1.6 TDI CAYC nageln, rattern, stottern; Geräusch nach Warmstart beim Anfahren

VW Golf 6 (1KA/B/C)

Guten Abend Leute!

Erster VW und nur Probleme...

Ich habe mir vor einigen Monaten (4) einen Golf VI Variant HL mit 103.000km gebraucht gekauft.
Motor: CAYC nicht BMT
EZ: 9.2010
MJ: 2010
Fahrzeug lückenlos VW, 1. Besitzer eine TÜV Service Station über VW Leasing

Von Anfang an zeigten sich verschiedene Probleme.
Nach verschiedenen Reparaturen beim :-) auf Händlergewährleistung ist jetzt noch (ebenfalls seit Kauf) ein Nageln des Motors nach dem Warmstart beim ersten Anfahren zu vernehmen.

Vorgehen zu Reproduktion (Fehler ist immer reproduzierbar):
1. Motor warm fahren (mind. 20km oder 20 Minuten)
2. Motor kurz aus machen (mind. 15 sec oder länger, Ampel-Rot-Phase, Einkaufen etc)
3. Motor starten und sofort anfahren (Vielleicht noch kurz anschnallen)
4. Normal mit 1000 - 1900 U/min anfahren, leichte Steigung (Motor sollte etwas unter Last sein)
-> hört sich kompliziert an, eigentlich ein ganz normaler Anfahrvorgang.

Problem:
Der Motor nagelt dann während der ersten 2-3 Sekunden deutlich bis eine Drehzahl von etwa 2000 U/min erreicht ist. Danach ist das Geräusch weg.

Das Geräusch nimmt mit steigender Drehzahl ab und ist dann ab ca. 2000 - 2500 U/min verschwunden.

Lasse ich die Kupplung ganz langsam und vorsichtig raus, Drehzahl sehr niedrig (ca 1100) kommt es mir vor als würde ich das Nageln und dazu einen unrunden Motorlauf (evtl schlechte Verbrennung) bemerken.
Der Motor stottert dann gefühlt etwas.

Diese Geräusche treten beim weiteren Anfahren nicht mehr auf.
Der Motor muss erst wieder abgestellt und ca 15 sec oder länger gewartet werden, dann neu starten.

Wenn ich die Kupplung ohne Gas kommen lasse und dann Beschleunige nagelt er ebenfalls.
-> hat also nichts mit Kupplung oder so zu tun

Wird der Motor wenn er noch kalt ist (Öl- und Wasser < ca. 90°C) tritt das Nageln beim Anfahren nicht auf.
-> je wärmer der Motor, desto lauter das Nageln

Lasse ich den Motor vor dem Anfahren im Leerlauf 20 - 30 sec laufen, kein Nageln beim Anfahren.

Das Nageln ist nicht ganz regelmäßig mit der Drehzahl, einzelne Verbrennungen Nageln also, vermutlich ein Zylinder betroffen.
-> keine Lagerschaden etc. (Denke ich)

Geräusch ist seit Kauf (ca. 6000km konstant laut und unverändert vorhanden)

Bisher unternommen (Händlergewährleistung, Reparatur durch VW Niederlassung):
- MSG Software auf 9970 Update
- ZMS und Kupplung neu
- HD Pumpe neu
- Kraftstofffilter neu
- Mengenregelventil und Drucksensor Rail neu
- Injektor 1 + 2 neu
- Injektor 3 + 4 VW Ultraschallgereinigt
- vermutlich nach allem Kleinstmengenadaption (nicht 100% sicher)
- Tanke nur noch VPower Diesel
VW Niederlassung sagt jetzt das Geräusch wäre normal, sie könnten nichts mehr machen...

Lautstärke des Geräusches:
- Radio normal an
- Lüftung an
-> Geräusch kaum - leise zu hören

- Radio aus
- Lüftung aus
- Leise Umgebung
-> Geräusch deutlich hörbar

Meine Bitte an euch:
Könnt ihr mal bei euren 1.6 TDI (nicht BMT) testen ob ihr auch so ein Geräusch habt (Leise Umgebung, Radio und Lüftung aus)?
-> einfach mal warm abstellen, 15 sec aus lassen, starten und dann normal anfahren (mit 1000-1900 U/min), Kupplung schön langsam kommen lassen, am besten an leichter Steigung

Bei euch irgendwelche Geräusche zu hören??

Hat jemand Tipps oder Vorschläge??
Was würdet ihr machen?

Ich überlege einen Anwalt zu nehmen und versuchen das Auto zurückzugeben..

Gruß U3210

Beste Antwort im Thema

In der TPI wird ein Softwareupdate auf mittlerweile 9971 empfohlen und danach eine Kleinstmengenadaption der Injektoren. 9970 reicht aber auch, du musst kein weiteres Update durchführen lassen.

Bei der "Kleinstmengenadaption der Injektoren" werden alle Lernwerte gelöscht. Anschließend werden in einem 5-40 Minuten andauernden Prozess die wichtigsten Lernwerte wieder geschrieben. Der Rest der Lernwerte wird in Schubphasen im normalen Fahrbetrieb angelegt. Um eine möglichst hohe Anlernqualität zu erreichen empfielt es sich daher, nach der Kleinstmengenadaption definierte Beschleuniguns-/Schubfahrten durchzuführen. Dazu aber gleich mehr.

Kleinstmengenadaption
1. Motor warmfahren: Öltemperatur >= 80°C (ansonsten wird der Motor vom Programm im Stand erwärmt)
2. Motor ausschalten und kurz warten bis das MSG "schlafen" geht
3. Motor wieder starten, Gang rausnehmen
4. In VCDS aufs MSG gehen
5. Sicherheitszugriff durchführen (sehr wichtig, sonst funktioniert der Ablauf nicht!)
6. "Grundeinstellung" wählen
7. "Kleinstmengenadaption der Injektoren" in der Liste wählen und starten
8. Bei Schaltgetriebe: Kupplung und Bremse voll durchtreten und wieder loslassen, danach Gaspedal voll durchtreten und wieder loslassen; Bei DSG: Wählhebel auf "P", Bremse voll durchtreten und wieder loslassen, danach Gaspedal voll durchtreten und wieder loslassen
9. Das Glühwendelsymbol fängt an zu blinken und der Vorgang läuft vollautomatisch ab
10. Warten bis die Glühwendel erlischt, der Motor wieder in den Leerlauf geht und VCDS eine Erfolgsmeldung anzeigt (kann bis zu 40 Minuten dauern, meist geht es aber wesentlich schneller)
11. Motor abstellen, VCDS trennen, Auto absperren und zwei Mintuten auf Busruhe warten
12. Fertig!

Zum allgemeinen Ablauf des Vorgangs
Zunächst werden für kurze Zeit 2000 1/min eingeregelt. Danach folgt mehrfaches Hochtouren bis über 3000 1/min. Dieser Prozess läuft insgesamt vier mal hintereinander ab (für jeden der vier Injektoren). Also: 2000 1/min, dann mehrfach hochtouren, und das ganze vier mal hintereinander. Nach Abschluss des Vorgangs müssten von VCDS schadhafte Injektoren auch gemeldet werden (bin mir aber nicht ganz sicher).

Beschleunigungs-/Schubfahrten
Damit die noch nicht angelegten Lernwerte in möglichst hoher Qualität angelegt werden können, empfielt es sich definierte Beschleunigungs-/Schubfahrten auf der Landstraße oder Autobahn im 4. oder 5. Gang zu fahren. Dazu immer hochbeschleunigen und dann mit eingelegtem Gang ausrollen lassen. Auf der Landstraße also z.B. auf 120 km/h hochbeschleunigen und dann immer bis 70 km/h ausrollen lassen. Nach ca. 50 km sollte der Motorlauf schon sehr gut sein. Auch hier ist die Voraussetzung eine Motoröltemperatur von mindestens 80°C, sonst werden keine Lernwerte angelegt. Eine Fahrt von ca. 100 km wäre perfekt, 50 km sollten aber auch schon ausreichend sein.

Wichtig: Eine während einem dieser Vorgänge stattfindende Partikelfilter-Regeneration macht den Lernerfolge zunichte. Ich würde den Vorgang dann wiederholen!

Das ganze hört sich jetzt komplizierte an als es ist. Ich habe nur wirklich jeden einzelnen Schritt aufgeführt, sicher ist sicher. Wichtig ist besonders der Sicherheitszugriff vor der Kleinstmegenadaption. Nur dann kann der Vorgang vollautomatisch ablaufen. Man kann dann auch das Auto verlassen. Wenn der Vorgang nicht automatisch abläuft, dann stimmt etwas nicht.

Ich hoffe geholfen zu haben.

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Hört sich doch gut an... wir sollten aber alle nicht vergessen... das sich ein kalter Dieselmotor immer anders anhört wie ein warmer ;-)

Was hat der Zirkus jetzt bei dir gekostet?

Zitat:

@Christian der Erste schrieb am 22. Januar 2015 um 12:26:32 Uhr:


Hört sich doch gut an... wir sollten aber alle nicht vergessen... das sich ein kalter Dieselmotor immer anders anhört wie ein warmer ;-)

Was hat der Zirkus jetzt bei dir gekostet?

Schon klar dass es einen Unteschied zu kalt und warm gibt. Bin halt trotzdem davon ausgegangen, dass eine Defekte Einspritzung kalt und warm defekt sein müsste. Aber war halt wieder mal ein Versuch auf die schnelle paar Tausender zu verdienen.

Hat eigentlich jemand Erfahrung mit Firmen die Injektoren wieder Instandsetzen? Ist ja teilweise weitaus günstiger als Neuteile...

Hab schlussendlich 70€ bezahlt

Ich habe mit mehreren Firmen telefoniert die Injektoren prüfen, reinigen und instandsetzten.

Es ist wie beim Arzt.. Fragst du drei Arzte bekommst du 5 Meinungen :-D

Wir im 1.6er haben die Continental (VDO Siemens) Injektoren verbaut. Diese kann man wohl nicht auf den Leistungsprüfstand bringen, da Siemens kein Messverfahren freigegeben hat.

Ich habe verschiedene Aussagen bekommen: Ja, Instandsetzung ist kein Problem - oder- Nein, ist bei Conti (Siemens Technik) nicht möglich. Hier im Forum kann man ähliche Erfahrungen nachlesen.

Zitat:

@Christian der Erste schrieb am 22. Januar 2015 um 12:56:34 Uhr:


Ich habe mit mehreren Firmen telefoniert die Injektoren prüfen, reinigen und instandsetzten.

Es ist wie beim Arzt.. Fragst du drei Arzte bekommst du 5 Meinungen :-D

Wir im 1.6er haben die Continental (VDO Siemens) Injektoren verbaut. Diese kann man wohl nicht auf den Leistungsprüfstand bringen, da Siemens kein Messverfahren freigegeben hat.

Ich habe verschiedene Aussagen bekommen: Ja, Instandsetzung ist kein Problem - oder- Nein, ist bei Conti (Siemens Technik) nicht möglich. Hier im Forum kann man ähliche Erfahrungen nachlesen.

Habe in Österreich eine Firma gefunden, die würden sie Prüfen können, jedoch nicht instandsetzen.

Wäre eigentlich interessant, was an dem Dreck eigentilch so teuer ist....

Weiß man eigentlich die Teile-Nummer dieser Conti Injektoren?

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Dreck? Schau schau dir mal an wie so ein Injektor mit 1600bar arbeitet. Die Injektoren sind relativ komplex Aufgebaut und leisten erstaunliches. Rechtfertig aber nicht den Preis ;-) eine Teile Nummer habe ich nicht.

Zitat:

@Christian der Erste schrieb am 22. Januar 2015 um 14:17:47 Uhr:


Dreck? Schau schau dir mal an wie so ein Injektor mit 1600bar arbeitet. Die Injektoren sind relativ komplex Aufgebaut und leisten erstaunliches. Rechtfertig aber nicht den Preis ;-) eine Teile Nummer habe ich nicht.

Stimmt schon dass die Teile was aushalten müssen. Trotzdem würden sie sich beim halben Preis noch immer eine goldene Nase verdienen. So kommt man halt zum leichten Geld mit DPF und Injektortausch. Muss mir ja auch einer erklären warum ich bei einem angeblichen Materialwert von 2600€ auf 1000€ Arbeitszeit komme beim einem KV von 3600€. Nix für ungut, aber mich sieht keine VW-Werkstatt mehr. Um Kulanz musst sowieso immer betteln, da geb ich lieber woanders weniger aus und leg mir die Differenz für Reparaturen die sonst eventuell auf Kulanz abgewickelt werden, auf die Seite.

Hab folgende Nummer gefunden: 03L130277B
Keine Ahnung ob es das richtige Teil wäre

03L130277B ist Korrekt, kostet 590€ pro Stück. Dazu mus man noch die Dichtungen rechnen.

Das Schwanken habe ich auch. Gib mal 2mm Gas Stöße, dann habe ich ihn auch fast aus bekommen, weil er dann in den Keller gefallen ist. Ich tippe dennoch auf einen trägen Nocken- oder Kurbelwellensensor im Kalten Zustand.

Was mich wundert ist, dass ihr bei euren VWs nur die 9971 bekommt, die habe ich auch bei meinem Fabia, aber in einer TPI von mir gibt es für VW schon die 9972.

Mein Auto wurde zuletzt knapp 3 Monate kaum bewegt. Würde da ein Kraftstofffilter-Wechsel auch noch Sinn machen?

@Sirius: Wieviel Km hat der Wagen tunter?

@Shanny: Die 9972 bekommen Steuergeräte mit einer anderen HW Revisonsnummer. Ab welchen Bj. bestimmte Steuergeräte verbaut wurden k.a.

Zitat:

@Christian der Erste schrieb am 22. Januar 2015 um 15:08:23 Uhr:


@Sirius: Wieviel Km hat der Wagen tunter?

@Shanny: Die 9972 bekommen Steuergeräte mit einer anderen HW Revisonsnummer. Ab welchen Bj. bestimmte Steuergeräte verbaut wurden k.a.

154.000km

früher hat VW die D.Filter bei 60tKm getauscht jetzt werden die erst bei 90tKm getauscht. Sollte bei dir im Checkheft vermerkt sein.

Nochmal ganz kurz zu dem Thema:

Eine Tester-KMA am dem Motor (wie Sie in der TPI erwähnt wird) kann "nur" folgendes machen (Details siehe einige Post vorher):
a) ESD'S initial anlernen (dabei werden die vorher eingetragenen MSG-Werte gelöscht)
b) zylinderindividuell feststellen ob sich die ESD's innerhalb der Regelgrenzen der KMA bewegen. Falls nicht, gibt der Tester (richtigerweise!) die Anforderung zum zylinderindividuellen ESD Tausch (da die betroffene/n ESD's dann so weit außerhalb dem Sollwert arbeiten, dass Sie nicht mehr über die KMA geregelt werden können!).

m.W. nach kann b) nicht von Universal-Testern festgestellt werden.

Auch hier Achtung: Wenn getauscht wird, dann müssen im MSG richtigerweise auch im Nachgang dem MSG via Neucodierung der ESD Codes bekannt gemacht werden.

- vom Thema "Reinigungsadditiv in Tank" halte ich persönlich relativ wenig.
Das würde - wenn überhaupt -theoretisch nur nützen, wenn direkt eine Verschmutzung /Verklebung / Verkokung der Düsenlöcher und/oder kraftstoffführenden Bohrungen der ESD für eine Mengenabweichung verantwortlich ist/sind. (Halte ich aber in D auch für relativ unwahrscheinlich, wenn man nicht gerade aus dem 40 Jahren alten, noch nie gereinigten Dieselfass beim 🙄 seines Vertrauens tankt oder Späne im Kraftstoffsystem hat...)
In dem Falle ist aber ausbauen und Düsenspitzen in einem Ultraschallbad reinigen deutlich
wirkungsvoller.
(Problem: Man sieht es auch beim Ausbau nicht, ob die haardicken/dünnen Bohrungen im Austrittsquerschnitt wirklich verstopft sind oder nicht. Nur die Düsenkuppe ansehen und anhand der Ablagerungen an der/den Düsenkuppe/n Rückschlüsse auf eine evtl. Verschmutzung im Austrittsquerschnitt zu ziehen halte ich bei den Einspritzdrücken für unmöglich!)

Wenn eine Mengenaweichung aber durch einen mechanischen Verschleiß der beweglichen Bauteile in der ESD verursacht ist nützt so eine Reinigungspampe bzw. auch ein Ultraschallbad rein gar nichts. Da hilft nur der Tausch oder wenn möglich Instandsetzung.

Was kostet denn so eine Überprüfung bei VW?

Enorm hohe Abgasrückführungsraten ( bis zu 75% beim Diesel), sorgen teilweise auch dafür das Injektoren "verkoken".

Wollte es hier nur mal mit vermerken.

Grüße

@rv112xy: Denkst Du daran, Deinen 2.0 TDI dahingehend zu prüfen?
Die oben von mir beschriebene Art der Prüfung geht m.W. nur beim CAY 1,6er....

Dein 2.0 TDI dürfte Bosch haben. Da gibt es unterschiedliche Prüfverfahren....

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