[Benziner] Partikelfilter nachrüsten
Hallo ins Forum,
nachdem kein W205 Benziner scheinbar die aktuelle Abgasnorm Euro 6c erreicht, wollte ich fragen, ob es hier bereits Lösungen gibt. Problematisch ist wohl die Partikelanzahl. Diese müsste um Faktor 10 verringert werden, was vermutlich nur mit einem Partikelfilter funktionieren dürfte. Laut Heise sind diese vergleichsweise einfach zu integrieren beim Benziner.
Ich fahre meine Fahrzeuge i.d.R. 5 Jahre. Aktuell scheue ich es, eine hohe 5-Stellige Summe in ein Fahrzeug zu investieren, wo ich in nicht zu ferner Zukunft hohe Mautausgaben und/oder Fahrverbote in Innenstädten erwarten muss. Insofern würde mich Feedback interessieren, ob man z.B. die Downpipes mit Filter vom W213 (63iger) nehmen könnte? Gibt es da schon irgendwelche Lösungen?
Beste Antwort im Thema
Bevor hier einiges durcheinander gerät, vielleicht nochmal die Information, wer hier eigentlich was beschlossen hat. In der Presse geht da regelmäßig so einiges durcheinander und wird vermischt, frei nach dem Motto "Hauptsache, alle Schlagwörter sind genannt".
Auslöser der aktuellen Diskussion war der Beschluss des EU-Parlaments und des Rats, einer Empfehlung der EU-Kommission zu einer neuen Richtlinie zur Luftreinhaltung in der EU zu folgen. Da steht zunächst mal nichts von einer Partikelfilterpflicht für irgendwen drin. Vielmehr geht es darum, bestimmte Luftschadstoffe um bestimmte, festgelegte Werte zu verringern. Dazu gehören auch Partikel.
Zudem soll die Messung von Emissionen nach Werten des praktischen Fahrbetriebs vorgenommen werden (Zitat: "... ist es von entscheidender Bedeutung, frühzeitig nicht wirksame Rechtsvorschriften der Union zur Reduktion der Luftverschmutzung an der Quelle zu erkennen und auf diese zu reagieren, wie sich an der Diskrepanz zwischen den Stickstoffoxid-Emissionen im praktischen Fahrbetrieb und den im Testbetrieb gemessenen Stickstoffoxid- Emissionen von Euro-6-Dieselfahrzeugen gezeigt hat."😉.
Und da liegt der Hase im Pfeffer (und regt sich der Widerstand des VDA). Dass die Euronorm 6c ab September 2017 für neue Typprüfungen gilt und ab 2018 für alle Neuzulassungen ist nicht neu. Neu ist aber, dass die o. g. sog. NEC-Richtlinie, die bis 2018 in nationales Recht umgesetzt werden muss, die Emissionen im Realbetrieb messen will. Und damit spielt es keine Rolle mehr, ob Autos heute schon Grenzwerte gem. Euro 6c erfüllen oder nicht (denn das wurde ja nach Prüfstandswerten ermittelt). Entscheidend ist, dass die Schadstoffgrenzwerte im Realbetrieb eingehalten werden, was technisch nur noch mit Hilfe eines Partikelfilters bei Ottomotoren möglich ist - also keine explizite, aber eine faktische Partikelfilterpflicht. Sämtliche auf Prüfständen ermittelten Werte (wie in dem Mercedes-Dokument weiter oben gepostet wurde) sind damit hinfällig.
Quellen hier und hier (PDF).
Aber wie ebenfalls schon gesagt wurde, gilt das Ganze ja nur für Neuwagen mit EZ irgendwann in 2018. Interessant wäre nur, ob Bestandsfahrzeuge (wie damals beim Diesel) nachgerüstet werden können, um künftig evtl. Einfahrverbote in Städten zu umgehen.
19 Antworten
Ich kenne 2 aktuelle Motorbaureihen wo die Schichtladung angewandt wird:
M270/M274 (4-Zylinder): nur die Motoren mit 2,0L Hubraum
M276 (6-Zylinder): nur die Motoren mit 3,5L Hubraum
ob 8 Zylinder Motoren auch Schichtladung anwenden, weiß ich nicht.
Grüße Michael
Bevor hier einiges durcheinander gerät, vielleicht nochmal die Information, wer hier eigentlich was beschlossen hat. In der Presse geht da regelmäßig so einiges durcheinander und wird vermischt, frei nach dem Motto "Hauptsache, alle Schlagwörter sind genannt".
Auslöser der aktuellen Diskussion war der Beschluss des EU-Parlaments und des Rats, einer Empfehlung der EU-Kommission zu einer neuen Richtlinie zur Luftreinhaltung in der EU zu folgen. Da steht zunächst mal nichts von einer Partikelfilterpflicht für irgendwen drin. Vielmehr geht es darum, bestimmte Luftschadstoffe um bestimmte, festgelegte Werte zu verringern. Dazu gehören auch Partikel.
Zudem soll die Messung von Emissionen nach Werten des praktischen Fahrbetriebs vorgenommen werden (Zitat: "... ist es von entscheidender Bedeutung, frühzeitig nicht wirksame Rechtsvorschriften der Union zur Reduktion der Luftverschmutzung an der Quelle zu erkennen und auf diese zu reagieren, wie sich an der Diskrepanz zwischen den Stickstoffoxid-Emissionen im praktischen Fahrbetrieb und den im Testbetrieb gemessenen Stickstoffoxid- Emissionen von Euro-6-Dieselfahrzeugen gezeigt hat."😉.
Und da liegt der Hase im Pfeffer (und regt sich der Widerstand des VDA). Dass die Euronorm 6c ab September 2017 für neue Typprüfungen gilt und ab 2018 für alle Neuzulassungen ist nicht neu. Neu ist aber, dass die o. g. sog. NEC-Richtlinie, die bis 2018 in nationales Recht umgesetzt werden muss, die Emissionen im Realbetrieb messen will. Und damit spielt es keine Rolle mehr, ob Autos heute schon Grenzwerte gem. Euro 6c erfüllen oder nicht (denn das wurde ja nach Prüfstandswerten ermittelt). Entscheidend ist, dass die Schadstoffgrenzwerte im Realbetrieb eingehalten werden, was technisch nur noch mit Hilfe eines Partikelfilters bei Ottomotoren möglich ist - also keine explizite, aber eine faktische Partikelfilterpflicht. Sämtliche auf Prüfständen ermittelten Werte (wie in dem Mercedes-Dokument weiter oben gepostet wurde) sind damit hinfällig.
Quellen hier und hier (PDF).
Aber wie ebenfalls schon gesagt wurde, gilt das Ganze ja nur für Neuwagen mit EZ irgendwann in 2018. Interessant wäre nur, ob Bestandsfahrzeuge (wie damals beim Diesel) nachgerüstet werden können, um künftig evtl. Einfahrverbote in Städten zu umgehen.
Zitat:
@Hessi-James schrieb am 29. Dezember 2016 um 00:10:07 Uhr:
Entscheidend ist, dass die Schadstoffgrenzwerte im Realbetrieb eingehalten werden, was technisch nur noch mit Hilfe eines Partikelfilters bei Ottomotoren möglich ist - also keine explizite, aber eine faktische Partikelfilterpflicht. Sämtliche auf Prüfständen ermittelten Werte sind damit hinfällig.
Eine interessante Frage wäre nun, welches Lastniveau die RDE - Fahrten vorsehen. Hättest Du diesbezüglich Daten oder auch Verbrauchswerte?
@Hessi-James: Beschäftigst Du dich intensiver mit dem Thema? Nach "zufällig aufgeschnappt" klingt das nicht... 😉
Der VDA sowie sämtliche OEM versuchen ja ohnehin alle Maßnahme zu torpedieren, die auch nur annähernd dazu führen würden, realistische Werte über ihre Fahrzeuge preiszugeben. Sei es der Verbrauch, seien es die Abgase. Technisch alles machbar, aber dank der Lobby (Ex-Verkehrsminister Wissmann ist ja der Chef-Lobbyist) werden die Verbraucher verarscht und die Umweltbelastung schön gerechnet. Die Flottenstatistik ist zB der einzige Grund, warum es den C160 gibt, nicht weil Daimler das aus Überzeugung macht.
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Zitat:
@spitzer16 schrieb am 27. Dezember 2016 um 21:57:33 Uhr:
Es schaffen bereits mehrere Modelle die Euro 6c. Hier die Werte für die Limo mit folgenden Werten bezüglich Partikelanzahl [1/km]*:
C 180: 4,77E11
C 180 7G: 2,33E11
C 200: 1,04E12
C 200 7G: 1,95E12
C 250 7G: 1,95E12
C 350 e 7G: 5,14E11
C 400 4Matic 7G: 3E11
C 63 AMG: 4,86E11
C 63 S AMG: 4,86E11Außer C 200 und C 250 schaffen alle oben genannten Modelle die Euro 6c (Grenzwert 6E11).
Beim E 63 würde ich davon ausgehen, dass kein Partikelfilter verbaut ist. Übrigens der S 500 (mit Ottopartikelfilter) schafft die Euro 6c nicht: Partikelanzahl 9,64E11 (!). Viele Modelle unterbieten schon länger die Euro 6c, z.B. B180, B200 und B250 seit Start vom W246, also ab Ende 2011. Leider gibt es keine komplette Übersicht welche Modelle die Euro 6c unterbieten und welche nicht.
* Stand 1/2015, Quelle: C-Klasse Umweltzertifikat (PDF)
Hallo zusammen,
Ich habe erst Ende September mit dem Mercedes-Benz Kundendienst gesprochen.
Der Motor des C180 erfüllt lediglich die Norm 6b.
Da 6c erst ab 01.09.2018 für alle Neuzulassungen verbindlich ist, werden sich die Hersteller eventuell bis dahin Zeit lassen. Genaue Aussagen seitens MB wann mit Otto-PF zu rechnen ist, liegen nicht vor.
Beste Grüße