Erzählt meine Werkstatt/Mechaniker Quatsch?

VW Golf 7 (AU/5G)

Hallo.

Ich habe im Februar 2020 einen VW Golf 7 2.0 TDI Variant bei einem VW-Autohaus gekauft.

Bei dem Auto wurde am 08.11.2019 bei einem km-Stand von 89.342 eine Inspektion inklusive Ölwechsel (LongLife Motoröl) durchgeführt. Am 03.09.2020 ließ ich eine Inspektion bei einer freien Werkstatt durchführen. Laut Serviceheft und Anzeige im Auto war diese fällig. Der km-Stand betrug bei dieser Inspektion 91.415. Zu meiner Verwunderung wurde erneut das Öl gewechselt (wieder LongLife Motoröl). Gibt es irgendwelche vernünftigen Gründe, dass Motoröl nach ca. 10 Monaten und ca. 2.000 km zu wechseln? Der Mechaniker meinte, dies sei nötig, wenn das Auto viel stehe und/oder viel Kurzstrecke fahre. Irgendwie würde sich das Öl wegen der "Durchläufer"(?) verdünnen und nicht mehr schmieren.

Die Batterie wurde bei der Inspektion getestet und sollte ersetzt werden (habe ich abgelehnt). Die Ergebnisse sind in das Serviceheft getackert:
CCA-Wert: 680 EN
Gemessen: 454 EN
DEFEKT/ERSETZEN
Batteriezustand: 66%
Ladezustand: 86%

Der Mechaniker sagte, dass ich unbedingt eine originale VW-Batterie (360 Euro) nehmen soll. Wenn ich keine originale VW-Batterie nehme, werde ich nur Probleme bekommen. Es werden dann unauffindbare Fehler auftreten. Das Kombi-Instrument würde Geisterfehler anzeigen, usw.. Ich kann auch keine VW-Batterie selber besorgen, denn er als Mechaniker/Werkstatt hafte für alle eingebauten Teile, und die Versicherung würde da Probleme machen, wenn er die nicht selber bestellt. Er würde auch lieber eine andere Batterie verbauen, denn an der originalen VW-Batterie verdiene er nur 5%.

Auf der Rechnung steht dann auch ein falsches Auto. Dort steht 1.6 TDI (0603 BQD) statt 2.0 TDI (0603 BOD). Bei der TSN wohl das O als Q gelesen.

Das Ganze erscheint mir alles sehr kurios. Der Werkstatt habe ich bis jetzt immer vertraut, aber die letzte Inspektion wirft doch einige Fragen auf und rüttelt ordentlich am Vertrauen. Wurde mir da nur Mist erzählt oder ist da was dran? Selbst mehrere Stunden Recherche im Internet finden nichts, womit sich die Aussagen der Werkstatt stützen lassen. Freunde und Bekannte halten die Aussagen für Blödsinn. Wenn ich die Infos im Netz richtig interpretieren, stellt es z.B. kein Problem dar, eine "Varta Start-Stopp AGM 70 Ah 760 A (EN) E39" für ca. 110 Euro einzubauen. Das Anlernen wäre auch nicht zwingend erforderlich, denn das System würde das mit der Zeit von selber erkennen.

Ich denke ich werde bei dem VW-Autohaus, wo ich das Auto auch gekauft habe, einen Termin machen und dort bestimmte Fragen stellen, um die Aussagen vom Mechaniker zu validieren. Wenn sich dann die Aussagen immer noch als Unfug herausstellen, wechsel ich die Werkstatt.

Was haltet Ihr von der ganzen Sache? Wie sollte ich vorgehen? Ich habe leider wenig Auto-Erfahrungen und habe mich bis jetzt immer auf die Aussagen der Werkstatt verlassen. Vielen Dank für jeden Hinweis und Ratschlag!

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Es gibt und gab bei VW keinen Ölgütesensor. Es ist ausschließlich der Sensor für Öltemperatur und Ölstand verbaut. Mit der Öltemperatur und vielen weiteren Parametern (Last, Drehzahl, Kaltstarts etc.) wird dann der "Verschleiß" des Öles errechnet. Ein weiterer Parameter ist hier die Ölqualität. Diese wird aber nicht gemessen, sondern als Wert eingegeben.

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Zitat:

@Diesel_inside schrieb am 6. September 2020 um 18:51:44 Uhr:


Es gibt und gab bei VW keinen Ölgütesensor. Es ist ausschließlich der Sensor für Öltemperatur und Ölstand verbaut. Mit der Öltemperatur und vielen weiteren Parametern (Last, Drehzahl, Kaltstarts etc.) wird dann der "Verschleiß" des Öles errechnet. Ein weiterer Parameter ist hier die Ölqualität. Diese wird aber nicht gemessen, sondern als Wert eingegeben.

Okay, Asche auf mein Haupt, dann nehme ich das natürlich zurück was den Ölgütesensor betrifft. Bin tatsächlich davon ausgegangen weil ja wie erwähnt, bestimmte Daten gesammelt werden für die Berechnung des Zeitpunktes für den nächsten Service. Wieder was dazu gelernt.

Nach 2000 km Ölwechsel, wie 1960 bei Boxermotoren. Ich glaube ich kann nicht mehr!

Wo ist das Problem nach 10 Monaten und 2000 km? Gut wären 2 Monate vorgezogen. Fahr den zweiten Golf als Neuwagen. Erste Inspektion und Ölwechsel nach 2 Jahren oder 30000 km, danach jedes Jahr.

Unser BMW (2015) will, trotz nur etwa 9tsd km pro Jahr, konsequent nur alle 24 Monate frisches Öl. Das Auto hat, wie mein Golf 7 GTI, eine dynamische bzw flexible Ölintervallberechnung. Fährt das Auto in 2 Jahren mehr als 60tsd km, bist du eher zum Ölwechsel fällig. Ansonsten eben nach genau 2 Jahren.

Warum VW es anders handhabt, indem zwar bis zu 30tsd km bzw bis zu 24 Monate vorgegeben werden, aber hier in diesem Fall nach 10 Monaten bzw 2tsd km schon frisches Öl verlangt wird, ist mir schleierhaft. Mein GTI kommt in der Regel auf etwa 18 Monate bzw 12/13 tsd km zwischen den flexiblen Ölwechseln.

Beim Fiat und dem Claas Mähdrescher wechsle ich alle 2 Jahre das Öl. Die beiden sind mittlerweile 8 Jahre alt und die Motoren laufen völlig unauffällig. Der MF Traktor bekommt fest vorgegeben alle 600 Betriebsstunden frisches Öl (das entspricht etwa 30tsd PKW Kilometer).

Nur mal so zum Vergleich...

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