Analogtacho vs. Volldigitaldisplay 12"

Mercedes C-Klasse S205

Habe mir einen S205 bestellt, avisiert für Ende September 2019, weil mein bisheriger Leasingvertrag ausläuft.
Bisher: Golf VII alltrack, 184 PS Diesel, Euro 6, 6-Gang DSG. Analotacho, großes Navi mit Apple carplay
Neu: C 220 cdi 4matic, Euro 6d-Temp

Konnte einen 220er (ohne 4matic) mit Digitaldisplay probefahren: ist ganz nett, aber im Prinzip hat man 3 konventionelle Ansichten digital animiert - finde ich recht langweilig, wenn man überlegt, was mit digitalanimierten Tachos möglich wäre. Da finde ich BMW oder VW/Audi mit variabler Einteilung des zentralen Tachofelds interessanter.

Als Fan von klassischen Analoguhren (mechanisch, mit Automatik, Dreizeiger oder Chronograph), habe ich trotz umfangreichen Zubehörs den konventionellen Tacho gewählt.
Auch der sehr freundliche Verkäufer, der im Wechsel interessante Vintageuhren und eine alte Rolex trug, hat mir nicht mit Nachdruck den Digitaltacho empfohlen.

Gibt es hier Fahrer mit dem "normalen" Tacho und wie ist Eure Erfahrung?

PS: Denke, dass Analgotachos demnächst aussterben, weil sie wesentlich teurer zu produzieren sind.
Die B-Klasse mit MBux weist den Weg. Wenn überhaupt, wird man in Zukunft vielleicht gegen Aufpreis Analogtachos bekommen, wahrscheinlich eher gar nicht mehr.

Beste Antwort im Thema

Der Digitaltacho wurde im Airbus wieder abgeschafft. Und das hat seinen guten Grund. Die Analoge Anzeige erlaubt es, mit einem flüchtigen Blick (ohne die Augen "scharfstellen" zu müssen) die Zeigerstellung in Sekundenbruchteilen (150-250 ms) zu erfassen.

Eine digitale Anzeige muss man ablesen, und das kostet Zeit: Blickrichtung ändern, fokussieren, lesen, umsetzen, Blick wieder zur Straße richten, erneut fokussieren - zusammen dauert das erfahrungsgemäß ca. 2 Sekunden. Bei moderaten 72 km/h sind das schon 40 Meter "Blindflug" statt 3 bis 5 Metern, und das zweimalige Fokussieren (erst zum Nahbereich, dann wieder zum Fernbereich) strengt die Augen an.

Man hat erforscht, dass jemand, der eine Geschwindigkeitsbegrenzung beachten will, pro Minute 20-25 mal auf den Tacho schaut (mit Tempomat sind es pro Minute weniger als zwei Mal).

Ich fahre selber einen W205 Kombi mit analogem Tacho und bin damit gut zufrieden. Anfangs dachte ich auch, wie altmodisch. Heute weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war. Und über die Produktionskosten
des Tachos bei dem Anschaffungspreis mache ich mir gleich mal gar keine Gedanken.

Frau/Mann muss eben nicht auf jeden Zug aufspringen, und

der letzte Stand der Technik muss nicht immer der beste sein, ist aber nur meine Meinung. 😉

Gruß

78 weitere Antworten
78 Antworten

Naja in der BR 205 kostet der digitale Tacho "nur" 700 € irgendwas.
In der E-Klasse sind es > 1.000 € für das WSC.

Bei festem Budget würde ich aber inzwischen auch eher das HUD nehmen.
Sonst beides, ich mag es bunt 🙂.

Zitat:

@mossox schrieb am 11. November 2019 um 10:00:19 Uhr:


Naja in der BR 205 kostet der digitale Tacho "nur" 700 € irgendwas.
In der E-Klasse sind es > 1.000 € für das WSC.

Nur 700 oder auch 892😉

Sorry, ich habe nur die Nettopreise auf dem Schirm.
Naja, aber wie geschrieben: HUD wäre mir inzwischen auch wichtiger, weil es tatsächlich einen größeren Nutzen bringt.

Ich habe beides, digital und HUD. Auf das HUD würde ich nur ungern verzichten. Das Digitale könnte man mir gerne abkaufen. War eine wirkliche Fehlinvestition.
Also ohne HUD... ungern, ohne Digitales gedöhns, sehr gerne (wenn es das aus dem Mopf-C ist)

Ähnliche Themen

So wirds gemacht.
Beim nächsten 213er oder ggf. auch noch 205er wird HUD bestellt.

HUD ist sicher eine gute Idee, habe HUD bisher nie live gesehen oder wahrgenommen.
Warum das volldigitale Display mehr als ein analoges kostet bleibt für mich schleierhaft.

Profitgier

Warum kostet ein Plastikbezug in Leder-Nappa-Optik mehr als ein Plastikbezug in Leder-Optik (1.000 € Aufpreis!)? Weil man es kann.

Zitat:

@p.mike48 schrieb am 15. November 2019 um 07:11:01 Uhr:


HUD ist sicher eine gute Idee, habe HUD bisher nie live gesehen oder wahrgenommen.
Warum das volldigitale Display mehr als ein analoges kostet bleibt für mich schleierhaft.

Weil es Leute gibt die ihr Geld gerne für so Bling Bling zum Fenster rauswerfen und da dann ganz stolz drauf sind das sie so tolle Innovationen haben.
Heißt für Mercedes : alles richtig gemacht
Für die wo es kaufen :selber schuld

Wenn alle Fahrzeuge ab Werk Displays á la iPad haben
gibt es sicherlich in den Edelversionen die Option:
Edelholzarmaturenbrett mit klassischen Rundinstrumenten, wie früher 🙂

Hoffentlich hast du Recht.

Zitat:

@p.mike48 schrieb am 15. November 2019 um 07:11:01 Uhr:


HUD ist sicher eine gute Idee, habe HUD bisher nie live gesehen oder wahrgenommen.
Warum das volldigitale Display mehr als ein analoges kostet bleibt für mich schleierhaft.

Vermutlich deshalb schleierhaft, weil vlt. der Fehler gemacht wird, z.B. ein digitales Apple Uhren Display mit einer analogen Glashütte Uhr zu vergleichen.

Das voll digitale Cockpit im Auto ist deutlich teurer, weil die Entwicklung u. Produktion deutlich teurer ist. So braucht das Penel z.B. eine zusätzliche Grafikkarte, zusätzliche Prozessoren u. Steuergeräte gegenüber dem analogen Kombiinstrument. Auch Bedienung, Datentransfer u. das Zusammenspiel mit der Head Unit ist deutlich aufwendiger in der Umsetzung.

Statement von einem Entwickler bei Conti, der für das 213er Panel in der C-Klasse verantwortlich ist:
"Was völlig unterschätzt wird z.B. von Menschen, denen die Kostenunterschiede völlig schleierhaft sind u. die unterschiedlichen Entwicklungs Prozedere nicht kennen können, ist auch der große Kostenunterschied beim Design. Denn das Design ist sehr viel aufwendiger u. komplexer in der Entwicklung u. benötigt u.a. auch mehr Zeit u. mehr personelle Ressourcen als beim analogen Kombiinstrument."

Hi,

Zitat:

@Protectar schrieb am 25. November 2019 um 11:34:03 Uhr:



Zitat:

@p.mike48 schrieb am 15. November 2019 um 07:11:01 Uhr:


HUD ist sicher eine gute Idee, habe HUD bisher nie live gesehen oder wahrgenommen.
Warum das volldigitale Display mehr als ein analoges kostet bleibt für mich schleierhaft.

Vermutlich deshalb schleierhaft, weil vlt. der Fehler gemacht wird, z.B. ein digitales Apple Uhren Display mit einer analogen Glashütte Uhr zu vergleichen.

Das voll digitale Cockpit im Auto ist deutlich teurer, weil die Entwicklung u. Produktion deutlich teurer ist. So braucht das Penel z.B. eine zusätzliche Grafikkarte, zusätzliche Prozessoren u. Steuergeräte gegenüber dem analogen Kombiinstrument. Auch Bedienung, Datentransfer u. das Zusammenspiel mit der Head Unit ist deutlich aufwendiger in der Umsetzung.

Statement von einem Entwickler bei Conti, der für das 213er Panel in der C-Klasse verantwortlich ist:
"Was völlig unterschätzt wird z.B. von Menschen, denen die Kostenunterschiede völlig schleierhaft sind u. die unterschiedlichen Entwicklungs Prozedere nicht kennen können, ist auch der große Kostenunterschied beim Design. Denn das Design ist sehr viel aufwendiger u. komplexer in der Entwicklung u. benötigt u.a. auch mehr Zeit u. mehr personelle Ressourcen als beim analogen Kombiinstrument."

das ist so nicht richtig, denn schon das "analoge" Cockpit hat ein vollfarbiges, digitales Display in der Mitte, das Grafikkarte, Prozessor, Steuergeräte, etc. benötigt, bedient werden will, mit der Head Unit kommuniziert und auch Designkosten verursacht.

Dass eine Vergrößerung dieser Anzeigefläche mit gleichzeitigem Entfall der elektromechanischen Zeiger-Anzeigen knapp 1000 Euro

Aufpreis

rechtfertigt, ist IMHO nicht darstellbar.

Gruß
Fr@nk

Zitat:

Dass eine Vergrößerung dieser Anzeigefläche mit gleichzeitigem Entfall der elektromechanischen Zeiger-Anzeigen knapp 1000 Euro Aufpreis rechtfertigt, ist IMHO nicht darstellbar.

Gruß
Fr@nk

Und erst recht nicht, wenn es so einfach wie in der C-Klasse gemacht ist.

Zitat:

@Protectar schrieb am 25. November 2019 um 11:34:03 Uhr:



Zitat:

@p.mike48 schrieb am 15. November 2019 um 07:11:01 Uhr:


HUD ist sicher eine gute Idee, habe HUD bisher nie live gesehen oder wahrgenommen.
Warum das volldigitale Display mehr als ein analoges kostet bleibt für mich schleierhaft.

Vermutlich deshalb schleierhaft, weil vlt. der Fehler gemacht wird, z.B. ein digitales Apple Uhren Display mit einer analogen Glashütte Uhr zu vergleichen.

Das voll digitale Cockpit im Auto ist deutlich teurer, weil die Entwicklung u. Produktion deutlich teurer ist. So braucht das Penel z.B. eine zusätzliche Grafikkarte, zusätzliche Prozessoren u. Steuergeräte gegenüber dem analogen Kombiinstrument. Auch Bedienung, Datentransfer u. das Zusammenspiel mit der Head Unit ist deutlich aufwendiger in der Umsetzung.

Statement von einem Entwickler bei Conti, der für das 213er Panel in der C-Klasse verantwortlich ist:
"Was völlig unterschätzt wird z.B. von Menschen, denen die Kostenunterschiede völlig schleierhaft sind u. die unterschiedlichen Entwicklungs Prozedere nicht kennen können, ist auch der große Kostenunterschied beim Design. Denn das Design ist sehr viel aufwendiger u. komplexer in der Entwicklung u. benötigt u.a. auch mehr Zeit u. mehr personelle Ressourcen als beim analogen Kombiinstrument."

Bei Neuentwicklung magh das richtig sein. Aber letztlich regelt sich der Preis über das Gesetz der Massenproduktion.
Mit MBUX bietet Mercedes in der "Budget-Klasse" bereits erstklassige Digitalcockpits.
In der C-Klasse hat man sich bisher gescheut die Komplettänderung vorzunehmen.
Ich kann angesichts der seit Jahren zu beobachtenden Preisentwicklungen im Smartphonebereich
nicht glauben, dass die Aufpreise im Displaybereich lange bestehen werden.

Deine Antwort
Ähnliche Themen