Erfahrungsbericht eines Umsteigers (von 1er 224 PS auf Polo 115 PS)
So Freunde, bin seit einer Woche Polo Fahrer und es gibt viel (positives) zu berichten.
Ich hatte letztes Jahr bereits einen Thread zu dem Thema eröffnet (siehe hier) und bin mittlerweile umgestiegen.
Ich habe mit dem BMW 125D (224 PS / 450nm) vor einem Monat noch mal eine Urlaubsfahrt zum Gardsee gemacht (gesamt runde 2000 KM runtergespult) und schon auf dem Hinweg bin ich mit der "Renn"maschine kaum vorangekommen (fast nie schneller als 120 KM/h).
Da wurde mir noch mal klar, wie wenig ich von der Motorleistung auch auf langen Strecken abrufe.
Also kommt es für mich hauptsächlich auf Komfort an.
Zum neuen Polo:
Ich habe letztes Jahr sehr viel Zeit im Konfigurator zugebracht und mich final dazu entschieden, komplett auf Optik-Upgrades zu verzichten.
Es wurde also ein sehr gut ausgestatteter Polo Comfortline mit 115 PS - DSG, Schiebedach, Navi, Radio Composite, ACC, Sitzheizung und MultiFunk-Lenkrad, der jedoch auf 15 Zoll Stahlfelgen, UniSchwarz und Halogenlampen daherkommt und ehern wie die Basis für 14T€ aussieht und demnach optisch auch nicht den LP von 25T€ wiederspiegelt.
Hintergrund dieser Entscheidung: es ist nur ein Polo und VW verlangt für die Optik-Extras einfach zu viel Geld. Wären mit Alus, R-Line, LED, usw. über 4000€ Mehrkosten geworden. Deshalb fahre ich den Polo auch völlig "inkognito", aber mit bestmöglichem Komfort :-) .
Die 15 Zoll Stahlfelgen bieten zudem einen sehr guten Federkomfort und sollte ich tatsächlich mal nen Platten haben, oder nen Bordstein mitnehmen, wird es bei weitem nicht so teuer, wie bei Alus ;-) (auch DAS ist Luxus, wenn man sich um sowas keine Gedanken machen muss ;-) ).
Problematisch dürfte der Polo ehern für VW werden, denn wie will man einen optisch so spartanisch ausgestatteten Polo nach Leasing-Ende weiterverwerten? Listenpreis hoch & Optik "beschissen" dürfte nicht gerade förderlich für den Wiederverkauf sein ;-) .
(aber durch VW auch selbst verursacht, denn wieso stattet man den Polo optisch nicht ab Werk deutlich wertiger aus, sondern lässt sich das durch den Käufer erst teuer bezahlen.... ohne mich!)
Zum Polo vs. BMW 125D:
Ich vermisse nichts und bin mit der Entscheidung absolut zufrieden!!!
Ich finde den Polo geil und würde aktuell nicht mehr zurück auf den doppelt so teuren BMW 125D wechseln wollen.
Der Polo ist sehr komfortabel, hat eine sagenhafte Laufruhe (vs. 1er 125D) und ist sehr komfortabel (gute Federung, gute Sitze, geringes Geräuschniveau auch bei 160 KM/h).
Der ACC funktioniert wie erwartet gut.
Die Navi finde ich nach kurzer Umgewöhung auch gut.
Die Soundboxen des RadioComposite sind erstaunlich ausreichend (ich hatte vorher HarmanKardon im BMW).
Motorleistung fürs mitsegeln perfekt (mehr braucht kein Mensch).
Habe den Motor bisher sehr sparsam gefahren und komme nach knapp 600 KM auf einen Durchschnittsverbrauch von rund 5,5 Litern...trotz Einfahrphase!
Mir macht es regelrecht Spass, neue Verbrauchsrekorde aufzustellen, passiv und sparsam zu fahren. Das ist sehr entspannend und kein Vergleich zu der Hektik, die ich oft mit dem 125D verspürt habe, weil die Autobahn schon wieder dicht ist und ich die Motorleistung wieder ungenutzt blieb.
Leistung:
115 PS (200NM) Benziner 1.0 TSI (9,5 Sek. auf 100)
vs.
224 PS (450NM) 2.0 BiTurbo Diesel im 1er BMW (6,3 Sek. auf 100)
Habe bisher nach rund 600 KM die rund doppelte Leistung des BMWs nicht vermisst, und die Laufruhe des kleinen Benziners im Polo sehr zu schätzen gelernt.
Was mir auffällt: wenn man normal beschleunigt, reicht die Motorleistung aus und auch 160 KM/h sind sehr entspannt zu fahren.
Latscht man jedoch mal richtig drauf (wofür es im Alltag keinen Grund gibt), wird der Polo 1.0 TSI 115 PS zwar schnell laut, aber man fühlt keine großen Beschleunigungszuwächse. Das war im 125D ne ganz andere Hausnummer: reinlatschen endete immer in vergleichsweise brachialem Beschleunigungsgefühl (klar.... 450NM und Heckantrieb).
Um das aber wieder zu relativieren: in den 3 Jahren 125D habe ich so gut wie nie davon Gebrauch machen können, denn wenn man schnell beschleunigt, ist das Endergebnis ja, dass man am Ende der Beschleunigung eine hohe Geschwindigkeit hat und da unsere Straßen überfüllt sind, macht es keinen Sinn, stark zu beschleunigen. Der 125D erreichte auch jederzeit abrufbare 250 Sachen Endgeschwindigkeit, die ich jedoch auch nur extrem selten abgerufen habe und das Gefühl mit 250 Sachen zu fahren brauche ich nicht wirklich (fühlte sich im 1er vergleichsweise gefährlich/unsicher an).
Motor/Getriebe:
Als ich die Drehmomentkurve des 1.0 TSI 115 PS / 200NM sah, war ich erst etwas enttäuscht (weil das hohe Drehmoment erst bei knapp unter 2000 U/Min. anliegt).
Das ist in der Praxis jedoch kein Problem, den dass DSG hält den Motor bei normaler Fahrweise immer im niedrigen Bereich von um 1500 U/min. (anscheinend liegt bei 1500 Touren bereits ausreichend Drehmoment an).
Bei 100 KM/h liegen runde 2100 U/min. an. Dementsprechend beideten 150 KM/h noch sehr gut vertretbare 3150 U/min.
Dadurch bleibt der Motor akkustisch immer im kaum wahrnehmbaren Bereich. Ich würde die Kombination aus 115 PS 1.0 TSI und DSG-Automatik durchaus als harmonisch vergleichen. Mein 8-Stufen Wandler im 125D hat das kaum besser gemacht.
Zu den Punkten die nicht negativ, jedoch minimal verbesserungsfähig sind:
Das Schiebedach ist etwas größer, als im BMW, jedoch im geöffneten Zustand auch etwas lauter. Trotzdem gut benutzbar...im BMW war´s halt etwas besser. Würde das Schiebedach im Polo auch wieder hinzubestellen.
Gurthalterung/Fahrersitz: das Gurtschluss ist unbeweglich und da mein Sitz relativ weit hinten ist, ist der Gurt "abgeknickt"... das ist kein Problem, sondern nur eine Feststellung.
Die Schlüsselposition am Lenkrad ist etwas zu niedrig. Macht beim fahren keine Problem, jedoch hat man das Gefühl, jederzeit mit dem Knie gegen den Schlüssel zu kommen (ist aber nicht der Fall). Ich würde daher jedem empfehlen, Keyless-Go mitzubestellen (350€ sind es wert).
Fazit:
Der Polo ist ein wirklich tolles und erwachsenes Auto geworden. Als Downgrader bin ich mit der Entscheidung zufrieden und vermisse nichts (auch keine Motorleistung). Würde die Entscheidung jederzeit wieder so treffen und auch die Ausstattung genauso wählen (bzw. noch KeylessGo dazunehmen).
Den Polo was die Optik angeht, "blanko" zu bestellen (trotz der vielen Extras) war auch die richtige Entscheidung. Ich finde es zudem auch geil, komplett auf Prestige zu verzichten und anderen, die darauf beim Auto wert legen, damit indirekt zu zeigen, wie scheißegal es mir ist. Mir ist zudem beim abholen in der Autostadt auch aufgefallen, dass mein PKW der einzige ohne Alus war ;-) .
Beste Antwort im Thema
So Freunde, bin seit einer Woche Polo Fahrer und es gibt viel (positives) zu berichten.
Ich hatte letztes Jahr bereits einen Thread zu dem Thema eröffnet (siehe hier) und bin mittlerweile umgestiegen.
Ich habe mit dem BMW 125D (224 PS / 450nm) vor einem Monat noch mal eine Urlaubsfahrt zum Gardsee gemacht (gesamt runde 2000 KM runtergespult) und schon auf dem Hinweg bin ich mit der "Renn"maschine kaum vorangekommen (fast nie schneller als 120 KM/h).
Da wurde mir noch mal klar, wie wenig ich von der Motorleistung auch auf langen Strecken abrufe.
Also kommt es für mich hauptsächlich auf Komfort an.
Zum neuen Polo:
Ich habe letztes Jahr sehr viel Zeit im Konfigurator zugebracht und mich final dazu entschieden, komplett auf Optik-Upgrades zu verzichten.
Es wurde also ein sehr gut ausgestatteter Polo Comfortline mit 115 PS - DSG, Schiebedach, Navi, Radio Composite, ACC, Sitzheizung und MultiFunk-Lenkrad, der jedoch auf 15 Zoll Stahlfelgen, UniSchwarz und Halogenlampen daherkommt und ehern wie die Basis für 14T€ aussieht und demnach optisch auch nicht den LP von 25T€ wiederspiegelt.
Hintergrund dieser Entscheidung: es ist nur ein Polo und VW verlangt für die Optik-Extras einfach zu viel Geld. Wären mit Alus, R-Line, LED, usw. über 4000€ Mehrkosten geworden. Deshalb fahre ich den Polo auch völlig "inkognito", aber mit bestmöglichem Komfort :-) .
Die 15 Zoll Stahlfelgen bieten zudem einen sehr guten Federkomfort und sollte ich tatsächlich mal nen Platten haben, oder nen Bordstein mitnehmen, wird es bei weitem nicht so teuer, wie bei Alus ;-) (auch DAS ist Luxus, wenn man sich um sowas keine Gedanken machen muss ;-) ).
Problematisch dürfte der Polo ehern für VW werden, denn wie will man einen optisch so spartanisch ausgestatteten Polo nach Leasing-Ende weiterverwerten? Listenpreis hoch & Optik "beschissen" dürfte nicht gerade förderlich für den Wiederverkauf sein ;-) .
(aber durch VW auch selbst verursacht, denn wieso stattet man den Polo optisch nicht ab Werk deutlich wertiger aus, sondern lässt sich das durch den Käufer erst teuer bezahlen.... ohne mich!)
Zum Polo vs. BMW 125D:
Ich vermisse nichts und bin mit der Entscheidung absolut zufrieden!!!
Ich finde den Polo geil und würde aktuell nicht mehr zurück auf den doppelt so teuren BMW 125D wechseln wollen.
Der Polo ist sehr komfortabel, hat eine sagenhafte Laufruhe (vs. 1er 125D) und ist sehr komfortabel (gute Federung, gute Sitze, geringes Geräuschniveau auch bei 160 KM/h).
Der ACC funktioniert wie erwartet gut.
Die Navi finde ich nach kurzer Umgewöhung auch gut.
Die Soundboxen des RadioComposite sind erstaunlich ausreichend (ich hatte vorher HarmanKardon im BMW).
Motorleistung fürs mitsegeln perfekt (mehr braucht kein Mensch).
Habe den Motor bisher sehr sparsam gefahren und komme nach knapp 600 KM auf einen Durchschnittsverbrauch von rund 5,5 Litern...trotz Einfahrphase!
Mir macht es regelrecht Spass, neue Verbrauchsrekorde aufzustellen, passiv und sparsam zu fahren. Das ist sehr entspannend und kein Vergleich zu der Hektik, die ich oft mit dem 125D verspürt habe, weil die Autobahn schon wieder dicht ist und ich die Motorleistung wieder ungenutzt blieb.
Leistung:
115 PS (200NM) Benziner 1.0 TSI (9,5 Sek. auf 100)
vs.
224 PS (450NM) 2.0 BiTurbo Diesel im 1er BMW (6,3 Sek. auf 100)
Habe bisher nach rund 600 KM die rund doppelte Leistung des BMWs nicht vermisst, und die Laufruhe des kleinen Benziners im Polo sehr zu schätzen gelernt.
Was mir auffällt: wenn man normal beschleunigt, reicht die Motorleistung aus und auch 160 KM/h sind sehr entspannt zu fahren.
Latscht man jedoch mal richtig drauf (wofür es im Alltag keinen Grund gibt), wird der Polo 1.0 TSI 115 PS zwar schnell laut, aber man fühlt keine großen Beschleunigungszuwächse. Das war im 125D ne ganz andere Hausnummer: reinlatschen endete immer in vergleichsweise brachialem Beschleunigungsgefühl (klar.... 450NM und Heckantrieb).
Um das aber wieder zu relativieren: in den 3 Jahren 125D habe ich so gut wie nie davon Gebrauch machen können, denn wenn man schnell beschleunigt, ist das Endergebnis ja, dass man am Ende der Beschleunigung eine hohe Geschwindigkeit hat und da unsere Straßen überfüllt sind, macht es keinen Sinn, stark zu beschleunigen. Der 125D erreichte auch jederzeit abrufbare 250 Sachen Endgeschwindigkeit, die ich jedoch auch nur extrem selten abgerufen habe und das Gefühl mit 250 Sachen zu fahren brauche ich nicht wirklich (fühlte sich im 1er vergleichsweise gefährlich/unsicher an).
Motor/Getriebe:
Als ich die Drehmomentkurve des 1.0 TSI 115 PS / 200NM sah, war ich erst etwas enttäuscht (weil das hohe Drehmoment erst bei knapp unter 2000 U/Min. anliegt).
Das ist in der Praxis jedoch kein Problem, den dass DSG hält den Motor bei normaler Fahrweise immer im niedrigen Bereich von um 1500 U/min. (anscheinend liegt bei 1500 Touren bereits ausreichend Drehmoment an).
Bei 100 KM/h liegen runde 2100 U/min. an. Dementsprechend beideten 150 KM/h noch sehr gut vertretbare 3150 U/min.
Dadurch bleibt der Motor akkustisch immer im kaum wahrnehmbaren Bereich. Ich würde die Kombination aus 115 PS 1.0 TSI und DSG-Automatik durchaus als harmonisch vergleichen. Mein 8-Stufen Wandler im 125D hat das kaum besser gemacht.
Zu den Punkten die nicht negativ, jedoch minimal verbesserungsfähig sind:
Das Schiebedach ist etwas größer, als im BMW, jedoch im geöffneten Zustand auch etwas lauter. Trotzdem gut benutzbar...im BMW war´s halt etwas besser. Würde das Schiebedach im Polo auch wieder hinzubestellen.
Gurthalterung/Fahrersitz: das Gurtschluss ist unbeweglich und da mein Sitz relativ weit hinten ist, ist der Gurt "abgeknickt"... das ist kein Problem, sondern nur eine Feststellung.
Die Schlüsselposition am Lenkrad ist etwas zu niedrig. Macht beim fahren keine Problem, jedoch hat man das Gefühl, jederzeit mit dem Knie gegen den Schlüssel zu kommen (ist aber nicht der Fall). Ich würde daher jedem empfehlen, Keyless-Go mitzubestellen (350€ sind es wert).
Fazit:
Der Polo ist ein wirklich tolles und erwachsenes Auto geworden. Als Downgrader bin ich mit der Entscheidung zufrieden und vermisse nichts (auch keine Motorleistung). Würde die Entscheidung jederzeit wieder so treffen und auch die Ausstattung genauso wählen (bzw. noch KeylessGo dazunehmen).
Den Polo was die Optik angeht, "blanko" zu bestellen (trotz der vielen Extras) war auch die richtige Entscheidung. Ich finde es zudem auch geil, komplett auf Prestige zu verzichten und anderen, die darauf beim Auto wert legen, damit indirekt zu zeigen, wie scheißegal es mir ist. Mir ist zudem beim abholen in der Autostadt auch aufgefallen, dass mein PKW der einzige ohne Alus war ;-) .
76 Antworten
zum bla bla bla da oben: ABS und Airbag hatte ich ab '81 - kein Systemausfall in 400tkm. Gut 10 Jahre zuvor aber Lehrgeld bezahlt in Sachen Licht mit H1 falls das hier jemand kennt, der älter als H4 ist :-)
zum blablabla da unten:
Es gibt in der Tat Leute, die wollen einfach keinen GTI. Wohl aber ein gut ausgestattetes Fzg mit "sinnvollen Extras". Ach ja, Schiebedächer gehören definitiv ebenfalls nicht dazu ;-) Nach selbst instand gesetzten Schäden an diversen Autos (Kasettentausch, Hubwinkel, Zug bis D-Säule) erlaube ich mir diese Risikoabschätzung ;-)
Zu deinem KommentarZitat:
@bonanza-effekt schrieb am 16. Juli 2019 um 19:24:54 Uhr:
zum bla bla bla da oben: ABS und Airbag hatte ich ab '81 - kein Systemausfall in 400tkm. Gut 10 Jahre zuvor aber Lehrgeld bezahlt in Sachen Licht mit H1 falls das hier jemand kennt, der älter als H4 ist :-)zum blablabla da unten:
Es gibt in der Tat Leute, die wollen einfach keinen GTI. Wohl aber ein gut ausgestattetes Fzg mit "sinnvollen Extras". Ach ja, Schiebedächer gehören definitiv ebenfalls nicht dazu ;-) Nach selbst instand gesetzten Schäden an diversen Autos (Kasettentausch, Hubwinkel, Zug bis D-Säule) erlaube ich mir diese Risikoabschätzung ;-)
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"welches Niveau ist hier mal wieder erreicht" 😰
Ich kenne sehr wohl noch die H1 Glühlampen da ich zu deren Zeit bereits im Job aktiv war und was da an Lehrgeld angefallen sein soll kann ich nicht nachvollziehen . Die H1 wurden 1964 eingeführt und aus diesem Grund hattest du ja offensichtlich keine Probleme "der ersten Stunde" sondern ein Leuchtmittel welches bereits mehrere Jahre in verschiedenen Fahrzeugen verbaut war( und bevor es wieder losgeht = Werde ich hier auch nicht diskutieren) Aber vielen Dank für deinen Hinweis das ich jetzt jemanden gefunden habe der entscheidet welche Sonderausstattung für mich - vielleicht dürfen dich ja auch andere bei Bedarf kontaktieren - sinnvoll sind und welche nicht 😠