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Ein Astra in Franken

Ben´s Buick Service Station

Mon Sep 01 11:30:37 CEST 2025    |    Astra-f-anatic    |    Kommentare (3)    |   Stichworte: Elektrik

Wie immer an dieser Stelle ein Hallo an meine Stammgäste und Mitleser,

heute geht es mal um das Unterhaltungssystem meines Electra und damit auch um meine neueste Errungenschaft -> ein neuwertige 8-Track Radio.

Aber fangen wir mal ganz von vorne an:

Als ich meinen Electra gekauft hatte, war ein nicht originales und auch nicht funktionsfähiges CB-Funk/8-Spur Radio verbaut. Ich frage mich bis heute ob es jemals tatsächlich funktioniert hat da noch nicht mal die festverbauten Lautsprecher angeschlossen waren bzw. teilweise nur Adapter an den Lautsprecherkabeln hingen.

So sah das ganze aus:

Vor kurzem ist mir bei näherer Betrachtung der Detailbilder des Händlers, die noch in den Staaten gemacht wurden, aufgefallen das wohl ein Lautsprecher und eine Abdeckung unterhalb des Armaturenbretts verbaut waren. Die Abdeckung habe ich noch bei meinen Teilen liegen (leider aktuell kein Bild davon) aber den Lautsprecher hatte ich schon vor 2 Jahren entsorgt. Möglich das dieser früher mal angeschlossen war, bei mir aber lag beides bei Übergabe schon ausgebaut in einer der Ersatzteilkisten drin.

Die hinteren Lautsprecher im Auto waren vermutlich auch defekt bzw. habe ich es nicht geschafft das aus ihnen ein Ton kommt. Diese habe ich dann gegen Lautsprecher aus einem 2010er BMW Mini ausgetauscht, denn die passen 1:1 in die Halterungen der alten Buick Lautsprecher inkl. neuer Verkabelung.

Die vorderen im Armaturenbrett dagegen funktionieren bis heute und sind daher immer noch die originalen.

Da es ohne Musik doch etwas langweilig wäre, habe ich mir vor 2 Jahren ein moderneres Radio unter das Armaturenbrett geschraubt. Die Anschlüsse für Strom und zu den einzelnen Lautsprechern habe ich per selbstgebauten Adaptern realisiert und mir zusätzlich von einem guten Freund ein Gehäuse aus Kunststoff drucken lassen.

Da ich mit dieser Lösung, schon alleine aus optischen Gründen, nie wirklich zufrieden war habe ich Anfang des Monats bei Kleinanzeigen einen Suchauftrag gestartet und hatte tatsächlich Glück. Ein netter Herr aus Bochum hatte mir kurze Zeit später ein mehr als neuwertiges Motorola 8-Track angeboten.

Wie sich nach kurzer Recherche im Netz herausstellte wurde das Modell im Jahr 1975 auf den Markt gebracht, na wenn das mal kein Zufall ist.

Da der Antriebsriemen altersbedingt schon spröde und Rissig war, hat mir der gute Mann ihn vorm Versand noch ersetzt und mir im Anschluss noch ein Video zugeschickt in dem man hört und sieht das dass Radio funktioniert.

Am letzten Samstag kam dann das Radio an und wie man an den folgenden Bildern erkennen kann, waren sogar noch die originale Anleitung, Verpackung und selbst die Entstörfilter usw. vorhanden.

Ich habe mich erstmal daran gemacht das alte 8-Spur Radio und das moderne Radio auszubauen. Danach musste ich mir einen Halter basteln um das Motorola einbauen zu können, da der originale Einbaurahmen fehlte und auch das alte Radio schon einen eigenen Halter (das braune Teil auf dem Radio) benötigt hatte.

Einen Schönheitspreis wird mein Halter zwar nicht gewinnen aber er stützt optimal und das war mir wichtiger. Den ohne wäre das neue Radio nur am Plastik vom Armaturenbrett arretiert gewesen und das hält die Belastung auf Dauer definitiv nicht stand.

Jetzt sitzt das Radio perfekt im Armaturenbrett und funktioniert tadellos.

Von den Vorbesitzern waren noch 2 ältere 8-Track Kassetten im Handschuhfach und selbst die laufen noch. Von dem Verkäufer des Motorola hatte ich noch als Extra, ebenfalls eine Kassette mit dazu bekommen. Jetzt kann ich zwar "nur noch" entweder Radio (FM/AM) oder 8-Spur hören aber das passt weit aus besser zum Fahrzeug und macht den gewissen Charme aus.

Ich bin jedenfalls davon mehr als begeistert.😀

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Sun Aug 24 19:50:51 CEST 2025    |    Astra-f-anatic    |    Kommentare (7)    |   Stichworte: Elektrik

Hallo an meine Stammgäste und Mitleser,

da sich meine neuen Reifen auf dem Weg zu mir Zeit lassen (mittlerweile schon die zweite Woche) habe ich in der Zwischenzeit die Überreste der irgendwann wohl funktionsfähigen Cruise Control / Tempomat ausgebaut.

Bis vor wenigen Tagen war ich der Meinung bzw. bin davon ausgegangen das es sich hierbei um Teile des Werksseitigen Buick Tempomaten handelte, der noch in den USA um das ein oder andere Ersatzteil erleichtert wurde. Den hier in Deutschland war er schon nicht mehr vollständig.

Nachdem ich gestern angefangen hatte den Stellmotor für die Drosselklappe auszubauen ist mir aufgefallen des er komplett anders als der Originale aussieht.

Am Motor verblieben ist nur der Halter des Stellmotor da sich hier die originalen Kabel bequem zusätzlich befestigen lassen.

Nach etwas suchen bin ich bei eBay USA dann durch Zufall tatsächlich fündig geworden. Bei meinem Buick wurde dem Anschein nach ein Tempomatsystem aus den 70ern von Ford nachgerüstet.

Jetzt weiß ich auch warum ein, mir unbekannter, Sensor an der Kardanwelle positioniert war. Mir stellte sich schon vor 2 Jahren die Frage, als ich mich das erste Mal mit der Elektrik beschäftigt hatte, wozu dieser verbaut wurde. Dieser gehörte mit zum Nachrüstkit.

An der Spritzwand war ebenfalls ein unbekanntes Teil verbaut, auch das konnte sich dank eBay klären. Es handelt sich um eine Art Verzögerer.

Auch den Schalter am Lenkstock konnte ich bei eBay finden. Dieser ist ebenfalls von Ford...

...genauso wie der Schalter am Bremspedal

Leider fehlte bei mir das Steuergerät und wenn ich nach der Anzeige von eBay gehe auch die ein oder andere Steckverbindung. Ich gehe davon aus das dass System wohl in der Vergangenheit mal gelaufen ist. Nur warum am Schluss aber diverse Teile fehlten, lässt sich wohl nicht mehr herausfinden. Entweder defekt oder doch für andere Zwecke ausgebaut.

Das ist insgesamt alles was von der ursprünglichen Cruise Control im Buick verblieben war.

Weil ich schon dabei war habe ich den Motorkabelbaum wieder an seine ursprünglich Position zurück verlegt.

Bisher war er unterhalb des Hauptbremszylinder in der Nähe des Krümmers verlegt.

Da ich mir vorstellen kann das die Hitze Entwicklung nicht dauerhaft gut für die Kabel sind habe ich ihn wieder oberhalb des Bremskraftverstärkers verlegt. Leider konnte ich nicht ohne weiteres die Kabel für die Scheibenwischer verlegen. Daher sind diese so geblieben wie bisher.

Die durch den Ausbau der Tempomat Teile übrig gebliebenen Löcher in der Spritzwand habe ich mit gerade verfügbaren Teilen verschlossen.

Wieder ein Kapitel aus der Vergangenheit aufgeklärt und abgeschlossen. Selbst 2 Jahre nach dem Kauf kommt noch das ein oder andere Geheimnis oder wie in dem Fall Easter Egg ans Licht. Weitere Puzzleteile aus der Historie meines Buick werden wahrscheinlich in den nächsten Wochen noch gelüftet. Dazu aber erst mehr sobald ich hierzu alles vorliegen habe.

Falls jemand Interesse an den Ersatzteilen hat, der darf sich gerne melden. Da sie nie für meinen Buick gedacht waren, brauche ich sie nicht zwangsläufig aufheben.

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Mon Jul 29 13:55:04 CEST 2024    |    Astra-f-anatic    |    Kommentare (1)    |   Stichworte: Elektrik

Hallo liebe Mitleser, nachdem ich in den ersten Blog Artikel auf schon Vergangene Arbeiten und Details eingegangen bin geht es in diesem Artikel um eine Aktuelle Problemlösung.

Die Ausgangssituation

Schon als ich letztes Jahr meinen Buick bekommen hatte, ist es mir schon seltsam vorgekommen das sich der Anlasser teilweise sehr schwer getan hat den Motor zu starten. Wobei selbst diese schwachen Umdrehungen ausgereicht haben um den Motor zum laufen zu bringen.

Gerade im kalten Zustand hat es sich immer so angehört und auch angefühlt als ob die Batterie leer ist oder zumindest leer gezogen wird. Hier kam erschwerend hinzu das durch die geringe Drehzahl vom Anlasser die Benzinpumpe so gut wie nichts gefördert hat. Hier musste ich umständlich nach längerer Standzeit per Hand Benzin in die Vergaserkammer füllen.

Im warmen Zustand war es teilweise sogar schlechter, speziell wenn der Motor erst kurz zuvor abgestellt wurde.

Auf die Hitze Problematik mit dem Massekabel von Motor zu Batterie bin ich schon in meinem früheren Artikel (Kabelsalat...) zum Teil eingegangen. Jedes Mal wenn der Anlasser, teilweise nur kurz betätigt wurde, ist der Massepunkt an der Batterie heiß geworden. Mit Reinigung des Massepunkt am Motor wurde es zwar etwas besser aber es war nie ganz weg.

Aktuelles Problem:

Am Freitag den 19.07.24 musste ich den Anlasser auf Grund leerer Schwimmerkammern im Vergaser mal wieder etwas öfter und länger betätigen und beim 2 Mal ging es nur noch "Wup...Wup...aus". Trotz Überbrückungshilfe und Klopfen auf die Magnetspule machte der Anlasser keinen Mucks mehr.

Darauf hin habe ich den Anlasser ausgebaut und außerhalb vom Fahrzeug getestet:

Zu erst die Magnetspule. Bei diesem Test habe ich per Überbrückungskabel Dauerplus auf die Spule gelegt und mit einem separaten Kabel den Zündungsstrom simuliert. Sobald ich auf den Zündungsplus Anschluss von der Magnetspule mit dem kleinen Strom führenden Kabel gegangen bin, sind die Funken geflogen.

Daraufhin habe ich die Spule geöffnet und wie man anhand der Vergleichsbilder mit einer anderen, gebrauchten Spule aus meinem Teilebestand, erkennen kann scheinen hier schon öfter größere Mengen an Strom durch gelaufen zu sein. Der Verschleiß in der aktuellen Spule ist deutlich sichtbarer als bei der anderen.

Im Anschluss habe ich den Starter selbst getestet ob dieser noch funktionstüchtig ist, in dem ich direkt mit der Plusklemme auf den Anschluss vom Starter gegangen bin. Ergebnis -> dieser machte gar keine Bewegung mehr.

Daher habe ich dann auch den Starter zur Überprüfung zerlegt und schon vor der Demontage roch er nach verschmorten Kunststoff.
Deutlich zu erkennen war gleich am Anfang das die Isolierungen der Kupferbänder im Starter komplett schwarz geröstet wurden. Die Schrauben für das Startergehäuse waren ebenfalls schwarz und auch schon leicht verzogen. Die Kohlen an den Führungen waren zudem sichtbar eingerissen was, genauso wie bei den Schrauben, auf eine höhere Hitzeentwicklung schließen lässt.

Ich denke die folgenden Bilder sprechen für sich:

Neuer Anlasser

Nach dem feststand das der alte Anlasser nicht mehr zu retten ist, habe ich einen komplett neu überholten Anlasser von BBB Industries bestellt. Geliefert wurde aber einer der Fa. Remy, was mich am Anfang etwas verwunderte.

Beide Firmen gehören, soweit ich das ermitteln konnte aber wohl schon seit etlichen Jahren zusammen.

Anbei ein paar Bilder vom direkten Vergleich der beiden Anlasser:

Den neuen Anlasser habe ich dann mit den originalen Schrauben und dem vorgeschriebenen Drehmoment aus dem WHB 35 Lbs -> 47,5 Nm festgezogen.

Abstandstest

Bei dem neuen Anlasser war eine sehr humoristische und zugleich interessante Anleitung mit dabei, ob und wann man Shims (Unterlegscheiben) bei der Anlasser Montage verwenden sollte.

Da ich am Anfang keine Shims zur Hand hatte und ich das Ritzel vom Anlasser nicht manuell in Richtung Flex-Plate schieben konnte, habe ich mich mit einem anderen Trick aus dem Netz beholfen.

In den USA nutzen manche einen 1/8 inch (3,17mm) L-Winkel Inbusschlüssel um den Abstand zwischen der Welle des Anlasser Ritzel und den Zähnen der Flex-Plate zu prüfen. Passt der Schlüssel ohne zu klemmen und ohne großes Spiel dazwischen, kann man davon ausgehen das auch das Ritzel selbst gut in die Flex-Plate greift.

Ich habe einen Metrischen 3mm Inbusschlüssel genommen. Von Kante zu Kante entspricht dieser Rechnerisch ca. +/- 3,4mm. Die Messung mit dem Messchieber bei meinem Schlüssel hatte eine Breite von ca. 3,2mm von Kante zu Kante ergeben. Daher habe ich diesen verwendet und er hat auch ohne Spiel gut in den Zwischenraum gepasst.

Das Ritzel fährt ohne Geräusche aus und ohne zu klemmen wieder ein

Neu Verkabelung

In der Zwischenzeit habe ich mich auch mit der in den USA neu verlegten Verkabelung im Buick doch nochmal etwas genauer auseinander gesetzt.

In Amerika werden die Kabelquerschnitte in AWG (American-Wire-Gauge) angegeben. Der Unterschied zu unseren Deutschen Angaben ist, je kleiner die Zahl vor dem "AWG" (z.B. 4 AWG) um so größer der Querschnitt des Kabels. Zum Glück gibt es solche Listen im Netz, damit fällt das umrechnen einfacher.

Und schon hat bei mir das Verwirrspiel begonnen.

Laut WHB benötigt der 455cui 2 AWG (35mm²) Batteriekabel zum Starter.

Laut US-Rechnung wurden 8 AWG (9mm²) verlegt

Den äußeren Abmaßen der Kabel nach wurden aber 4 AWG (20mm²) verwendet.

Eine Messung der Kabelstärke ohne Isolierung ergab jeweils einen Durchmesser von ca. 5,5mm -> was einem Durchschnitt von ca. 23mm² entspricht (in etwas 4 AWG). Also 35% weniger als vorgegeben.

Ich gehen davon aus das dies zumindest zum Teil ein Grund ist warum der Anlasser schon nach 4 Jahren und ca. 3000 Meilen den Dienst quittiert hat. Wichtiger ist das man eine zu geringe Dimensionierung von stromführenden Kabeln, im Hinblick auf die Gefahr eines Kabelbrandes, nicht unterschätzen darf.

Daher habe ich mir einen komplett neuen Satz 35mm² Kabel besorgt. Dieser wurde schon mit einer Schutzummantelung ausgeliefert und soll Umgebungstemperaturen von bis zu 200°C standhalten. Leider ist das schwarze Kabel für die Masse zwar gut 50cm zu lang aber kürzen wollte ich es nicht da die Verarbeitung der Kabel wirklich sehr gut ist.

Das Rote Schutzrohr ist das Pluskabel zum Anlasser, das schwarze geht vom Anlasser zum Motorkabelbaum

Neues Massekabel an den alten Massepunkt am Motor

(Hier werde ich aber nochmal nach Arbeiten, um das Kabel noch etwas weiter weg vom Krümmer zu bringen.)

Da ich neue Klemmen für die Batterie verwendet habe konnte ich an der Batterie für ein wenig mehr an Sicherheit sorgen.

Die alten US Adapter hatten ein gutes Stück unter den Polabdeckungen herausgeschaut. Daher hatte ich bei der Plusleitung Isolierband als zusätzlichen Schutz verwendet.

Ich habe deswegen Universal EU Polklemmen verwendet und die neuen Kabel an diese verschraubt. Optimal sind die bei den Kabel mitgelieferten Abdeckungen aus Silikon. Diese lassen sich gut über die Pole + Klemmen ziehen und Schützen zudem auch noch vor Schmutz und Feuchtigkeit.

Damit sind beide Pole sauber und sicher abgedeckt.

Endergebnis

Am letzten Samstag habe ich, wetterbedingt, dann die ersten Startversuche erstmal nur in der heimischen Halle durchgeführt. Diese waren zumindest schonmal viel versprechend. Der Anlasser dreht bedeutend schneller als der Alte, was den Effekt hat das die Benzinpumpe während des Startvorgangs besser arbeitet und die leeren Schwimmerkammern schneller wieder auffüllt. Der andere Positive Effekt ist das jetzt das Massekabel kalt bleibt. Was wohl zum einen an dem größeren Kabelquerschnitt und zum anderen aber sicher auch am neuen Anlasser liegt.

Auch das Starten wenn der Motor warm ist, scheint jetzt auch deutlich leichter zu gehen. Ich habe es einmal in der Halle getestet und da sprang er unter einer Sekunde an. Zu schnell für mich, da ich in dem Moment nicht schnell genug den Zündschlüssel von Position "Start" auf "Run" zurück gedreht habe.
Es klingt nicht so gut wenn der Anlasser, wenn auch nur kurz, mit dem Motor mit dreht. Daher muss ich da in Zukunft mehr aufpassen um den neuen Anlasser nicht in kurzer Zeit zu verheizen.

Ob sich das ganze in Zukunft weiter so positiv bewährt wird sich raustellen aber ich bin jetzt schon von der Verbesserung begeistert.

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Fri Jul 12 12:58:02 CEST 2024    |    Astra-f-anatic    |    Kommentare (5)    |   Stichworte: Elektrik

Da das Thema Karosserie auch besprochen ist, möchte ich diesmal auf die Elektrik von meinem Electra eingehen.

Wie schon im Hauptartikel (Mein erstes US-Car...) erwähnt waren am Anfang ein paar Sachen nicht sofort funktionsfähig. Worauf ich nicht eingegangen bin waren die vielen verlegten Blindkabel und die mehr als abenteuerliche Verkabelung der Steckdose für die AHK.

Ich würde jetzt erstmal mit den einfachen Dingen anfangen. Für diese gibt es diesmal keine Bilder zur Veranschaulichung, weil sowieso schnell erklärt. 🙂

Innenraumbeleuchtung:

Fußraum und B-Säule
Beides hatte nicht funktioniert. Mein erster Verdacht war das irgendwo kein Strom anliegt oder einfach nur die Sicherung defekt ist. Da beides nicht der Fall war und auch das nochmalige Studieren des Schaltplan mich vorerst nicht weiter gebracht hat, habe ich auf gut Glück die Türkontaktschalter ausgebaut.
Da diese schon leichte Korrosion angesetzt hatte, hab ich sie mit einem Polierflies grob gesäubert und siehe da auf einmal ging beides wieder.

Kofferraumbeleuchtung
Die Beleuchtung des Kofferraums sitzt in der Kofferraumklappe und kommt ohne separaten Schalter aus. In der Fassung ist ein "schwimmender" Kontakt der durch Schwerkraft den Strom zum Leuchtmittel durch laufen lässt. Ähnlich wie der Schwimmer bei einer Wasserpumpe. Öffnet man den Deckel rutscht der Kontakt nach unten und die Lampe leuchtet. Schließt man den Deckel geht die Lampe wieder aus.

Hier hatte auch ein kurzes entfernen der Korrosion genügt und schon hat auch diese wieder geleuchtet.

Handschuhfachbeleuchtung
Bei ihr war die Lösung einfach, genau genommen zu einfach. Hier ist Schalter und Lampenfassung ebenfalls eine Einheit. Ich dachte ursprünglich das es keine wäre und hab nach einem passenden Stecker oder dergleichen geschaut aber nichts gefunden.
Nachdem ich die Google Bilder Sucher zu rate gezogen hatte, war klar das nur das winzige Leuchtmittel fehlt. Ich hab in meinem Teillager auch tatsächlich eines in der passenden Größe gehabt. Jetzt leuchtet es auch dort wieder.

Lichtmaschinen Kontrollleuchte:

Wie schon bekannt ging die "Alternator" Leuchte im Tacho nicht. Die hatte schon in den Staaten nicht funktioniert, wie ich beim wiederholten ansehen des Videos vom Händler feststellen musste.

Die Vermutung lag nah das einfach nur das Lämpchen im Tacho defekt war. Da ein Ausbau des kompletten Tachos in Anbetracht der alten und spröden Halterungen und Verschraubungen nicht ganz unproblematisch ist, wollte ich erstmal schauen ob das Problem nicht doch wo anders lag. Zumal alle anderen Lampen im Tacho funktionierten.

Am auffälligsten war von Anfang an der sehr große Stromdieb der bei geöffneter Motorhaube, optisch sofort heraus stach. Diesen wollte ich sowieso los werden. Zumal eine offene Stromquelle und das ist so ein Stromdieb im Endeffekt, oberhalb der Benzinleitung und neben dem Vergaser im schlimmsten Fall auch eine Brandgefahr bedeutet.

Zudem entdeckte ich bei genauerer Betrachtung des Kabelbaums oberhalb des Motors ein offenes Dauerplus. Es war nur abgeschnitten und das Ende nicht isoliert.

In meinem Werkstatthandbuch ist unter anderem eine relativ simple Darstellung wie die Verkabelung zur Lichtmaschine aufgebaut ist und genau da lag der Fehler.
Es wurden irgendwann die Dauerplus und Zündungsplus Kabel zum Regler der Lichtmaschine vertauscht.

Dauerplus war auf Anschluss 1 (sollte aber auf 2)
Zündungsplus war auf Anschluss 2 (sollte aber auf 1)

Jetzt war auch klar warum der Stromdieb verwendet wurde. Das Gegenstück vom getrennten Dauerpluskabel aus dem Kabelbaum wurde an das Zündungsplus von der Zündspule angeklemmt. Vermutlich weil durch das vertauschen der Kabel die Leuchte im Tacho dauerhaft geleuchtet hat.

Um meine Theorie von den vertauschten Kabeln zu bestätigen habe ich mir einen kleine Versuch aufgebaut. Dazu habe ich die den Stecker zur Lichtmaschine abgezogen und per Kabelschuhe an meine provisorischen Kabel angeschlossen. Ergebnis, die Leuchte funktionierte.

Da von dem Dauerplus Kabel im Kabelbaum nur noch ein sehr kurzes Stück herausgeschaut hatte, habe ich mir einen Adapter gebaut.

Dieser wird mit auf die Anbindung der Lichtmaschine geschraubt, was die Batterie auflädt. Das habe ich bei einem Youtube Video gesehen und funktioniert genauso gut wie mit der separaten Dauerplusleitung. Das kurze Stück im Kabelbaum habe ich sauber isoliert, so kann da nichts mehr passieren.

Am Schluss hab ich dann die Steckerbelegung geändert. Jetzt leuchtet die Alternator Lampe im Tacho bei Zündung an und geht bei laufenden Motor wieder aus. So wie es sein sollte

Kickdown Schalter

Am Anfang ist mir nicht aufgefallen das die "Kickdown Funktion" bei meinem Buick nicht ordnungsgemäß gearbeitet hat. Mir ist nur irgendwann am Anfang ein loser Stecker im Kabelbaum oberhalb des Motors aufgefallen. Wusste nur nicht wozu der passen sollte.

Nachdem User Dynamix mich mal auf eben diesen Kickdown angesprochen hatte, wollte ich testen ob das funktioniert. Was es nicht tat.

Erst als ich mir das Getriebe von unten angesehen hatte ist mir wiederum da ein Stecker mehr oder weniger entgegen gefallen. Es war der Anschlussstecker von dem Magnet/Schalter im Getriebe. Anscheinend wurde nach dem Abdichten und dem erneuten Einbau des Getriebes vergessen die beiden Kabel wieder mit einander zu verbinden. Jetzt funktioniert alles wie es soll.

Batterie Massekabel

In den USA wurde u.a. der Kabelbaum zum Anlasser erneuert. Leider wurde hier nicht sauber gearbeitet und das ist hier tatsächlich wörtliche gemeint.

Ich hatte das Problem das beim betätigen des Anlassers und gerade wenn er etwas länger orgeln musste, das Massekabel von der Batterie zum Motor extrem heiß geworden ist. Mein erster Verdacht war in dem Fall ein defekter Anlasser. Da dieser aber eigentlich Störungsfrei lief habe ich einen guten Bekannten von mir gefragt ob er eine Idee hat.
Schnell viel der Gedanke auf eine schlechte Masseverbindung. Das Masseband von Motor und Karosserie ist zwar oberflächlich leicht korrodiert aber sonst in einem guten Zustand.

Blieb eigentlich nur noch die Anbindung am Motor vom Massekabel der Batterie und da lag auch das Problem.
Das Kabel wurde, wie man auf dem Bild gleich sehen wird, einfach mit dem Motor verschraubt ohne den Schmutz und das Öl um das Gewinde zu entfernen. Was dazu führte das nur noch das Gewinde der Befestigungsschraube eine Masseverbindung herstellte, was bei der Leistungsaufnahme des Anlassers deutlich zu wenig war.

Ich hab dann den Bereich um das Gewinde gesäubert und angeschliffen damit der Kabelschuh auf der kompletten Fläche eine Verbindung herstellen kann. Das hat einiges gebracht. Das Kabel wird nicht mal annähernd mehr so heiß wie vorher.

AHK und Kabelsalat

Wie bei solch alten Fahrzeugen schon normal, waren auch bei meinem Buick viele Kabel ohne irgendwo angeschlossen zu sein, im und unter dem Fahrzeug verlegt.

Gerade im Motorraum und unter dem Armaturenbrett:

Alles was nicht gebraucht wurde, habe ich entfernt

Auf höhe der Kardanwelle war eine Art "Sensor" oder so verschraubt. Ich weiß bis heute nicht wofür er war und wo er angeschlossen wurde. Die Kabel endeten, wie die anderen auch einfach im Fahrerfußraum

Die Verkabelung der Steckdose von der AHK war wie schon gesagt sehr abenteuerlich. Das Dauerpluskabel wurde durch den Rahmen bis nach hinten verlegt. Die Kabel für die Beleuchtung wurden per Stromdieb und Kabelbrücken von den Heckleuchten abgezwackt. Auch dieser "Kabelbaum" wurde von mir komplett entfernt.

Jetzt ist die Elektrik wieder soweit auf Stand das nur noch die Kabel liegen, die auch im WHB verzeichnet sind. Was eine eventuell zukünftige Fehlersuche erleichtert.

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Schlappenschrauber

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Schlappen Schrauber

Buick

Mein Name ist Ben und ich bin Baujahr 1984. Mit Opel bin ich groß geworden und war über 15 Jahre in der Opel Szene unterwegs gewesen.
Den Spitzname "Schlappen Schrauber" habe ich bekommen weil ich sehr oft in der heimischen Werkstatt meine "Sicherheits" Birkenstock Pantoletten trage. :D

Heute habe ich fast nur noch mit meinem Buick und den Fahrzeugen aus der Familie zutun.

Meine Werkstatt läuft mittlerweile unter dem Begriff "Buick Service Station - Jura County"

Jura County, da ich im fränkischen Jura beheimatet bin. :)

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