VW Käfer Bremse wird heiß
Hallo
Da meine Bremse immer heiß wurde, habe ich die Bremse auf der Hinterachse komplett neu gemacht.
(RBZ, Bremsbacken).
Das Spiel habe ich wie folgt eingestellt:
Handbremse komplett gelöst.
Danach habe ich zuerst die vordere Backe eingestellt und danach die hintere.
Zu guter letzt die Handbremse. Diese blockiert nach dem 5 Zahn komplett.
Das Rad ließ sich nach dem Einstellen ohne schleifen drehen.
Wo könnte der Fehler liegen?
Zur Info:
Alle Leitungen und der HBZ (Einkreis) wurden erst letztes Jahr erneuert.
Mit freundlichen Grüßen
VWaircooled
Beste Antwort im Thema
Hallo
Nach einigen Probefahrten kann ich glücklich berichten, dass der 1. HBZ wirklich Neuschrott war und der Verursacher allen Übels war.
Der neue funktioniert, wie er soll und die Bremse ist seit dem auch nicht mehr überhitzt.
Gruß
VWaircooled
Nochmal danke an alle, die mir geholfen haben.
124 Antworten
Stecker werde ich noch kontrollieren. Müssten die Bremslichter dann nicht sofort dauerhaft leichten?
Möchte aber erst das Getriebe wieder füllen.
Schläuche kann ich eigentlich zu 100% ausschließen, da kürzlich erneuert.
Gruß
VWaircooled
Nochmal zu den Bremsschläuchen:
Wieso habt Ihr die alle unter Verdacht?
Ich denke eher, dass der Defekt irgendwo anders liegt. Wenn die neuen Klammern für die Handbremsseile da sind werde ich berichten.
Mittlerweile habe ich den Verdacht, dass der Fehler im HBZ liegt. - trotz neuem Markenprodukt.
Kann man diesen im eingebauten Zustand irgendwie testen/überprüfen?
Nochmal zum Getriebeöl:
Ein GL4 SAE 80 ist doch für den Käfer geeignet oder??
Mit freundlichen Grüßen
VWaircooled
1)
Du hast eine Einkreisbremse. Da ist Druck entweder überall, oder nirgends. Wenn da eine Bremse nicht vollständig löst, kann es nur daran liegen, daß der Strömungswiderstand in einer Leitung so hoch ist, daß Du zwar per Pedaldruck Flüssigkeit zur Bremse fördern kannst, der Zug der Rückholfedern aber nicht ausreicht, um den Widerstand zu überwinden und die Flüssigkeit rasch wieder zurückzudrücken. Wenn bei Dir nun beide Hinterradbremsen nicht mehr vollständig lösen und Deine Bremsschläuche, wie ich mich zu erinnern glaube, relativ neu sind, würde ich mein Augenmerk einmal auf die Metallleitung richten, die ja für beide Bremesen von vorne nach hinten geht!
Hast Du schon einmal geprüft, was passiert, wenn Du bei schleifender Bremse die entsprechende Leitung am RBZ lockerst? Löst sich die Bremse dann?
2)
Keinesfalls! Im Käfergetriebe ist das hypoidverzahnte Differentialgetriebe integriert! Dort kommt es zu wesentlich höheren Flächenpressungen an den Zahnflanken, als bei simplen Wechselgetrieben, daher jedenfalls ein Öl mit API-Klassifikation GL-5! Viskositätsklasse SAE 80 ist ok, 90 auch nicht verkehrt.
Zitat:
@Naxel63 schrieb am 7. Juli 2020 um 15:28:39 Uhr:
1)
Du hast eine Einkreisbremse.
Theoretisch sollte ja sogar - wg. des größeren Durchmessers der vorderen Zylinder - eher vorne was schleifen, wenn der Druck aus dem
Gesamtsystem nicht raus kann ... indes glaube ich, dass man da der Geometrie auf den Leim gehen kann. Die Aussage gilt, wenn die Handbremse nicht involviert ist. Stellt man dagegen die Handbremse so weit nach, dass sich die Backen auf den Koppelstangen abstützen, dann wirkt die untere Feder der oberen entgegen, und hat sogar den deutlich größeren Hebel.
Auch da wäre das Spiel wieder vorbei, sobald der Kolben die Backe aus der Koppelstange drücken muss - allerdings wird das die Zentrierung innerhalb der Trommel nicht hergeben. In Ruhestellung werden sich die Backen daher aus den Einstellschrauben heben.
Die hinteren Radbremszylinder hätten also den Vorsprung, solange die Backen über die Koppelstangen kippeln.
Ich glaub' immer noch an eine versperrte Nachlaufbohrung.... wobei ich den Durchfluß durch die Leitung in jedem Falle auch checken würde.
Grüße,
Michael
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Ich werde auf jeden Fall am Wochenende die Leitung überprüfen. Wie kann ich denn die achlaufbohrung überprüfen??
Ich habe mittlerweile auch immer mehr den HBZ in Verdacht.
Gruß
VWaircooled
Ich denke, du meinst die "Nachlaufbohrung".
Ich könnt dir jetzt erklären, wie man sowas prüfen kann, was aber sinnfrei ist, da du ja deine Bremsanlage erfolgreich befüllen und entlüften konntest.
Die Nachlaufbohrung hat die Aufgabe, daß Bremsflüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter in den Hauptbremszylinder fließen kann. Ist diese Bohrung aufgrund Verdreckungen oder anderem verengt, so wird das Befüllen der Bremsanlage mit Bremsflüssigkeit und dessen Entlüften zur "Geduldsprobe", wenn es denn überhaupt möglich ist.
Ist die Bohrung vollständig verstopft, so ist keine Befüllung der Bremsanlage mit Bremsflüssigkeit möglich - geschweige denn eine Entlüftung.
Gruss.
Beim Getriebeöl scheiden sich die Geister. Schaltgetriebe und Achsantrieb laufen ja mit dem gleichen Öl.
Erfahrungsberichte im Netz sagen,dass es manchmal Probleme mit der Schaltung gibt, wenn vollsynthetisches GL-5 Öl verwendet wird. Andere wiederum haben keinerlei Schwierigkeiten.
Heutzutage steht (im Gegensatz zu früher) "Hypoid" übrigens nicht mehr überall auf der Dose.
Ich nehme mineralisches SAE90 GL-4. Aktuell das EPL90 von Motul.
Zur Bremse: Die Neuteile einfach nur montiert, oder vorher geöffnet, gesäubert, hauchdünn mit ATE Bremszylinderpaste "geschmiert" und wieder zusammen gebaut? Kolben der RBZ leichtgängig ("saugend"😉?
Sicher, dass alle Komponenten zusammenpassen?
Beim Getriebeöl habe ich genau dasselbe gelesen. Ich werde mir auch GL4 besorgen. Ich glaube zur Zeit, in der der Käfer entwickelt und gebaut wurde gab es noch kein GL5.
Zur Bremse:
Ja ich hab die Neuteile einfach nur eingebaut. Die RBZ waren eingeschweißt und leicht beweglich, aber um alles auszuschließen, werde ich diese zerlegen und mit der Bremszylinderpaste schmieren.
Dass alles passt, denke ich schon.
30mm Backen und RBZ auch passend zum Baujahr.
Gruß
VWaircooled
Nun - man kann niemanden zu seinem Glück zwingen.
Eben weil es heute Normbezeichnungen gibt, die damals noch nicht existierten - und umgekehrt - sollte man wissen, was man tut, bzw, wenn man nach Rat fragt, diesen auch annehmen bzw. auf Nummer sicher gehen.
Im Käfer-Getriebe ist Öl zu verwenden, das den Anforderungen der Militärnorm "MIL-L-2105" entspricht.
Ein GL-4 tut das nicht! Nachzulesen z. B. unter
http://www.vsi-schmierstoffe.de/.../getriebeoele.html
Die Synchronisierung ist beim Käfer-Getriebe grundsätzlich nicht die beste - spätestens beim zweiten Gang (das Zurückschalten vom Dritten auf den Zweiten ist so ziemlich der häufigste Vorgang) merkt man oft sowieso, daß viele Leute, die den Käfer benützt haben, leider nicht autofahren können und bei viel zu hohen Geschwindigkeiten auf die niedereren Gänge schalten bzw. geschaltet haben. Da ist dann sehr häufig sowieso besser, mit Zwischengas und Doppelkuppeln zu arbeiten.
Jedenfalls tausendmal besser, das Getriebe richtig zu bedienen, und damit keine "Schaltprobleme" zu haben, als das Differential zu zerstören...
----
@naxel63:
Hypoid, GL-4, mineralisch, MIL-L-2105:
https://www.motul.com/de/de/products/epl-90
https://...pyj32c5wn3.cloudfront.net/.../Allgear_EPL_90_PKW_10.pdf?...
Und hier auf Motortalk gab es mal eine schöne Zusammenfassung der Details :
https://www.motor-talk.de/blogs/flatfour/getriebe-oele-t3680476.html
Zitat:
@Robomike schrieb am 7. Juli 2020 um 21:16:24 Uhr:
Zitat:
@Naxel63 schrieb am 7. Juli 2020 um 15:28:39 Uhr:
1)
Du hast eine Einkreisbremse.Ich glaub' immer noch an eine versperrte Nachlaufbohrung.... wobei ich den Durchfluß durch die Leitung in jedem Falle auch checken würde.
Grüße,
Michael
wenn die Schläuche so aussehen, wie ich schon gezeigt habe, dann sind auch die Leitungen zum RBZ dicht und der RBZ sieht dann so aus wie in den nachflogenden Fotos. Also bitte nicht unterschätzen...
Wenn das Ganze dann so aussieht, dann lässt sich natürlich auch nichts mehr entlüften und die Bremse hat keine Wirkung mehr und wird heiß.
Zitat:
@jof schrieb am 8. Juli 2020 um 16:46:11 Uhr:
@naxel63:Hypoid, GL-4, mineralisch, MIL-L-2105:
https://www.motul.com/de/de/products/epl-90
https://...pyj32c5wn3.cloudfront.net/.../Allgear_EPL_90_PKW_10.pdf?...
Und hier auf Motortalk gab es mal eine schöne Zusammenfassung der Details :
https://www.motor-talk.de/blogs/flatfour/getriebe-oele-t3680476.html
Thx!
Daß GL-4, wenn's wahr ist, schon der 2105(A) (die uns reicht) entspricht, wußte ich nicht. Den höheren entspricht es ja sicher nicht.
GL-5 ist jedenfalls sicher auch nicht verkehrt...
Ich sehe das Problem eher umgekehrt, nämlich dass die bei GL-5 geforderten maximalen Hochdruckeigenschaften (EP) nur mit hoch konzentrierten (Schwefe-) Additiven möglich ist, was sich wiederum negativ auf das Schaltgetriebe (Synchronisation!) auswirken KÖNNTE. Diese Infos stammen aus dem www.
Man findet im Netz aber genügend Beispiele, wo ein vollsynthetisches GL-5 problemlos gefahren wird. Aber auch negative Erlebnisse.
Ich bleibe daher beim mineralischen GL-4. So wie früher...
Die "Schaltschwierigkeiten" mit GL-5 kommen wohl am ehesten bei Leuten, die das Getriebe zum Bremsen mißbrauchen und bei wesentlich zu hohen Drehzahlen bereits zurückschalten wollen.
Ich hab jedenfalls noch nie derartiges erlebt...