ACC mit DSG bis zum Stillstand - sehr hakelig

VW Golf 7 (AU/5G)

Hallo,

ich bin bin heute ein paar Minuten mit ACC über Hamburgs Hauptstraßen geschlichen.

Hierbei ist mir aufgefallen, dass mein ACC war sehr vernünftig runterbremst, aber oft ab 15 km/h anfängt, stoßweise sehr kräftig zu bremsen und dann wieder leicht zu rollen, 3 bis 4 mal, bis zum Stillstand. Das Ganze ist unabhängig von der Bremsweise des Vorausfahrenden. Auch bleibe ich mit einem sehr unkonstanten Abstand zum Vordermann stehen - teilweise über eine Fahrzeuglänge.

Ich finde dieses Verhalten sehr unangenehm - der Verkehr hinter muss auch denken, ich würde nebenbei aufm Handy tippen, weil ich so komisch plötzlich erschrocken bremse.

Verbaut ist der 5Q0907572H - also der "neue" Bosch MRRevo14F zusammen mit der großen Kamera und PLA.

Habt ihr dieses Verhalten auch oder spinnt da was bei mir?

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Argumente fehlen?
Argument 1: es handelt sich immer noch um ein FahrASSISTENZsystem. Assistent kommt von assistieren (unterstützen). Was ihr glaub ich haben wollt ist autonom. Hat VW aber nicht im Golf. Zum Beispiel eine Systemgrenze erkennen heisst für mich: das Beispiel mit dem abbiegenden Auto vor einem. Das ist ja alles richtig was du sagst (Bremsung und zu langsames Gas geben). Nur passierte mir das einmal, zweimal... und dann hab ICH mir gedacht: oh, hier hat das System ein Problem (Systemgrenze!?). Wie kann ich diese Grenze umgehen? Richtig, so wie es hier auch schon andere gesagt haben...gas geben! Jetzt kann man sich natürlich hier hinstellen und diesen Umstand bejammern und sich Gedanken darüber machen was der Hintermann von einem denkt...oder den Tipp aus dem Forum beherzt in die Tat umsetzen.
Argument 2: wenn ich mit 160 auf der Bahn unterwegs bin habe ich den Assi auf grössten Abstand eingestellt. Da merke ich schon gefühlte 100m vorher dass er anfängt LEICHT zu bremsen und habe das Symbol in der MFA dass vor mir einer fährt. Nur bei kleinen Geschwindigkeiten habe ich einen kleinen Abstand eingestellt. Ist ja auch logisch. Ich muss dem System ja auch die Möglichkeiten geben zu reagieren.

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Ich eigentlich auch, also fahren wir jetzt am besten alle wieder einen Gang runter, auch ich, und tauschen uns auf zivilisierte Art und Weise aus.
Sind damit alle einverstanden?

Meine bisherigen Erfahrungen mit ACC sind:

Audi A3, MJ 2013: Longrange-Sensor und große Kamera, das System funktionierte bis 200 km/h und arbeitete sehr gut, sowohl bei schneller Fahrt als auch bei Stop & Go -> würde ich so jederzeit wieder kaufen, war genial.

Golf 7, MJ 2016: Midrange-Radar und große Kamera, funktioniert nur bis 160 km/h und arbeitet sehr unharmonisch, so in der Art wie von surfkiller beschrieben. Also benutze ich es kaum noch, weil bei Stop & Go und auch schnellerer Fahrt sehr unharmonisch -und subjektiv auch unzuverlässig - gebremst wird. Über 160 km/h hat man dann weder ACC noch Tempomat zur Verfügung -> würde ich in dieser Form nie wieder Geld dafür ausgeben.

Da das ACC seit dem Facelift bis 210 km/h funktioniert gehe ich davon aus, dass hier jetzt auch ein besserer Radarsensor wie im A3 verbaut wird und evtl. auch die Steuergeräte dahinter höherwertiger sind. Wenn das System dort so funktioniert wie ich es 3 Jahre lang im A3 gewohnt war würde ich es wieder jedem wärmstens empfehlen.

Jetzt muss ich aber erst einmal noch 2 Jahre im Golf mit dem alten ziemlich unbrauchbaren System herumgurken - übrigens mit > 50tkm/Jahr auch als Vielfahrer wie surfkiller.

Super Idee, da mach ich doch glatt mit. 😁

Ich hab das System ohne Kamera und das funktioniert so gut, dass ich es ständig nutze. Nur das Anfahren im Stau klappt nicht so zuverlässig.

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Es kann durchaus möglich sein, das der Halbkugel Förmige Radarsensor bessere Werte hat, als wie der Flache Sensor. Das ganze wäre dann rein durch die Bauform und die dadurch bessere Abstrahlung und den Besseren Empfang der Radarwellen bedingt, so dass es der Software möglich ist, die Signale eindeutiger auswerten zu können. Aber rein aus dem Gedächtnis heraus: Wurde im Golf nicht schon eine Zeitlang der Halbkugel Sensor verbaut und erst danach auf den Flachen Sensor gewechselt oder habe ich das Falsch im Gedächtnis?

Richtig, erst war die Halbkugel, dann schnell zum Flachen. Später Umstellung von 160-210(nicht beim G7 vFL?) und VW-Weit Einführung des Radars hinter dem VW-Emblem, wohl auch wegen der Fußgängererkennung. Fußgängererkennung bedeutet, Antennen müssen auch sehr breit strahlen können.
Meine Theorie zu besagter Entwicklung ist, da das Radar auch für den Front-Assist nötig ist, dass mit Einführung der Fußgängererkennung es vermehrt zu Problemen gekommen ist.(auch siehe Passat, Tiguan). Diese sonst aber sehr gut funktioniert.
Beim Thema ACC halte ich mich raus, das halte ich allein von seinen Systemgrenzen für nicht praktikabel genug.

Im Golf wurde zwar von Anfang an nur ACC bis 160 km/h angeboten, allerdings war der halbkugelförmige Radarsensor ein höherwertigerer als der Flache. Wenn ich mich nicht irre, wäre der bis 210 km/h tauglich gewesen. Ich kann mir auch vorstellen, dass dieser sensor besser regelt und eine höhere Reichweite hat. Das ACC bis 210 km/h in diversen anderen VAG-Modellen funktioniert nämlich besser als das im Golf mit dem flachen Sensor.

Ja, der zuerst im Golf verbaute halbkugelförmige Sensor war hardwaretechnisch identisch mit dem 200er vom A3, wurde aber per Software zum 160er "kastriert". Allerdings kann es gut sein dass dieser noch besser regelt, weil es sich eben um ein Longrange-Radar handelt.
Der flache Sensor, der später verbaut wurde (übrigens auch beim A3, wenn man nur das kleine Paket bis 160 hat) ist nur ein Midrange-Radar. Kann sein, dass der Sensor auch weniger Radarkeulen hat als der LR, da bin ich mir gerade nicht mehr sicher.
Da der neue FL-Sensor hinter dem Emblem nun bis 210 funktioniert gehe ich davon aus, dass es sich hier auch um ein LR-Radar handelt und dieser dann auch hoffentlich besser funktioniert als der flache Sensor.

Ich kann die hier teilweise sehr herbe Kritik am acc nur bedingt nachvollziehen. Wenn der Verkehr nicht zu dicht ist auf der autobahn, geht das acc sehr gut. Zu systembedingt nicht so tollen verhalten, kommt es z.b., wenn man auf der Rechten Spur hinter jmd. herfährt, der läuft auf ein langsames Auto auf und zieht ran recht kurz hinter dem anderen Auto nach links. Jetzt erkennt acc oh ich bin zu schnell und fahre zu dicht ran, dann werde ich mal den Anker. Das Verhalten geht hält systembedingt nicht anders. Das mit dem schnell auf ein Auto zuhalten und dann bremsen, macht" meiner" nur auf acc spor.

Naja, als Systembedingt würde ich dieses Verhalten nicht sehen. Das lässt sich locker durch Optimierung der Regelkette ausmerzen. Ich denke aber hier sucht jeder Hersteller noch die Körner...

Zitat:

@DieselSeppel schrieb am 27. März 2017 um 09:06:39 Uhr:


Ich finde es schon dreist den Leuten, die das Regelverhalten des ACC beanstanden, ein mangelndes Verständnis der Systemgrenzen und/oder der Technik zu unterstellen.
 
Ich habe mit dem ACC bis 160 km/h auch meine Probleme, die ich im Folgenden mal kurz zusammenfassen möchte:
Die Sichtweite des Sensors ist für den Geschwindigkeitsbereich bis 160 km/h ganz offensichtlich zu niedrig. Auf der Autobahn brettert mein Auto grundsätzlich auf deutlich langsamer fahrende Fahrzeuge bis zum letzten Moment drauf um dann scharf zu bremsen. Eine solche Fahrweise ist nicht nur unnötig verschleißfördernd, sondern auch unsicher. Es mag sein, dass im Falle eines Auffahrunfalls der Hintermann Schuld hätte. Aber was nützt mir das?

Hier beschreibst du ja gut wo das Verständnis fehlt.
Wenn du mit einer großen Geschwindigkeitsdifferenz dich einem Fahrzeug näherst, bedeutet das für das ACC Blindheit bis zu einem Punkt X, Obwohl du das Auto schon lange siehst erkennt das ACC es erst wenn es im Radar erfasst wird.
Erst jetzt kann es anfangen mit Regeln.
Je größer die Differenz um so härter der Eingriff.
Wie stellst du dir denn ein anders Regelverhalten vor?

Also ich habe auch das ACC160. Ihr habt die vorhandenen Schwächen des Systems eigentlich erkannt. Ich habe versucht, mich auf das System einzulassen und musste feststellen, dass ich jetzt beim Autofahren eine neue Aufgabe übernommen habe: Damit mich meine Assistenten unterstützen können, muss ich auf sie aufpassen und ständig eingreifen. Trotzdem fühle ich mich gut unterstützt und sicherer unterwegs.

Folgende Schwächen habe ich festgestellt:

1. Das Fahrzeug vor mir wechselt die Spur und wird langsamer. ACC bremst unnötig.
Meine persönliche Lösung (L): Ich gebe ein wenig Gas und alles ist gut.

2. Ich fahre auf der Autobahn mit hoher Geschwindigkeit. Weit vorne erkenne ich, dass die anderen Fahrzeuge eine extrem niedrigere Geschwindigkeit haben als ich (Unterschied > 40 km/h). Ich würde zu nah auffahren, da das ACC solange volle Power fährt, bis der eingestellte Abstand unterschritten wird. ACC muss also plötzlich stark verzögern, oft evtl. sogar mit Warnung, dass ich mit der Bremse eingreifen muss.
L: Da ich das erkenne, reduziere ich die eingestellte Geschwindigkeit auf einen angemessenen Wert. ACC bremst dadurch frühzeitig herunter, ohne dass es zu einer starken Bremsung kommt.

3. Zu spätes Beschleunigen, wenn es wieder weiter geht.
L: Einfach ein wenig mit dem Gaspedal unterstützen.

4. Es schert ein Fahrzeug knapp vor mir ein. ACC erkennt den neuen Vordermann gefühlt erst nach einer langen Bedenkzeit und reagiert dann entsprechend (hart). Wenn man Glück hat, beschleunigt derjenige kräftig, dann bekommt es das ACC garnicht als Bedrohung mit.
L: Da hilft wirklich nur rechtzeitiges bremsen.

5. Das anständige Anhalten hinter dem Vordermann (nur bei DSG). Ich habe es bisher nicht wirklich verstanden, woran es liegt. Oft bleibt mein VW in einem Zug im gewünschten Abstand einfach stehen. Ein anderes Mal ruckelt er sich in ein, zwei Zügen heran. Oft nicken alle Passagiere dazu.
L: Wenn es zu sehr nervt, bremse ich einfach selber.

Trotz aller Fehler bin ich ein Technikfan und nutze meine Assistenten konsequent. Es kann nur besser werden. Die Ingenieure werden es schon noch lernen.

Wie das für das ACC aussieht kann man gut beim Parkassi beobachten.
Ich denke mal da ist es schwer zu erkennen was der piepsende Punkt als nächstes machen wird.
Solange da irgendetwas im Sichtfeld ist und den Abstand verkürzt, wird es behandelt wie ein Hinderniss.
Sollte der Abbiegende doch noch eine Vollbremsung hinlegen , dann möchte ich eure Gesichter sehen wenn das ACC mit Abbiegen kalkuliert hat.

Wer mehr haben will muss Premium fahren.

Zitat:

@foggie schrieb am 27. März 2017 um 19:15:14 Uhr:



Zitat:

@DieselSeppel schrieb am 27. März 2017 um 09:06:39 Uhr:


Ich habe mit dem ACC bis 160 km/h auch meine Probleme, die ich im Folgenden mal kurz zusammenfassen möchte:
Die Sichtweite des Sensors ist für den Geschwindigkeitsbereich bis 160 km/h ganz offensichtlich zu niedrig. Auf der Autobahn brettert mein Auto grundsätzlich auf deutlich langsamer fahrende Fahrzeuge bis zum letzten Moment drauf um dann scharf zu bremsen. Eine solche Fahrweise ist nicht nur unnötig verschleißfördernd, sondern auch unsicher. Es mag sein, dass im Falle eines Auffahrunfalls der Hintermann Schuld hätte. Aber was nützt mir das?

Hier beschreibst du ja gut wo das Verständnis fehlt.
Wenn du mit einer großen Geschwindigkeitsdifferenz dich einem Fahrzeug näherst, bedeutet das für das ACC Blindheit bis zu einem Punkt X, Obwohl du das Auto schon lange siehst erkennt das ACC es erst wenn es im Radar erfasst wird.
Erst jetzt kann es anfangen mit Regeln.
Je größer die Differenz um so härter der Eingriff.
Wie stellst du dir denn ein anders Regelverhalten vor?

Nein, dass mir das Verständnis für die Hintergründe dieses Verhaltens fehlt, kannst du mir nicht unterstellen. Das kannst du sogar der Textstelle entnehmen, die du selbst zitiert hast. Ich habe das nochmal fett für dich markiert.

Du hast offenbar die falschen Schlüsse aus meinem Beitrag gezogen. Wir haben unterschiedliche Erwartungen was so ein System leisten können muss. Ich spreche hier von Geschwindigkeitsdifferenzen von 30 km/h. Wenn die Sensorreichweite so kurz ist, dass das System da permanent hart bremsen muss, wurde in meinen Augen minderwertige Hardware verbaut. Je höher der Geschwindigkeitsbereich, desto höher die zu erwartenden Geschwindigkeitsdifferenzen.

Weil ich da eine andere Auffassung habe als du, unterstellst du mir quasi ich bin blöd. Das ist nicht gerade sinnvoll.

Habe ACC mit DSG in einem Sportsvan (8/2016) und fahre (fast) immer mit der Eco Einstellung. Auf der AB und Landstraße mit wechselnden Geschwindigkeiten klappt es wunderbar, bei Stop and Go wirkt es manchmal hackelig, vor allem wenn der Vordermann nicht flüssig sondern ruckig fährt. Nervig ist manchmal die Anfahrverzögerung, lädt Lückenspringer geradezu ein. Wenn alle mit ACC fahren würden, wäre es sicherlich entspannter. Insgesamt möchte ich ACC nicht mehr missen, die Anfahrverzögerung kann man ja durch manuelles gasgeben übersteuern.

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