2.5TDI - Sehr schlechtes lauwarm-Startverhalten nach ZR durch Einspritzfehler?

Audi A4 B5/8D

Hallo zusammen!

Es geht um einen 2.5l V6 TDI vom Typ AKN. Dieser sitzt in einem Audi A4 B5 Bj1999, was aber denke ich keine Rolle spielt. Kilometerstand ist ca. 360000 - weitestgehend Autobahnkilometer bei 3000RPM, also relativ schonend gefahren.

Ich fange am besten mit der merkwürdigen Geschichte an. In Stichpunkten:

  • 2012 wurde bei Audi eine neue Einspritzpumpe eingebaut (die alte habe ich vermutlich durch Leerfahren des Tanks zerstört...).
  • Seit dem gibt es seitens des Motors eigentlich keine größeren Beschwerden.
  • Vor ca. 1-2 Jahren waren leichte Startschwierigkeiten bei heißem Motor aufgetaucht (längeres Orgeln). War nicht schlimm, aber auffällig. Kaltstarts waren ohne Probleme - bis auf ein paar winterliche Schwächen, welche aber klar der Batterie zuzuschreiben waren.
  • Vor ca. 6 Monaten wurde die Batterie erneuert. Für mich etwas überraschend verschwanden damit auch die kleineren Warmstartprobleme.
  • Ich habe mich vor ein paar Monaten dazu entschlossen, den Zahnriemen wechseln zu lassen, welcher längst überfällig war. Dies wurde nicht bei Audi durchgeführt.
  • Laut ausführender Werkstatt wurde dabei festgestellt, dass die Einspritzpumpe um einen Zahn falsch eingestellt gewesen sei. Und zwar so, dass immer einen Zahn zu spät eingespritzt wurde. (Anmerkung: Ich bin nicht sicher, ob es nicht vielleicht doch ein Zahn zu früh gewesen sein könnte. Aber jedenfalls war es wohl falsch.)
  • Die vermeintliche Fehlstellung der Einspritzpumpe wurde mit dem Einsatz des/der neuen Zahnriemen behoben. Also diese wurde um exakt einen Zahn verstellt. An der Feinjustierung wurde nichts geändert.
  • In der Folge klingt der Motor nun weicher, ein gewisses Nageln ist verschwunden, und es scheint auch mehr Leistung da zu sein.
  • Eine weitere Folge ist leider auch ein katastrophales Startverhalten unter bestimmten Bedingungen (s.u.).

Es steht hier zur Debatte, die Einspritzpumpe einfach wieder "falsch" einzubauen und es bei einem dann auf dem Papier nicht ganz richtig laufenden Motor zu belassen (so, wie er die letzten 13 Jahre gelaufen ist....). Vielleicht gibt es aber doch noch eine andere banale Erklärung. Es ist auch Stand heute nicht klar, ob es sich nicht um ein ganz anderes Problem handelt, welches wie auch immer durch den Zahnriemenwechsel getriggert wurde, und dann auch mit der alten/falschen Einspritzpumpenstellung immer noch existiert.

Zwischenzeitlich wurden ein paar Dinge versucht:

  • Die Glühkerzen wurden erneuert - zumindest 4 Stück. Die alten waren wohl hinüber, aber das hat das Problem nicht gelöst.
  • Der Doppeltemperaturgeber wurde erneuert. Das hat zwar etwas bewirkt (s.u.), hat aber wohl auch nichts mit dem Problem zu tun.
  • Der Kurbelwellendrehzahlsensor wurde ersetzt. Hintergrund hier war, dass in der Werkstatt beim Auslesen der Fehler zuweilen auch dieser Sensor auffällig war. Außerdem hat sich bei meinen Recherchen ergeben, dass ein Defekt hier mitunter zu ähnlichen Verhaltensweisen führt. Das hat jedoch auch nichts gebracht.

Es wurden in der Werkstatt auch einmal mittels VCDS die Einspritzpunkte geprüft. Meine Theorie war gewesen, dass die Verstellung um einen Zahn doch etwas viel gewesen sein könnte. Jedoch sieht das offenbar gut aus. Es ist auch klar festzuhalten, dass der Motor ansonsten astrein läuft - wenn er denn läuft.

Aktuell sieht es so aus, dass

  • der Motor absolut sauber anspringt, wenn er heiß ist.
  • der Motor extrem schlecht anspringt, wenn er lauwarm ist.
  • der Motor so-lala anspringt, wenn er kalt ist.

Dass der Motor "so-lala" anspringt, wenn er kalt ist, ist augenscheinlich einer längeren Vorglühzeit zuzuschreiben. Wenn der Motor etwas warm ist, wird richtigerweise kaum vorgeglüht. Aktuell habe ich einen work-around, dass ich im Falle eines lauwarmen Motors schlicht das Kabel des Doppeltemperaturgebers ziehe. Die Motorsteuerung glüht dann ewig vor, und der Motor startet dann auch zumindest in einer erträglichen Weise. Vermutlich startet er dann deswegen besser, weil er mit den heißen Glühkerzen besser mit einer vermutlich inkorrekten Einspritzung klar kommt - welche allerdings nicht sooo inkorrekt sein kann, da der Motor ansonsten sehr gut läuft.

Vor dem Wechsel des Doppeltemperaturgebers war es noch so, dass der Motor bei einem Kaltstart die größeren Probleme gemacht hat. Es scheint, dass der Wechsel das problematische Temperaturfenster etwas nach oben geschoben hat. Das kann sich auch noch mit dem Wechsel der Glühkerzen überlagert haben. Ich gehe wie gesagt nicht davon as, dass das Problem im Kern mit dem Temperatursensor zusammen hängt.

Die große Frage ist nun: Was könnte hier im Argen liegen? Was schlagen die Experten vor?

Eine Theorie, welche ich noch habe: Ich weiß aktuell nicht, wie die Einspritzpumpe im Detail arbeitet, und wie die Motorsteuerung die Einspritzpunkte ermittelt. Die aktuell von VCDS ausgegebenen Werte liegen im grünen Bereich. U.U. könnte es sein, dass bei diesem Exemplar der Einspritzpumpe irgend eine Referenz nicht korrekt eingestellt ist/war. Also in einer Weise, in welcher z.B. immer 10 Grad zuviel oder zuwenig angezeigt werden, die Pumpe aber ansonsten korrekt arbeitet (man könnte meinen, dass die Motorstuerung dann Fehler wirft, aber vielleicht ja auch nicht....). Nach dem regulären Einbau der Pumpe wurde dies bemerkt (eben durch ein schlechtes Startverhalten), und nicht durch den Ersatz der neuen Pumpe korrigiert, sondern durch eine vorsätzliche Fehlstellung des Einspritzpumpen-Zahnriemens. Zwar kann ich mir nicht vorstellen, dass man in einer großen Fachwerkstatt des Herstellers so etwas durchgehen lässt, aber wer weiß....

Danke für etwaige Ideen und Ratschläge!

Mario

21 Antworten

Ein Update zur Situation....

Es wurde an der Feineinstellung des Einspritzpumpenzahnriemens manipuliert. Allerdings in einer Weise, wie ich es nicht wollte und auch eher wenig systematisch. Leider habe ich derzeit auch keine Zahlen bzgl. der aktuellen Einspritzpunkte vorliegen.

Die Manipulation der Einstellung wurde auch ohne eine Zerlegung der Front durchgeführt. Wie ich das bei Recherchen aufgenommen habe, ist dies in der Tat auch möglich, aber auch eine Fummelei und mglw. mit Fehlerquellen behaftet.

Angeblich wurde die Feineinstellung "bis zum Anschlag" verändert. Mir liegt ein älteres Foto des Motors vor. Wie ich das einschätze, bedeutet hier "Anschlag", dass die Einspritzpumpe um ca. einen Zahn nach hinten verlegt wurde. Mein Gefühl sagt mir, dass wenn dem wirklich der Fall ist, dies wieder zu viel ist. Ich hätte zur Kontrolle gern die Werte via VCDS gehabt, aber das ging wie gesagt wohl gerade aus zeitlichen Gründen nicht....

Das Ergebnis:

  • Das Problem ist generell gemildert aber nicht verschwunden - insb. in der Lauwarmphase noch präsent.
  • Ich habe eine kleine Messreihe bzgl. der "Orgeldauer" durchgeführt. Heiß startet der Motor wie gehabt sofort. Nach ca. 3 Stunden (nach Abstellen mit Betriebstemperatur) dauert es schon ca. 5s. Das steigert sich bis auf so 8-9s nach ca. 5 Stunden und scheint da stabil zu sein. Im kalten Zustand ("kalt" ist relativ - bei ca. 25 Grad Umgebungstemperatur...) habe ich ca. 7s gemessen.
  • Der Kaltstart scheint schlechter als vorher zu laufen, was aber auch an einer höheren Umgebungstemperatur (= kürzere Vorglühzeit?) liegen könnte.
  • Ich habe auch diesemal zumindest im kalten Zustand den work-around mit abgezogenem Doppeltemperaturgeber und damit ewiger Vorglühung getestet, und dass läuft auch hier wieder deutlich besser und ich meine auch besser als der Kaltstart vor der neuerlichen Einstell-Aktion.

Ferner kann ich im Großen und Ganzen keine subjektiv feststellbare Änderung an der Motorleistung ausmachen.

Allerdings gibt es hier einen Effekt bzgl. der Geräuschkulisse. Und zwar ist mir hier beim langsamen Dahinfahren mit geringer Drehzahl ein sporadisches stärkeres Lauterwerden des Motors aufgefallen. Ich bin nicht sicher (und habe hier bisher auch keine größere Teststrecke gefahren), aber das schien mir an die Last gekoppelt gewesen zu sein. Also geringfügig mehr Gas und das Motorgeräusch geht von "weich" auf "lauter und hart", Gas wieder weg, und der Motor klingt wieder "weich". Dieser Effekt war mir auch nach dem Zahnriemenwechsel wenige Male aufgefallen. Aber wenn ich mich recht entsinne nur kurz am Anfang nach dem Losfahren aus einem Kaltstart heraus. Nun scheint dies stärker auch bei Betriebstemperatur aufzutreten. Bevor mir das aufgefallen war, habe ich aber auch eine Testrunde mit einem "heißen Reifen" gefahren, um die Leistungsabgabe bisschen zu prüfen. Dabei ist mir dieser Effekt nicht aufgefallen. Was nach diesem Test eigentlich nur gemacht wurde, war das Aufsetzen der Abdeckungen.

Das ist nur so eine Spekulation und ich muss das weiter aussortieren. Aber ist es denkbar, dass hier irgend etwas mit dem Riemenspanner für den Einspritzpumpen-Zahnriemen nicht richtig ist? Das ist wie mir scheint ein Punkt, den man ohne zerlegte Front schlecht handhaben kann.

Sollte der Einspritzpunkt nun wieder zu weit nach hinten gelegt worden sein (wie ich vermute), wäre jedoch bisschen komisch, dass die grundsätzlichen Symptome dann immer noch mehr oder weniger die gleichen sind. Intuitiv würde ich dann etwas anderes erwarten. Aber wer weiß....

Es bleibt weiter "spannend" und ich bleibe dran und berichte....

Mal wieder ein Update....

Die Sache läuft leider bisschen aus dem Ruder...

Wie ich letztens schrieb, wurde durch pauschales Einstellen der Feineinstellung eine leichte Besserung erzielt - allerdings zunächst verbunden mit einer deutlichen Änderung der Geräuschkulisse. Inzwischen hat sich allerdings herausgestellt, dass diese Geräuschkulisse (man kann es wohl als "starkes Nageln unter Last" bezeichnen) noch mit etwas anderem verbunden ist: Kaum Leistung (wirklich extrem). Warum das damals nicht bei einer kurzen Testfahrt der Fall war (nach welcher eigentlich lediglich wieder Abdeckungen aufgesetzt wurden), ist mir nach wie vor schleierhaft. Am Riemenspanner hat es wohl jedenfalls nicht gelegen.

Ich war jetzt auch in der Werkstatt zugegen, und wir haben hier diverse Versuche mit der Feineinstellung der Einspritzpumpe vorgenommen. Das Ganze "eigentlich" auch durch Kontrolle mittels VCDS. Allerdings hat sich hier gezeigt, dass das irgendwie zu nichts führt.

Eine Messung ohne Änderungen am Setup hatte zunächst einen Einspritzpunkt von irgendwas in die 17° vOT ergeben, was total falsch ist und zunächst einmal auch den enormen Leistungsverlust erklären könnte.

Merkwürdigerweise hat eine Verschiebung in die Soll-Gegend (heißt "spät" zwischen 0 und 4° nOT) nicht wirklich etwas gebracht. Also es kam dann hier auch zu massiven Startproblemen selbst bei heißem Motor. Ich vermag das nicht mehr alles zu rekapitulieren, was hier versucht wurde. Am Ende haben wir das mit dem VCDS gelassen, und die Sache so hingedreht, so dass der Motor zumindest erst einmal im heißen Zustand wieder normal anspringt. Man darf hier auch wirklich nur marginale Änderungen vornehmen.

Der aktuelle Stand sieht so aus, dass der Motor im heißen Zustand anspringt. Wie es lauwarm und kalt ist, weiß ich zur Stunde nicht. Leistungsmäßig ist allerdings auch noch etwas merkwürdig. Ich konnte dies noch nicht in Gänze ausloten, aber es hat teilweise den Anschein, als wenn der Motor unter Last in einer Art Leistungsbegrenzung ab irgendwas in die 2000RPM laufen würde. Jedenfalls ist da aktuelle Zustand noch nicht optimal - zumindest was das Laufverhalten betrifft.

Der Plan ist zunächst, das Startverhalten im kalten und dann auch lauwarmen Zustand zu prüfen, und dann je nach Situation noch einmal ein Stück weiter zu verstellen.

Was aber auch merkwürdig ist, ist dass es hier anscheinend nichts bringt, die Pumpe auf die Sollwerte laut VCDS zu bringen. Das nährt den Verdacht, dass hier generell etwas oberfaul ist, und die Einspritzpumpe generell in sich verstellt sein könnte und schon immer war. Also in einer Weise, so dass diese regelrecht falsch betrieben werden muss. Ich kann mir das zwar nicht so recht vorstellen, da die Motorsteuerung meines Wissens auch diese Werte ausliest und basierend darauf Einstellungen vornimmt. Aber wer weiß....

Moin, gibt es was neues ? Zum Thema geräuschkulisse, wie sieht es mit der Nockenwelle aus?

Zitat:
@Mario2025 schrieb am 11. Juni 2025 um 21:36:56 Uhr:
Was aber auch merkwürdig ist, ist dass es hier anscheinend nichts bringt, die Pumpe auf die Sollwerte laut VCDS zu bringen. Das nährt den Verdacht, dass hier generell etwas oberfaul ist, und die Einspritzpumpe generell in sich verstellt sein könnte und schon immer war. Also in einer Weise, so dass diese regelrecht falsch betrieben werden muss. Ich kann mir das zwar nicht so recht vorstellen, da die Motorsteuerung meines Wissens auch diese Werte ausliest und basierend darauf Einstellungen vornimmt. Aber wer weiß....

Das hört aich ganz so an, als wäre der Drehwinkelsensor in der Pumpe verstellt. Diesen kann man aber behelfsmäßig mit VCDS einstellen. Ich meine im Leerlauf bei warmen Motor soll er um die 5mg/H haben wenn es passt.

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@DerLandgraf Es gibt eigentlich neues. Ich wollte aber diese/meine Spekulationsblase an dieser Stelle erst einmal nicht weiter aufblasen. Ich hoffe aber, dass es hier im Laufe der Woche Klarheiten gibt. Dann werde ich das alles kund tun.

Zu dieser Sache mit der "Geräuschkulisse" kann ich übrigens sagen, dass dies schlicht an einer falsch eingestellten Einspritzpumpe liegt - und die abrupte Änderung der Geräuschkulisse tritt augenscheinlich genau dann auf, wenn die Motorsteuerung in ein Notlaufprogramm geht. Das geht auch einher mit geworfenen Fehlern bzgl. des Einspritzbeginnes.

@DrivingRacingXtreme Das kann denke ich inzwischen ausgeschlossen werden. Ich dachte ja ursprünglich auch an so etwas. Aber wenn es so ist, dass die Motorsteuerung selbst auch den Einpritzpunkt auswertet (also dieser Winkelsensor nicht nur für quasi Debugging/Finetuning-Zwecke da ist - und sie wertet das zumindest schon mal dahingehend aus, dass sie dann Fehler beim Einspritzbeginn meldet und obendrein in ein Notlaufprogramm mit grottigen Leistungen geht), dann würde sich das Gesamtsystem auf diese Weise auch nicht veräppeln lassen.

Allgemein erst mal nur noch so viel: Ich kann denke ich inzwischen auch sicher behaupten, dass das mit dem "Einspritzpumpe war um einen Zahn falsch, was beim neuen Zahnriehmen korrigiert wurde" eine Fehldeutung gewesen ist, und die Einspritzpumpe nach dem Zahnriemenwechsel defacto genauso eingestellt war, wie vorher (nur mit minimalen Änderungen wegen des nagelneuen Zahnriemens, welche dann wohl auch den saubereren Lauf und eine höhere Leistung erklären dürften). Ich denke, das war so:

  • Beim Prüfen der Absteckung der Einspritzpumpe mit dem alten Zahnriemen (das ist wohl so eine Standardprozedur, dass man das macht) lag diese ein Stück daneben. Das wird aber sicher kein ganzer Zahn gewesen sein - aber ausreichend, um diese nicht abstecken zu können. Das ist aber wie ich das sehe an sich wegen der Feineinstellmöglichkeit der Einspritzpumpe keine abwegige Situation, sondern "normal".
  • Der neue Zahnriemen wurde bei abgesteckter Einspritzpumpe aufgesetzt. Daraus wurde fälschlicherweise geschlussfolgert, dass diese nun um einen Zahn "korrigiert" gesetzt wurde.
  • Wenn dann aber der Riemenspanner angezogen wird, und die Absteckung entfernt wird, wird sich die Einspritzpumpe wieder ein kleines Stück weit dahin gedreht haben, wo sie beim alten Zahnriemen auch schon war.

Diese Theorie, dass die Einspritzpumpe nun "anders" oder gar "korrigiert" ist, und deswegen diese komischen Probleme aufgetaucht sind, hat uns (die Werkstatt und mich) auf eine falsche Fährte gelockt.

Zwischenzeitlich wurde die Einspritzpumpe auch vorsätzlich um einen Zahn falsch eingestellt (wie es vermeintlich früher war) und steht zur Stunde auch noch so. Dazu kann ich nur sagen, dass das eine generelle Katastrophe ist. Ich bin hier auch höchstpersönlich die komplette Feineinstellung quasi in Millimeter-Schritten durchgegangen und habe das mit VCDS überprüft. An einem Ende der Feineinstellung springt der Motor zwar sehr gut an, wirft aber sofort Fehler beim Einspritzbeginn und dreht auch nur bis ca. 3000RPM (das ist wohl das Notlaufprogramm). Am anderen Ende springt er schlecht an, läuft zwar besser, kommt dann aber unter Last (also beim Fahren) auch sehr schnell in das Notlaufprogramm. Und die Daten laut VCDS sagen mir hier eindeutig: Ich müsste mit der Feineinstellung noch einen Tick weiter. Sprich: Quasi die Pumpe um einen ganzen Zahn verstellen und die Feineinstellung wieder fast an's andere Ende. Dann steht die Feineinstellung auch genau dort, wo sie bis vor dem ganzen Theater gestanden hat. Also das ist schon alles richtig gewesen.

Der eigentliche Grund für die Probleme ist ein anderer, und dieser kam hier weiter oben in der Tat auch schon zur Sprache. Dabei gibt es hier denke ich einen gemeinen Zusammenhang mit dem neuen Zahnriemen, den man normalerweise nicht so auf dem Schirm haben dürfte. Bevor ich aber wieder Lösungen verkünde, welche dann (hoffentlich diesmal nicht) doch keine sind, warte ich mal noch die paar Tage... Man möge es mir verzeihen, dass ich so um den heißen Brei herum rede :-)

Die Sache ist noch nicht ausgestanden, aber ich melde mich jetzt doch nochmal dazu.

@DerLandgraf : Du bekommst erst einmal 100 Punkte bzgl. deiner Anlasser-Theorie!

Ich hatte damals auf deinen Hinweis hin die Starterdrehzahl prüfen lassen. Mir wurde damals berichtet, dass diese bei über 300RPM läge. Daraufhin wurde die Anlasser-Theorie zu den Akten gelegt.

Später habe ich das (dann in Besitz von VCDS und Adapter) interessehalber nochmal selbst nachgeprüft. In erster Näherug kam ich hier auf 330RPM - was die damalige Aussage bestätigt hatte. Dann fiel mir aber ein: "Moment mal! Wie soll eigentlich das System vernünftig die Starterdrehzahl messen, wenn der Motor sofort anspringt?" Zu diesem Zeitpunkt hatte ich auch die Einspritzpumpe über die Feineinstellung so hingedreht, dass der Motor sofort ansprang (...aber schlecht lief). Also habe ich die Feineinstellung der Einspritzpumpe auf die andere Seite gestellt, wo der Motor schlecht anspringt, und habe da georgelt. Und siehe da: Da waren es nur noch ca. 180RPM. Es heißt, dass die Einspritzpumpe selbst mindestens 200RPM benötigt, um ordentlich zu funktionieren. Das stellt also erst einmal eine recht klare Diagnose.

Dann hatte ich noch folgende Eingebung, warum dieses Problem nach dem Zahnriemenwechsel aufgetreten sein könnte. Und zwar, weil der neue Zahnriemen vermutlich besser/fester sitzt, und sich der Motor deswegen einen Tick schwerer durchdrehen lässt (Zur Erinnerung: Der alte Zahnriemen war weit jenseits seiner formalen Austauschgrenze hinsichtlich Zeit und Laufleistung). Da war eben auch noch dieser von mir oben auch beschriebene Effekt, dass ein nicht weiter kritisch erschienenes Warmstartproblem durch eine neue Batterie weg war. Es ist davon auszugehen, dass hier der Anlasser auch schon einen Knacks weg hatte (bzw. schlicht und einfach altersschwach war), und durch die neue Batterie zumindest nochmal einen kleinen Kick bekommen hat. Der fester sitzende neue Zahnriemen hat der Sache dann aber vermutlich den Rest gegeben.

Nun ist ein nagelneuer Anlasser eingebaut. Die Starterdrehzahl ist hörbar höher - und auch messbar: Ich habe nun 255RPM gemessen.

Die Einspritzpumpe wurde auch wieder um einen Zahn zuückgesetzt - wobei ich mir hier ehrlich gesagt nicht ganz sicher bin, ob hier nicht wieder etwas schief gelaufen ist. Ich habe jetzt versucht, die Feineinstellung wieder so hin zu drehen, wie sie initial gewesen sein sollte (ich habe hierzu sogar noch ein älteres Foto, auf dem zumindest grob die Position zu erkennen ist). Ich bekomme das aber irgendwie nicht hin. Und VCDS ist mir dabei auch nicht wirklich eine Hilfe (siehe unten). Das Problem ist, dass es mir ständig Fehler bzgl. des Einspritzbeginnes wirft. Startprobleme stelle ich auch noch fest. Wenn diese dann aber mit Fehlern beim Einspritzbeginn korrelieren, dann wundert mich das nicht unbedingt. Und diese Einspritzbeginnfehler münden nun auch immer noch im Notlaufprogramm. Je nach Feineinstellung der Einspritzpumpe kommen diese sofort, oder auch erst bei einer kurzen Testfahrt.

Es sei auch nochmal daran erinnert: Unmittelbar nach dem Zahnriemenwechsel ist der Motor absolut sauber gelaufen (im Übrigen ca. 1500km Autobahn). Also das kann irgendwie wohl nicht sein, dass jetzt auf einmal irgendwas derartig faul ist (etwa Einspritzpumpe defekt), so dass die Sache gar nicht mehr funktioniert. Ich glaube, hier muss auch nochmal geprüft werden, ob die Einspritzpumpe nun wirklich wieder so gesetzt wurde, wie sie sein sollte.

Und kurz zu dem Einstell-Dilemma und den Problemen mit VCDS, welche das alles erschweren. In diversen Dokumentationen habe ich mitgenommen, dass man das so machen soll:

  • Erstens muss der Motor Betriebstemperatur haben.
  • Zweitens öffnet man den Steuerblock 004 mit den Daten zur Einspritzung
  • Drittens aktiviert man die "Grundeinstellung"
  • Viertens schaut man, wo bei der "spät" Einspritzung der Punkt ist. Dieser darf zwischen 0° und 4° nach OT liegen, wobei hier auf 2° nach OT als Optimum orientiert werden soll.

Hört sich im Prinzip einfach an. Nur dummerweise wird mir hier einigermaßen Quatsch angezeigt. Meist ist es so, dass hier in der Regel nur der "früh"-Punkt angezeigt wird (wenn er das denn wirklich ist). Die Anzeige wechselt immer zwischen "früh" und "spät". Aber der Wert, der angezeigt wird, bleibt dann stehen, oder da steht immer etwas von 0°. So kann man da schlecht systematisch vorgehen. Und dann gibt es auch noch diese Soll- und Istwerte, welche da außerhalb der "Grundeinstellung" gemeldet werden. Das scheint mir plausibler und ich meine, dass ich hier auch meine Änderungen an der Feineinstellung wieder finde. Nur wenn ich hier z.B. Gas gebe, dann wandert die Ist-Einstellung auch komplett weg. Das erscheint mir alles dubios.

Die VCDS-Version und auch der Adapter den ich da zur Verfügung habe, die sind schon etwas älter. Allerdings wurde dieser Effekt zwischenzeitlich auch mit der neuesten VCDS-Version und einer neuen Adapter-Generation festgestellt. Also damit kann das nicht zusammen hängen. Ich werde hierzu nochmal ein separates Posting im Audi-Motoren-Forum machen, da das eine separate Baustelle scheint.

Ein Update:

Die Sache scheint durch den neuen Anlasser nicht behoben. Zwar habe ich den Eindruck, dass das Startverhalten dadurch allgemein besser ist. Aber es gibt hier jetzt immer noch das Problem, dass andauernd diese Fehler bzgl. des Einspritzbeginnes geworfen werden, und es nicht möglich scheint, eine Einstellung zu finden, bei der der Motor unter Last nichts in ein Notlaufprogramm geht. Es ist absurd. Vor allem vor dem Hintergrund, dass nach dem initialen Zahnriemenwechsel der Motor ansonsten astrein lief - nur eben mit Startschwierigkeiten.

Inzwischen wurde auch der Zahnriemen nochmal komplett neu aufgesetzt. Dabei wurde auch so verfahren, dass beim Aufsetzen des Zahnriemens für die Einspritzpumpe die drei Befestigungsschrauben für die Feineinstellung noch nicht festgezogen sind. Dabei wird bei abgesteckter Einspritzpumpe sowie abgesteckter Nockenwelle der Riemenspanner des Einspritzpumpenzahnriemens gespannt. Erst dann wird die Feineinstellung angezogen und anschließend die Absteckung gelöst. Diese Prozedur führt dazu, dass alles wirklich auf OT steht.

Ich habe heute zusammen mit dem Werkstatt-Kollegen weitere Versuche mit der Feineinstellung unternommen. Dabei haben wir eine absurde Sache festgestellt. Und zwar hat die Einspritzpumpe bereits lediglich bei eingeschalteter Zündung einen Fehler geworfen. Dieser konnte auch nicht gelöscht werden. Ich hatte in einem anderen Posting in diesen Foren hier (Link habe ich nicht mehr) gelesen, dass es da irgend einen Bug in der Software der Einspritzpumpensteuerung gibt, und man hierzu die Batterie für paar Minuten abklemmen soll, bzw. das Kabel für die Einspritzpumpe ziehen muss. Anschließend kann dann der noch geloggte Fehler gelöscht werden und kommt auch nicht wieder (also zumindest, solange man hier nicht wieder startet und den Fehler irgendwie provoziert.

Also die Vorgehensweise für die Feineinstellung war dann folgende:

  • Kabel der Einspritzpumpe ziehen
  • Feineinstellung ändern
  • Kabel der Einspritzpumpe wieder anstecken
  • Zündung ein
  • Fehlerspeicher löschen
  • Zündung aus
  • Zündung ein und ohne hinterlegten Fehler den nächsten Startversuch unternehmen

Ich bin nicht sicher, aber es kann sein, dass ich bereits bei früheren Versuchen mit der Feineinstellung eigentlich eine korrekte Einstellung erwischt habe, das dann aber über diesen permanent gemeldeten Fehler der Einspritzpumpe sabotiert wurde.

Da ist aber auch nach wie vor diese dubiose Sache, dass VCDS beim Anzeigen des früh/spät Einspritzbeginnes keinen vernünftigen Wert für "spat" anzeigt. Etwa in diesem Posting hier: https://www.motor-talk.de/forum/startprobleme-2-5-tdi-nach-wechsel-steuergeraet-vp44-t4578040.html#post37483587 schrieb @XMv6pallas, dass die Umschaltung zwischen früh und spät "sauber und ohne Aussetzer" erfolgen sollte. Ansonsten sei die Einspritzpumpe verschlissen. Übrigens habe ich hier in meinen älteren Beiträgen dokumentiert, dass ich schon mal einen spät-Wert von 1.5°nOT gesehen habe. Das war noch in einem Zustand, in dem die Feineinstellung noch so war, wie sie vor dem Zahnriemenwechsel war. Ich glaube nicht, dass ich das geträumt habe.... Irgend etwas muss doch hier passiert sein, so dass hier diese Anzeige spinnt. Ist es denkbar, dass durch inzwischen stattgefundenes zahlreiches "Georgel" die Einspritzpumpe einen bleibenden Schaden bekommen hat?

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