Welches Öl für DRW Getriebe?
Servus!
In der Familie läuft seit 2018 ein Golf IV TDI Variant von Modelljahr 2000 mit dem DRW Sechsganggetriebe. Ich hatte bei dem schonmal irgendwann vor Jahren einen Getriebeölwechsel durchgeführt. Da hatte ich Getriebeöl in einer Fachwerkstatt gekauft, welche mir was aus ihrem Fass abgefüllt hatte. Ich weiß nicht, was es war, aber angeblich sollte es genau das richtige Öl für mein Getriebe sein. Leider war das aber wohl Unsinn, denn es stellte sich nach dem Getriebeölwechsel eine Verschlechterung des Schaltverhaltens ein. In kaltem Zustand geht das Getriebe seitdem echt schwer zu schalten.
Das möchte ich jetzt endlich mal verbessern und dieses Mal wirklich das korrekte Öl einfüllen.
Welches wäre das denn das richtige Öl für DRW Getriebe? Über die Suchfunktion habe ich einen alten Beitrag gefunden, wo für das DRW Getriebe die Spezifikation G 052 171 A2 genannt wurde. Ist das nach wie vor noch korrekt? Von welchem Hersteller würdet ihr dieses Öl empfehlen? Ravenol, Addinol, Mannol, ...?
Oder gibt es im speziellen Falle von schlechter Schaltbarkeit in kaltem Zustand auch noch eine besondere Empfehlung für ein bestimmtes Getriebeöl für das DRW Getriebe?
37 Antworten
Servus!
Diesen "Ölfindern" stehe ich immer etwas skeptisch gegenüber. Aber vielleicht hat Castrol in diesen Fall ja Recht?
Reicht es denn erfahrungsgemäß, zwei Liter zu kaufen? Oder muss man 3 Liter kaufen?
(Zumindest beim EUH- Getriebe hätten zwei Liter locker gereicht.)
Wenn Castrol nicht weiß welches Öl in ein 6-Ganggetriebe von VW gehört, wer weiß es dann?
Wenn die Füllmenge des 6-Ganggetriebes 2,3l ist, wieviel Öl brauche ich dann?
Servus!
Am ehesten dürfte das VW wissen, schätze ich mal. Deshalb gibt es ja gerade die Spezifikationen der Fahrzeughersteller. Was irgendwelche Ölhersteller/ -abfüller da empfehlen, das kann richtig sein. Muss es meiner Meinung nach aber nicht zwangsläufig.
Ja, das frage ich doch gerade, wieviel Liter man erfahrungsgemäß real braucht.
Wenn 2,3 Liter angegeben sind, dann können in der Praxis oftmals halt auch 2,0 Liter absolut ausreichend sein. Weil die Herstellerangabe nunmal für ein komplett trockenes Getriebe gelten könnte, also quasi Erstbefüllung. Beim Ölwechsel kommt aber nicht alles alte Öl heraus, so dass oftmals auch nicht die angegebene Menge danach hinein passt. Es läuft einem dann schon vorher aus der Einfüllöffnung wieder entgegen.
Habe ich gerade vor ein paar Tagen beim EUH- Getriebe im Golf IV gehabt: Ebenfalls 2,3 Liter Füllmenge angegeben, also 3 Liter gekauft, aber man bekommt beim Ölwechsel kaum 2,0 Liter hinein. Genau deshalb frage ich jetzt bezüglich des DRW- Getriebes nach Erfahrungswerten aus der Praxis bezüglich der Füllmenge.
Beim EFF habe ich ca. 2,3 Liter gebraucht. Ist nahezu identisch zum DRW. Mein DRW hatte ein Getriebeschaden. (Niete-Problem)
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Castrol ist Erstausrüster von VW, von daher wissen die schon welches Öl da reingehört. Wenn man das Gertriebe (nicht nur den Motor) vor dem Ölwechsel richtig auf Betriebstemperatur bringt und auch lange genug ablaufen lässt, kommt da auch mehr als 2,0l raus.
Das Castrol Transmax Manual 75W-90 ist sehr ein gutes Öl für die VW 5-Ganggetriebe, aber die 6-Ganggetriebe lassen sich damit schwerer schalten, deshalb hat es von Castrol dafür keine Empfehlung.
Servus!
Ich bedanke mich für die Infos! Dann werde ich die Öl- Auswahl nochmal überdenken.
@ Markus:
Wieviel Kilometer hatte dein DRW gelaufen bis zum Schaden? Das in meiner Familie hat bisher 246.000 km gelaufen.
Kann man das Auftreten des Niete-Problems irgendwie durch die eigene Fahrweise beeinflussen? Oder kommt das irgendwann einfach und man hat eh keinen Einfluss darauf?
Zitat:
@Zieleitz schrieb am 2. Januar 2024 um 02:30:23 Uhr:
@ Markus:
Wieviel Kilometer hatte dein DRW gelaufen bis zum Schaden? Das in meiner Familie hat bisher 246.000 km gelaufen.
Kann man das Auftreten des Niete-Problems irgendwie durch die eigene Fahrweise beeinflussen? Oder kommt das irgendwann einfach und man hat eh keinen Einfluss darauf?
Hatte den Golf mit 191.000km gekauft, bei 197.000km war der Getriebeschade. Zum Glück hatte ich eine Gebrauchtwagenversicherung abgeschlossen und einen Schutzbrief gehabt.
Angekündigt hatte sich garnichts. Das Getriebe war sauber und knackig zu schalten. Der Schaden trat innerorts bei 55km/h im 4. Gang ohne Last auf. Da kann man nichts machen.
Ende vom Lied:
- im Jahr 2010, Schaden in Mannheim, Abschleppen über ADAC zum VW Autohaus
- Getriebeausbau für 148,51 EUR
- Überführung des Autos in die Heimat für 306,00 EUR per Spedition, da man im VW Autohaus arm geworden wäre
- gebrauchtes Getriebe für 590,00 EUR inkl. Versand und Garantie gekauft, 103Tkm Laufleistung
- 7 Tage Mietwagen für 292,74 EUR
- Getriebeeinbau inkl. neuer Kupplung für 261,86 EUR
Insgesamt:
1599,11 EUR
Rückerstattungen waren dann:
-148,51 EUR für Getriebeausbau (Gebrauchtwagenversicherung)
-236,00 EUR für Getriebe (Gebrauchtwagenversicherung)
-290,06 EUR für Getriebeeinbau (Gebrauchtwagenversicherung)
-292,74 EUR für Mietwagen (Schutzbrief)
Insgesamt:
-967,31 EUR
Alles in Allem bin ich also mit einem blauen Auge weg gekommen. Und die Sache mit der Spedition war eine kluge Entscheidung. Heute nach 13 Jahren sind die Preise natürlich nicht mehr zu halten.
Servus!
Danke für die ausführliche Antwort!
Okay, dann ist das also einfach so ein Damolesschwert, welches immer über einem DRW Getriebe schwebt. Sicherlich sehr blöde, wenn man damit dann gerade im Urlaub weit weg ist.
Für den Golf mit dem DRW Getriebe in der Familie wäre bei diesem Schaden sicherlich Feierabend. Glaube nicht, dass da noch jemand ein anderes Getriebe einbauen lassen würde bei den heutzutage zu erwartenden Kosten.
Zitat:
@Zieleitz schrieb am 2. Januar 2024 um 12:09:25 Uhr:
Für den Golf mit dem DRW Getriebe in der Familie wäre bei diesem Schaden sicherlich Feierabend. Glaube nicht, dass da noch jemand ein anderes Getriebe einbauen lassen würde bei den heutzutage zu erwartenden Kosten.
Meine pauschale Meinung zu solchen Fragen: Kommt drauf an wie gut der Zustand vom Auto ist und wie lange man ihn noch halten will - und was als Ersatz herkäme.
Ich persönlich würde aktuell wieder einen neuen Golf kaufen. Und da vergleiche die Reparaturkosten bei meinem recht guten Fahrzeugzustand aktuell immer noch nicht mit dem Fahrzeugwert sondern mit dem was ich bei einem neuem Auto an Wertverlust hätte. Und da lohnen sich auch teure Reparaturen noch recht lange. Aber das gilt ganz sicher nicht für die große Allgemeinheit die den Golf vermutlich in der Regel irgendwann verhältnismäßig günstig gebraucht gekauft hat ...
@xy_freising Das seh ich auch so, ausserdem ist es nicht soooo wahrscheinlich dass solche kapitalen Schäden auftreten. Beim Goooglen hab ich jetzt keinen direkten 2. Fall bei den 6 Gang Getrieben gefunden. Das betrifft in der Mehrheit z.B. die 5 Gang DUW. Einzelfälle gibt es jedoch immer und überall.
Ich bin gespannt wie lange dein schöner Golf noch läuft. Die 1Mio KM wäre sicher ein tolles Ziel.
Servus!
So, heute den Ölwechsel beim DRW Getriebe erledigt.
Das zuerst gekaufte "Castrol Transmax Manual 75W-90" wird zurückgeschickt.
Habe danach noch das hier empfohlene "Castrol TRANSMAX Manual V 75W-80" gekauft. Dieses ist jetzt auch im Getriebe drin.
Es kamen ungefähr 2,3 Liter aus dem (warmgefahrenen) Getriebe raus und ich habe wieder ungefähr 2,3 Liter eingefüllt. Die Einfüll- und Ablassschraube haben bei dem DRW hier von Modelljahr 2000 übrigens eine 14 mm Sechskantaufnahme und nicht die 17 mm Sechskantaufnahme, die ich vom EUH Getriebe kannte.
Es lässt sich jetzt mit dem neuen Öl etwas leichter schalten als vorher. Die riesengroße Verbesserung ist es noch nicht. Aber mal abwarten, wie es sich in den nächsten Tagen entwickelt, wenn das Getriebe ein paar Kilomter mehr mit dem neuen Öl gefahren ist.
Danke für die gute Rückmeldung.
Dass du das Getriebe vorher warm gefahren hast ist sehr gut.
Dass mit den 2,3 Litern Getriebeöl passt, dann hast du fast alles heraus bekommen.
Ich habe leider vergessen zu erwähnen dass du H14 Werkzeug (14mm Innensechskant) benötigst. War bei meinem DRW und EFF Getriebe genauso.
Die neueren Getriebe kenne ich mit H17.
Ich bin gespannt wie es sich nach ca. 1000km verhält. Bei mir wurde die Lenkung nach Wechsel des Öls darin auch allmählich leichter und präziser. Das Castrol, das du verwendet hast entspricht ja dem von mir damals gefundenen Addinol Öl.
Zitat:
@das-markus schrieb am 5. Januar 2024 um 10:13:52 Uhr:
Dass du das Getriebe vorher warm gefahren hast ist sehr gut.
Servus!
Ja, das Warmfahres des Getriebeöls vor dem Wechsel macht auf jeden Fall Sinn.
Wenn man im ersten Gang mit 4500 U/min den TDI durch den Ort fährt, schauen die Leute ja doch schon ziemlich verstört. 😁
Aber das Getriebeöl wird dabei schnell warm und das ist ja Sinn der Sache. 🙂
Ich werde berichten, ob bzw. wieviel sich das Schaltverhalten noch verbessert, nachdem der Wagen etwas mehr mit dem neuen Öl gefahren wurde.