Mon Sep 22 13:04:02 CEST 2014
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Jack GT
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Kommentare (39)
Warum ein schweres schwereres Zugfahrzeug für das Anhängerschleppen nutzen, wo es doch ein ausreichend motorisiertes Kompaktfahrzeug auch tun würde? Einen Unfall, den ich vor kurzem beobachtet habe, hat mir den Sinn noch einmal deutlich vor Augen geführt! Erste Erfahrungen, dass schwere Zugfahrzeuge nicht ungünstig sind, habe ich schon vor Jahren gemacht. Eine erste, sehr gewagte Transportmöglichkeit war diese hier: [bild=1] Man schleppe mit gleichem Zugfahrzeug ein "aufgehängertes" gleiches Fahrzeug. Keine gute Idee, denn hier fährt man nicht mit dem Hänger, sondern der Hänger mit einem (zur Beruhigung: ich habe dann auch gleich das Zugfahrzeug ausgetauscht 😉). Ganz nebenbei: Auch mit einem Passat VR6 mit aufgeschemelten Golf fuhr es sich nicht sonderlich gut. Mittlerweile bevorzuge ich diese Kombination: [bild=2] Bei dem schweren T4 merkt man den Anhänger nur dadurch, dass das sowieso träge Zugfahrzeug noch etwas träger wird... Im Unfallfall(e) Eindrücklich war aber folgendes, kurz zurückliegendes Erlebnis auf der E45 in Dänemark in Höhe Aarhus: Wir befanden uns auf der Rückfahrt nach D auf der Überholspur südwärts, auf der anderen Autobahnseite (nordwärts) scherte, noch weit entfernt, ein Wohnwagen-Gespann auf die Überholspur aus. Zugfahrzeug war ein Ford Fusion, der Anhänger ein Wohnwagen-Einachser. [bild=3] Entweder bekam der Hänger Seitenwind, oder der Fahrer hatte die Geschwindigkeit überreizt: Auf jeden Fall fing der Hänger an zu tanzen, sprang in die Mittelleitplanke - und von dieser gehalten - wieder zurück, sich überschlagend. Das Zugfahrzeug drehte er dabei über die Deichsel gleich mit. Da wir schon vorbei waren, war erkennbar, dass der nachfolgende Verkehr geistesgegenwärtig bremste - günstig, dass dies in einer 110 km/h-Zone passiert ist. Das Ganze ging alles sehr schnell vonstatten und man kam sich wie in einem schlechten YouTube-Video vor. Ich hätte ja immer angenommen, dass die Deichsel oder der Kugelkopf abreisst - das der Wohnwagen das leichtere Zugfahrzeug mit dreht, hat mich doch bestürzt. Auch wenn es sicher keine Garantie gibt: Mein Fazit daraus ist, eine möglichst schwere Zugmaschine zu fahren... |
Mon Sep 22 13:37:06 CEST 2014 |
Jack GT
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Kommentare (7)
Etwa 4 Jahre ist es her, seit ich den Polo 6N übernommen habe und mich fragte, ob er in der Haltbarkeit und Zuverlässigkeit mit einem Golf 2 konkurrieren kann. Die Kommentare meiner Mitleser waren dabei eher kritisch.
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Der Polo und einer seiner Gegenspieler in Form eines Golf 2
Übernommen habe ich den Polo 6N mit 1,4l AEX-Einspritzer und 44kW/60 PS bei 92.000 km, er besitzt noch keinen Frostmotor, ist ca. 160 km/h schnell und hat jetzt 193.000 km auf der Uhr.
Was wurde nun innerhalb der 100.000 km ersetzt?
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Ab in die Werkstatt? Hier nur ein Luftfilerwechsel beim 6N
Wer hier nun einen detaillierten Rechnungsbericht erwartet, ist an der falschen Stelle. Vielmehr handelt es sich um eine Auflistung der ersetzen Teile, dahinter ein kurzes Fazit.
Der [Klammerpreis] gibt den Materialpreis in € ca. an, dabei OEM/Nachrüst-Teile. Sofern ich dies aus Zeitmangel nicht selbst ausführen konnte, zudem die Arbeitskosten.
- Zündtrafo/Zündspule [~60€/40€]: Risse im Gehäuse nach 11 Jahren: Zündschwierigkeiten
- Innenraumluftfilter [~20€]: Routineaustausch, dieser ist ca. alle 15tkm auszutauschen
- Gummipropfen für ein Zentralverriegelungsstellteil [5€, gebr.], gerissen nach 13 Jahren
- Fahrerschloss mit Türgriff [~20€]: Aufbruchversuch, altes Schloss zerstört
- Dachantennensockel-Unterlegplatte [~15€]: Nach ca. 14 Jahren gerissen
- 1 Satz Bremsen für die Hinterachse [~100€/150€]: Verschleisserscheinung
- 1 Luftfiltereinsatz [~15€]: regulärer Austausch
- 1 Satz Stoßdämpfer für die Hinterachse [~100€]: Ölverlust an den Dämpfern, Defekt
- 1 Zahnriemenwechsel, Wapu, Rollen [~90€/210€): Verschleiss, nach 90tkm erneuert
- 2 14'Winterreifen in 185iger Dimension [~85€/15€]: Verschleiss, Profil "runter"
Dies wäre also das Material , das ohne zusätzliche Anbau/Tuning/Spaßteile/Eigenschäden sowie ohne Betriebsstoffe auf die letzten 100.000 km anfiel.
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Stoßdämpferwechsel auf offener Straße? Das geht recht fix beim 6N und braucht hinten noch nicht mal einen Federspanner
Dazu tankt das Fahrzeug Super bei ca. 5-8l/100 km und bekommt alle 10tkm von mir einen Ölwechsel mit 10W40 à €29,90, versicherungstechnisch im Vierteljahr liegt der 6N bei ca. 75€, steuerlich bei ~102€/Jahr.
Dank Fahrgemeinschaft fährt der Polo jeden zweiten Tag ca. 100 km und ist dabei mit fünf Personen besetzt - ziemlich eng, da aber auch schmale Mädels dabei sind, passt's.
Wie schlägt er sich nun im Vergleich zum Golf 2? Bis jetzt eigentlich ganz gut. Von der Sicherheit (ABS, Airbags,...), der Versicherungseinstufung und dem Spritverbrauch ist er dem Golf überlegen, ebenso ist das Fahrgeräusch geringer. Ernsthaft nervt allerdings das Armaturenbrett: Dies macht im Winter mächtig laute Knackgeräusche unterhalb der Scheibe: Hier hat bis jetzt nichts geholfen: Weder einfüttern von Dämmaterial, Schrauben anziehen oder Einsprühen. Selbst nach 20 Jahren war das Golf-A-Brett leiser.
Aufgrund der recht leichten Karosse und des größeren Hubraums zieht der Golf dabei deutlich besser, ist besser konserviert und weniger rostanfällig (erste Ansätze zeigen sich beim 6N an den Radkästen und am Schweller), hier wurde an Konservierung gespart. Die Innenraummaterialen sind beim Golf 2 haltbarer (Fahrersitzlehne Stoff verschleisst am 6N, das Lenkrad fängt oben an zu bröckeln), die Schaltung leichtgängiger und das Getriebe weniger anfällig.
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Mal kurz ein altes Fahrrad mitnehmen? Auch hierfür taugt ein Polo bei verbauter Anhängerkupplung
Kurzfazit?
Kann man den 6N denn nun empfehlen? Aus Sicherheits- und Kostensicht und unter Einbeziehung der Schwachstellen würde ich sagen: ja. Bis jetzt hat sich das Fahrzeug als treuer Dauerläufer entpuppt.
Ein im Betrieb sehr günstiges Auto, dass allerdings eine dauerhafte Kontrolle des Getriebeölstandes erfordert sowie eine gewisse Rostanfälligkeit mitbringt (diese entfällt bei neueren 6N(2), hier tauchen dann die Frostmotorprobleme auf).
Von der Langzeitqualität schlägt sich der 6N bis ca. 200.000 km gut. Hier sind noch keine gravierenden Unterschiede zum Golf 2 erkennbar, wenn auch die Verarbeitungsqualität nicht ganz an den Zweier herankommt. Was im Bereich von 200-300 tkm passiert, wird sich zeigen, da ich diese wohl in den nächsten 3-4 Jahren erreiche. Beim Golf 2 konnte ich hier keine großen Unterschiede bei 300.000 km nach 20 Betriebsjahren feststellen, wie es sich beim 6N verhält, werde ich berichten 😁.
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Rosige Aussichten oder urlaubsreif? Das werden die nächsten 100.000 km zeigen...