Wirklicher Verbrauch TDI/TSI

VW Golf 5 (1K1/2/3)

Hallo zusammen,
nachdem hier immer mal wieder über die Wirtschaftlichkeit von TDI und TSI diskutiert wird, möchte ich mal fragen:

Die theoretischen Werksangaben sind doch von der Praxis weit entfernt. Ich glaube, dass unter echten Bedingungen der Diesel immer noch sparsamer als ein Benziner ist. Wenn ich flott unterwegs bin (Stadt zügig beschleunigen und Autobahn Höchstgeschwindigkeit) glaube ich, dass ein Diesel doch weniger wie ein gleich starker Benziner verbraucht.
Wie sind eure Erfahrungen?

Beste Antwort im Thema

1. von der theorie her müsste es sich exakt andersrum verhalten, als hier beschrieben wird. der größte nachteil des ottomotors im vergleich zum diesel sind die drosselverluste bei der häufig verwendeten teillast. demzufolge sollte der verbrauch des tsi bei autobahn-geheize nicht so überproportional ansteigen, wie scheinbar die erfahrungen hier zeigen. das soll jetzt aber auch keine aufforderung an die otto-fahrer sein, um im dienste der umwelt schnell zu fahren. nur der gesamtwirkungsgrad wird bei volllast größer, nicht der verbrauch besser.
der diesel hingegen, als klassischer teillast-motor mit seiner qualitätsgeregelten kraftstoffeinspritzung, spielt also gerade seine vorteile bei gemütlichem fahren/gleiten und insbesondere in der stadt aus (vergleicht mal die innerorts-normverbräuche von diesel- und otto-motoren - das sind welten)

2. diese kalkulationen (besonders von autobild) auf den km genau, ab wann sich der diesel lohnt, halte ich für schwachsinnig. man kann nicht genau abschätzen, wie sich die kraftstoffpreise entwickeln. je teurer es wird, desto nachteiliger wird der mehrverbrauch des benziners. auf der anderen seite war ja letztes jahr kurzzeitig der liter diesel sogar teurer als super. eigentlich sind nur die steuern 1:1 in erforderliche diesel-mindestkilometer umrechenbar. die versicherungsnachteile des diesels hängen stark von der schadensfreiheitsklasse ab. bin ich bei über 100% siehts schlecht aus für den diesel, bin ich bei unter 50% ist der unterschied sehr gering. tendenziell sind die diesels ja auch in der werkstatt teurer. man kann aber nicht genau genug sagen, wie sehr (die spanne reicht hier von 0-200 euro/jahr).
der wichtigste kostenfaktor eines autos ist der wertverlust. ein diesel ist teurer und wird demnach normalerweise absolut gesehen etwas stärker verlieren. ich als gebrauchtwagenkäufer interessiere mich natürlich sehr für die preisentwicklungen und kann auch hier nur sagen: alles ist sehr vage und nur schlecht vorhersehbar. zu sagen: der diesel kostet neu 2000 euro mehr als der otto - das muss man erst mal verfahren - ist kurzsichtig. man bekommt ja anschließend wieder mehr dafür. die frage ist nur: wie viel mehr? die preisentwicklung hängt ja auch sehr von der zukünftigen besteuerung ab, von den neuen abgasnormen (irgendwann knallen wir die diesels so mit filtern, agr, scr und sonstigen spielereien voll, dass wir nur noch (reines) co2 rauskriegen, dafür aber doppelt so viel) und, wo wir gerade beim thema waren, von der typklassen-einstufung. ich kann mir nämlich nur schwer vorstellen, dass die tsis bei (sehr günstigen) 16-16-16 bleiben werden.
und wenn sich bei einem neuen modell nach 1,5 jahre rausstellt, dass es eine krücke ist, dann hat das ebenfalls nicht vorausschaubare folgen für den wert.

man sollte vielleicht auch im hinterkopf behalten, dass politik und automobilbranche daran interessiert sind, den diesel-boom der letzten jahre etwas einzuschränken. erstmals waren mehr als 50% aller neuzulassungen selbstzünder und darunter sind natürlich eher die vielfahrer, d.h. vermutlich wurden ca. 70% aller km von diesel-pkw gefahren. da wollen gesetzgeber und auto-bauer (wieder) eine balance erreichen.

im endeffekt kommt dann bzgl. der diesel-amortistaion eine km-spanne für einen kompakt-klasse-wagen von 8.000 bis 30.000 km/jahr raus.
solange man in diesem bereich ist, entscheidet dann meiner meinung nach der geschmack. die grundsätzlichen vor- und nachteile beider konzepte muss man ja jetzt nicht noch mal durchkauen. fakt ist, dass der diesel nicht mehr der stinkende nutzmotor ohne fahrspaß ist und der otto auch kein "verschwenderischer" sport-motor.

machen wir uns nichts vor: auto-fahren ist und bleibt schweineteuer.

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Zitat:

Original geschrieben von golfplus1


Und das war mein Grund dieses Thema aufzumachen. Ist der TSI wirklich unter 20000km wirtschaftlicher als ein TDI? Wahrscheinlich nur in der Theorie. Wenn einer einen hohen Vollgasanteil auf der Autobahn hat, oder gundsätzlich flott unterwegs ist, rechnet sich der TDI bestimmt noch früher. Ich werde trotz meiner nur 20000km jährlich beim Diesel bleiben, denn wenn es die Autobahn zulässt (das kommt bei mir oft vor :-) ) ist der Diesel bestimmt viiiel sparsamer als der Benziner.

Die 20tkm sind auch aus der Luft gegriffen.

Laut AutoBild rechnet sich der TDI (140PS TDI gegen 140PS TSI) ab gut 16tkm. Und das bei einer begrenzten Haltedauer.

Zitat:

Original geschrieben von golfplus1


Hallo zusammen,
nachdem hier immer mal wieder über die Wirtschaftlichkeit von TDI und TSI diskutiert wird, möchte ich mal fragen:

Die theoretischen Werksangaben sind doch von der Praxis weit entfernt. Ich glaube, dass unter echten Bedingungen der Diesel immer noch sparsamer als ein Benziner ist. Wenn ich flott unterwegs bin (Stadt zügig beschleunigen und Autobahn Höchstgeschwindigkeit) glaube ich, dass ein Diesel doch weniger wie ein gleich starker Benziner verbraucht.
Wie sind eure Erfahrungen?

Tolle Erfahrungen 😉

http://www.motor-talk.de/forum/fakt-pro-golf-v-2-0-tdi-t1202248.html

E.

Zitat:

Ist der TSI wirklich unter 20000km wirtschaftlicher als ein TDI? Wahrscheinlich nur in der Theorie. Wenn einer einen hohen Vollgasanteil auf der Autobahn hat, oder gundsätzlich flott unterwegs ist, rechnet sich der TDI bestimmt noch früher.

Es dürfte doch wohl klar sein, dass ein generelles Tempolimit nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird, und dann wird gerade der TSI seine Stärke ausspielen. Momentan liegt laut gestrigem Fernsehbericht die Rentabilitätsschwelle (TSI <-> TDI) übrigens bei 19.500 km.

Solange Deutschland diese Autolobby hat wird es kein Tempolimit geben.
Die angeraunte Diskussion ist doch eh schon wieder vom Tisch. Gleiches Spiel jedes Jahr und noch nie ist was passiert.

Ich sach mal zum Glück.

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Zitat:

Original geschrieben von capricorn-bonn

Zitat:

Original geschrieben von capricorn-bonn



Zitat:

Ist der TSI wirklich unter 20000km wirtschaftlicher als ein TDI? Wahrscheinlich nur in der Theorie. Wenn einer einen hohen Vollgasanteil auf der Autobahn hat, oder gundsätzlich flott unterwegs ist, rechnet sich der TDI bestimmt noch früher.

Es dürfte doch wohl klar sein, dass ein generelles Tempolimit nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird, und dann wird gerade der TSI seine Stärke ausspielen. Momentan liegt laut gestrigem Fernsehbericht die Rentabilitätsschwelle (TSI <-> TDI) übrigens bei 19.500 km.

Rentabilität hin oder her! bei den Austattungslisten, die ich im "Bestelltread" lese,

legt da keiner einen Wert drauf! Auch beim Diesel nicht...

Wenn ich sparen will kaufe ich mir kein neues Auto! 😉

1. von der theorie her müsste es sich exakt andersrum verhalten, als hier beschrieben wird. der größte nachteil des ottomotors im vergleich zum diesel sind die drosselverluste bei der häufig verwendeten teillast. demzufolge sollte der verbrauch des tsi bei autobahn-geheize nicht so überproportional ansteigen, wie scheinbar die erfahrungen hier zeigen. das soll jetzt aber auch keine aufforderung an die otto-fahrer sein, um im dienste der umwelt schnell zu fahren. nur der gesamtwirkungsgrad wird bei volllast größer, nicht der verbrauch besser.
der diesel hingegen, als klassischer teillast-motor mit seiner qualitätsgeregelten kraftstoffeinspritzung, spielt also gerade seine vorteile bei gemütlichem fahren/gleiten und insbesondere in der stadt aus (vergleicht mal die innerorts-normverbräuche von diesel- und otto-motoren - das sind welten)

2. diese kalkulationen (besonders von autobild) auf den km genau, ab wann sich der diesel lohnt, halte ich für schwachsinnig. man kann nicht genau abschätzen, wie sich die kraftstoffpreise entwickeln. je teurer es wird, desto nachteiliger wird der mehrverbrauch des benziners. auf der anderen seite war ja letztes jahr kurzzeitig der liter diesel sogar teurer als super. eigentlich sind nur die steuern 1:1 in erforderliche diesel-mindestkilometer umrechenbar. die versicherungsnachteile des diesels hängen stark von der schadensfreiheitsklasse ab. bin ich bei über 100% siehts schlecht aus für den diesel, bin ich bei unter 50% ist der unterschied sehr gering. tendenziell sind die diesels ja auch in der werkstatt teurer. man kann aber nicht genau genug sagen, wie sehr (die spanne reicht hier von 0-200 euro/jahr).
der wichtigste kostenfaktor eines autos ist der wertverlust. ein diesel ist teurer und wird demnach normalerweise absolut gesehen etwas stärker verlieren. ich als gebrauchtwagenkäufer interessiere mich natürlich sehr für die preisentwicklungen und kann auch hier nur sagen: alles ist sehr vage und nur schlecht vorhersehbar. zu sagen: der diesel kostet neu 2000 euro mehr als der otto - das muss man erst mal verfahren - ist kurzsichtig. man bekommt ja anschließend wieder mehr dafür. die frage ist nur: wie viel mehr? die preisentwicklung hängt ja auch sehr von der zukünftigen besteuerung ab, von den neuen abgasnormen (irgendwann knallen wir die diesels so mit filtern, agr, scr und sonstigen spielereien voll, dass wir nur noch (reines) co2 rauskriegen, dafür aber doppelt so viel) und, wo wir gerade beim thema waren, von der typklassen-einstufung. ich kann mir nämlich nur schwer vorstellen, dass die tsis bei (sehr günstigen) 16-16-16 bleiben werden.
und wenn sich bei einem neuen modell nach 1,5 jahre rausstellt, dass es eine krücke ist, dann hat das ebenfalls nicht vorausschaubare folgen für den wert.

man sollte vielleicht auch im hinterkopf behalten, dass politik und automobilbranche daran interessiert sind, den diesel-boom der letzten jahre etwas einzuschränken. erstmals waren mehr als 50% aller neuzulassungen selbstzünder und darunter sind natürlich eher die vielfahrer, d.h. vermutlich wurden ca. 70% aller km von diesel-pkw gefahren. da wollen gesetzgeber und auto-bauer (wieder) eine balance erreichen.

im endeffekt kommt dann bzgl. der diesel-amortistaion eine km-spanne für einen kompakt-klasse-wagen von 8.000 bis 30.000 km/jahr raus.
solange man in diesem bereich ist, entscheidet dann meiner meinung nach der geschmack. die grundsätzlichen vor- und nachteile beider konzepte muss man ja jetzt nicht noch mal durchkauen. fakt ist, dass der diesel nicht mehr der stinkende nutzmotor ohne fahrspaß ist und der otto auch kein "verschwenderischer" sport-motor.

machen wir uns nichts vor: auto-fahren ist und bleibt schweineteuer.

mein gt tsi 170ps braucht gute 8,5 liter. dafür halten die winterreifen auch höchstens eine saison 😁😁

Hi

also ich kann ja noch nicht viel sagen habe bis jetzt erst 4 mal getankt seit ich meine tsi habe, aber der vebrauch ist bis jetzt weniger als bei meinem auto davor und der hatte 129 ps

gruß

Ich hab den A3 mit 125 PS (soll ja der gleiche sein wie im Glof).
Ich brauche nur 6,8 LIter auf hundert Kilometern mit dem auto🙂.

1.9 TDI, 105 PS, 80% Autobahn:

5,3 bis 6,3 Liter (Ausgerechnet nach Tankbelegen).

Zitat:

Original geschrieben von flodrum123


1. von der theorie her müsste es sich exakt andersrum verhalten, als hier beschrieben wird. der größte nachteil des ottomotors im vergleich zum diesel sind die drosselverluste bei der häufig verwendeten teillast. demzufolge sollte der verbrauch des tsi bei autobahn-geheize nicht so überproportional ansteigen, wie scheinbar die erfahrungen hier zeigen. das soll jetzt aber auch keine aufforderung an die otto-fahrer sein, um im dienste der umwelt schnell zu fahren. nur der gesamtwirkungsgrad wird bei volllast größer, nicht der verbrauch besser.

Absolut korrekt. Aber der Diesel ist eben nicht nur ein "Teillastsparer" sondern auch unter Vollast günstig:

http://www.uni-magdeburg.de/MWJ/MWJ2001/tschoeke.pdf
Seite 13 ein paar Diagramme. Sind keine VW DIs, aber die Tendenz stimmt denke ich.

Der Diesel kommt fast nie über 250g/kwh, ein Wert, den der klassische Benziner nur am (sehr kleinen) Bestpunkt schafft. Der DI Benziner hingegen hat auch ein grosses Plateau < 260g/kwh, aber Richtung Vollast steigt es enorm. Er liegt bei Vollast im Bereich eines Saugrohrbenziners. Er erzielt (vor allem im NEFZ) gute Werte vor allem dank seines wesentlich günstigeren Teillastverbrauchs gegenüber dem Saugrohreinspritzer. An den Diesel DI kommt er nie heran.

Alex

Zitat:

Original geschrieben von MadMaxII


[Erstellt am 4. Februar 2008 um 12:56:31 Uhr]

Hi,

also einen ganz guten Anhaltspunkt bietet da spritmonitor:

Golf V TSI 170 PS: 52 Fz, Durchschn.: 7.99 l/100km, min. 6.57 (625.041 km und 49.926 l)

Golf V TDI 170 PS: 18 Fz, Durchschn.: 6.96 l/100km, min. 5.69 (265.820 km und 18.494 l) ...

Und drei Jahre später?

Golf V TSI 170 PS: 41 Fz, Durchschn.: 7,95 l/100km, Details

Golf V TDI 170 PS: 26 Fz, Durchschn.: 6.73 l/100km, Details

VG myinfo

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