Bremsbeläge verschlissen: Einschätzung des Risikos
Tag zusammen,
folgendes Problem: die Bremsbeläge vorne an meinem 3er Golf müssen getauscht werden (und eventuell auch die Scheiben). Logischerweise ist es mir am liebsten, wenn das so bald wie möglich passiert, aber bevor die Werkstatt morgen aufmacht, muss ich schon in der Arbeit sein.
Eigentlich hatte ich den Wechsel nicht als allzu dringlich eingestuft (rein optisch abgecheckt), aber seit gestern macht die Bremse Geräusche beim kräftigeren Bremsen (klingt schon wirklich bedrohlich) und ich vermute, dass da bereits Metal auf Metal reibt. Die Bremswirkung ist noch da und ich stehe vor der Entscheidung "noch einmal damit zur Arbeit" (25 km hin und 25km zurück) oder "Auto stehen lassen". Wie passend, dass heute Sonntag ist.
Gestern Mittag bin ich noch bei Regen gefahren und die Geräusche waren nicht mal ansatzweise so schlimm wie gestern Abend bei trockener Fahrbahn.
Was mir aufgefallen ist: Die Bremse gibt das mahlende Geräusch nur von sich, wenn ich vorwärts fahrend bremse. "rückwärts bremsen" klingt völlig normal.
Ich hätte gerne eine unverbindliche Einschätzung von Experten hier, ob das "Geräuschlose Rückwärtsbremsen" ein Hinweis darauf ist, dass noch ein Rest Bremsbelag vorhanden ist, der die 50km übersteht.
Dank und Grüße,
Thomas
Beste Antwort im Thema
Sorry Tommy,
ich glaube nicht, daß Dir hier irgendeiner einen Freibrief geben wird, mit einer total runtergeschrubbten Bremse zu fahren.
50 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von TommySmith
Also zählt in diesem Fall, dass die Bolzen reingeschraubt und mit dem entsprechenden Drehmoment fixiert wurden ? Denn an der gleichen Position sitzen die Bolzen nun nicht mehr. Vorher waren sie um einiges tiefer in den Gummihülsen. Aber wenn ich das korrekt verstanden habe, dann muss das so sein, da sie im Laufe der Zeit "wandern".Zitat:
Original geschrieben von TheHeizer
Genauso verhält sich das mit den Führungsbolzen. Die sollten jetzt genauso weit reingeschraubt sein wie vorher.
Noch ein Foto dazu. Eigentlich sind es keine Bolzen, sondern Metallhülsen, in die die Befestigungsschrauben gesteckt sind. Auf diesen Hülsen gleitet der Bremssattel mit Hilfe dieser weißen Teflonteile, die Du links auf dem Foto erkennen kannst. Diese sitzen wiederum in den Gummibuchsen, die im Bremssattel stecken. Du schraubst also eigentlich nur die Hülsen an das Radlagergehäuse. So verstehe ich das Prinzip jedenfalls. Die Hülsen wandern nicht, sondern der Sattel.
Da Du die Teile im Sattel gelassen und mit dem vorgesehenen Drehmoment festgezogen hast, sollte es passen. Ich habe die Schrauben mit mittelfester Schraubensicherung (Loctite 243) eingesetzt, da es teilweise so empfohlen wird.
Zitat:
Original geschrieben von TommySmith
"Bolzen mit den dazugehörigen Schrauben" klingt so, als ob zu den Bolzen auch noch Schrauben gehören. Ist das so ? Ich habe die Schrauben gelöst und dann zurückgedrückt. Dabei sind sie im Bremssattel geblieben und nicht herausgefallen. Von daher habe ich den Bolzen als ein Teil angesehen - quasi ein "Schraubbolzen".Zitat:
Original geschrieben von TheHeizer
Du solltest nur darauf achten, dass die Bolzen mit den dazugehörigen Schrauben wieder an der richtigen Position eingesetzt wurden...
Auf den ersten Blick sieht es so aus, das stimmt. Als ich kürzlich Scheiben und Beläge erneuert habe, hab ich diese ganzen Kleinteile ausgetauscht. Die alten Schrauben waren an den Hülsen festgerostet, sodass man sie als ein Teil ansehen konnte 🙂
Viele Grüße
Und wieder Danke für Erklärungen und Bild.
Meine Bremsscheiben (ebenfalls beschichtet) + Beläge sind übrigens von Textar. Ich habe für den Satz knapp 50€ bezahlt und war am schwanken zwischen Textar und ATE. Die einen sagen so, die anderen so.
Bei mir gibt´s aktuell folgendes Problem:
Der Wechsel von Scheibe und Belägen hat auf der einen Seite ganz ordentlich geklappt. Am meisten Ärger hat die Kreuzschraube zur Fixierung der Bremsscheibe gemacht.
Auf der anderen Seite sitzt der obere Führungsbolzen bzw. die Schraube darin fest. Und trotz Rostlöser und Hammerschläge tut sich da aktuell rein gar nichts. Dafür scheint der Innensechskant langsam aber sicher rundgenudelt zu sein. Als eine der letzten Möglichkeiten wird empfohlen, die Gummihülsen abzunehmen um mit einer Zange an den Kopf zu kommen. Wie aber bekommt man die Gummihülse ab ? Abhebeln und/oder abziehen scheinen nicht zu klappen. Eventell kann man den Kopf durch den Gummi mit der Zange greifen. Oder muss die Hülse zerstört und später getauscht werden.
Ich vermute, ich komme nicht um den Satz Schrauben, Hülsen, Gummihülsen herum.
Grüße,
ThommySmith
Zitat:
Original geschrieben von TommySmith
Wie aber bekommt man die Gummihülse ab ? Abhebeln und/oder abziehen scheinen nicht zu klappen. Eventell kann man den Kopf durch den Gummi mit der Zange greifen. Oder muss die Hülse zerstört und später getauscht werden.
Hallo,
das Gummiteil wirst Du wohl nicht herausbekommen, so lange die Schraube noch drin ist. Eventuell kannst Du die Hülse mit einem Teppichmesser oder so abschneiden, um an die Schraube zu kommen, falls alle anderen Möglichkeiten erschöpft sind. Du musst sie dann halt zusammen mit dem Teflongleitstück ersetzen.
Viele Grüße
Hat jemand einen passenden Link zu dem entsprechenden Schrauben-Hülsen-Set für den Bremssattel ?
Dank und Grüße,
ThommySmith
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von TommySmith
Hat jemand einen passenden Link zu dem entsprechenden Schrauben-Hülsen-Set für den Bremssattel ?
Die kannst du ruhig bei VW kaufen.
So teuer sind die nicht.
Okay, die Gummibuchse habe ich mittlerweile abgeschnitten und auch Teile der Plastikhülse. Am Ende musste ich aber feststellen, dass der Schraubenkopf dank der abgefahrenen Beläge so weit innen liegt, dass man da auch nicht mehr mit einer Zange rankommt. Der Innensechskant ist mittlerweile komplett rund. Zum Einschlagen eines Vielzahns fehlt mir die Hebebühne samt richtigem Werkzeug. Da komme ich so nicht mit genügend Schmackes ran. Ich wollte jetzt morgen das Fahrzeug in die Werkstatt bringen, damit die mir die Schraube rauszaubern.
Frage an die Experten: hat das Zerstören der Plastikhülle irgendeine negative Auswirkung, die sich bei 1km Hin- und Rückweg bemerkbar macht, oder stellt das kein Problem dar ?
Mein Plan: zur Werkstatt fahren, Schraube entfernen lassen, neues Schrauben- und Bolzenset mitnehmen und dann den Bremsenwechsel zu Hause (hoffentlich endgültig) beenden.
Grüße,
ThommySmith
Zitat:
Original geschrieben von TommySmith
Mein Plan: zur Werkstatt fahren, Schraube entfernen lassen, neues Schrauben- und Bolzenset mitnehmen und dann den Bremsenwechsel zu Hause (hoffentlich endgültig) beenden.
Ich weiß nicht, ob ich den Plan jetzt richtig verstehe, aber ich würde jedenfalls nicht mit fehlender Schraube und/oder Metallhülse fahren wollen. Immerhin ist damit der Bremssattel befestigt.
Die betroffene Schraube ist ja fest(gerostet). Es wurde nur die Gummihülse um die Schraube herum abgeschnitten. Der Bremssattel selbst ist nach wie vor fest.
Ich bezog mich auf die Fahrt von der Werkstatt nach Hause, nachdem die feste Schraube entfernt worden ist.
Zitat:
Original geschrieben von TommySmith
Die betroffene Schraube ist ja fest(gerostet). Es wurde nur die Gummihülse um die Schraube herum abgeschnitten. Der Bremssattel selbst ist nach wie vor fest.
Mache doch bitte Fotos damit man die Sachlage besser beurteilen kann.
du willst das die Werkstatt deinen Murks richtet und du dann den Rest selber machst? na hoffentlich machen die dir dann dafür einen saftigen Preis
Zitat:
Original geschrieben von blue-shadow
du willst das die Werkstatt deinen Murks richtet und du dann den Rest selber machst? na hoffentlich machen die dir dann dafür einen saftigen Preis
Ich habe eine völlig festgerostete Schraube mit meinen mir zur Verfügung stehenden Mitteln nicht mehr lösen können, habe in der Werkstatt nachgefragt, ob sie mir die Schraube lösen und mittlerweile sitze ich hier und schreibe diese Zeilen, während draußen mein 3er Golf mit von mir fertig gewechselten Bremsen steht.
Wo ist da das Problem ? Ich sehe keines und die Werkstatt hat auch keins gesehen.
Ich kaufe dort Ersatzteile ein und bringe mein Auto zu Reparaturen, die ich selbst nicht durchführen kann. Wo genau wohnst Du, dass Dich Deine Werkstatt mit einem "F**k off" vom Platz jagt, anstatt Dir bei einem für die mickrigen Problem zu helfen ? Wäre ja wirklich traurig, wenn so was nicht mehr ginge ...
Grüße,
ThommySmith
P.S.: Den Komplett-Satz an Schrauben und Hülsen lässt sich die Werkstatt übrigens mit über 50€ ordentlich bezahlen.
schön, dann ist ja alles ok, 50€ find ich in Anbetracht dessen auch angemessen.
zu deiner Frage wo ich wohne: in der Bitburger Ecke ich bin 52 Jahre alt und war noch nie mit einem meiner Autos die ich in meinem bisherigen Leben besessen habe in einer Werkstatt (außer bis vor 5 jahren zum Reifen montieren) aber seid dem montiere und wuchte ich meine Reifen auch selbst, hatte mit zuerst aus ein wenig 4kant Rohr, einem Getriebemotor, einer Antriebswelle und verschiedenen anderen Zutaten eine Reifenmontiermaschine gebaut die auch über 2 Jahre treue dienste leistete, aber nachdem bei mir die nachfrage nach reifen montieren derart explodierte entschoss ich mich dazu professionelle Maschinen anzuschaffen
Zitat:
Original geschrieben von TommySmith
..............................Zitat:
Original geschrieben von blue-shadow
du willst das die Werkstatt deinen Murks richtet und du dann den Rest selber machst? na hoffentlich machen die dir dann dafür einen saftigen Preis
..................... "F**k off" .........................................
........................................................................
Grüße,ThommySmith
P.S.: Den Komplett-Satz an Schrauben und Hülsen lässt sich die Werkstatt übrigens mit über 50€ ordentlich bezahlen.
Was versteht man unter dieser komischen Abkürzung?
Zitat:
Original geschrieben von blue-shadow
...50€ find ich in Anbetracht dessen auch angemessen.
"In Anbetracht dessen", dass ich mir eine festgerostete Schraube habe lösen lassen ?
Was für ein Quatsch. Die 50€ waren kein Strafbetrag für unverschämte Nach-Hilfe-Frager, sondern entsprachen dem Standard-Listenpreis der Werkstatt. Die 50€ zahlt also jeder, der den Satz dort haben möchte - nicht nur ich, weil ich mit meiner verrosteten Schraube in die Werkstatt kam.
Für das Lösen und gleichzeitige Austauschen der Schraube habe ich 15€ bezahlt und diese dann als Rabatt auf die Ersatzteile wieder zum Teil verrechnet bekommen.
Jetzt aber noch abschließend folgende Fragen zur Bremsenmontage:
1. Scheiben und Beläge sind jetzt getauscht. Ebenso die zerschnittene Gummihülse und die defekte Schraube. Mich würde interessieren, ob man die anderen Schrauben auf Grund der Rostproblematik zwischen Schraube und Hülse auch tauschen muss/sollte ? Muss die Schraube nicht beweglich in der Hülse bleiben ? Wobei ich mich dann schon fragen würde, wieso kein Kunststoff oder ähnliches zwischen Metallhülse und Schraube sitzt. Der Bremssattel sitzt soweit fest an seiner korrekten Stelle. Was aber, wenn Schrauben und Hülsen miteinander "zusammengerostet" sind ?
2. Soweit ich das jetzt richtig gesehen habe, wird zuerst die Gummihülse durch das Loch im Bremssattel geführt. Anschließend kommt die Abstandshülse aus Plastik, dann die Metallhülse und am Ende die Schraube. Die neue Gummihülse ist so eng, dass ich die Metallhülse mit Müh und Not gerade noch so reinquetschen kann. Die Abstandshülle bekomme ich da nicht mehr unter. Stecke ich die Abstandshülse zuerst in die Gummihülse, so wird diese von der Metallhülse gnadenlos nach oben weggeschoben. Kann auf die Abstandshülse verzichtet werden ?
Dank und Grüße,
ThommySmith