Mon Dec 04 07:07:27 CET 2017
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nasenbaer974
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A3 e-tron, Elektroauto, Golf GTE, Hybrid, Panamera Turbo SE-Hybrid, Plug-In, Schaltgetriebe
Fans von manuellen Schaltvorgängen müssen Elektroautos ein Grausen sein. Wenn es mal Automatik sein muss beim Verbrenner, bieten gummibandartige CVT-Getriebe wenigstens simulierte Schaltstufen, oder weich gewandelte Planetenrädergänge lassen sich noch selber wechseln. Bei Elektroautos ist damit Schluss. Ein Gang, lineare Beschleunigung, linearer Sound, und wenn es hoch kommt über Lenkradpaddels gestuftes Rekuperationsbremsen. Der neuvorgestellte Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid mit V8 als stärkste Limousine der Welt, oder etwas moderater mit V6 als 4 E-Hybrid, ist da eine ganzheitliche Ausnahme. Ökologische Raser erfreuen sich am Elektromotor des Gleiters, der an sich ausreicht und bei beiden Modellen gleich ist. Klar könnte man das eingebaute PDK als Automatikgetriebe vorschnell verurteilen, erstens aber ist es ein klassisches Getriebe mit echten Zahnrädern, das über ein paar mehr Kupplungen verfügt. Wer würde vernünftigerweise schon zwei Kupplungspedale bedienen wollen, das geht halt nur elektrisch. Zweitens schätzen Schaltfans die Möglichkeit der manuellen Bedienbarkeit dieses Technikwunderwerks, das drittens auch noch schneller schalten kann als ein durch einen Rührstock manuell bedientes Getriebe. Am besten flutscht das Ganze über Schaltwippen, das ist wie Formel 1. Und nicht nur der Porsche, auch seine kleineren Brüder aus dem VAG-Konzern wie A3 e-tron oder Golf GTE sind Doppelkuppler, für Schaltfans also bestens geeignet. Beide etwas kompakter und damit leichter, sorgt ihr E-Motor für ähnliche Fahrfreuden wie beim Porsche, obwohl er rund 25KW schwächer ist. Alle drei sind natürlich Hybride, weswegen die Bezeichnung DSG nicht genau das heisst was man Allgemein darunter versteht, denn der Motor ist über eine dritte Kupplung vom Ganzen abgetrennt. Das D steht also nicht für Doppel, und eine Porsche-Dreifachkupplung ist es ebenso beim Zuffenhausener. Der Motor-Getriebe Block ist bei ihm nur längs eingebaut, und er hat zwei Gänge mehr, also 8, und nebenbei auch einen echten Vierradantrieb. Das Rezept Verbrenner, nasse Trennkupplung, E-Motor und DSG formt in dieser Reihenfolge eine Antriebseinheit, die das rein elektrische Fahren mit doppelt gekuppelten Getriebe ermöglicht. Die Frage nach Sinn oder Unsinn des Schaltens eines Elektromotors ist, nun ja, erstmal die Gleiche wie des Schaltens eines Doppelkupplungsgetriebes überhaupt, kann es die Automatik oft besser, schneller, und wer möchte regelt Schaltvorgänge wenn gewünscht mit dem gefühlvoll eingesetzten Gaspedal. Ein Schaltfan stellt sich diese Frage natürlich nicht, er möchte und er kann bei diesen Autos elektrisch fahren und dennoch schalten. Den Elektromotor immer im idealen Drehzahlbereich haltend, presst er so dem Mobil ein Quäntchen Sound ab, denn je nach Umdrehung summt der Synchronmotor ein wenig anders, und ganz ohne künstliche Zutaten wie Soundgeneratoren haben Gangwechsel ein minimalistisches Klangequivalent . Dabei sollte man nicht befürchten, durch verschieden gestufte Bremsungen beim Runterschalten Brechreiz zu erzeugen, denn die Unterschiede bei der elektrischen Verzögerung sind nur gering. Sportlich freudig drehend wartet vielmehr der E-Motor nach dem Scheitelpunkt der Kurve nur auf den nächsten Elektroschock, um gut geschaltet im optimalen Leistungsbereich weiter vorwärts zu pirschen. Technikversierte Leser könnten sich zu Recht fragen, warum der E-Motor denn nicht hinter dem Getriebe sei, wodurch Verluste durch die Doppelkupplung und Getriebe entfallen würden. Schon, nur dient der Elektromotor halt auch als Anlasser, was er zudem noch schneller kann als ein klassisches Modell. Hinter dem Getriebe könnte er das nicht, man bräuchte also noch einen zweiten E-Motor, oder einen Starter. Das ist wahrscheinlich zu teuer und aufwendig so, auf jeden Fall aber zu sperrig im Fall des A3/Golf, da hier ja der Motor quer eingebaut ist. Und wie auch immer, beschert uns das Elektroschalter. Wem also der Porsche zu teuer ist und denn noch schalten möchte, kann bei Audi oder VW glücklich werden. Man hätte sich auch einen Zwitter gewünscht aus beiden Welten, weil in der Mitte doch was fehlt. Einen VW-Porsche, oder besser, Audi-Porsche als ökologische Neuauflage des Volksrenners. Das Aus der Verbrenner auf lange Sicht machen ein Investment des Konzerns in ein solches Modell aber nicht sehr wahrscheinlich. Einem Elektroschaltfan wird bei Audis Plänen für den nächsten A3 e-tron klamm ums Herz, der soll ganz elektrisch werden, dann ist mit DSG und GTE auch Schluss. Entweder also auf den Porsche sparen wenn man's nicht hat, oder einen der letzten ihrer Gattung von VW/Audi erwerben. Die Zeit danach ist Prius. |
Sat Dec 09 08:50:43 CET 2017 |
nasenbaer974
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Diesel-Hybrid, Hybrid, Mercedes, Plug-In
Der Diesel-Hybrid von Mercedes ist nun wieder in aller Munde. Der neue Vierzylinder OM 654, kombiniert mit Plug-In Technik, 440 Nm starken Elektromotor und Wandlergetriebe lässt die Fans der kombinierten Ölbrenn-Elektroantriebsstränge begeistert in die Hände klatschen. Der Selbstzünder zieht den Hänger, mit Elektro in die Stadt, das ist praktisch und zugleich ökologisch, eine eierlegende Wollmilchsau mit blauer Umweltplakette.
Diesel fahren und ein bisschen umweltfreundlich, als C, E oder S-Klasse, ab Euro 5 aufwärts gab es das schon mal, und ist noch im Angebot in der C-Klasse. Von der Konzeption handelt es sich bei diesen Antrieben um einen zwischen Motor und Getriebe geschalteten, etwas schwachen 20 Kw E-Motor, der aber mit seinen 250 Nm den Drehmomentwandler ersetzt. Die Kraft des E-Motors hilft zu überbrücken wenn die Planetenräder der Automatik schalteten, und natürlich beim Anfahren, wenn es erstmal vollelektrisch losgeht. Eine nasse Trennkupplung ist nötig. Kleinere Stop and Go Abschnitte sind so machbar, ohne das sich der Motor bemerkbar macht, und wie ein moderner Hybrid geht so der Motor aus, wenn man ihn nicht braucht, also beim Segeln. Abschaltvorrichtung ist bei ihnen Programm, aber im besseren Sinne, sie sind ein Mild-Hybrid wie etwa moderne Riemenstarter oder ISG- Antriebe. Eine interessante, weil günstigere Alternative zum Neumodell, diese Selbstzünder.
Weil aber Automatikfans den Wandler lieben, ist er nun zurückgekehrt im neuen Plug-In. Wandlerüberbrückungen lassen moderne Hydraulikgetriebe ebenso sparsam ihren Dienst tun wie mechanische Werke, der Komfort beim weichwandeln der Gänge ist ein Plus, das Beste sonst eben nichts für die Amateure der Marke. Die Lithium-Ionen Akkus sind grösser, und Mercedes verspricht 50km E-Reichweite. Die Motorenkombination wurde neulich vorgestellt, bis zur Serienreife kann es nicht weit sein. Denn wie alle Hersteller muss Mercedes seinen Flottenausstoss reduzieren, sonst wird es teuer, und in den neuen Oberklassemodellen fehlen Hybrid Antriebe bislang gänzlich, wenn man mal vom E350e absieht.