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Motorrad-Exoten

Blog über Motorräder, Prototypen, Einzelstücke und Designstudien, die es in Deutschland nicht oder zumindest noch nicht gibt.

Tue Jan 26 21:14:51 CET 2010    |    Lewellyn    |    Kommentare (0)    |   Stichworte: Benelli, Dreizylinder, Special edition, Tornado

heck-schraegansicht
Heck-schraegansicht

Leider ist mir ein Fauxpas unterlaufen: Ich habe die Benelli falsch einsortiert. Die Wraith ist Platz 10, die Benelli 11. Daher fix nachgeliefert:

 

Die 12 teuersten Serienmotorräder - Platz 11: Benelli Tornado 900 Special Edition für 36.000 Euro.

 

2002 sorgte die auferstandene Motorradmarke Benelli für viel Rauschen im Blätterwald. Das erste Modell der neuen Firma, die Benelli Tornado 900 SE verfügte auf dem Papier über fantastische Leistungen. Angekündigt waren 150PS, soviel wie in den damals aktuellen 1000er Supersportlern und das mit einem extrem kurzhubig ausgelegten 900er-Dreizylinder. Feinste Fahrwerkszutaten (Öhlins) und ungewöhnliche Detaillösungen sollten die Exklusivität und Wertigkeit unterstreichen. 

 

Das Fahrwerk war auch von bemerkenswerter Qualität, wie die Testerschaar einhellig feststellte. Kurvenstabilität und -willigkeit über jeden Zweifel erhaben. Der Rahmen war höchst ungewöhnlich gestaltet. Vier Stahlrohre verbinden Lenkkopf und Schwingenlagerung aus Leichtmetallguss. Das Ganze wird wie im Flugzeugbau verklebt und verschraubt.

 

Die unkonventionelle Lösung, den Kühler unter die Sitzbank zu legen, sah für den Betrachter unfreiwillig komisch aus. Von hinten konnte man fast an einen Propellerantrieb glauben, wenn man die beiden Kühlerlüfter unter der Sitzbank sah.

Die Formgebung als solche war dagegen sehr gelungen. Viele Stilelemente wurden späten von den etablierten Herstellern kopiert. Die Farbe der SE in Grün/Silbermetallic wirkte auf den deutschen Betrachter allerdings wie eine Polizeilackierung. Aber das konnten die Benellidesigner ja nicht unbedingt wissen.

 

Wirklicher Schwachpunkt der Benelli war der noch nicht zu Ende entwickelte Motor. Er neigte beim Anfahren und im Standgas zum plötzlichen Absterben, entwickelte ausgeprägte Lastwechselreaktionen und verfügte über ein deutliches Leistungsloch im mittleren Drehzahlbereich. Dazu musste Benelli die Leistungsangabe von 150PS auf 136PS reduzieren. Und beim Nachmessen auf dem Prüfstand trafen die Tester sogar nur 121 Pferde an. 

 

Alles in allem hinterlies die SE damals einen zwiespältigen Eindruck auf die Tester. Ein unfertiger Antrieb in einem exzellenten Fahrwerk. Mittlerweile hat sich Benelli zu einem veritablen Hersteller individueller Motorräder entwickelt und die Kinderkrankheiten der Motoren sind ausgemerzt. Die 150 gebauten Exemplare der Torndo SE wurden auch vom Werk durch Updates nachträglich noch erheblich verbessert.

 

Aber letztendlich ist die Tornado SE für das gebotene deutlich zu teuer gewesen.


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