Tüddelkram und andere Katastrophen

Voll-LED-Scheinwerfer am Golf

[Jack GT]

Eigentlich sollte der Titel ja ganz anders lauten, aber manchmal kommt es anders, als man denkt...

Meine ursprüngliche Idee war, für den Polo, der mein Lichttestfahrzeug ist, einen Satz Nachrüst-LED-Leuchtmittel (d.h. mit H-Lampensockel) zu beschaffen und zu testen. Also bestellte ich mir flugs zwei 102-SMD-LED-Leuchtmittel und stellte fest: Die bekomme ich nicht in meinen Scheinwerfer; Der Kolben mit den LED's ist breiter, als ein normaler Lampenkörper und passt nicht durch die Öffnung in den Reflektor.

Auch der tesweise Versuch, die Leuchtmittel in den Golf zu hängen, schlug fehl.

Also: Ganze Fuhre retour, was sich als schwieriger als gedacht herausstellte: Erst mit einem juristischen Wink und dem Verweis auf die Artikelbeschreibung "(...) passt bei allen (...)" wurde das Leuchtmittel mit Entschuldigung zurückgenommen.

Also im Internet geschaut, gemessen, Bilder verglichen: Na gut, eine 68-Pin-LED-Geschichte müsst's ja tun. Erstaunlicherweise teurer, aber der Verkäufer versprach in der Artikelbeschreibung: passt. In einem Telefonat schilderte mir der Verkäufer, die LED's seien sogar heller als Xenon. Also den Kram noch schnell vor der Fahrt nach Dänemark bestellt, um den ausführlich testen zu können. Der Verkäufer lieferte prompt, und frohen Mutes versuchte ich den nächsten Einbau, nun mit 68-Pin-LED:

Aber: Auch dieser Kolben war zu groß für die Öffnung im Lampenkörper. Ich versuchte die Retoure einzuleiten, doch der Verkäufer stellte sich tot. Da ich nebenbei noch viel zu tun hatte, blieb der Kram ersteinmal liegen.

Testweise versuchte ich nun noch den Einbau beim Golf: Und siehe da, hier passte das 68-Pin-LED-Leuchtmittel.

Da der Scheinwerfer serienmässig mit Positions-/Standlicht per LED bestückt ist, ergab sich nach Einsetzen der LED-Leuchtmittel für Fern- und Abblendlicht tatsächlich ein Voll-LED-Scheinwerfer - wenn natürlich auch nicht serienmässig und nicht legal zu fahren. Die Fotos dazu will ich nun nicht vorenthalten:

Und hier der Farbvergleich zu einem H7-Serienleuchtmittel:

Nach dem Einsetzen testete ich dann kurz die LED-Leuchtmittel in Funktion. Und stellte fest: Erstaunlich!

Genauer gesagt: Erstaunlich schlechte Lichtausbeute: Ich hatte kein sonderlich gutes Licht erwartet, da das Leuchtmittel ja fernab des eigentlichen Brennpunktes arbeitet.

Das die Ausleuchtung aber einer Kerze im Scheinwerfer (bzw. eher einem Standlicht) entspricht, hatte ich nicht erwartet: Selbst mit aufgeblendetem Fernlicht (der kein DE-Linsenscheinwerfer, sondern ein Reflektorscheinwerfer ist), kam nicht viel raus. Da ich alle Fotos ohne Stativ gemacht habe, ist das Bild zwar unscharf, man kann aber etwa die Unterschiede in der Ausleuchtung im Vergleich zu einem Serienleuchtmittel erkennen.

Schaut man von Vorne auf das Fahrzeug, sieht die ganze Sache so aus:

Was lässt sich also als Fazit konstantieren: Finger weg von Nachrüst-LED-Leuchtmitteln! Für sich verbuchen können sie das hübsche Aussehen. Danach kommt allerdings nichts mehr: Üble Lichtausbeute, zudem nicht legal in Deutschland zu fahren. Das Versprechen, die Leuchtmittel passten in jeden Scheinwerfern, ist zudem falsch - und eine Reklamation in den meisten Fällen eher mühsam - erst Recht, wenn die Leuchtmittel aus China angeliefert werden.

Allenfalls verwendbar sind die Leuchtmittel für Showcars auf Treffen. Da die Leistungsaufnahme zudem geringer ist als bei Serienleuchtmitteln, "ziehen" sie die Batterie nicht so schnell aus. Ich allerdings würde die LED's noch nicht einmal in meine Nebelscheinwerfer stecken - die Lichtausbeute ist einfach zu schlecht. Einen Lichtvergleich, wie mit dem Polo geplant, kann ich Euch nun leider auch nicht bieten.

Bleibt nur: Licht aus, LED's raus, Leuchtmittel ab nach Haus.

[Daemonarch]

Das wird wohl noch einige Zeit dauern, bis da was brauchbares rauskommt!

Was haben die Teile denn gekostet? Für den älteren Audi A4 gibt es jetzt wohl komplette

Nachrüstscheinwerfer mit akzeptabler Lichtausbeute, die aber 1700 Euro kosten....

[Provaider]

Die Hersteller vom Scheinwerfer wie Hella, Valleo usw investieren viel Geld und Jahre von Erfahrung um gute Scheinwerfer zu entwickeln. Das so ein China Knaller nicht mit halten kann ist nicht verwundlich.

Sowas taugt nur für die Optik, hat aber auf der Staße nichts zu suchen.

Ich würde mir auch nie andere Scheinwerfer für mein Auto kaufen, den die ganzen Nachrüstscheinwerfer geben weniger Licht ab wie Serie. Ich zahle kein Geld für einen Technischen Rückchritt, da verzichte auf die Optik. Wer z.b. sein Passat 35i mit TFL Optik scheinwerfer ausrüstet der hat eh keinen Geschmack. Das Auto ist ein Design aus den Ende der 80er, da passt ein Scheinwerfer der aus dem JAhre 2010 kommt einfach nicht. Das gilt für viele andere Autos auch.

[Roland0815]

Tja. Da hat wohl einer gerade den Unterschied zwischen Lichtstrom (Lumen) und Helligkeit (Lux) gelernt. Das hätte der OP auch billiger haben können. Steht in jedem guten Nachschlagewerk...

[uncelsam]

Hallo,

dass das nicht klappen kann, ist alleine schon von der Auswahl der LED's klar, das sind irgendwelchen standard SMD LED's, von der Bauform her würde ich fast behaupten dass die LED's die selben sind wie die im Komiinstrument für die Skalenbeleuchtung.

Wer schon mal einen R8 Voll LED von innen gesehen hat, kann sich zumindest im Ansatz vorstellen, was da an Entwicklungsarbeit drin steckt.

Von den ersten Prototypen mal ganz abgesehen,...

Grüße

[Jack GT]

Zitat:

Das wird wohl noch einige Zeit dauern, bis da was brauchbares rauskommt!

Was haben die Teile denn gekostet? Für den älteren Audi A4 gibt es jetzt wohl komplette

Nachrüstscheinwerfer mit akzeptabler Lichtausbeute, die aber 1700 Euro kosten....

Gekostet: Einmal ~20,- € (102er LED), einmal ~35 € (68iger LED), da LED-Leuchtmittel aber jeweils zurückgegeben, nur Portokosten.

Zitat:

Die Hersteller vom Scheinwerfer wie Hella, Valleo usw investieren viel Geld und Jahre von Erfahrung um gute Scheinwerfer zu entwickeln. Das so ein China Knaller nicht mit halten kann ist nicht verwundlich. Sowas taugt nur für die Optik, hat aber auf der Staße nichts zu suchen.

Wie oben auch schon geschrieben, hatte ich die LED-Leuchtmittel nur für den Lichttest bestellt, um überhaupt ersteinmal zu schauen, wie diese aussehen. Fahrbar sind diese ja sowieso nicht, da eben nicht legal.

Und, ich gebe ja zu, es über den Artikeltitel provoziert zu haben, dachte aber, dass im Text geschriebene würde es erklären:

Ich habe hier über H7-Sockel-LED-Leuchtmittel geschrieben, die sich in einem H7-Scheinwerfer befinden. Der Titel "Voll-LED-Scheinwerfer" ruft u.U. falsche Assoziationen hervor: Er ist nach Bestückung mit LED's zwar dann komplett LED-bestückt, jedoch nicht dafür konstruiert worden.

Er ist seit 2005 bei mir verbaut und wird normalererweise mit Serienleuchtmitteln betrieben, wo er auch gutes Licht bringt. Da die Golf-II-H4-Serienscheinwerfer von der Streubreite auch nicht das Optimum darstellen, kann hier ein Nachrüstscheinwerfer im Gegensatz zum Original schon punkten.

Zitat:

Tja. Da hat wohl einer gerade den Unterschied zwischen Lichtstrom (Lumen) und Helligkeit (Lux) gelernt. Das hätte der OP auch billiger haben können. Steht in jedem guten Nachschlagewerk...

In meinem Blog beschäftige ich mich interessehalber u.a. mit verschiedenen Leuchtmitteln, die ich immer mal wieder in meinen Polo, der mein Lichttestfahrzeug darstellt, verbaue. Die Ganze Idee kam bei der damaligen Relais-Nachrüstung auf, wo kein Mensch Fotos hatte, wie die Lichtunterschiede sich "bildlich" machen. Ich habe dann Fotos davon gemacht, dies stieß auf recht große Resonanz.

Eine Fortführung verschiedener Leuchtmitteltests sollte auch der Kauf dieser LED-Leuchtmittel darstellen. Da (wie oben beschrieben) die Leuchtmittel aber nicht in das Lichttestfahrzeug passten, habe ich sie zumindest in den Golf gesteckt. Auch hier ergibt sich schon eine Aussage, nämlich: Auch ohne genaue Messung zeigt sich, dass die LED-Leuchtmittel nichts taugen.

Ergo: Die o.g. Unterschiede sind mir bekannt - was sich ja eigentlich auch schon aus dem Beitrag ergibt . Die Portokosten, die ich jetzt letztlich hatte, waren mir die Erfahrung und Bilder allemal wert. Und vielleicht gibt es ja auch noch jemand im Forum, der von den Bildern profitiert.

[Spurverbreiterung37068]

Wenn ich helles LED Licht möchte, dann baue ich vom Mountainbike meine zwei Lupine Betty 14 ans Auto . Sind zwar "nur" je 7 LED's aber das ist richtiges Licht was rauskommt, da wird die Nacht zum Tag.

[Jack GT]

Wahrscheinlich deutlich heller als der LED-Kram, den ich oben verbaut hatte

[BurgermanFritte]

Hallo.

Ich benutze LED nur in Verbindung mit meinen Blinkerleuchten. Und das auch nur hinten. Vorne wollte ich mal LED-Standlichter haben. Also das Standlicht sollte durch LED ersetzt werden. Mir gefiel aber die Optik einfach nicht. Sicher war das Standlicht schön hell, aber am Tag ging das einfach unter und hatte keinen Nutzen für mich. Darum habe ich die originalen Standlichtbirnen in Glühbirnenlack getaucht. Undzwar in orangenen Lack.

Mag den US-STandlicht-Look sehr, darum habe ich das so gemacht. Sieht super aus. Also LED - nur hinten!

Grüsse.

[BurgermanFritte]

Und hinten habe ich NUR die Blinker in LED-Technik. Das sei noch erwähnt. ^^

[vladiiiii]

US-Standlicht in Orange, oh das hat Stil ;-) Hatte mein BMW auch, das sieht man nicht jeden Tag, eben weil alle auf LED / Xenon stehen.

[Rostlöser16738]

Ich bin einer im Forum der von den Bildern profitiert .

Danke

[BurgermanFritte]

²vladi

Eben. Überall haben die Kids heute LED's vorne drin. Aber die Lichtausbeute ist gering und auch die Optik ist nicht besonders auffällig. Am Abend schon, aber sicher nicht am Tag. Da lobe ich mir meine normale Standlichtbirne im Glühbirnenlack-Kleidchen. ^^

Grüsse.

[Reifenfüller133348]

http://www.ledshift.com/LED-Abblendlicht.html

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