A250e für lange Pendlerstrecke sinnvoll?

Mercedes A-Klasse W177

Ich werde demnächst meinen C200d Dienstwagen abgeben und muss mich dann selbst um 85km einfachen Weg zur Arbeit kümmern. Ich suche dafür etwas kompaktes und habe den BMW 218i Gran Coupe und den Audi A3 35 TFSI sowie den A250e im Auge und alle drei Probegefahren. Klar ist nur der Benz ein Hybrid und die anderen beiden nicht.

Was die Probefahrt angeht muss ich sagen, dass mich der A250e am meisten überzeugt hat. Ich bin 100km Autobahn gefahren und habe in den verschiedenen Modi experimentiert. Verbrauch und Dynamik haben mich ziemlich überzeugt. Obwohl ich eigentlich immer zu BMW neige, war der 218i mir zu lahm. Klar der daily Driver muss keine Rennsemmel sein (dafür habe ich ja noch was fürs Herz in der Garage), aber so träge wie der c200d soll er auch nicht sein. Der A3 war da schon deutlich spritziger aber kein Vergleich zum A250e.

Mir ist klar, dass ich nicht die ganze Strecke elektrisch fahren kann und auf der Arbeit kann ich nicht laden. Geladen wird also nur Nachts zu Hause. Auf meiner Probefahrt habe ich 4,7 Liter und 6,7 kWh verbraucht. Das sollte in etwa das widerspiegeln, was ich auf dem Weg zur Arbeit brauche. Damit wäre ich günstiger als mit A3 (6,9L) und 218i (7,4L) und der Spaß wäre auch noch größer.

Preislich liegen alle drei als junge Jahreswagen im Bereich um 32-34T€ wobei der Benz noch ca. 4T€ Förderung bekommen würde.

Trotzdem gibt es mir zu denken, dass immer wieder bei Hybrid davon die Rede ist, dass er nicht für Autobahn und Langstrecke geeignet ist. Hat jemand ein ähnliches Fahrprofil und kann mir seine Erfahrungen teilen?

Bei Interesse kann ich auch gerne noch kurz schreiben, was mir sonst beim Vergleich der drei Fahrzeuge aufgefallen ist.

47 Antworten

@Andimp3 du hast den Fahrassi oder?

Zitat:

@Matty82 schrieb am 21. Mai 2021 um 15:27:17 Uhr:


@Andimp3 du hast den Fahrassi oder?

Yes Sir !

Habe die Tage jeweils eine Strecke über knapp 1200 Kilometer gefahren.

Reiseschnitt war einmal 99 KmH einmal 103. Habe jeweils etwa 1/3 Strecke um 160 Kilometer gefahren 1/3 um 130, Rest landstrasse etwa Tempo 90. Beide male muss man einen Stau von etwa eine Stunde in die Durchschnittsgeschwindigkeit reinrechnen.

Verbrauch war einmal 6,4 Liter, einmal 7,2 Liter (Hinfahrt waren die 160 KmH Abschnitte wahrscheinlich etwas weniger, habe Rückfahrt sehr oft auf 80 abbremsen müssen wegen überholender LKW und dann sehr stark beschleunigt)

Wir waren jeweils zu viert mit vollem Kofferraum.

Stromverbrauch vernachlässigbar, da auf der Strecke nicht nachgeladen und größtenteils Battery Level gefahren.

Erstaunlich finde ich, dass er bei 160 etwa um 8,5 Liter pendelt, bei 130 bei 7. Kannte es bisher von Benzinern, dass sie bei 160 einiges mehr schlucken.

Als langjähriger Schaltwagenfahrer (eigentlich von 100 bis 200 immer im 6 gang gefahren) finde ich die Automatik sehr nervös, die sehr oft die Gänge wechselt. Gerade auf einer so langen Reise geht es nicht um die bestmögliche Beschleunigung, sondern um ruhigen Motorlauf. Finde den in Battery level zu oft schaltend. Mag auch daran liegen, dass ich vom Schalter komme.

Ansonsten alles gut. Der kleine Tank macht sich dann im Vergleich zu einer C-Klasse mit 66 Litern schon bemerkbar. Man schafft zwar knapp 500 Kilometer mit einem Tank aber ich fahre den eigentlich immer nach 400 Kilometern in die tankstelle und somit viel öfter als mit meinen dieseln, die ich bisher hatte.

Insgesamt passt für mich das Konzept A250e mit elektrisch im täglichen verkehr und Benzin auf den 1-2 längeren Tripps jährlich sehr gut. Fand den verbrauch nicht zu hoch, gerade bei 160 KmH noch echt in Ordnung.

Zitat:

@thommyk28 schrieb am 27. Mai 2021 um 11:17:10 Uhr:


Habe die Tage jeweils eine Strecke über knapp 1200 Kilometer gefahren.

Reiseschnitt war einmal 99 KmH einmal 103. Habe jeweils etwa 1/3 Strecke um 160 Kilometer gefahren 1/3 um 130, Rest landstrasse etwa Tempo 90. Beide male muss man einen Stau von etwa eine Stunde in die Durchschnittsgeschwindigkeit reinrechnen.

Verbrauch war einmal 6,4 Liter, einmal 7,2 Liter (Hinfahrt waren die 160 KmH Abschnitte wahrscheinlich etwas weniger, habe Rückfahrt sehr oft auf 80 abbremsen müssen wegen überholender LKW und dann sehr stark beschleunigt)

Wir waren jeweils zu viert mit vollem Kofferraum.

Stromverbrauch vernachlässigbar, da auf der Strecke nicht nachgeladen und größtenteils Battery Level gefahren.

Erstaunlich finde ich, dass er bei 160 etwa um 8,5 Liter pendelt, bei 130 bei 7. Kannte es bisher von Benzinern, dass sie bei 160 einiges mehr schlucken.

Als langjähriger Schaltwagenfahrer (eigentlich von 100 bis 200 immer im 6 gang gefahren) finde ich die Automatik sehr nervös, die sehr oft die Gänge wechselt. Gerade auf einer so langen Reise geht es nicht um die bestmögliche Beschleunigung, sondern um ruhigen Motorlauf. Finde den in Battery level zu oft schaltend. Mag auch daran liegen, dass ich vom Schalter komme.

Ansonsten alles gut. Der kleine Tank macht sich dann im Vergleich zu einer C-Klasse mit 66 Litern schon bemerkbar. Man schafft zwar knapp 500 Kilometer mit einem Tank aber ich fahre den eigentlich immer nach 400 Kilometern in die tankstelle und somit viel öfter als mit meinen dieseln, die ich bisher hatte.

Insgesamt passt für mich das Konzept A250e mit elektrisch im täglichen verkehr und Benzin auf den 1-2 längeren Tripps jährlich sehr gut. Fand den verbrauch nicht zu hoch, gerade bei 160 KmH noch echt in Ordnung.

Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Kurze Frage, warum bist Du größtenteils in BL gefahren und nicht in C?
Stichwort „Streckenbasierte Betriebsstrategie“

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Zitat:

@thommyk28 schrieb am 27. Mai 2021 um 11:17:10 Uhr:


Finde den in Battery level zu oft schaltend. Mag auch daran liegen, dass ich vom Schalter komme.

Die Gangwechsel bekommt man in der Regel doch gar nicht mit wenn man nicht gerade auf Drehzahlmesser oder Ganganzeige schaut.

Ansonsten wenn es Dich stört: einfach manuell in den Gang Deiner Wahl schalten.

Also von euren Verbräuchen auf der Autobahn bin ich echt überrascht.

“Momentan“-Verbrauch 150 km/h Autobahn plattes Land an Küste in MV

“Momentan“-Verbrauch 140 km/h Autobahn plattes Land an Küste in MV

Von MD nach Berlin mit 130-150 km/h hatte ich einen Verbrauch im Bordcomputer von 7,4 Liter/100km.

Von Berlin nach MD mit Freude am Fahren mit 200 km/h für 30 Minuten waren es nach Bordcomputer 14 Liter/100km und die Kilometer der Tankanzeige hat schneller runter gezählt als die Entfernungskilometer der Navigation. 😉

Von MD in den Odenwald mit Fahrradgepäckträger und eBike auf der AHK, 130 km/h und vollem Akku am Start waren es 8 Liter/100km und noch 40% Strom im Akku, weil ich größtenteils im BL-Modus gefahren bin. Geladen, hat er dabei den Akku aber auch nicht. Es schwankt die Anzeige eher um +- 3km.

Aus dem Odenwald nach MD mit Fahrradgepäckträger und eBike auf der AHK, 130 km/h und vollem Akku am Start waren es 7,2 Liter/100km und 0% Strom im Akku, weil ich dieses Mal im C-Modus gefahren bin und das Auto alles habe regeln lassen.

Bei mir fährt das Auto nur auf der Landstraße schön sparsam und komfortabel. Die Autobahn mag mein Gefährt nicht so gern.

Verbrauchsuebersicht AB plattes Land an Kueste in MV.jpg

Da wird aber das Fahrradgedöns bei der Fahrt in deOdenwald schön Sprit geschluckt haben.

Ich fuhr am Samstag von Hammersbach (Nähe Hanau) nach Hannover (Gesamt mit ein bisschen rumfahren vor Ort 710 km) mit 130 maximal im BL-Modus wegen einfahren) und ansonsten was maximal erlaubt war. Auf denm Rückweg dann 150 maximal und ansonsten was erlaubt war bzw. auf den letzt 39 km auch mal bis 200 km/h. Dabei hatte ich den Akku erst auf dem Rückweg benutzt. Der Verbrauch mit dem CLA 250e Coupé auf dieser Strecke belief sich auf 6,3 Liter Benzin und 1,4 kWh Strom pro 100km.

Samstag dann zum Brunchen an den Bondesee und wieder zurück. An dem Tag dann mit "Standard"-Speed 160 (ging selten) und ansosten was gerade erlaubt war. Auch hier wieder 50% BL-Modus. Gesamtstrecke an dem Tag 800 km. Den Hinweg und die ersten 200km des Rückwegs (insgesamt 600km) im BL-Modus ergaben 7,1l Super und 0 kWh Strom. Dann auf C-Modus gewechselt und da ergaben dann die restlichen 200 km einen Verbrauch von 4,9l Sprit und 5,2kWh Strom wobei das Fahrzeug dann bei Tempo bis 130 ausschließlich den Akku nutzte und dieser nach ca. 100km auf 0 war - dennoch nutzt er ja im C-Modus zwischendrin immer mal wieder die rekuperierte Energie.

Alles gefahren mit Navi. Kann sich sehen lassen denke ich.

@Andimp3 ansonsten wenn es Dich stört: einfach manuell in den Gang Deiner Wahl schalten.

Muss man irgendwo was in den Einstellungen was ändern? Er ist mir jedes Mal nach kurzer Zeit wieder auf Automatik gegangen. Scheint auch irgendwie Fahrstufe 8 nicht zu mögen. Auch wenn man bei 150 umschaltet zeigt er immer man soll auf 7 schalten.

@HAL01 Danke für Deinen Erfahrungsbericht. Kurze Frage, warum bist Du größtenteils in BL gefahren und nicht in C?
Stichwort „Streckenbasierte Betriebsstrategie“

probiere es nächstes mal. Das einzige mal als ich es bei der Rückfahrt von Rastatt probiert habe hat er irgendwann Batterie leergefahren weit vor zu hause.

@RigoMD also von euren Verbräuchen auf der Autobahn bin ich echt überrascht.

ich finde deine Werte gar nicht so weit weg von meinen, gerade deine 7,4 bei 130-150. Passt ganz gut zu meinen 7 bei 130 8,5 bei 160. Ich habe die Werte von 7 und 8,5 nicht so schön wie du in deinen Videos auf absolut dem platten Land gefahren, sondern nach bestem Wissen und gewissen auf einer gefühlt geraden Strecke abgelesen, insoweit können da kleinere Abweichungen passieren.

Dass der Benziner bei 160 + richtig anfängt zu fressen sollte jedem klar sein aber mit Familie fahre ich die nicht längere Strecke deswegen nicht "untersucht" ;-)

grüße

Also wenn ich das hier lese wieviel ihr mit dem Hybriden verbraucht, dann macht es wirklich keinen Sinn sich so einen Fahrzeug zu kaufen.

Ich bin 900 km mit meinem A3 8V mit 150 PS und Zylinderabschaltung
konstant 130 gefahren, kurzzeitig auch 160 und der Verbrauch lag bei mir bei 6,7 Liter.

In der Stadt, wenn ich vorausschauend fahre, Schafe ich auch 6,3 - 7,8 Liter.

Wer ständig lange Strecken fährt sollte besser einen Diesel kaufen...
(oder einen Diesel-Hybrid )

Das Fahrprofil muss zum Hybrid passen. Angedacht ist beim Hybrid auf der AB und Landstraße Benziner, in der Stadt dann elektrisch.
Arbeitsweg hin und zurück innerhalb der Reichweite,oder auf der Arbeit laden ist das passende Fahrprofil.

6,7 bei konstant 130 km/h ist auch nicht umwerfend. Solche Verbräuche kann man auch mit leistungsstarken 6 Zylindern erreichen,die leider fast ausgestorben sind

Der Hybrid, erst recht der Benzin-Hybrid, ist das optimale Fahrzeug für Leute welche viele kurze Strecken und wenige lange Strecken fahren und denen ein reiner Stromer in vergleichbarer Größe zu teuer ist.

Fährt man viel Langstrecke/Mittelstrecke dann ist ein Diesel oder reiner Stromer (wenn man bereit ist den Aufpreis zu zahlen und Zeit hat) die bessere Wahl.

Ich für meinen Teil fahre in normaler Weise tägliche Strecken in einem Bereich den ich rein elektrisch fahren kann und alle 1-2 Tage lade. 1-2x im Monat net Strecke von 100-200km - auch da bin ich dann noch im günstigen Bereich. Lediglich 3-4x im Jahr fahre ich Langstrecke... folgerichtig habe ich den Hybrid gekauft.

Ein reiner Stromer wäre auch eine Option aber wenn die mir gefallen und obendrein auch noch eine brauchbare Akku-Reichweite und/oder sehr schnelles Laden haben sollen liegen die in einem Preisbereich der mir einfach zu hoch ist.

Hier ein interessanter Langstreckenverbrauchstest von "Die Autotester". Da fährt der Tester um die 2600 km mit dem A250e. Er hat dieselben Probleme mit Laden, wie E-Autofahrer und fährt streckenweise daher auch mal mit leerer Batterie. Sein Durchschnittsverbrauch an Benzin war, wenn ich mich recht erinnere, am Ende bei 5,8 L / 100 km.

Optimal ist so ein PHEV sicherlich bei überwiegend Kurzstrecke und gelegentlichen Langstreckenfahrten. Aber als Langstreckenauto bewährt er sich eben auch als Spriteinsparer, wenn man genügend Ladepunkte findet. Interessant fände ich dabei einen direkten Vergleich mit einem HEV der gleichen Klasse.

Ich steige nächste Woche vom Tesla M3 LR auf den A250e Lim. um.

Mein Fahrprofil: ca. 30.000 km p.a., davon etwa 50 % regional. Somit etwa 15.000 km Autobahn, meist Tagestouren (Dienstreisen) zwischen 350 und 700 km. Morgens hin, abends zurück (nur jew. 1 Ziel). Den Tesla hatte ich gekauft, weil es hieß: „350 km schafft der immer, auch im Winter.“ Das hat sich leider als Trugschluss erwiesen und das Laden sowohl auf Hin- als auch auf der Rückfahrt nervten.

Für den A250e sprach, dass der Akku für meine regionalen Touren völlig ausreicht und ich davon ausgehe, auch auf meinen Dienstreisen etwa 20-25 % el. zu fahren (Ladung plus Rekuperation). Gleichzeitig habe ich aber kein Ladeproblem mehr und eine „unbegrenzte“ Reichweite. Denn Tankstellen gibt es an jeder Ecke und in 2 Minuten ist das erledigt.

Ich habe mir allerdings zusätzlich zum 7,4 kW AC-Lader auch noch den 24 kW DC-Lader einbauen lassen, um zumindest die Chance zu haben, unterwegs mal eben nachzuladen (30 Min. = Mittags- oder Kaffeepause). Somit hoffe ich, über das Gesamtjahr auf etwa 60-65 % el. Anteil zu kommen.

Und hier liegt doch der wirkliche Vorteil:

- hoher el. Fahrsnteil möglich (Umwelt)
- trotzdem niedriger Verbrauch bei leerem Akku
- attraktive Fahrleistungen i.V. zu reinen Verbrennern

Daher aus meiner Sicht voll langstreckentauglich.

Ich finde in der momentanen Situation spricht noch etwas für den PlugIn Hybrid auf der Langstrecke. Auf Grund der zwei Herzen die ich im Auto zur Fortbewegung nutzen kann, bin ich der Willkür der Elektrosäulen Betreiber nicht so hilflos ausgeliefert. Und das jüngste EnBW Preiserhöhungsbeispiel zeigt die Hilflosigkeit der reinen E-Mobilisten auf der Langstrecke.

Ergänzung: Hier der ADAC Kostenvergleich zur B-Klasse mit unterschiedlicher Motorisierung und Laufleistung. Diese Auflistung zeigt, dass der B250e PlugIn Hybrid auch Langstreckentauglich ist.

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