteilen. Fakt ist für mich, das wenn sie es schaffen Tesla (und Byton denn die gehen wohl in die gleiche Richtung) die reinsten Gelddruckmaschinen werden, da sie die einzigen sind, die die komplette Wertschöpfungskette in House haben.

Dazu passt aber die bisherige strategische Ausrichtung überhaupt nicht.
Ich glaube man hat die Gedanken seit längerem getragen.
Jetzt hat man gemerkt, dass Produktion+Verkauf auf Dauer vielleicht nicht funktioniert, also soll jetzt der von DaimlerDriver beschriebene Strohhalm Teslas Retter sein.
Fühlt sich für mich eindeutig und unüberlegt an. Niemals wird das im nächsten Jahr der Fall sein! Niemals. Dafür sind die derzeitigen Lücken viel zu massiv was das autonome Fahren angeht!
Oder glaubt ihr ernsthaft, dass Tesla es schafft von Stufe 2 auf 5 innerhalb eines Jahres zu springen?
Wenn das so einfach wäre, dann sollte doch wenigstens die aktuelle Stufe 2 fehlerfrei funktionieren können? ;-)

Ich bringe mein aktuelles "Problem" mal hier auf den Punkt, weil genau das zur finanziellen Situation von Tesla beiträgt:

  • Ich habe alle Elektroautos am Markt getestet - und damit meine ich nicht nur 2h Probefahrt - die für uns irgendwie in Frage kommen. Das sind aktuell für uns Modelle von VW, Renault, Hyundai, Opel, Audi, BMW, Kia, Jaguar und Mini. Also: Auch ABM, aber nicht nur. Jeder der den Markt testet wird sehen: Tesla ist bei den Elektrowagen momentan das Mass der Dinge bei Antrieb und Reichweite. Bei Innenausstattung & Co sind Jaguar und Audi für mich persönlich (!) vorne, mit den anderen kann Tesla aber mithalten. Fazit: Die Fahrzeuge sind für mich technisch mindestens (!) konkurrenzfähig. Wenn man das Ladenetzwerk einbezieht, sogar weit voraus. Das mag sich alles ändern - aber wir wollen ja beim jetzt und heute bleiben. Bei Transportern setzen wir bald auf e-Sprinter (wenn Sie denn kommen). Bei Personenfahrzeugen erachten wir (nicht nur ich) Tesla als beste Option. Nach wie vor.
  • Elektroautos sind teurer. Prämien und Nachlässe (Steuern, Versicherungen usw.) mögen das in einigen Ländern etwas verzerren, aber: Die Technologie ist preislich noch nicht kompetitiv. Sonst bräuchte man eben keine Prämien. Bis wir ein Model Y zum Preis eines Ducia Duster (ab 12.000 CHF, in Deutschland wahrscheinlich noch weniger) kaufen können, wird's noch ein wenig dauern. Momentan fahren diejenigen elektrisch, die von hohen Prämien motiviert werden, und diejenigen, die es sich leisten möchten. Dazu kommt dann die Gruppe, die aus - ich nenne es mal "fahrdynamischen" Gründen einen Elektroantrieb vorzieht. Ich halte das aber eher für eine kleinere Gruppe als die beiden erstgenannten. Wir gehören zu der Gruppe, die trotz höherer Kosten davon überzeugt ist, dass der ELektroanbtrieb die Auswirkungen unseres Mobilitäsanspruchs nachhaltig reduziert. Wir zahlen also wissentlich drauf, um "das Richtige" zu tun.Wenn es finanziell aber enger werden würde, kommt der Diesel vermehrt auf den Parkplatz. Der ist einfach günstiger. Geld das wir nicht hätten, könnte ich schliesslich nicht ausgeben. Das Elektroauto ist ein Luxusartikel: Auf Luxus verzichte ich zuerst, wenn's eng wird.
  • Aktuell ist die Standfestigkeit der Tesla Modelle nicht ausreichend. Wir haben mehr Probleme mit Teslas als mit den anderen Fahrzeugen. Das macht im Firmeneinsatz etwaige Wartungseinsparungen komplett hinfällig. Zudem ist der Reifenverbrauch exorbitant. In Kombination mit anderen getätigen Investitionen (14 AC Ladepunkte, 2 Schnelllader) und zusätzlichen zeitlichen Aufwendungen (bspw. Radwechsel beim unabhängigen Reifenservice) denke ich, dass man hier maximal von Gleichstand sprechen kann. Mich kosten die Mitarbeiter Geld, die sich mit dem SeC oder den Reifendienst herumschlagen müssen. Die machen das - entgegen einiger Privatfahrer - nicht als Hobby, sondern als Teil Ihres Jobs. Empfohlenen Wartungsintervalle werden von uns natürlich befolgt. Mitarbeiter haben ein sicheres Fahrzeug verdient. Wenn ich nicht in der Lage bin den empfohlenen Service zu zahlen, kommen die Autos weg und es gibt E-Bikes oder ein ÖV Abo. Jeder, der hier vom Hof fährt, soll sicher ankommen. Kosten sind absolut sekundär.
  • Teslas Preis und Produktpolitik ist eine Mischung aus gemässigter und totaler Katastrophe. Ich möchte bis Ende Jahr noch 2 Fahrzeuge kaufen. Obwohl ich davon überzeugt bin, dass Tesla das beste Produkt (MX) für uns hat, bin ich mit dem Update dennoch nicht zufrieden. Das reicht mir eigentlich nicht und ich bin etwas enttäuscht. Klagen auf hohem Niveau: Ja. Aber: Ich habe schon ein paar Tesla gekauft und denen auch etwas Umsatz beschert. Wir haben als Spitze noch immer den 100er Akku. Das MX braucht einfach mehr "Saft" als das MS. Wahrscheinlich ist das neue MX dann real immer noch reichweitentechnisch hinter dem alten MS. Das ist schade und obwohl ich der erste bin, der sagt: "Bestell Dir das Auto, wenn Du heute zufrieden bist und warte nicht auf morgen" bin ich trotzdem am überlegen, ob die Raben nicht vielleicht nur ein Mini-Zwischenschritt sind. Das ist eben das Problem der Produktpolitik. Wenn ich bei ABM jetzt ein MJ 2020 bestelle, dann weiss ich, dass es morgen nicht das nächste grosse Update gibt. Ich habe daher beschlossen: Wenn ich es irgendwie vermeiden kann, werde ich das nun aktuelle MX nicht kaufen und versuchen zu überspringen. Das werde auch nicht nur ich so sehen. Und für den Umsatz von Tesla ist eine solche Entscheidung kein grosser Hit.

Also was haben wir: Drastisch reduzierte Margen auf den beiden Cashcows, ein evtl. nicht kostendeckende Basis-Massenmodell, verunsicherte Kunden durch selbstgemachte Preis- und Produktpolitik, ein 10% Reichweitenupgrade nach 2016 (2.5 Jahre), eine sehr reduzierte Innenausstattung, einen Autopiloten, der nach 2016 nun das zweite Mal hardwaremässig geupdated wird, um das versprochene Ergebnis liefern zu können (was durchaus noch rechtliche Konsequenzen haben könnte). Darüber hinaus eine nicht so stabile Software und ein FSD System, dass seit 2016 verkauft und Ende 2019 Feature Ready sein soll und dann vorraussichtlich 2020 echten Mehrwert bringen könnte (durchaus optimistischer Zeitplan).

Auf der anderen Seite: Das beste Antriebskonzept und stimmigste Gesamtkonzept samt Ladenetzwerk. Dazu wahrscheinlich den modernsten FSD Ansatz auf dem Markt.

Verloren ist der Kampf noch nicht, aber die aktuellen Zahlen führen halt doch zu einer Neubewertung der Situation. Eine Kapitalaufnahme steht an und wenn's so weiter geht könnte die weh tun. Aktien dazukaufen ist für mich aktuell keine Option.

Was braucht Tesla jetzt: Ich denke das M3 läuft nicht so gut wie erwartet. Das MY muss her - und zwar in Raketentempo (sollte EM ja hinkriegen). Es braucht echte Nachfolger für MS und MX. Die Projekte Semi und Roadster sollte er dringend hinten anstellen. Wenn er FSD in diesem Jahr hinbekommt: Gut. Ansonsten: Fahrzeuge mit FLA und Regensensor ausstatten, bei NVIDIA anklopfen und zukaufen (mit Software von einem anderen). Vielleicht sollte man auch darüber nachdenken die eigenen Antriebsplattform für ABM zu lizenzieren. Die ist top und funktioniert und das verschafft Tesla Zeit für weitere Eigenentwicklungen.

Beim jetztigen Cashburn (ja, das liest man hier nicht gerne) ist etwas Eile angesagt. Und das meine ich nicht böse, sondern schlicht realistisch.

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Zitat:

@stelen schrieb am 26. April 2019 um 09:09:11 Uhr:


Die Autoherstellng ist dann nur noch Mittel zum Zweck, nämlich die komplette Wertschöpfungskette der Roboter-Flotten in House zu haben. Dazu noch die doppelte Abschöpfugn, die Autos erst zu verleasen und später in der eigenen Flotte laufen zu lassen.

Wer nach den Erfahrungen der letzten Jahre glaubt, dass es weiterhin genügend Leute geben wird, die überteuerte Tesla Autos mit minderwertiger Qualität zu überhöhten Leasingraten kaufen, und somit Tesla die Finanzierung der unrealistischen Robotautoträume übernehmen, der hat meiner Meinung nach wie EM jeden Bezug zur Realität verloren. 🙄

Zitat:

Der Plan ist IMHO genial, die Frage wird halt sein bekommt er das mit dem FSD und Level 5 als einer der Ersten gebacken, oder nicht. Er spielt mal wieder Carte Blanche, bis jetzt gabe ihm das Ergebnis meist recht.

Der Plan ist nur genial wenn man alles glaubt was EM so an Nebelkerzen zündet, um von der eigenen Unfähigkeit eine qualitativ hochwertige Fahrzeugproduktion zu etablieren, und eine professionelle Kundenbetreuung nach den Kauf einzurichten.

Wenn das wirklich so wäre wie Du hier postulierst, dann ist das gleichzeitig das Eingeständnis dass man als Autohersteller gescheitert ist, und sich deshalb von Acker macht und sich ein neues Geschäftsfeld sucht.

Das alles haben wir in Auszügen schon im Herbst 2016 gehört, seitdem hörte man von EM immer nur "in 3 months, 6 months definitely". Daran wird sich aller Wahrscheinlichkeit auch in den nächsten Jahren nichts ändern.

"Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht."

Tesla steht finanziell dass Wasser bis zum Hals, nachdem die Nachfrage eingebrochen ist. Und die Nachfrage ist eingebrochen, oder welchen Grund sollte es für die stagnierende Produktion beim M3 und dem deutlichen Einbruch bei MS/X geben?

Es werden immer wieder 1000te Fahrzeug auf den Schiffen nach Europa hoch gejubelt. Aber was sind diese paar Autos wenn man im Gesamtjahr 2019 bis zu 400.000 Autos produzieren und verkaufen möchte. Momentan scheint die M3 Produktion immer noch bei knapp 5000/Woche zu liegen. Mit viel Glück werden 300.000 Autos erreicht werden. Der Semi ist auch schon auf 2020 verschoben werden, wohl auch weil man alles Cash braucht um die PKW Produktion in Gang zu halten.

Ich glaube dass 2019 sich finanziell nicht wesentlich von 2018 unterscheiden wird. Mit viel Glück sehen wir nochmal einen kleinen Gewinn. Schade.

Das Model 3 geht zumindest in D am Markt vorbei. Um mich herum sehe ich nur SUV, mehr oder weniger große. Jeder, der sich für neue Fahrzeuge interessiert, plant zumindest ein SUV mit ein. Gerade Familien mit mehr als 1 Kind, die auch mal in den Urlaub fahren wollen mit dem Auto und ihr Auto mehr als praktischen Gebrauchsgegenstand sehen.

Um mich vor solch' profanen Anforderungen seitens meiner Frau abzusichern, habe ich ihr einen Berlingo gekauft 😉 Damit hatte ich die Freiheit, mit etwas so schönes und unpraktisches wie ein Cabrio zu kaufen.
Aus Sicht Tesla muss dringend das Model Y (welches ich recht gelungen finde!) in Stückzahlen und bezahlbaren Preisen (30.000€ + x, x < 10.000€) kommen. Sonst werden bald final die Lichter ausgehen bzw. Tesla wird als "Premium" Hersteller von einem Volumenhersteller (oder Google oder Apple) geschluckt.

Das MY bringt auch keine Rettung, da es ebenfalls für den Durchschnittskäufer zu teuer ist, und mit fehlendem Cockpit am Geschmack der Mehrheit vorbei geht.

Bis auf das MS hat Tesla bisher jedes seiner Modelle durch unnützen Schnickschnack und übertriebene Performance am Massenmarkt vorbei gebaut. Wenn die kleine Gruppe Interessenten ihr Fahrzeug gekauft hat, bricht die Nachfrage ein, und der Verkaufszahlen reduzieren sich mehr oder weniger auf den Ersatzbedarf.

Das Model S hat wirklich ein ansprechendes Design und wirkt von daher auch nicht alt. Ich kann aber @egn nur zustimmen. Zumindest meinen Geschmack treffen Model X, Model 3 und auch Model Y nicht. Aber ich bin auch nicht gerade von der Designikone VW Touran begeistert. Und der verkauft sich, wie geschnitten Brot.

Schöner sachlicher Beitrag von Jan82, das sehe ich alles genauso - allerdings ohne E-Auto-Erfahrung.

Design ist nicht alles, fast alle VW verkaufen sich gut trotz ihres eher langweiligen Designs.

Ich muss gestehen, dass ich "eigentlich" schon seit Wochen ein M3 LR AWD bestellen wollte. Aber da der Verkauf meines Volvo doch leicht schleppend verläuft, habe ich noch etwas zusätzliche Bedenkzeit gewonnen.
Gerade in den letzten Tagen mit schönem Sonnenwetter (offen fahrend) fragte ich mich, welchen Vorteil mir die Elektrokiste überhaupt im Alltag bringen soll. Außer der definitv überlegenen Fahrdynamik ist mir wenig eingefallen. OK, vielleicht noch die Vorklimatisierung, das "one-pedal driving" und die Summon-Funktion für enge Parklücken (welche aber wiederrum in Tiefgaragen nicht funzt).

Zitat:

@Magnus35i schrieb am 26. April 2019 um 11:45:09 Uhr:


Dafür sind die derzeitigen Lücken viel zu massiv was das autonome Fahren angeht!
Oder glaubt ihr ernsthaft, dass Tesla es schafft von Stufe 2 auf 5 innerhalb eines Jahres zu springen?
Wenn das so einfach wäre, dann sollte doch wenigstens die aktuelle Stufe 2 fehlerfrei funktionieren können? ;-)

Für Level 5 braucht es das flächendeckende 5G-Mobilfunknetz - alternativ geht wohl auch ein flächendeckendes W-Lan-Netz. Selbst in Amerika wird das nicht so schnell flächendeckend vorhanden sein. Vermutlich müsste für Level 5 erst mal 5G-taugliche Hardware nachgerüstet werden. In zwei, drei Jahren mag es vereinzelt Testregionen für Level 5 geben, mehr nicht.

Flächendeckendes 5G Netz? Vieleicht in Singapore, Vatikanstaat oder Monaco.

@nolam : Diese Fragen kannst du dir bei jedem Auto bzw. E-Auto stellen, sofern das vorhandene Fahrzeug noch funktioniert. Das hat aber nichts mit der Diskussion hier zu tun, deshalb ist das eher was für einen Community-Thread.

Zitat:

@egn schrieb am 26. April 2019 um 13:46:13 Uhr:


Das MY bringt auch keine Rettung, da es ebenfalls für den Durchschnittskäufer zu teuer ist, und mit fehlendem Cockpit am Geschmack der Mehrheit vorbei geht.

Ein GLC, X3, Q5 oder XC60 ist für den Durchschnittskäufer auch zu teuer, trotzdem verkaufen sie sich weltweit wie warme Semmeln. Und bzgl. des Cockpitdesigns kann man sich lange streiten...ein Alleinstellungsmerkmal ist es jedenfalls durchaus. Ich sehe es auch so, dass das Model Y schnell auf den Markt muss...und sei es über eine (Mit-)Produktion in China, weil's da schneller geht.

Der Rest muss über Kostenreduzierung und effizientere Produktion laufen...und wie gesagt sollte man da Flottengeschäft mal angehen. Das Update bei S/X sehe ich nicht so kritisch wie manche hier, da fand schon eine deutliche Aufwertung statt - der Innenraum sollte noch folgen.
Und bzgl. "in 2.5 Jahren nur 10% Verbrauchsreduzierung und kein neuer Akku": Wie gesagt, wenn man sowieso schon das Fahrzeug mit der höchsten Reichweite auf dem Markt hat und dass dann noch sparsamer macht, während die Konkurrenz erst so langsam auf den Markt kommt, aber nicht die gleichen Reichweiten bietet - dann halte ich die Strategie für richtig, wenn man neue Akkus in der gegenwärtigen Finanzlage zurückstellt und trotzdem weiterhin antriebsseitig das beste Paket auf dem Markt bietet.

Zitat:

@Magnus35i schrieb am 26. April 2019 um 11:45:09 Uhr:


...
Fühlt sich für mich eindeutig und unüberlegt an. Niemals wird das im nächsten Jahr der Fall sein! Niemals. Dafür sind die derzeitigen Lücken viel zu massiv was das autonome Fahren angeht!
Oder glaubt ihr ernsthaft, dass Tesla es schafft von Stufe 2 auf 5 innerhalb eines Jahres zu springen?
Wenn das so einfach wäre, dann sollte doch wenigstens die aktuelle Stufe 2 fehlerfrei funktionieren können? ;-)

Das muss überhaupt kein Widerspruch sein, es ist softwaretechnisch sehr gut möglich, daß die Basis des zukünftigen Level 4/5 Autos nicht mit der aktuellen kompatibel ist, sprich daß da zwei Entwicklungen parallel laufen (was sicherlich nicht von Anfang an so geplant war). Sie haben möglicherweise gemerkt, daß der programmiertechnische Weg zum Level 4/5 eben nicht über Level 2 führt, sondern einen ganz anderen Grundansatz braucht. Und haben dann den aktuellen Level 2 eben nur halbherzig weiterentwickelt (wie alle Tesla-Fahrer gemerkt haben), weil sie ja wußten, da kommt bald was tolles/viel besseres.
Ist nur eine Idee, sicher werden wir diesbezüglich erst zum Jahresende sein.

Es ist einfach wunderbar, dass die Weltuntergangspropheten wieder Hochbetrieb haben. Die waren jetzt ein halbes Jahr arbeitslos. 😁

Diesmal mache ich mir aber sogar selbst Sorgen, da zum ersten Mal der Absatz der S und X schwindet. Aber ich erkläre das einfach mal mit Auslaufen des Tax Credits in den USA und den Umsteigern auf Model 3. Der Markt kann mit den paar hundertausend Autos noch lange nicht gesättigt sein. Es gibt dazu einfach viele zu viele Leute denen Geld vollkommen egal ist und die sich nur zum Spaß ein Model S kaufen.

Irgendwann müssen nämlich auch die Käufer der großen Autos wieder beginnen Autos zu kaufen. Die können nicht ewig dem Tax Credit hinterherweinen.

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