Mon Jul 08 15:26:22 CEST 2024
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Astra-f-anatic
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Historie
Hallo und Herzlich Willkommen an alle meine Blog-Leser. In diesem Artikel geht es, wie dem Titel schon zu entnehmen, um mein erstes Amerikanisches Fahrzeug. Aktuelle Bilder findet ihr hier in meiner Fahrzeug Galerie. Dieser Artikel soll den Wertegang und Zustand meines Buick von der Erstzulassung 1975 bis heute 08.07.24 behandeln. Er ist im Endeffekt mein Hauptartikel auf den in Zukunft ein Teil meiner anderen Artikel in diesem Blog aufbauen werden. Da dies mein erster Eintrag nach über 14 Jahren 😰 ist, bitte ich über eventuelle Fehler usw. hinweg zusehen. Seht es mir auch nach das ich nicht für jeden Absatz passende Bilder hochladen kann. Ich habe die letzten Monate zwar gefühlt hunderte von Bilder gemacht, da ich jeden Arbeitsschritt soweit möglich auch bildlich dokumentiere aber die hier alle einzustellen überfordert mich aktuell etwas.🙂 Trotz meiner mittlerweile gut 20 Jährigen Laufbahn als Hobby- und Freizeitschrauber, war der Start arbeitsreicher als ursprünglich geplant aber das ist das Risiko wenn man sich so ein Hobby aussucht. Ich bin an dieser Stelle ganz ehrlich, ich hab es mir leichter vorgestellt. 😁 Bevor es los geht möchte ich mich an dieser Stelle bei User Dynamix sehr herzlich bedanken. Er stand mir schon vor dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite und steht es heute immer noch. Daumen hoch dafür. 😎 Die Historie Der Buick war im Januar 1975 ein Geschenk zum 25. Hochzeitstag von der Ehefrau (Frances G.) an den Ehemann (Constantin G.). Die Vollständigen Namen werden natürlich nicht veröffentlicht. 1975 - 1982 in Florida (Ocala) 1. Besitzer 1975-2017 (Constantin G., ab 2007 Frances G.) Den originalen California Title von 2017 habe ich mir von meiner Zulassungsstelle wieder aushändigen lassen und liegt bei meinen Unterlagen. Nette Geschichte am Rande: Bis 2017 hatte der Buick ein sogenanntes Purple Heart Kennzeichen (California 1705PH). Kriegsveteranen (Constantin war einer) konnten so ein Kennzeichen beantragen und die Ehefrauen nach dem Tod des Mannes übernehmen. Mit diesen hatte man den ein oder anderen Vorteil bzw. Vergünstigung z.B. kostenfreies parken. Antrieb: Nun zum eigentlichen Wertegang des Electra: Er wurde vom 1. Besitzer zeitweise nur als Zugfahrzeug genutzt. Es wurden hierfür ein Trailer Paket bestehend aus Ölkühler für das Getriebe, verstärkte Federn und zusätzliche Unterstützungsfedern an der Hinterachse nachgerüstet. Ich habe den Buick Anfang Mai 2023 bei TP-Motors in Ilmenau gekauft. (Video von TP-Motors vor dem Export) und dort für die Einzelabnahme und das H-Gutachten vorbereiten und umbauen lassen. Seit Anfang September 2023 steht er bei mir in der Halle. Die originale Verkaufsanzeige des Auktionshauses findet man ebenfalls noch auf der Homepage. Laut Jennifer wurde die Laufleistung in der Anzeige auf Grund des 5-Stelligen Tachos, des eher geringen Fahrzeugwertes und des Alters des Buick nur geschätzt. Jennifer geht ebenso wie ich davon aus das die aktuell rund 97tsd Meilen die tatsächliche Laufleistung ist. Der optische Zustand von z.B. Motor und der Pedale würden ebenfalls dafür sprechen. Belegbar sind rund 15tsd Meilen in 18 Jahren. (1975-1979 und 2008-2022). Daher ist eine restliche Laufleistung von ca. 81tsd Meilen in 29 Jahren (1979-2008) durchaus denkbar. Diverse Bilder, die von Jennifer gemacht wurden, liegen ebenfalls bei meinen Unterlagen. Zustand Karosserie In den 90ern wurde das Landau Vinyl-Dach entfernt und die Karosserie oberflächlich komplett nachlackiert. Dabei wurden manche Dinge leider nicht ganz genau genommen. Gerade bei der Montage der Trim Teile und der Türen. Der verwendete Spachtel ist an diversen Stellen gerissen und der Lack blüht dadurch leicht auf. Man sieht deutlich, wo das Vinyldach früher mal war. Das Lack Bild ist auf der ganzen Karosserie nicht gleichmäßig. Es gibt teilweise Wolken/Nebelbildung und leicht Matte stellen. Im Gesamtbild schaut der Lack aber trotzdem gut aus. Im Wasserauslauf links ist er leider auf einem 3x4 cm großen Stück durchgerostet, hier war der Kanal wohl mal verstopft. Der Beifahrerfußraum musste auf Grund von Lochfraß schon geschweißt und instandgesetzt werden. Der Grund für den Rostbefall war ein, über längere Zeit, undichter Wärmetauscher. Die Feuchtigkeit konnte auf Grund der stärke des Innenraumteppichs nicht entweichen und führte zwangsläufig zu Rostlöchern. Der Wärmetauscher wurde daraufhin gegen einen neuen ersetzt. Nach dem Schweißen wurde alles versiegelt und gegen neuen Rost geschützt. Seit dem ist alles trocken. Kleinere Dellen und Kratzer sind auf der ganzen Karosserie vorhanden und bei dem Alter vollkommen normal. Und ein paar Trim Teile fehlen oder sind gebrochen. Die Zierleiste an den hinteren Seitenscheiben wurden nach der Demontage des Vinyl Daches gegen universal Chrom/Kunststoffleisten (gibt es ATU auch in Amerika?😁) ausgetauscht da die originalen ohne das Dach nicht mehr passten. Die Sitze wurden vor der Auslieferung in den USA neu bezogen und sind daher in einem guten Zustand. Auch der Teppichboden ist noch schön und nicht verschlissen. Da das alte Röhren Radio im Armaturenbrett nicht mehr funktioniert wurde von mir ein USB Radio unterhalb des Armaturenbrettes angebracht. Das kann jederzeit rückstandslos wieder entfernt werden. Unter der Hutablage habe ich Lautsprecher vom neuen Mini One (passen 1:1 in die Originalhalterungen) verbaut. Dazu musste ich nur die Verkabelung vom Radio zu den Lautsprechern anpassen, da die alten nur mit einem Kabel angesteuert wurden. Der Himmel hängt auf Grund seiner Konstruktion ohne Schaumstoff nicht durch. Buick hat damals zur Schalldämmung (und für den Überrollschutz) eine zweite (innere) Blechhaut verbaut. Thema Elektrik, hier musste ich am Anfang 2 Baustellen aufarbeiten. Die Verkleidungen sind vollständig aber haben diverse Abnutzungen, was aber auch hier bei dem alter normal ist. Gerade das Armaturenbrett weißt 3 Risse auf, da hier aber nachträglich eine Abdeckung darüber gelegt wurde sieht man davon kaum etwas. An den seitlichen Ecken zu den A-Säulen hin ist das Armaturenbrett auch rissig. Um weiteren Schaden beim Ein- bzw. Aussteigen zu verhindern wurde Klebeband an diese Stellen verklebt. Nicht gerade schön aber zweckmäßig. Im Kofferraum fehlen die Seitenverkleidungen, dafür ist aber das alte Reserverad inkl. des vermutlich noch originalen Ersatzreifen von 1975 montiert und der originale Wagenheber ist ebenfalls noch vorhanden. Die Kofferraumbeleuchtung (wenn man sie so bezeichnen will) funktioniert auch noch tadellos. An dieser Stelle möchte ich kurz auf die Dichtungen der Karosserie eingehen. Die Türdichtungen an den Türen selbst waren, als ich den Buick bekommen hatte, komplett zerbröselt und hart. Dies habe ich gegen neue von Steele Rubber aus den USA ersetzt. Die Türdichtungen an der Karosserie wurden dem Anschein nach schon einmal in den USA erneuert. Diese Dichtungen sind aber wohl eher „Meterware“ gewesen da sie nur bedingt zum Buick passen. Daher dichten sie auch nicht zu 100% ab. Bei der Beifahrerseite habe ich durch das Anbringen einer zusätzlichen Moosgummi Dichtung einer Verbesserung erzielen können. Steele Rubber hat auch diese Dichtungen nach originalem Vorbild im Programm und werden spätestens in der Winterpause gegen die aktuellen ausgetauscht. Da alle Scheiben von Werk aus nur geklebt sind und der Kleber über die Jahrzehnte natürlich altert und schrumpft, mussten an der Front- bzw. Heckscheibe ein paar Stellen nachgearbeitet werden. Die Seitenscheibe hinten rechts wurde von mir komplett neu eingeklebt da diese deutlich sichtbar undicht gewesen ist. Da durch den Feuchtigkeitseintritt die Dämmung unterhalb der Rückbank feucht und modrig war, wurde diese von mir komplett gegen eine neue aus dem Oldtimer Zubehör ausgetauscht. Seitdem ist alles trocken und auch der modrige Geruch im Innenraum ist weg. Zustand Technik Ich habe mir nach dem Kauf als erstes die originalen Werkstatthandbücher von Buick (Technik) und Fisher (Karosserie) aus dem Jahr 1975, sowie eine auf Deutsch verfasste Betriebsanleitung (wurde für Schweizer Modelle herausgegeben) zugelegt. So ausgestattet konnte es mit den ersten Reparaturen und Verbesserungen los gehen. In den USA wurden schon früher diverse wichtige Arbeiten durchgeführt. Unter anderem: - Vergaser komplett überholt (2019) Die Klimaanlage wurde schon 2020 in den Staaten auf R134a umgerüstet und funktioniert. Während der ersten Probefahrt beim Händler ist die Ölpumpe ausgefallen, zum Glück hatte die Warnanzeige funktioniert. Leider hatte sich ein Stück von der Dichtungsmasse der Ölwanne im Kolben verklemmt, so das dieser nicht mehr arbeiten konnte. Im Anschluss wurde die Ölpumpe überholt und seit dem gibt es keine Druckprobleme mehr. Den Motoröl Stand konnte ich am Anfang nicht ganz genau prüfen da der von TP-Motors nachträglich verwendete Ölmessstab von einem 1970er 455er Motor gewesen war. Die Füllstandsanzeige war zu dem Zeitpunkt auf Grund anderer Ölwannen Ausmaße anders als 1975. Das habe ich auch erst später nach diversen Recherchen im Internet herausgefunden. Auch hier weiß ich nicht warum der ausgetauscht wurde. Ich habe mir einen Repro-Stab von Summit Racing mit original Teilenummer besorgt. Jetzt kann ich problemlos den Stand prüfen. Probleme hatte ich am Anfang auch beim Anlassen aber nicht der Motor oder der Anlasser selbst waren der Grund, sondern eine nicht fachgerecht montierte Masseleitung von Batterie zum Motor. Das Massekabel wurde schon nach kurzem orgeln richtig heiß. Das Problem war wohl das bei der Montage des Kabelbaum die Kontaktfläche am Motor nicht gereinigt wurde. Die Batterie hatte nur über den kurzen Gewindegang einen Masseschluss gehabt. Nachdem ich alles von Öl und Dreck befreit und den Bereich um das Gewinde am Motor mit Schleifpapier behandelt hatte, war das Thema auch schon behoben. Ich vermute das ein zu hoher Übergangswiderstand an dem Punkt beim betätigen des Anlassers der Auslöser war. Da der Katalysator zusammengefallen war wurde dieser noch vor der TÜV Abnahme ausgeräumt. Da man das vor allem beim Beschleunigen hört, ist die Überlegung das Gehäuse als zusätzlichen Schalldämpfer umzubauen oder durch ein durchgehendes Rohr (gab es 1975 als Option auch) zu ersetzen. Der Krümmer auf der Fahrerseite war gerissen gewesen. Dies ist bei den originalen Gusskrümmern leider mit dem alter normal. Dieser wurde von einer Fachwerkstatt, soweit es ging, geschweißt. Er ist nicht zu 100% dicht, aber das hört man so gut wie kaum und ein Abgasgeruch ist gar nicht festzustellen. Das TH-400 Getriebe hatte am Anfang hart und deutlich spürbar geschalten. Ursache war eine defekte Unterdruckleitung zum Modulator Valve. Seitdem beides erneuert wurde, schaltet das Getriebe wieder butterweich. Auf Grund des nicht bekannten alters der verbauten Teile wie z.B. Luftfilter, Zündkerzen, PCV-Valve, Filter für die KW-Entlüftung, Filter des Aktivkohlebehälter etc. wurden diese von mir vorsorglich getauscht. Stichwort PCV-Valve: Als ich den Buick bekommen hatte fehlte der kleine Filter für die KW-Gehäuse Entlüftung im Filterkasten und das wohl schon länger. Nach dem ich einen neuen inkl. Adapter verbaut hatte, ist mir aufgefallen das dieser schon nach der ersten Fahrt mit Öl benetzt war. Ich dachte das wäre normal aber nach dem ich mich mit dem PCV System beschäftigt hatte, war klar das es das nicht ist. Der Motor muss hier die Luft ansaugen nicht den Überdruck ablassen. Eine kurzfristige Reinigung des verbauten PCV-Valves hatte keine Besserung gebracht. Erst seit dem ich ein neues von AC-Delco eingebaut habe ist der Filter sauber geblieben. Jetzt funktioniert auch das wieder wie es soll. Alle bisher erledigten Arbeiten seit Mai 2023 im Überblick (Stand 08.07.2024): |
Sat May 24 23:39:03 CEST 2025 |
Astra-f-anatic
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Historie
Ein herzliches Hallo an alle meine Mitleser und Stammgäste,
heute möchte ich mal etwas mit euch teilen was sich nicht mit der Technik meines Buick´s beschäftigt aber mit seiner Vergangenheit. Gleich Vorweg, manches ist spekulativ und eher basierend auf Indizien aber die Story alleine ist schon einen Artikel wert.
Fangen wir mal ganz von vorne an. Die meisten von euch kennen bestimmt den Kultfilm aus den 80ern "Over the Top" mit Sylvester Stallone. Ich hab ihn definitiv mehr als einmal in meinem Leben gesehen. Alleine wegen der Story von Vater und Sohn sorgt er jedes Mal aufs neue für Gänsehaut.
Das aber nur am Rande, denn darüber soll es heute nicht gehen.
Warum ich jetzt aber auf den Film zu sprechen komme liegt an einer ganz anderen Sache. Wer meinen Blog seit dem wieder aufleben letztes Jahr mitverfolgt hat erinnert sich bestimmt daran das ich seit dem Erwerb des Electra, Kontakt mit der Vorbesitzerin Jennifer aus den USA habe. Für die die erst später meine Artikel gelesen haben: Jennifer war die letzte Besitzerin in den USA und sie hat den Buick 2017 von ihrer Großmutter geschenkt bekommen. Ihre Großmutter hat ihn 1975 als Neuwagen erworben und ist damit die erste Besitzerin gewesen. Sie ist mittlerweile stolze 93 Jahre alt.
Letzte Woche bekam ich von Jennifer nach langem mal wieder eine E-Mail in der sie mir mitteilte das sie mit Ihrer Großmutter gesprochen hat. Hier der Text aus der E-Mail:
Jetzt war ich zum einen Neugierig aber auch etwas skeptisch und wollte erstmal abwarten ob sie ihrer Großmutter noch ein paar Details entlocken konnte. Ich möchte aus inhaltlichen Gründen nicht den ganzen Text aus der zweiten E-Mail hier posten aber den wichtigen Absatz natürlich schon.
Nach dieser Nachricht wollte ich erstmal die mir bekannten Fakten und Möglichkeiten durchgehen.
Nach dem der Teil der Geschichte also plausibel klang fehlte nur noch eines, ich musste mir den Film nochmal im Detail ansehen. Da ich ihn aber nicht zuhause hatte und die kostenlosen Angebote über diverse Videoportale (Youtube, Dailymotion, etc.) Grafisch nicht optimal waren (das waren die 80er Filme von Haus ja schon nicht unbedingt) blieb mir nur eines übrig und das war mir den Film auf DVD zu holen.
Gestern kam er dann an und heute hatte ich die Zeit ihn mir Stück für Stück anzusehen. Dabei viel mir eine Szene auf die tatsächlich zu der Beschreibung aus der E-Mail passen würde.
Aufgrund der Auflösung des Film´s selbst und des Aufnahmewinkel der Kamera kann ich trotz zig fachen betrachten der Szene nicht zu 100% sagen das dies tatsächlich mein Buick ist.
Was spricht dafür:
Was spricht dagegen:
Wenn ich mir alle pro und kontra ansehe und gegeneinander abwäge, bin ich am Ende doch der Ansicht das dass Fahrzeug in der oben gezeigten Szene mein Buick sein könnte. Auch wenn etwas Restzweifel vorhanden sind - die Erzählung, die Details aus der E-Mail, der Drehort und die optischen Parallelen der Fahrzeuge runden das ganze für mich zu einem Gesamtbild ab.
Ich habe aber zur Sicherheit auch Jennifer das Bild zukommen lassen. Eventuell bestätigt mir ihre Großmutter meine Vermutung.
Und sollte sich rausstellen das es doch nicht mein Buick im Film war, sehe ich das trotzdem nicht tragisch. Alleine die Story für sich das er womöglich am Set mit dabei war, ist schon viel Wert und macht den Electra wieder ein Stück weit mehr zum Unikat. 🙂