Zitat:
@OSon schrieb am 8. Februar 2025 um 08:37:29 Uhr:
Heißt: Ich kontrolliere sie ständig, Klemme rechtzeitig den Ladebooster ab, Klemme rechtzeitig den Akku vom Landstrom? Und ich schau das sie nicht unter 3,1 fällt, könnte ja defekt gehen ?
Dafür gibt es Technik, die das automatisch macht. 😉
Das wird ja selbst von den guten Bleiladegeräten gemacht, dass die Ladespannung irgendwann auf Ladeerhaltung gesenkt wird. Der Bleibatterie tut es ebenfalls nicht gut ständig auf hoher Spannung gehalten zu werden. Über den Winter auf Float Spannung ist nicht optimal. Entweder die Spannung bei sehr langen Zeiträumen wie in der Winterpause auf 13,2 V senken, oder aber nur jeden Monat ein Vollladen.
Bei LFP sind die Spannungswerte nur etwas geringer. Für die kalendarische Degradation ist letztlich der langzeitliche durchschnittliche Ladestand relevant. Ob der Ladebooster, der ja nur während der Fahrt lädt, abgeschaltet wird ist nicht wirklich relevant, da er typischerweise nur zu weit weniger als 10 % der Zeit aktiv ist. Aber wenn man die LFP Batterie anlange Zeit an ein Netzladegerät hängt dann ist das schlecht, außer die Spannung ist nicht höher als 3,30 V. Ich würde LFP gar nicht an Landstrom hängen wenn nicht wirklich ein hoher verbrauch ist, oder das Netzladegerät so einstellen dass es eine 12V LFP Batterie dauerhaft nicht höher als auf 3,30 V lädt. Wenn man einen Booster oder PV hat sollte die gelegentliche Vollladung dadurch erfolgen. Wenn Bleinetzladegeräte keine Einstellmöglichkeit für die Spannung besitzen, aber einen externen Temperatursensor, so kann man den Temperatursensor durch einen Festwiderstand ersetzen und dem Ladegerät eine hohe Temperatur vor gaukeln. Meine Blei-Netzladegeräte denken z.B. dass die Batterien 43° C warm sind, und deshalb laden nicht mehr bis 14,4 V, sondern nur noch bis etwa 13,8 V, und die Ladeerhaltung liegt bei 13,2 V. Übrigens, die Temperaturkompensation von Blei-Ladegeräten muss unbedingt deaktiviert werden, da sonst bei kalten Temperaturen mit zu hoher Spannung geladen wird.
Höher als bis 3,40 V/Zelle braucht man LFP im Normalbetrieb sowieso nicht laden. Da sind dann schon 90+ % Ladestand erreicht. Nur für die Genauigkeit der Anzeige lädt man sie ab und zu mal voll. Aber auch da wäre der Einsatz eines richtigen Batteriecomputers auch besser.
Ich betreibe LFP im Wohnmobil seit 2016 und nach dem letzten Test diese Jahr haben sie noch eine Restkapazität zwischen 96 und 102 % der Nennkapazität. Bei unser Anwendung verlieren die Zellen bei Einhaltung der Spannungsgrenzen nicht vorwiegend durch Zyklen an Kapazität, sondern durch die kalendarische Degradation bei hohem durchschnittlichen SOC. Warum im Sommer die Zellen immer bei 100 % halten, wenn der tägliche Verbrauch locker durch die PV oder durch das Fahren gedeckt werden kann?
Man kann diese Hinweise ignorieren, und erreicht dann vielleicht trotzdem 10 Jahre Lebensdauer. Aber sie könnten bei richtiger Nutzung auch die doppelte Zeit halten.