Zukunftsaussichten
Hatte gestern ein interessantes Gespräch mit einem Herren aus Köln bei einem Empfang.
Man kam so in plaudern und es stellte sich heraus das er bei Ford angestellt war. Nach bohren und sticheln gab er einiges kund.
2012 soll in Genf der neue Mondeo vorgestellt werden. Dieser soll seiner Aussage nach die Mittelklasse emotional durcheinander wirbeln, BMW und Co. das fürchten lehren. Design und Qualität sollen im Vordergrund stehen.
Ebenso hat man vor, eine Limousine oberhalb des Mondeos anzusiedeln, halt ins Premiumsegment vorzustossen.
( Stellt sich mir die Frage - bleibt der Mondeo Smartpremium ? )
Auf meine Frage hin, welche Motoren für die obere Limousine vorgesehen seien, war seine Auskunft - konkurrenzfähig.
Na dann...
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Loddar
Es soll ja jetzt schon Probleme mit dem neuen Powershift- Getriebe geben
Die da wären ? Das Getriebe ist bestimmt seit 2 Jahren auf dem Markt. Kennst Du Probleme, oder beschränkt sich's auf "es soll ja" ?
Zitat:
Original geschrieben von Loddar
Verarbeitung und Materialanmutung lassen auch zuwünschen übrig.
Um ehrlich zu sein, empfinde ich Verarbeitung und Materialanmutung in einem Mondeo kein Stück besser oder schlechter als in einem Passat oder A4, zumindest wenn man mal aufhört einen Mondeo in Ambienteausstattung mit einem Passat Highline vergleichen zu wollen.
Ob Ford jetzt wirklich zu einer Premiummarke aufsteigen soll (und überhaupt will) sei mal dahingestellt. Aber jeder muß sich bewußt sein, daß er das dann auch nicht mehr zum Brot-und-Butter Preis bekommt.
60 Antworten
Sehr gut, die sog. Premiummarkenhersteller ruhen sich auf Ergebnissen der Vergangenheit aus, ohne zu bemerken, dass Deutschland gar keine Insel ist. Auch der größte markenverliebte Michl wacht irgendwann auf!
Zitat:
Original geschrieben von Rainer007
Sehr gut, die sog. Premiummarkenhersteller ruhen sich auf Ergebnissen der Vergangenheit aus, ohne zu bemerken, dass Deutschland gar keine Insel ist. Auch der größte markenverliebte Michl wacht irgendwann auf!
Ironie ist meist die beste Satire 😉
Aber trotzdem, was würde denn Ford daran hindern den Taurus für Europa anzubieten? Hergestellt muss er doch nicht werden in Europa. Mercedes macht es mit der M-Klasse doch auch. Und der 6er von BMW kommt doch auch aus Übersee, glaube ich.
Natürlich ist die Klasse oberhalb des Mondeo nicht einfach. Aber wo man nicht präsent ist kann man auch nicht verkaufen.
Zitat:
Original geschrieben von jenson501
Aber trotzdem, was würde denn Ford daran hindern den Taurus für Europa anzubieten? Hergestellt muss er doch nicht werden in Europa.
Er müßte mindestens für Europa homologiert werden, schon das kostet Geld. Dazu - wie erwähnt - müßte man Dieselmotoren anbieten. Auch wenn die bei Ford fertig im Regal liegen, kostet eine Anpassung an ein bestimmtes Auto Millionen. Die Ableitung einer Kombivariante ebenfalls. D.h. für eine Europavariante würden locker Kosten deutlich im zweistelligen Millionenbereich anfallen. Und an der Stelle wird sich ein Hersteller fragen, wieviele Autos er verkaufen muß, um das zu amortisieren. Und wenn diese Rechnung negativ ausfällt, sieht das Angebot so aus, wie Du es kennst. Für diejenigen, die das Fahrzeug so wie es ist wollen, steht immernoch der Weg über freie Importeure offen. Die Situation beim Mustang ist ähnlich.
Und Wechselkursverluste würden das Fahrzeug entweder über Gebühr verteuern oder die Gewinnmarge minimieren... Umrüstung und Homologation bzw. Anpassung an hier geltende gesetzliche Vorschriften zu Umwelt, Crashnormen und andere verpflichtenden Normen (sogenannte legal requirements) sind der Exitus. Das Fahrzeug wurde nicht für Europa entwickelt! Zwischen den USA und Europa liegen enorme Unterschiede in gesetzlichen Anforderungen und Attributen, die von Kunden gefordert werden. Wie XLT-Ranger schon sagte...
Schon beim Export auf die "Insel" nach UK macht Ford Miese. Der Fahrzeugexport von und nach USA ist zur Zeit unwirtschaftlich. Auch BMW und Mercedes haben das zu spüren bekommen - auch wenn deren Margen höher sind.
Zitat:
Original geschrieben von XLTRanger
[Er müßte mindestens für Europa homologiert werden, schon das kostet Geld. Dazu - wie erwähnt - müßte man Dieselmotoren anbieten. Auch wenn die bei Ford fertig im Regal liegen, kostet eine Anpassung an ein bestimmtes Auto Millionen. Die Ableitung einer Kombivariante ebenfalls. D.h. für eine Europavariante würden locker Kosten deutlich im zweistelligen Millionenbereich anfallen.
Audi, BMW & Mercedes können nicht ein vorhandenes Auto um weitere Varianten erweitern sondern müssen es komplett neu entwickeln. Was machen die nur falsch dass sie trotz höherer Kosten keine Staatsbürgschaft wollen?
http://www.ksta.de/html/artikel/1271190204058.shtml200Mio werden benötigt, für 160Mio soll der Staat bürgen...da scheinen mir o.g. Mitbewerber etwas mehr Fleisch an den Knochen zu haben...
Wie auch immer, letztlich ist die Entscheidung wohl vernünftig da sich vermutlich tatsächlich nur wenig Käufer finden lassen würden.
Gruss
Toenne
Warum soll Ford keine Bürgschaft beantragen wenn der direkte Konkurrent unverblümt verlangt das der Staat ihm die Kasse mit Barem füllt?
Mercedes,BMW oder VW/Audi sind große Konzerne mit fetten Rücklagen. Ford Deutschland ist eine relativ kleine GmbH die aktuell auch keine große Unterstützung vom Mutterkonzern erwarten kann und die Bürgschaft hat in erster Linie den Sinn die Zinsbelastung zu senken.
Im Übrigen plazieren Mercedes,VW oder BMW regelmässig Anleihen am Kapitalmarkt.Bin mir nicht sicher ob das einer GmbH auch möglich wäre.
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
....Im Übrigen plazieren Mercedes,VW oder BMW regelmässig Anleihen am Kapitalmarkt.Bin mir nicht sicher ob das einer GmbH auch möglich wäre.
Nein, geht nur als AG's soweit ich weiß.
Und trotzdem hinken die Vergleiche. Ein
MB CLSwurde auch in 1. Genaration "nur" als Stufe gebaut. Jetzt, in 2. Gen. will man vielleicht ein Luxuskombi hinterher schicken.
Aber es geht ja nicht darum den
Taurushier einzuführen, sondern um Sinn und Unsinn ( nach unserer Ansicht ) ein größeres Modell als den Mondeo anzubieten. Und ich meine Ja. Denn wie gesagt, wo man nicht präsent ist, kann man nicht verkaufen.
Wenn Ford an Prestigé gewinnen will, dann gehts nur so. Dann muss auch investiert werden. Der Mondeo wird immer der "Mittelklässler" bleiben, das wird sich nicht ändern. Und da sei mal die Qualität dahingestellt.
Ein größeres Modell muss ja nicht gerade für Europa entwickelt werden. Wie sehen denn die Absatzmärkte aus? Ich denke da nur mal an China. Audi, MB, BMW - alle verkaufen angefangen vom A6 bis 7er die Langversion. Und die laufen gut.
Warum nicht als Ford auf diesem Markt mitmischen? Und dann je nach Nachfrage nach Deutschland exportieren.
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Ein interessanter aktueller Beitrag mal nachgeschoben. Aber lesen bis zum Ende!
Zitat:
Original geschrieben von jenson501
Nein, geht nur als AG's soweit ich weiß.Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
....Im Übrigen plazieren Mercedes,VW oder BMW regelmässig Anleihen am Kapitalmarkt.Bin mir nicht sicher ob das einer GmbH auch möglich wäre.
Ist beides falsch. Eine GmbH hat jederzeit die Möglichkeit eine "Anleihe" zu "emittieren". Auch sollte man sich vom Begriff der "kleinen Ford Deutschland GmbH" nicht täuschen lassen . Ich tippe mal drauf, dass die viel. 50% des Umsatzes der BMW "gesamt" AG macht.
Ohnehin ist bei der Diskussion hier der ein- oder andere Fakt etwas verloren gegangen ("Deutsche Premiumhersteller verdienen nur am heimischen Markt..."; "Ford ist viel internationaler aufgestellt..."; "Deutsche Hersteller ruhen sich aus und vergessen, dass Deutschland keine Insel ist"; usw. ) - aber das nur am Rande..
Gruß
Peter
Zitat:
Aber es geht ja nicht darum den Taurus hier einzuführen, sondern um Sinn und Unsinn ( nach unserer Ansicht ) ein größeres Modell als den Mondeo anzubieten. Und ich meine Ja. Denn wie gesagt, wo man nicht präsent ist, kann man nicht verkaufen.
Ein neues Ford Premiumklassemodell was sich in den deutschen Showrooms mangels Kaufinteresse die Reifen platt steht bringt leider auch kein Prestige 🙁
Nur weil sich 10 User hier ein grösseres Modell sogar noch kaufen würde denkt die breite Masse sicher anders.
Würde sich so ein Modell für Ford rentabel verkaufen lassen dann gäbe es sowas hier auch.
Und wie wahrscheinlich oben schonmal geschrieben wurde ist Ford halt einer der Hersteller die (ausser bei den manchmal limitierten RS Modellen) nicht auf Nischenprodukte setzt.
Edit: Was sind schon 160 Millionen an Bürgschaft ??
Den Griechen leihen wir 8,4 Milliarden bei denen es fraglich ist das wir sie je wieder sehen.
Besser Ford die 160 Millionen schenken und für sie den Kredit auslösen und den Griechen garnichts geben.
Aber das ist ein anderes Thema, hier ist ja kein Stammtisch 😉
Zitat:
Original geschrieben von pefro
Ich tippe mal drauf, dass die viel. 50% des Umsatzes der BMW "gesamt" AG macht.
2008 ca19,7 Milliarden bei einem Bilanzgewinn von knapp 56 Millionen
BMW gut 50 Milliarden bei 330 Millionen Gewinn
Nur das BMW das Geld weitgehend selbst verbraten kann und bei Ford die Mutter abschöpft um Löcher zu stopfen.
Aber zurück zu den Modellen.
Problem der US Modelle dürfte sein das sie,selbst wenn Verarbeitung und Motoren europatauglich sind es Bremsen und Fahrwerk nicht unbedingt sind und es stellt sich die Frage ob sich die Modelle mit vertretbarem Aufwand auf das für Europa nötige Niveau stemmen lassen denn viel teurer als den Mondeo könnte man die Oberklassemodelle nicht verkaufen. Chrysler und GM haben ja schon teures Lehrgeld bezahlt als sie "klassenübliche" Preise ansetzten aber die Kisten eben nicht die Qualitäten hatten die bei dem Preis in dieser Klasse verlangt werden.
Ford hat ja selbst schon den Export des Mustangs und vor Jahren einem Oberklassemodell geprüft,aber die Kisten müssten aufwendig umgebaut werden und dann sind sie preislich nicht mehr interessant.
Wie es sich mit australischen Modellen ausieht enzieht sich meiner Kenntnis.
Was Ford machen könnte ist Firmen zu unterstützen die aussereuropäische Modelle auf eigene Rechnung importieren damit die US-/Aussimodelle in Europa bekannt werden und es sich unter Umständen dann mal rechnen könnte diese Modelle offiziell zu importieren oder in Europa zu bauen.
Die SG zB importiert den Mustang und vertreibt ihn in ihrem Händlernetzt, was den unschätzbaren Vorteil hat das die Händler ganz normal auf die Ersatzteilnummern zugreifen können.
Aber ein eigenes Oberklassemodell ist aktuell utopisch,da müssen sie vorher ein attraktives Motor-/ Getriebeprogramm auf der Mondeoplattform anbieten um Fahrer der E-Klasse,5er BMW oder A6 zu ködern.
Von den Ideen her ist Ford ja gar nicht so schlecht drauf,mit dem S-Max waren sie die Ersten in einer Marktnische die es vorher nicht gab und fanden Käufer die vorher nicht mal an einen Ford dachten. Mit dem Focus RS liefern sie einen Imageträger dessen finanzielle Unterdeckung durch die Limitierung im überschaubaren Rahmen bleibt.
Nur sollten sie solche Modelle vielleicht noch in anderen Modellreihen anbieten,im Fiesta müssen sie ja wegen der Zulassung des Ralleymodells.
Oder mehr Mut zum Risiko,das Coupe das als Designspielerei des Mondeos auf Messen gezeigt wurde hätte sicherlich auch mit konventionellen Türen seine Liebhaber gefunden.
Aber da werden die Kostendrücker in Amerika wohl dagegen sein da sie das Geld selbst benötigen.Schlechtes Beispiel war das fast fertige Cabrio mit Blechdach vom Focus I,vom damaligen Fordobermotz persönlich eingestampft da in der Produktion 500$ teurer als mit Stoffdach,nur hätte man den Preis deutlich höher ansetzen können da es nach dem SLK das zweite Cabrio mit Blechdach gewesen wäre.
Ford Köln hat ein großes Problem am Hals,ihre amerikanische Mutter.
Zitat:
Original geschrieben von toenne
[
200Mio werden benötigt, für 160Mio soll der Staat bürgen...da scheinen mir o.g. Mitbewerber etwas mehr Fleisch an den Knochen zu haben...
Wie auch immer, letztlich ist die Entscheidung wohl vernünftig da sich vermutlich tatsächlich nur wenig Käufer finden lassen würden.
Nicht verwechseln, hier wird kein Geld vom Staat verlangt, sondern eine Kreditbürgschaft. Dies erleichtert die Geldaufnahme am Finanzmarkt und senkt den Zinssatz, sie dient also dazu, Zinsbelastungen zu senken - sprich Geld zu sparen. Jeder aber auch jeder irgendwie produzierende Betrieb, muß die Fertigung seiner Produkte über Kredite oder sonstige Aufnahmen zwischenfinanzieren. Jeder Automobilbauer macht das. Bürgschaften sind dafür nicht zwingend notwendig, wenn's aber den Zinssatz senkt ein absolut legitimes und auch übliches Mittel, nicht nur im Automobilbau, aber auch da nicht fremd
klickhttp://www.auto-motor-und-sport.de/.../...schaft-zugesagt-984586.html..
200Mio sind für einen Konzern wie Ford eigentlich Peanuts, aber wenn man die Zwischenfinanzierung durch eine Bürgschaft billiger machen kann, ist das legitim. Es geht dabei nicht so sehr um die Summe selbst, sondern die Tatsache, daß z.B. Bürgschaften für Opel dem GM Konzern erlauben, sich am Geldmarkt benötigtes Geld zu sehr viel günstigeren Konditionen zu besorgen als andere Unternehmen.
Ford Motor hat heute die Quartalsbilanz für I/2010 vorgelegt
klick. Vorsteuergewinn 2 Mrd USD, derzeitige Cashreserven belaufen sich auf 25.4 Mrd USD. Dem stehen offene Verbindlichkeiten von 34.3 Mrd USD gegenüber, was in der derzeitigen Situation absolut robust ist (das sieht bei anderen Automobilkonzernen nicht viel anders aus), und Ford wird dieses Jahr genau wie 2009 wohl mit Gewinn abschließen. Sie sind also ganz sicher nicht auf Staatsbürgschaften für die Ford Werke GmbH (eine 100%ige Tochter) in Höhe von vergleichsweise bescheidenen 160 Mio EUR angewiesen, es geht lediglich darum, am Geldmarkt gleiche Bedingungen wie Wettbewerber (in dem Fall Opel) zu bekommen.
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
...
Nur das BMW das Geld weitgehend selbst verbraten kann und bei Ford die Mutter abschöpft um Löcher zu stopfen.
...
Na nu, Ford hat 2009 weltweit 2,7mld-USD verdient, im ersten Quartal 2010 geht es Richtung 1mld USD. Und ich zweifle daran, dass es nur der EU-Ford ist, der so viel Geld verdient. Also nicht gedanklich in Jahren bis 2008 stecken bleiben, wann Ford richtig Verluste geschrieben hat... Obwohl ich die Firmenstruktur von Ford nicht kenne, gehe ich davon aus, dass z.B. die Entwickler weltweit aus einem Topf schöpfen können, deshalb ist auch logisch, dass auch die Gewinne (und Verluste) in einen Topf laufen... Ist auch sinnvoll.
Gruß, Bartik
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
2008 ca19,7 Milliarden bei einem Bilanzgewinn von knapp 56 Millionen
BMW gut 50 Milliarden bei 330 Millionen Gewinn
Dabei sollte man auch erwähnen dass die Zahl der verkauften Autos sehr ähnlich war, bei Ford etwas über 1Mio und bei BMW ~1.5Mio., jeder kann sich den jeweiligen Index Umsatz/Gewinn pro verkaufter Einheit da selbst ausrechnen. Ich finde die Artikel jetzt auf die Schnelle nicht wieder, aber auf mehreren Sites gabs die Meldung Ford hätte in Europa die Marktführerschaft mit 168.000 verkauften Einheiten übernommen und VW vom Sockel gestossen - davon waren aber 68.000 Fiestas! Klingt als Meldung also zwar erstmal gut nur bleibt nicht allzu viel kleben.
Gruss
Toenne