530e (G30/JA91) Beschleunigung im Vergleich zum Diesel
Wie schlägt sich der 530e im Vergleich zum Diesel bei der Beschleunigung? 290 Nm für den E ist ja nicht gerade viel. Der 520 D ja schon 400 Nm.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ich habe den 530D, mein Kollege den 530e. Ich habe mit dem 530e sowohl als Fahrer als auch Beifahrer einige km hinter mir.
Fährt man jedes Auto einzeln, ist in der Stadt oder Landstr. kein spürbarer Unterschied, auf leeren Autobahnen auch nicht - wenn man die leicht höhere Endgeschwindigkeit des Diesels mal ignoriert.
Auf volleren Autobahnen wenn man häufig beschleunigen muss, ist der 530e deutlich im Nachteil, weil irgendwann (eigentlich ziemlich schnell) der Akku einfach alle ist. Und dann ist es halt nur noch ein 2 Liter Motörchen das viel Drehzahl braucht und dem Drehmoment fehlt. Da ist ein Vergleich mit dem 520D wahrscheinlich gar nicht so falsch.
Sind wir mit beiden gleichzeitig unterwegs, fährt der e immer im Windschatten des D, ohne abgehängt werden zu können. Auch mit e-Boost ist der e dann nicht schneller zwischen 200 und 235, zumindest nicht spürbar und schon gar nicht in halber Zeit.
Ein 550er hingegen zieht besonders ab 200 auf und davon, Windschatten, e-Boost, mitrudern oder was auch immer hilft da nichts.
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Gruß
Zimpalazumpala
Anbei der Vergleich zwischen 530i und 530e:
https://youtu.be/SwCFQlGgnSQ
Und einmal 530i vs. 530d:
https://youtu.be/FNDPKHX4Huo
Einen direkten Vergleich zwischen 530e und 530d habe ich nicht gefunden.
Man sieht dass der 530e ziemlich genauso performt wie der 530i. Fast identisch bis weit über 200.
Und der 530i holt den 530d ab ca. 180, liegt bei Top Speed ca. 10km/h vorn.
Ich habe zwar eher kritische Ansichten bzgl. der Nutzung von solchen Videos zur Messung und auch hier kennt man ja die jeweiligen Bedingungen nicht. Weder zwischen den Videos noch zwischen den Fahrzeugen im jeweiligen Video.
Auch scheint hier die im Tacho angezeigte Geschwindigkeit aus Messpunkt genommen zu werden, was also sowieso verfälscht.
Aber weil es in beiden Videos zumindest gleiche Methodik und gleiche Prämissen zu sein scheinen und die Zahlen so schön aufgedröselt sind (bis auf die Zehnltelsekunde!?!) versuche ich mal eine Analyse zu Punkten, die hier diskutiert wurden:
1. Vmax: bemerkenswert, dass beim 530e bei Tacho 236 Schluss ist.
Q.e.d.
2. Beschleunigung ab 200 ("Wahnsinn"😉 bis 230 (letztes von allen 4 erreichtes/gemessenes Tempo):
30e: 7,9s ; 30ix: 7,7s ; 30i: 8,5s ; 30dx: 11s
Alles gemäß Tacho, nicht real.
Dass im Video der 30ix als schwereres Auto mit mehr Fahrwiderständen wider Erwarten schneller ist als der 30i zeigt mir, dass die Rahmenbedingungen sehr unterschiedlich gewesen sein müssen.
3. Beschleunigung 100-200 (m.M.n. ist das der Bereich, der für den Betrieb im Alltag auf Landstraße und AB am relevantesten ist):
30e: 14,2s ; 30ix: 13,7s ; 30i: 14,2s ; 30dx: 15,9s
Auch hier: ich vermisse die Auswirkung des "boost".
Und: die Drehfreude des Benziner schlägt erwartungsgemäß den Diesel mit engerem Drehzahlband bei langer, durchgehender Beschleunigung unter Vollast.
1-2s Unterschied würde ich aber zumindest noch "ähnlich" nennen.
Wieder: 30ix schneller als 30i? Hm...
4. Beschleunigung von Stillstand bis ca. 30 (das wurde ja hier als herausragende Eigenschaft des Hybrid angepriesen, dass er so loszieht):
30e: 1,74s ; 30ix: 1,68s ; 30i: 1,74s ; 30dx: 1,42s
Nicht nur sind also 30e und i (in diesen Fällen) bis aufs Zehntel identisch, der 30ix ist (dank Allrad) minimal schneller. Der 30dx ist dank Allrad und Drehmoment ganz erheblich schneller, das ist fast eine ganze Wagenlänge bis 30km/h. Ich vermisse wieder den messbaren Effekt des "boost".
Nochmal: mit offensichtlich unterschiedlichen Bedingungen ist das alles nur sehr eingeschränkt zu verallgemeinern.
Es sind begrenzt beispielhafte Einzelfälle.
Aber aus diesen Videos schließe ich aber dennoch (mal wieder):
Der "boost" und die Spritzigkeit des zusätzlichen e-Antriebes mit seiner kurzen Reaktionsteit und dem unmittelbaren Anliegen ist weitestgehend ein subjektives Empfinden. Objektiv messbar ist das kaum.
Gleiches gilt für das Drehmoment des Diesel bei Beschleunigungsvorgängen mit Vollast. Ein Benziner gleicher Nennleistung ist oftmals etwas schneller, obwohl er sich weniger "wuchtig" anfühlt.
Es sind Unterschiede in der Charakteristik und früh anliegendes Drehmoment (siehe Start aus Stillstand), die den Diesel in alles Bereichen unterhalb der Vollast (d.h. im Regelbetrieb) so angenehm zu fahren machen. Will man ständig ausdrehen, dann eher den Ottomotor.
Unterm Strich (ich wiederhole mich da):
Der Hybrid spielt absolut in der gleichen Liga von Längsdynamik wie die anderen 30er. Die tatsächlichen Unterschiede sind klein und im Alltag völlig vernachlässigbar.
Aber die Antriebe unterscheiden sich aber ganz erheblich in ihrer Charakteristik und wie sie sich im Betrieb anfühlen.
Was einem selbst am liebsten ist, lässt sich eigtl. nur durch Probefahrten herausfinden.
Es ist es wert!
1. Vmax: bemerkenswert, dass beim 530e bei Tacho 236 Schluss ist.
Q.e.d.
Kann ich nicht nachvollziehen. Eben noch selber mit 530e bis Tacho 245 und dann musste ich vom Gas gehen, weil ein Vordermann rauszog. Vortrieb wäre noch da gewesen.
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Wie gesagt, das haben wir ja jetzt hinreichend durch. Tacho gute 240 sind drin...
Abhängig der Rahmedingungen von Wind, Gefälle, individuellem Kfz, Reifen, Genauigkeit der Anzeige etc.pp. ist bissl mehr zumindest vorstellbar und auch mal nur etwas weniger (wie in dem Einzelfall im Video). So viele Variablen.
Eingetragen und realistisch sind regelmäßig echte 235km/h.
Zitat:
@KaiMüller schrieb am 15. Dezember 2019 um 15:36:40 Uhr:
4. Beschleunigung von Stillstand bis ca. 30 (das wurde ja hier als herausragende Eigenschaft des Hybrid angepriesen, dass er so loszieht):
30e: 1,74s ; 30ix: 1,68s ; 30i: 1,74s ; 30dx: 1,42s
Nicht nur sind also 30e und i (in diesen Fällen) bis aufs Zehntel identisch, der 30ix ist (dank Allrad) minimal schneller. Der 30dx ist dank Allrad und Drehmoment ganz erheblich schneller, das ist fast eine ganze Wagenlänge bis 30km/h. Ich vermisse wieder den messbaren Effekt des "boost".
Danke für die ausführliche Zusammenfassung.
Ein Fehler ist aber dabei, wenn der G30 nicht nur ca. 1 Meter lang sein sollte😉
Bis 30 km/h liegt der Vorsprung bei 1,09 Meter.
Woher kommt die Zahl (bis auf den cm genau sogar)?
Da das kein linearer Vorgang ist, ist das kaum berechenbar.
Bei Messungen zeigt sich, dass schon mit ein und dem selben Auto 0,3s und 2m locker der Unterschied zwischem einen eher gelungenen und einem eher misslungenen Start sein kann (wenn schon keine "fast Wagenlänge".) Ist das ein "Fehler"? Meinetwegen, vllt. aber eher "Übertreibung".
Siehe Anhang.
Auf Zentimeter bei irgendwelchen komplett unrealistischen Kavalierstarts rumkauen bringts ja aber echt nicht.
Mir ging es darum, diese allgemeine Aussage allgemein zu relativieren:
Zitat:
@WMF1 schrieb am 14. Dezember 2019 um 10:02:40 Uhr:
Wenn wir von Beschleunigung aus dem Stand reden ist der 530e den meisten Fahrzeugen auf den ersten Metern deutlich überlegen
Weil, das stimmt nun wirklich nicht und die o.a. Videos zeigen dafür Beispiele.
Das mag sich so anfühlen, gemessen ist es nicht der Fall.
Sind es 1, 2 oder 4m Rückstand? 0,06 oder 0,32s Rückstand? Oder gar Gleichstand? Ist doch egal. "Deutlich überlegen" ist jedenfalls anders. Selbst im Vergleich mit "nur" den anderen 30ern und nicht einmal "den meisten Fahrzeugen".
Das fällt also in die Kategorie "Wahnsinn ab 200".
Und wenn ich anhand dem Beispiel 0-30 auch mal auf die absoluten Zahlen hinweisen darf und nicht nur die Relationen.
4m Wegstrecke bis 30km/h! Vier Meter.
D.h.:
noch bevor man ein still stehendes Fahrzeug gänzlich passiert hat, sind 30km/h erreicht.
Oder:
Kurz nachdem die Hinterachse dort vorbei rollt, wo gerade noch die Vorderachse stand - 30km/h.
(Bei flotten Autos auch mal in unter 1s oder halb so viel wie der 530e im Video -siehe Anhang).
Wenn der Nebenmann beim dämlichen Ampelstart 1s später reagiert (Eine Sekunde! so lange wie man braucht um das auszusprechen), ist man schon komplett an ihm vorbei.
Wenn man sich diese Tatsachen ins Gedächtnis bringt, wird die völlige Absurdität der Diskussion deutlich.
Ist das echt wichtig?
Spiegelt das den öffentlichen Straßenverkehr und die Nutzung eines 5er wieder?
Schon klar, dass keine konstante Beschleunigung vorliegt. Passt aber besser als deine Vermutung einer kompletten Fahrzeuglänge Vorsprung.
Dein Bilder und Linien sind falsch gezogen. Du musst beim schlechten Start bei 1,1s die Linie ziehen und die Weg-Differenz nehmen. Das ist dann dein Vorsprung, wenn ich dann auch mal Klugscheißen darf! 😉
Und ja, eigentlich auch egal!😉
Zitat:
@Shardik schrieb am 15. Dezember 2019 um 19:28:03 Uhr:
Du musst beim schlechten Start bei 1,1s die Linie ziehen und die Weg-Differenz nehmen.
Das wären dann 21km/h und 2m. 😁
Mir gings halt um solche Diktion wie "wahnsinnige Beschleunigung", "deutlich überlegen" oder "fährt davon".
Das ist i.d.R. nicht sachgemäß.
Zitat:
@KaiMüller schrieb am 15. Dezember 2019 um 19:23:33 Uhr:
Und wenn ich anhand dem Beispiel 0-30 auch mal auf die absoluten Zahlen hinweisen darf und nicht nur die Relationen.
4m Wegstrecke bis 30km/h! Vier Meter.
D.h.:
noch bevor man ein still stehendes Fahrzeug gänzlich passiert hat, sind 30km/h erreicht.
Oder:
Kurz nachdem die Hinterachse dort vorbei rollt, wo gerade noch die Vorderachse stand - 30km/h.
(Bei flotten Autos auch mal in unter 1s oder halb so viel wie der 530e im Video -siehe Anhang).
Wenn der Nebenmann beim dämlichen Ampelstart 1s später reagiert (Eine Sekunde! so lange wie man braucht um das auszusprechen), ist man schon komplett an ihm vorbei.Wenn man sich diese Tatsachen ins Gedächnis bringt, wird die völlige Absurdität der Diskussion deutlich.
Ist das echt wichtig?
Spiegelt das den öffentlichen Straßenverkehr und die Nutzung eines 5er wieder?
Vielen Dank für deinen vorangegangenen, ausführlichen, sehr interessanten Beitrag!
Ich gebe dir Recht, es ist total unwichtig und Vieles bewegt sich im gefühlten Bereich. Der 530e macht (mir) aber einfach viel Spaß und das nicht nur in der Stadt. Man darf nicht außer Acht lassen, dass man sich lautlos fortbewegt, während der Verbrenner beim (starken) Gas geben viel Krach macht. Das mag von Manchem erwünscht sein, mir gefällt das Lautlose besser. Durch das sofort anliegende Drehmoment geschieht das Losfahren ohne Verzögerung und das merke ich im Vergleich mit dem Benziner meiner Frau (440i) deutlich. Man ist also in der Stadt sehr leise sehr zügig unterwegs und das vermittelt eine große Leichtigkeit, trotz des hohen Gewichts des Fahrzeugs.
Zitat:
@WMF1 schrieb am 15. Dezember 2019 um 19:36:07 Uhr:
Der 530e macht (mir) aber einfach viel Spaß
Und das ist eine tolle Sache, dann hast du das richtige Fahrzeug für dich. Prima, das ist doch das was zählt.
Ist und bleibt ein super Auto, so ein 5er.
Rausfinden was das Richtige für einen selbst ist geht am besten per Probefahrt.
Zitat:
@dgi013 schrieb am 14. Dezember 2019 um 19:20:31 Uhr:
Es ist ja auch nicht so, dass er auf 50 oder 100km den Akku komplett auflädt, da braucht er schon ein paar km mehr für. Das müssten aber die permanent e-Fahrenden genau wissen.
Also bei normaler Fahrweise (150-180km/h) ist der Akku (Variante 9.6kWh) in knapp 50km Strecke von 0 auf 100% geladen. Die Erfahrung mache ich regelmäßig. Wenn man dabei natürlich immer kräftig "boostet", dann wird das natürlich nichts.
Zitat:
@Dominik79 schrieb am 15. Dezember 2019 um 15:58:32 Uhr:
1. Vmax: bemerkenswert, dass beim 530e bei Tacho 236 Schluss ist.
Q.e.d.Kann ich nicht nachvollziehen. Eben noch selber mit 530e bis Tacho 245 und dann musste ich vom Gas gehen, weil ein Vordermann rauszog. Vortrieb wäre noch da gewesen.
Eben. Mit eBoost 245km/h lt. Tacho. Dann ist Schluß - egal ob er noch könnte, er darf nicht 😉
Aber die Ganze Diskussion zeigt mir hier nur eines: Die PHEV Förderung beim GWV muss abgeschafft werden.
Vor 2 Jahren wurde man hier mitleidig belächelt, wenn man sich für einen 530e entschieden hat. Da wurde gleich auf 530d, 540d und 550d hingewiesen.
Kaum kam die Förderung hat sich das Blatt gedreht. Geiz ist geil - egal ob das Fahrzeug überhaupt zum eigenen Fahrprofil passt. Und seit dem kommen Fragen wie "Kann man auch ohne zu Laden fahren?" oder " Wie schnell ist der 530e?" mit Regelmäßigkeit auf, die nur eines Zeigen: Man will eigentlich kein spritsparendes Auto fahren (bzw. sprintsparend Unterwegs sein), man möchte Schlicht den Steuervorteil ohne Verzicht abgreifen. Ergebnis: PHEVs, die regelmäßig mit teils deutlich mehr als 10-12 Litern gefahren werden.
Mich wundert nur, das die Arbeitgeber das mitmachen. Denn die GWV landet beim Arbeitnehmer, die höheren Spritkosten beim Arbeitgeber. Das da von deren Seite ein Schlussstrich gezogen wird kann nur eine Frage der Zeit sein.
Ich lade meinen 530e wo ich nur kann und fahre wenig Langstrecke. Trotzdem ist der effektive Endverbrauch bei 5+ Litern. Das schafft ein 520d auch. Klar. Lokal weniger Emissionen. Aber insgesamt? Für mich ist klar, das nach dem 530e ein reines eFahrzeug kommen wird. Und wenn BMW bis dahin nicht liefern kann, wird's halt ein anderer Hersteller.
@Nothbuddy sehr gute Zusammenfassung. Daumen hoch 🙂