EPB während der Fahrt ziehen. Was passiert?

VW Golf 7 (AU/5G)

Hallo zusammen,
Ich habe heute aus Versehen die EPB während der Fahrt gezogen. Was darf/soll passieren. Bei mir kam kurz dieses typische ABS Knurren mit kurzem Bremsen. Dann zeigte er im Instrument eine Warnung wg Parkbremse an. Ist das ok so, oder sollte das System normalerweise gar nicht auf den Schalter während der Fahrt reagieren?
Bei 180 auf der AB wäre ein Elektronikfehler dann nicht lustig.

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Was an einer blockierenden Hinterachse im Vergleich zu einer ABS Bremsung besser ist, würde ich gerne mal erfahren.

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Zitat:

@oli x3 schrieb am 25. August 2016 um 22:59:32 Uhr:


Soll jetzt keine Werbung sein, aber ich kann allen empfehlen ein Fahrsicherheitstraining durchzuführen. Ich hatte das ganze beim ADAC gemacht (Intensivkurs) und ein Bestandteil war das Thema Handbremse während der Fahrt. Und ich kann sagen, außer dass die Notbremsfunktion ordentlich bremst passiert nicht viel, selbst auf nasser, glatter Fahrbahn mit Kurve überholt einen das eigene Heck nicht. Aber das wurde ja schon gesagt.

Endlich jemand der es schon gemacht hat und hier wahre Worte schreibt. Selbst im Schnee bricht das Auto nicht aus. Die EPB wirkt jedem noch so kleinsten Driftwinkel entgegen. Also wenn ichs mir aussuchen könnte ein Auto mit bewusstlosem Fahrer bei höherer Geschwindigkeit abzubremsen, dann nur mit EPB. Wenn man die manuelle Handbremse etwas zu fest zieht, bricht garantiert das Heck weg.

Zitat:

Zieh mal die normale Handbremse bei Tempo 100 oder von mir aus 80 wenn der Fahrer Ohnmächtig wird und vielleicht noch auf dem Gas steht. Das Teil verglüht vermutlich bevor du in die Wand oder den LKW vor dir einschlägst.

Mit der Handbremse bringst du kein Auto zum stehen wenn das Gaspedal gedrückt ist. Keine Chance. Nichtmal bei Tempo 30. Und selbst ohne Gas ist der Bremsweg selbst bei 30 abartig lang.

Die EPB ist schon gut so wie sie ist. Sie führt eine Notbremsung aus. Das Heck kommt bestimmt nicht rum, das verhindern ABS und ESP.

Das sind wieder weit hergeholte Vorbedingungen !

Weder die EPB noch die Handbremse wird effektiv was nützen wenn der Fahrer bei hoher Geschwindigkeit ohnmächtig wird.
Da geht alles zu schnell als daß der Beifahrer kontrolliert was machen kann. Oder wird der Fahrer immer nur dann Ohnmächtig wenn das Auto schön geradeaus auf der Autobahn fährt ?

Das ist auch nicht der Sinn der Feststellbremse. Aber man kann mit der Handbremse durchaus kontrolliert das Fahrzeug zum Stehen bringen.
... und wenn der Ohnmächtige seinen Fuß auf dem Gas hat zieht man den eben weg.
Solche Situationen kann man nicht vorher planen und wie sie ausgehen auch nicht. Mit oder ohne technische Hilfsmittel.

Was mir Sorgen bereitet ist die technische Zuverlässigkeit der EPB. Diese ist ja bekanntlich mit der gesamten Fahrzeugelektronik vernetzt.

Beispiel: Ich wohne an einer Straße mit leicht bis mittlerem Gefälle. Wenn ich rückwärts aus der Garage fahre muß ich raus aus der Einfahrt auf die Straße und dort den Wagen so lange parken bis ich das Garagentor und das Gartentor geschlossen habe. Das mache ich noch manuell - stellt euch vor.

Also steht mein Wagen mit laufendem Motor und aktivierter EPB am Gefälle bis ich wieder einsteige.
Bei gezogener Handbremse weiß ich daß die Kiste sicher stehen bleibt - es sei denn das Seil würde genau da reißen.
Da hatte ich nie Bedenken.

Wenn allerdings bei aktivierter Elektronik in der permanent mehrere vernetzte Rechner miteinander kommunizieren und Daten schaufeln könnte es schon denkbar sein daß bedingt durch ein Funksignal aus der Nähe oder eine Störung die Entriegelung der EPB passiert. Niemand kann eine 100 % ige Sicherheit bei solchen Systemen garantieren.
Also wird der Wage führerlos abrollen.

Nun kann man ja sagen mache den Motor aus, Gang rein und EPB an. Richtig - ist möglich, aber umständlich und kein Mensch macht so etwas wegen einer Minute. Klötzchen vorlegen wäre noch sicherer.

Das ist ein Problem welches ich mit der herkömmlichen Handbremse nicht hatte.

Die EPB ist keine technisch unabhängig funktionierende zweite Bremse mehr wie es mal mit der mechanischen Handbremse gefordert war. Man hat hier von der Zulassungsseite her wieder Zugeständnisse gemacht.

Was spräche wirklich gegen eine mechanische Handbremse und eine automatische Haltefunktion ( grünes Symbol) beim Stop oder Anhalten/Abfahren wie es z.B. Renault hat ? Nichts.

Es ist nun so wie es ist. Manche Dinge zeigen erst hinterher - nach dem Kauf - was sie taugen oder wert sind weil man bei einer Probefahrt so etwas nur am Rande bemerkt.

Unsere Autos sind eben Ergebnisse des " Inzucht-Engineering " wie es Daniel Goeudevert ( ein ehemaliger Automanager) in seinem Buch " Wie ein Vogel im Aquarium " bemerkte . Das schrieb er bereits 1998 ...

Irrational. Wie viele Autos sind schon mit "angezogener" Handbremse weggerollt. Liest man immer wieder in der Zeitung.

@Ugolf
Wenn ich mir solche Gedanken manchen würde und ich mich immer fürchten würde, dass das Auto wegrollt, oder die Technik versagt, würde ich mit dem Rad fahren . . . .

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Zitat:

Wie viele Autos sind schon mit "angezogener" Handbremse weggerollt. Liest man immer wieder in der Zeitung.

Kann ich mich nicht erinnern daß ich die letzten Jahre davon gelesen hätte.
Wer natürlich zu schwach ist eine Handbremse richtig zu ziehen - das ist ein anderes Problem.
Seine Handbremse hat auch nicht jeder in Ordnung.

Aber gehen wir mal davon aus daß die Handbremse funktionstüchtig ist. Sonst könnte ich die Funktion der Stellmotoren auch in Frage stellen.

lufri - ich war Elektroniker mein ganzes Berufsleben lang. Da kann ich wohl manches anders einschätzen.

Außerdem - wie oft liest man hier daß einige über Elektronik - oder Funktionsprobleme dieser jammern.
So ganz perfekt scheint das alles doch nicht zu sein.

also gibt die komplette bremse bei betätigung epb während der fahrt, alles was geht?

Zitat:

@garfield126 schrieb am 26. August 2016 um 11:29:09 Uhr:


also gibt die komplette bremse bei betätigung epb während der fahrt, alles was geht?

Bei der Fahrzeugabholung in WOB wurde mir gesagt, dass die EPB nur mit 80% bremst.

Ich hatte für mich vermutet daß der Grad des Bremseingriffes geschwindigkeitsabhängig sein könnte.
Wäre technisch ohne weiteres machbar ( SW ) und würde auch Sinn machen.

....was ist denn Geschwindigkeitsabhängig.
Es ist eine Notbremsung mit ABS was soll da die Betrachtung Geschwindigkeit für eine Rolle spielen?
Warum soll man an der EPB etwas ändern nur weil es einem Besitzer nicht ins Fahrprofil passt.

Es gibt überhaupt keine reale Situation wo ich eine kontrollierte herkömmliche Handbremsung benötige außer die Gewohnheit mit der Handbremse zu spielen.

Zitat:

@foggie schrieb am 26. August 2016 um 18:44:50 Uhr:


....was ist denn Geschwindigkeitsabhängig.
Es ist eine Notbremsung mit ABS was soll da die Betrachtung Geschwindigkeit für eine Rolle spielen?

Nein, die EPB bremst niemals im ABS Regelbereich. Immer kurz davor und kontrollierbar. Probiert das doch endlich mal alle irgendwo aus. Es passiert dabei absolut nichts mit dem Auto, ausser man hat einen Hintermann.

Zitat:

Nein, die EPB bremst niemals im ABS Regelbereich.

na wenn es kurz davor und kontrolliert bremst dann regelt ESP mit ABS doch aber kurz davor weil es ja selber den Bremsdruck bestimmen kann.

Zitat:

....was ist denn Geschwindigkeitsabhängig.

Geschwindigkeitsabhängig bedeutet daß der Grad des Bremseingriffes beim Ziehen der EPB abhängig von der aktuellen Fahrgeschwindigkeit wäre und nicht wie hier erwähnt konstant 80 % ist. Die Bremswirkung der Geschwindigkeit also angepaßt wird.

Wann wird man denn die EPB oder eine Handbremse bei der Fahrt ziehen ?

Doch nur wenn man ( überrascht) feststellt daß die Wirkung der normalen Betriebsbremse auf Grund einer Einwirkung oder Ausfalles eines Bauteiles nicht mehr vorhanden ist. Also wird man sehen daß es möglich ist ohne Unfall oder Schaden zum Stehen zu kommen. Ist aber situationsbedingt.

Bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn voll in die Eisen zu gehen ist Unfug. Mit oder ohne elektronische Regelung.
Also wird man versuchen nach der Gaswegnahme mitschwimmend im Verkehr möglichst auf die rechte Spur zu kommen falls man da nicht war.
Dann gilt es Geschwindigkeit abzubauen. Mit der Handbremse macht man das so daß man vorsichtig zieht und weiter pullt so lange das Fahrzeug stabil in der Spur bleibt. Dabei nützt man die Motorbremse.

Mit der digitalen Art der Vollbremserei wie sie nun die EPB bietet wird das nicht so leicht gehen zumal wie bereits erwähnt ein Hintermann der nicht damit rechnet ( wer tut das schon bei einer Geradeausfahrt auf der Autobahn ) daß der Vorausfahrende plötzlich voll bremst .
Das gibt zwangsläufig einen Auffahrunfall den es mit der Softbremsung nicht gäbe.

So steht der Konstrukteur aus meiner Sicht vor der Entscheidung die Notbremswirkung der EPB immer voll wirken zu lassen und dabei eine denkbare zusätzliche Gefahr zu riskieren oder die Auslegung der Bremswirkung unterschiedlich zu gestalten um die Fahrbedingungen zu entschärfen.

Bei niedrigeren Geschwindigkeiten sehe ich die hohe Bremswirkung unkritischer weil da günstigere kontrollierbare Bedingungen herrschen .

Wie man bei einer Paßabfahrt und plötzlich ausfallender Betriebsbremse mit Handbremse oder EPB die Situation gemeistert werden könnte - da bin ich selbst noch am Überlegen . Hier herrschen andere gefährlichere Herausforderungen.

Man sollte dabei nicht vergessen daß im Notfall (Betriebsbremse voll defekt oder ein Bremskreis ) auch nur wie bei der Handbremse beide Hinterräder gebremst werden. Das wird bei der Diskussion übersehen. Die Helferlein wie ESP sind da auch weg oder wirken eingeschränkt und nicht mehr optimal.

Inwieweit man bei den Entwicklern solche Situationen durchspielt ist mir unbekannt. In beiden Fällen - Handbremse oder EPB wird es vermutlich brenzlich werden Notbremsungen durchzustehen.

Also - liebe mitdiskutierende Kollegen - einen der eine Meinung vertritt die euch nicht gefällt nicht persönlich lächerlich machen sondern sachliche technische Argumente und Überlegungen beitragen.

Im übrigen - in meiner Zeit als Käferfahrer war es durchaus üblich bei Schneeglätte und kurvigen Gefällen ( im Allgäu durchaus vorkommend) den Wagen mit der Handbremse so zu stabilisieren daß er beim Ausbrechen der Lenkung wieder gerade lief. Kommt vielleicht heute nicht mehr so vor weil alles gesalzen ist.

Früher gehörte das zur hohen Kunst eines Autofahrers im schwierigen Winterbetrieb.
Die Handbremse alter Art war also kein unnützes Ding welches man so durch ein Knöpfchen einfach ersetzen kann.
Man kann mit ihr schon auch was anfangen.

Zitat:

Geschwindigkeitsabhängig bedeutet daß der Grad des Bremseingriffes beim Ziehen der EPB abhängig von der aktuellen Fahrgeschwindigkeit wäre und nicht wie hier erwähnt konstant 80 % ist. Die Bremswirkung der Geschwindigkeit also angepaßt wird.

Wird doch gemacht läuft doch über den ESP Ctrl.

Zitat:

Bei hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn voll in die Eisen zu gehen ist Unfug. Mit oder ohne elektronische Regelung.
Also wird man versuchen nach der Gaswegnahme mitschwimmend im Verkehr möglichst auf die rechte Spur zu kommen falls man da nicht war.
Dann gilt es Geschwindigkeit abzubauen. Mit der Handbremse macht man das so daß man vorsichtig zieht und weiter pullt so lange das Fahrzeug stabil in der Spur bleibt. Dabei nützt man die Motorbremse.

Wenn du dafür Zeit hast kannst du auch mit der EPB push und pull anwenden.
In jeder anderen Situation vor allem in Kurven oder nassen bzw glatten Straßen hast du keine Chance mit der HB.
Nicht mal bei geringen Geschwindigkeiten.

Die Frage ist nur ob - wie ich bereits erwähnt habe - die Bremskreise im Notfall nicht mehr oder nur noch halb funktionsfähig sind ESP überhaupt noch funktioniert.

Bei meinem Versuch mit dem Verkäufer bin ich 50 km/h gefahren und die Anlage war in Ordnung.
Wenn aber bei angenommenen Totalausfall der Bremshydraulik das ESP ebenfalls tot ist - wie soll sie noch wirken - wird man nur über die Motoren der Feststellbremse Einfluß auf die Bremswirkung nehmen können.
Inwieweit das möglich ist habe ich keine Kenntnis.

Die Wirkung ist aber dann die selbe wie die einer Handbremse die auch nur zwei Räder bremst.
Dann wird das Kurvenfahren auch nicht mehr so elegant zu machen sein.

Mir ist klar daß dies theoretische Annahmen sind die äußerst selten oder gar nicht auftreten. Zumal wird man die Feststellbremse nur im Notfall ziehen wollen.

Was einen da dann erwartet - darauf sollte man vielleicht doch vorbereitet sein.

Nebenbei: Piloten üben auch Situationen welche die meisten glücklicherweise nie erleben. Unsere diskutierten Fragen sind nicht die selben - aber immerhin interessant so wie ich das sehe.

Die EPB ist doch nur der elektrische Stellmotor und das ESP kann den erfordelichen Druck berechnen um nicht zu blockieren.
Bei einer normalen Vollbremsung unterbricht das ABS den übermotivierten Bremsdruck des Bremsers.

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