Auffahrunfall Ampel 330d G20, Elektronikdefekt?

BMW 3er G20

Bin neuerdings langsam an eine rote Ampel herangefahren an der bereits ein stehendes Fahrzeug wartete. Habe kontinuierlich die Bremse getreten um zum Stillstand zu kommen. Jedoch kurz davor habe ich gemerkt, dass mein Fahrzeug sich ruckartig im Schritttempo weiterbewegte. Ein progressive Erhöhung des Bremsdrucks hat nichts gebracht, so dass ich letztendlich auf das stehende Auto auffuhr. Vielleicht hätte ich den Motor einfach abstellen sollen, aber das kam mir leider später erst in den Sinn. Habe übrigens alles Assistenzsysteme installiert.
Gibt es hier ähnliche Erfahrungen oder ggf. eine Diagnose? Mal sehen was die Werkstatt sagt, schließlich handelt es sich um eine sicherheitsrelevante Angelegenheit.

152 Antworten

Ein (Zitat) „fester Pedaldruck“ verhindert jedes Anfahren. Selbst mit gleichzeitigem Gasgeben bewegt sich das Auto nicht von der Stelle. Wer sich die Bremsanlage technisch genauer ansieht muss zu folgendem Schluss kommen:
Einzige theoretisch denkbares Szenario ist ein dauerhafter (!) mechanisch-hydraulischer Ausfall beider Bremskreise.

Alles andere sind leider „alternative Fakten“, Bauchgefühl, subjektiver Eindruck und menschliches Augenblicksversagen. Sehr bitter, ist aber so.

Es ist zwar wichtig wie man das Fahrzeug im Fall eines Bremsenversagens zum Stillstand bringt, aber immerhin ist dies hier eine Nebensache, wichtiger geht es um die Ursache. Wie gesagt es geht um den Fall von 0.1% Wahrscheinlichkeit dass die Bremse nicht funktioniert. Solcher Fehler ist schwer reproduzierbar, aber die Konsequenz ist sehr groß. Ohne jegliche Sachschäden oder Personenverletzung wird der Hersteller noch kooperativ sein, mit Personenschäden ist dann das Verhalten des Herstellers unberechbar. Falls was passiert muss man den Fall sehr ernsthaft nehmen, denn nächstes mal würde nicht so glücklich werden. Man muss unbedingt die Protokolle abrufen lassen, im Fall mit Sachschäden oder Personenverletzung dann sollte man die Daten nicht nur bei BMW absichern lassen. Die Protokolle notieren alle Daten, die Geschwindigkeit, den Bremsdruck, die Geschwindigkeitreduktion, und die Timestamps in Genauigkeit der Millisekunden. Mit den Daten stellt man zuerst fest wer den Fehler gemacht hat, Mensch oder System? Die resten interessieren nur den Fahrzeughersteller. Die Protokolle haben ein begrenztes Zeitfenster auf Grund der begrenzten Speicherkapazität. Die alten Daten werden immer von neuen überschrieben.

Er schrieb aber, er sei mit blockierenden Vorderrädern auf den Vordermann geschoben worden. Und das halte ich technisch für unmöglich. Das hat mit Bremsversagen oder Elektronikfehler nichts zu tun.

Mit blockierenden Vorderrädern vorwärts kam bei geringer Geschwindigkeit im Sommer, da wurde entweder der Geist under den Rädern oder im System.

Ähnliche Themen

Hallo,
bei zwei ähnlichen Fällen muß man davon ausgehen, daß nicht der Mensch sondern die Technik/ Elektronik versagt hat. (Wenn es sich so zugetragen hat)

Ein Bremsversagen kann ausgeschlossen werden. Hydraulik in dem Alter ist wie eine feste mechanische Verbindung zu sehen zudem mit zwei Bremskreisen.

Auto Hold / Parkbremse wirkt auf die Hinterräder durch Elektromotoren. Wenn man es schafft, sie betätigen könnte retten.

Vielleicht hat, falls vorhanden, der M- Hybrid-Motor sich selbstständig gemacht. Oder der Tempomat wollte auf eine Geschwindigkeit beschleunigen. Oder ABS hat gedacht
Räder blockieren und etwas den Bremsdruck vermindert. Elektronik/ Software- Fehler eben.
Wenn man schon steht, tritt man die Bremse nicht so fest wie bei einer Vollbremsung.

In der Technik sagt man "es gibt nichts was es nicht gibt"
Ein Elektronikversagen ist das Wahrscheinlichste.
Wenn man mal den Fehlerspeicher ausliest, wimmelt es nur so von Fehlern, die sich teilweise selbst wieder löschen

Freundliche Grüße

Das System logt in dem Fall keinen Fehler weil es glaubt alles richtig gemacht zu haben. Da muss man selbst die Rohdaten rausholen, und manuell prüfen, sich nicht auf den Algorithmus der Software verlassen da die alles "richtig" getan hat.

M-Hybrid-Motor? Wenn ich mal annehme, es ist der Mild-Hybrid gemeint, das Ding hat 8 kW Leistung, der bewegt das Auto gegen blockierende Vorderräder keinen Milimeter.

Ich glaube immer noch an einen Benutzerfehler.

Zitat:

@portimao schrieb am 15. Dezember 2021 um 21:30:58 Uhr:


Es kann eigentlich nur eine dicke Fehlfunktion der Software sein. Der Frontkollisionswarner mit Bremseingriff muß ausgefallen oder übergangen worden sein.

Gibt es den Frontkollisionsbremseingriff überhaupt? Wenn ich Rückwärts an die Garagenwand fahre, ist er mir ein paar mal schon Notgestoppt (und verkündet das auch in der Notification). In den Einstellungen der Parkhilfen kann man Einstellen, ob die Parkfunktionen bei langsamer vorwärtsfahrt angehen sollen oder nicht. Aber selbst wenn man sie anhat, kann man nur Einstellen, ob er versucht Rückwärts und Seitlich Kollisionen beim Parken zu verhindern. Für Vorwärts gibts da kein Häkchen und auch die Beschreibung des Features spricht nur von Rückseite und Seite.

Diese Citynotbremsdinger werden vermutlich alle keine Rolle spielen, wenn man zum Stillstand bremst und dann langsam nochmal ein paar Zentimeter fährt.

Die Notbremsung funktioniert sowohl vorwärts als auch rückwärts, über PDC. Zusätzlich zu vorwärts funktioniert noch Pre Crash (ungefähr so heißt) Warnsystem mit Notbremsung über Kamera. Beide sind unabhängig von Driveassistent mit oder ohne Plus.

Die Auffahrwarnung funktioniert ab 5km/h, und nur auf Fahrzeuge, im Stand macht die gar nix…

Die Notbremsfunktion hinten/seitlich reagiert auf alle Objekte, aber nur bei Rückwärtsfahrt.

2eda02b8-c7d6-4c5e-861c-73e27ee390ba

Hallo,
es gibt ja nur zwei Möglichkeiten. Entweder hat der Fahrer oder das Auto versagt.
Hätte der Fahrer versagt und meldete sich hier mit falschen Angaben, wäre es schon sehr dreist, was ich ohne weiteres nicht unterstellen würde.
Aber es passt einiges nicht zusammen.

Ein Bremsversagen kann zu 100% garantiert ausgeschlossen werden.

Die Vorderräder können nicht im eigentlichen Sinn blockiert haben, dazu hätte das ABS ausgefallen sein und die Leuchte an sein müssen. Außerdem hätten die Hinterräder ebenfalls blockiert. Dazu hätte man sehr stark getreten haben müssen, macht im Stand kein Mensch. Dann wäre das ganze auch garnicht passiert, das vielleicht 2 Sekunden gedauert hat.
Das passt alles nicht zusammen.

Wenn hier am Auto etwas versagt hat, dann war es nicht die Mechanik sondern eher die Elektronik/ Software, was schon öfter vorgekommen sein soll; was wir von hier aus jedoch nicht feststellen können. Auch Störungen von außen auf die Elektronik, trotz Abschirmung, könnte möglich sein.

Hoffentlich steht so einer nie hinter mir.

Freundliche Grüße

Welche Elektronik soll mein hydraulisches Zweikreis-Bremssystem denn über die blockierenden Vorderräder schieben? Diese Elektronik gibt es nicht!

Genauso wahrscheinlich wie ein solches Elektronikwunder wären hinterlistige Kobolde, ein fieser Poltergeist oder ein böser Voodoo-Fluch.

Das der TE diesen Eindruck hatte, will ich überhaupt nicht bezweifeln. Aber menschliches Empfinden und Erinnerungen sind oft ein wenig verlässlicher Beleg. Richter und Polizisten könnten ein Lied davon singen oder ganze Bücher schreiben.

Zitat:

@portimao schrieb am 17. Dezember 2021 um 21:41:56 Uhr:



Die Vorderräder können nicht im eigentlichen Sinn blockiert haben, dazu hätte das ABS ausgefallen sein und die Leuchte an sein müssen.

Nein, bei so niedrigen Geschwindigkeiten funktioniert ABS (noch) nicht, das regelt üblicherweise erst ab Geschwindigkeiten oberhalb von 5-10 km/h. Ansonsten würde das Auto nie stehen bleiben können.

Deswegen sind blockierende Räder möglich, und eine Fehlermeldung gibt es auch nicht.

Ich hatte etwas ähnliches bereits zwei Mal, einmal davon in der Mautstation am Brenner. Ich rollte langsam kontinuierlich bremsend auf das Hindernis zu, ab einem gewissen Punkt fing das Fahrzeug aber an, gegen die Bremswirkung "anzukämpfen". Zu einem Unfall kam es indes nicht, da ich von der Bremse gegangen und den Bremsvorgang neu eingeleitet habe. Nachdem mir dies noch einmal passiert, habe ich mittlerweile auch herausgefunden, woran es liegt: Brems- und Gaspedal stehen bzw. hängen in einem solchen Verhältnis zueinander, dass man - je nach Schuhwerk und Breite der Sohle - am Gaspedal hängen bleiben kann, wenn man bremst. Dies gilt insbesondere dann, wenn man - wie ich - bei gemächlichem Fahren die Ferse des rechten Fußes vor dem Gaspedal positioniert lässt und für einen Druck auf das Bremspedal lediglich die Fußspitze Richtung Bremse dreht. So ein Problem hatte ich noch bei keinem anderen meiner Autos und verbuche es einfach unter den - mittlerweile nicht wenigen - Unzulänglichkeiten im Detail beim G20.

Hallo,
daß das ABS erst ab ca 5 km/h regelt macht Sinn; ist aber Fußgängergeschwindigkeit und fast stehen.
Über die Geschwindigkeit und Schadenshöhe ist uns ja nichts bekannt.

Allerdings daß das Auto sonst nicht stehen bleiben könnte ist nicht richtig. Beim Blockieren wird der Bremsdruck reduziert, wenn es sich wieder dreht erhöht, in Intervallen. Daher das leichte Quietschen in Intervallen.
Die Bremsleistung liegt mit ABS am Maximum und nicht bei 0.

Das VR Blockieren hat er ja nachgeschoben, aber die Hinterräder bremsen zwingend mit. Das in so kurzer Zeit zu realisieren und den Bremsdruck so stark zu erhöhen? Das halte ich für am unwahrscheinlichsten. Zumal er bei geringer Geschwindigkeit sofort gestanden hätte und es nicht passiert wäre.

Die Möglichkeit von Titze83 könnte evtl. zutreffen. Wir kennen seine Schuhe und Gewohnheiten ja nicht.

Freundliche Grüße

Deine Antwort
Ähnliche Themen