Bremsbeläge verschlissen: Einschätzung des Risikos
Tag zusammen,
folgendes Problem: die Bremsbeläge vorne an meinem 3er Golf müssen getauscht werden (und eventuell auch die Scheiben). Logischerweise ist es mir am liebsten, wenn das so bald wie möglich passiert, aber bevor die Werkstatt morgen aufmacht, muss ich schon in der Arbeit sein.
Eigentlich hatte ich den Wechsel nicht als allzu dringlich eingestuft (rein optisch abgecheckt), aber seit gestern macht die Bremse Geräusche beim kräftigeren Bremsen (klingt schon wirklich bedrohlich) und ich vermute, dass da bereits Metal auf Metal reibt. Die Bremswirkung ist noch da und ich stehe vor der Entscheidung "noch einmal damit zur Arbeit" (25 km hin und 25km zurück) oder "Auto stehen lassen". Wie passend, dass heute Sonntag ist.
Gestern Mittag bin ich noch bei Regen gefahren und die Geräusche waren nicht mal ansatzweise so schlimm wie gestern Abend bei trockener Fahrbahn.
Was mir aufgefallen ist: Die Bremse gibt das mahlende Geräusch nur von sich, wenn ich vorwärts fahrend bremse. "rückwärts bremsen" klingt völlig normal.
Ich hätte gerne eine unverbindliche Einschätzung von Experten hier, ob das "Geräuschlose Rückwärtsbremsen" ein Hinweis darauf ist, dass noch ein Rest Bremsbelag vorhanden ist, der die 50km übersteht.
Dank und Grüße,
Thomas
Beste Antwort im Thema
Sorry Tommy,
ich glaube nicht, daß Dir hier irgendeiner einen Freibrief geben wird, mit einer total runtergeschrubbten Bremse zu fahren.
50 Antworten
Sorry Tommy,
ich glaube nicht, daß Dir hier irgendeiner einen Freibrief geben wird, mit einer total runtergeschrubbten Bremse zu fahren.
Zitat:
Original geschrieben von nashorn57
ich glaube nicht, daß Dir hier irgendeiner einen Freibrief geben wird,
Ganz sicher nicht!
...Würd die auch morgen tauschen gehen .... neben dem Risiko machst du dir wahrscheinlich auch noch die Scheiben kaputt...
Ist halt zur Not mal ein Tag Urlaub oder ein Tag Gleitzeit im Eimer ... oder vielleicht kann dich ja auch ein Kollege mitnehmen während das Auto in der Werke ist....
Der Titel des Threads ist einfach schon der Hammer, wenn einem beim Verfassen einer solchen Überschrift schon nichts auffällt.............
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Danke für die Antworten.
ich suche hier nicht nach einem Freibrief, sondern nach sachlichen Informationen. Mir liegt an meiner Sicherheit und der Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer genau so viel wie (vermutlich) den meisten von Euch.
Es geht hier auch nicht darum, das Rumfahren mit defekten Bremsen zu propagieren, sondern um eine realistische Einschätzung des tatsächlichen Risikos.
Die Rechnung "kaputte Bremse = ab in die Werkstatt" ist mir völlig klar.
Hier geht es um die unglückliche Kombination aus "keine Werkstatt hat offen" und "ich muss in ländlicher Gegend in die Arbeit kommen". Entschärfung habe ich mir aus der Tatsache erhofft, dass aktuell die Bremsleistung unverändert scheint, bis gestern keine Geräusche auftraten, bei nasser Fahrbahn gute Bremsleistung ohne Geräuschentwicklung vorhanden ist und beim Bremsen während des Rückwärtsfahrens keinerlei Geräusche auftreten.
Von daher vermute ich selbst, dass die Bremsen nicht bei der nächsten Bremsung auseinanderfliegen, hätte aber gerne sachliche Informationen und Einschätzungen dazu gehört.
Mit Logangun´s Antwort kann ich schon recht viel anfangen. Es entspricht meiner Einschätzung und basiert auf der Vermutung "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste". Dass die Bremsscheiben während der letzten paar Kilometer verschleißen wäre mir - abgesehen vom Sicherheitsaspekt - egal. Ein Wechsel wäre nach all den Jahren sowieso zu 95% nötig gewesen.
Mit Postings ala "wie kann man nur ?", "bist du noch ganz dicht ?"und "wen willst Du hier verantwortlich machen wenn´s kracht" kann ich hingegen nicht viel anfangen.
Viele von Euch tun ja gerade so, als müssten hirnlose 18jährige nur Wörter wie "Bremse" , "verschlissen" und "fahren" lesen und schon fühlt sich alle Welt dazu animiert mit kaputten Autos durch die Gegend zu fahren, weil´s halt irgendwo im Internet so gestanden hat. Und die Botschaft kommt umso stärker an, je mehr Ausrufezeichen, "Wortlos"-Punkte und "an den Kopf pack"-Smilies im Text zu finden sind ? Vielleicht doof und naiv von mir, aber da erwarte ich einfach mehr von der Spezies Mensch.
Deshalb einfach der Gedanke in die Runde: manchmal führen bei manchen Menschen sachliche Informationen, die auf technischem Grundwissen und den dazugehörigen Erklärungen basieren zu guten Entscheidungen.
Grüße,
Thomas
wäre warscheinlich zu einfach mal ein Rad runter zu nehmen und nach den Belägen zu gucken?
Guck dir die Bremse an. Kann die keiner sagen was da quitscht...Vielleicht auch nur Dreck, vielleicht Bremst er morgen gar nicht mehr.
Also Rad runter und wenn du nicht weißt was du angucken sollst, mache Fotos 🙂
Zitat:
Original geschrieben von TommySmith
Von daher vermute ich selbst, dass die Bremsen nicht bei der nächsten Bremsung auseinanderfliegen, hätte aber gerne sachliche Informationen und Einschätzungen dazu gehört.
Es könnte sein das der aüßere Rand der Bremsscheibe an einem inneren oder äußerem Bremsbelag Träger (also das Metall des Bremsbelags) Schleift und das Geräusch Metall auf Metall erzeugt.
Da du eh die Bremsscheiben miterneuerst seh ich da für deine Kurze Fahrstrecke kein Problem.
Kannst du aber auch einfach überprüfen ob es so ist...sollte einer der Bremsbeläge aber Komplett runter sein und das Metall schon Vollflächig an der Scheibe anliegen dann Bitte nicht mehr Fahren.
Das Nachfolgende ist keine Empfehlung, mit Metall auf Metall Bremsen zu fahren, sondern einfach nur meine Meinung zur Thematik.
Um eine Scheibenbremse so weit runterzurocken, dass sie kaputt geht, also nicht nur verschlissen, sondern "nicht mehr funktionstüchtig", braucht man schon Gewalt am Bremspedal und mehrere hundert Kilometer. Lange bevor dies passiert, würdest du mit der Geräuschkulisse schon nicht mehr fahren wollen, außer vielleicht mit Ohrstöpseln.
Im Anhang mal Bilder, wie sowas dann aussieht.
Ich als Ingenieur würde die 50 km noch (mit schlechtem Gewissen) fahren, weil ich weiß, dass bei moderater Fahrweise eigentlich nichts passieren kann, außer dass ich die Scheibe damit in den Wind schieße.
Dass die Versicherung einem daraus 100%ig einen Strick drehen wird, wenn etwas passieren würde, sollte klar sein.
Edit: Anmerkung zu den Bildern: Ich weiß nicht, wie viele Kilometer dafür nötig waren. Aber ich schätze mal, es waren Tankfüllungen im zweistelligen Bereich.
Geile Bilder - Danke, sowas hab ich noch nicht gesehen 😰
Ach du sche...... mich wundert nix mehr
Quellen (aus'm Gedächtnis):
- unbelüftet: polnischer LKW
- belüftet: PKW in den USA
Wobei das mit dem LKW passt irgendwie nicht von der Dimension her fällt mir gerade auf, stand aber so dabei. Vielleicht n Kleintransporter. Naja ist auch latte ...
Vielen Dank für Eure weiteren Antworten und Kommentare. So in etwa hatte ich mir das vorgestellt und es hat mir bei der Entscheidungsfindung weitergeholfen.
Und definitiv interessanter und hilfreicher als "ich mach hier den Thread dicht, bevor noch irgendjemand mitliest und ohne Bremsen losfährt".
Grüße,
Thomas
Hammerhart, hab auch öfters mal runtergerittene Scheiben gesehen, einmal an einem Benz W202 da sah eine Scheibe fast so aus wie in Bild 1, dann hab ich mal eine Bremse an einem Vivaro repariert der am Sattel Bremsflüssigkeit verloren hat, nach ausbau hab ich dann gesehen das weder Bremsklotz noch Trägerplatte mehr da waren, der bremste solange auf den Kolben bis die soweit raus gingen das die Suppe rauslief 😰
Zitat:
Original geschrieben von Yoshi89
Quellen (aus'm Gedächtnis):- unbelüftet: polnischer LKW
LKW müsste normalerweise 6 oder 8- Loch Radnabe haben und keine 4 Loch