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Ein Astra in Franken

Sat May 24 23:39:03 CEST 2025    |    Astra-f-anatic    |    Kommentare (2)    |   Stichworte: 4, Buick, Electra

Ein herzliches Hallo an alle meine Mitleser und Stammgäste,

heute möchte ich mal etwas mit euch teilen was sich nicht mit der Technik meines Buick´s beschäftigt aber mit seiner Vergangenheit. Gleich Vorweg, manches ist spekulativ und eher basierend auf Indizien aber die Story alleine ist schon einen Artikel wert.

Fangen wir mal ganz von vorne an. Die meisten von euch kennen bestimmt den Kultfilm aus den 80ern "Over the Top" mit Sylvester Stallone. Ich hab ihn definitiv mehr als einmal in meinem Leben gesehen. Alleine wegen der Story von Vater und Sohn sorgt er jedes Mal aufs neue für Gänsehaut.

Das aber nur am Rande, denn darüber soll es heute nicht gehen.

Warum ich jetzt aber auf den Film zu sprechen komme liegt an einer ganz anderen Sache. Wer meinen Blog seit dem wieder aufleben letztes Jahr mitverfolgt hat erinnert sich bestimmt daran das ich seit dem Erwerb des Electra, Kontakt mit der Vorbesitzerin Jennifer aus den USA habe. Für die die erst später meine Artikel gelesen haben: Jennifer war die letzte Besitzerin in den USA und sie hat den Buick 2017 von ihrer Großmutter geschenkt bekommen. Ihre Großmutter hat ihn 1975 als Neuwagen erworben und ist damit die erste Besitzerin gewesen. Sie ist mittlerweile stolze 93 Jahre alt.

Letzte Woche bekam ich von Jennifer nach langem mal wieder eine E-Mail in der sie mir mitteilte das sie mit Ihrer Großmutter gesprochen hat. Hier der Text aus der E-Mail:

Jetzt war ich zum einen Neugierig aber auch etwas skeptisch und wollte erstmal abwarten ob sie ihrer Großmutter noch ein paar Details entlocken konnte. Ich möchte aus inhaltlichen Gründen nicht den ganzen Text aus der zweiten E-Mail hier posten aber den wichtigen Absatz natürlich schon.

Nach dieser Nachricht wollte ich erstmal die mir bekannten Fakten und Möglichkeiten durchgehen.

  • Es stimmt das Jennifers Großmutter von 1982 - 1989 in North Hollywood, in der Nähe des L.A. River gewohnt hat. Das passt schonmal.
  • Meinen Recherchen nach war es damals üblich Statisten und Komparsen, mehr oder weniger, direkt von der Straße anzuwerben. Für ein paar Dollar Gage stellten sich die Leute dann meist zur Verfügung. Das könnte also auch stimmen.
  • Auch Fahrzeuge wurden entweder über die Besitzer mit angeworben oder standen beim Dreh dann eher zufällig im Hintergrund. Komplette Straßenzüge nur für den Dreh absperren war im Gegensatz zu heute eher seltener der Fall.
  • Mir stellte sich natürlich auch die Frage ob die Story nicht einfach aus den Fingern gesaugt wurde. Der Buick ist jetzt schon über 2 Jahre in meinem Besitz und ihre Großmutter wusste bis vor ein paar Tagen noch nicht mal das Jennifer den Buick schon vor 3 Jahren verkauft hatte. Also warum ohne Not das Fahrzeug künstlich interessanter machen und dann auch nur mit einem Kurzauftritt im Hintergrund? Eben, es gibt für mich daher keinen Grund dazu.

Nach dem der Teil der Geschichte also plausibel klang fehlte nur noch eines, ich musste mir den Film nochmal im Detail ansehen. Da ich ihn aber nicht zuhause hatte und die kostenlosen Angebote über diverse Videoportale (Youtube, Dailymotion, etc.) Grafisch nicht optimal waren (das waren die 80er Filme von Haus ja schon nicht unbedingt) blieb mir nur eines übrig und das war mir den Film auf DVD zu holen.

Gestern kam er dann an und heute hatte ich die Zeit ihn mir Stück für Stück anzusehen. Dabei viel mir eine Szene auf die tatsächlich zu der Beschreibung aus der E-Mail passen würde.

Aufgrund der Auflösung des Film´s selbst und des Aufnahmewinkel der Kamera kann ich trotz zig fachen betrachten der Szene nicht zu 100% sagen das dies tatsächlich mein Buick ist.

Was spricht dafür:

  • Das Auto fährt wie beschrieben über den Highway und im Hintergrund erkennt man gut die Brücke die ebenfalls in der E-Mail erwähnt wurde.
  • Die Lackfarbe stimmt soweit mit der von meinem Buick optisch überein.
  • Die Hinterräder verschwinden unter einer geraden Abdeckung, wie es ebenfalls bei meinem Buick der Fall ist.
  • Die Rundung der vorderen Kotflügel sieht ebenfalls der vom Electra sehr ähnlich.
  • Größe des Fahrzeugs und breite der Rücklichter kommen auch gut hin.

Was spricht dagegen:

  • Es lässt sich schlecht erkennen ob die Rückleuchten, besser gesagt die Form, genau so sind wie bei meinem Electra. Ich kann nicht ganz genau erkennen wo sie nach außen hin Enden.
  • Die Dachform wirkt, gerade in Richtung Frontscheibe, nicht so "fließend" wie beim Electra. Was aber auch an dem schon angesprochenen Kamerawinkel liegen kann. Hawks Truck sieht in der Szene auch kleiner aus als in anderen Aufnahmen.
  • Ich bin zwar der Meinung das Fahrzeug im Film ist ebenfalls nur ein 2-Türer aber genau lässt sich auch das nicht erkennen.

Wenn ich mir alle pro und kontra ansehe und gegeneinander abwäge, bin ich am Ende doch der Ansicht das dass Fahrzeug in der oben gezeigten Szene mein Buick sein könnte. Auch wenn etwas Restzweifel vorhanden sind - die Erzählung, die Details aus der E-Mail, der Drehort und die optischen Parallelen der Fahrzeuge runden das ganze für mich zu einem Gesamtbild ab.

Ich habe aber zur Sicherheit auch Jennifer das Bild zukommen lassen. Eventuell bestätigt mir ihre Großmutter meine Vermutung.

Und sollte sich rausstellen das es doch nicht mein Buick im Film war, sehe ich das trotzdem nicht tragisch. Alleine die Story für sich das er womöglich am Set mit dabei war, ist schon viel Wert und macht den Electra wieder ein Stück weit mehr zum Unikat. 🙂

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Mon Jun 02 06:42:42 CEST 2025    |    pico24229

Cool! Ich finde es auch immer interessant etwas über das Vorleben des eigenen Autos herauszufinden.

Mon Jun 02 18:29:38 CEST 2025    |    Astra-f-anatic

Ich habe die letzten beiden Jahre sehr viel Recherche betrieben. Eben weil ich soviel wie möglich über meinen Electra und dessen Vergangenheit heraus finden wollte. Da findet man zwangsläufig auch einiges über die Vorbesitzer heraus.

Mittlerweile ist das zu einer Art Nebenhobby geworden. Da ist natürlich ein bestehender Kontakt zur letzten Besitzerin in den USA und auch die ganzen Unterlagen die ich damals beim Kauf dazu bekommen habe richtig Gold wert.

Deine Antwort auf "Ein kleiner Hauch von Hollywood"

Schlappenschrauber

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Schlappen Schrauber

Buick

Baujahr 1984, mit Opel groß geworden und über 15 Jahre in der Opel Szene unterwegs gewesen. Heute schraube ich auch an anderen Marken. Irgendwann bin ich auf die Idee gekommen den Industriemeister Metall zu absolvieren um am Ende dann doch als Betontechnologe meine Brötchen zu verdienen.

Den Spitzname "Schlappen Schrauber" habe ich bekommen weil ich sehr oft in der heimischen Werkstatt meine "Sicherheits" Birkenstock Pantoletten trage. :D

Heute habe ich fast nur noch mit meinem Buick und den Fahrzeugen aus der Familie zutun.

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